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Samstag, 09.03.2024
Sascha am 09.03.2024 um 06:28 (UTC)
 In unserem Zuchtschlag sieht es hinsichtlich der Befruchtung der Eier hervorragend aus. Ich denke, dass bei 21 Paaren, wenn ich richtig geschaut habe, nur ein einziges Ei nicht befruchtet ist. Damit wäre ich natürlich hochzufrieden, wenn die entsprechende Anzahl an Jungtieren dann ab Mitte kommender Woche zu schlüpfen beginnt. Da wir einige junge Weibchen aus dieser Zucht zum Reisen an andere Sportfreunde abgeben, werden es für uns selbst auch nicht zu viele Jungtiere, denn wir wollen in diesem Jahr die Anzahl der Jungtauben, die wir für uns behalten, doch ein wenig reduzieren.
Vielerorts haben die Züchter die Tauben aufgrund des aus meiner Sicht übertrieben frühen Beginns der Reisesaison schon im Freiflug und entsprechend wird über mehr oder weniger große Taubenverluste durch die Greifvögel geklagt. So fängt für viele Sportfreunde die Saison schon mit Negativerlebnissen an, bevor sie überhaupt begonnen hat. Notwendig wäre das alles nicht in dieser Form, wenn man in vielen Regionen die Reisedaten einfach einmal den natürlichen Gegebenheiten anpassen würden. In den letzten beiden Nächten hatten wir hier z.b. wieder Frost. Es war klar draußen. Am Tag war es sonnig mit kaltem Ostwind. Bei solchem Wetter sollte man im Frühjahr keine Tauben herauslassen, wenn sie noch nicht gut trainiert sind. Für die ersten Freiflüge ist so ein Wetter extrem schwierig, denn die Greifvögel haben Hunger und bedingt durch den Wind und die Kühle Luft neigen die Tauben meiner Beobachtung nach dann auch mehr zu Verletzungen, die sich dann in der Schieffliegerproblematik niederschlägt.
Aber wenn man dann hört oder geschrieben bekommt wie in so mancher RV das Vorflugprogramm aussieht, wann es losgeht und wie es dann vorwärts geht, dann kann man einmal mehr zu der Erkenntnis kommen, dass auch wir Brieftaubenfreunde oft allzu sehr den Bezug zur Natur verloren und insbesondere einfach keine Geduld mehr haben.
Bevor wir hier mit den ersten Freiflügen beginnen werden die Tauben sehr knapp gefüttert über mehrere Tage. Sie sind dann sehr leicht und hungrig und fliegen nur ein paar Runden. Das ist auch so gewollt. Wir steigern dann die Versorgung hin zu einer reinen Zuchtmischung und damit bestreiten die Tiere dann die ersten zwei, drei Wochen des Freiflugs. Wenn man sich dann noch mit der Gabe von Beiprodukten zurückhält, dann hat man kaum Probleme mit Schieffliegern.
Schiefflieger entstehen aus meiner Sicht aus mehreren Gründen: die Tauben sind nach dem Festsitzen im Winter zu schwer, Ihre Muskeln, Sehnen und Gelenke sind noch steif und untrainiert, sie wollen oder müssen dann aber oft sehr schnell zu viel und oftmals auch mit zu viel Anstrengung trainieren (besonders bei Greifvogelattacken) und dann reißen die Fasern. Beiprodukte sind oft darauf ausgerichtet die Form und die Flugfreude der Tauben zu steigern und das auf einem nicht natürlichen Weg und so wollen die Tauben dann mehr trainieren, als ihnen gut tut. Man sollte an dieser Stelle den Versprechungen der Industrie sehr misstrauen. Das beste Mittel gegen Schiefflieger sind nicht zig Produkte, sondern ein ganz ruhiger Trainings- und Formaufbau mit Futter, Wasser und reichlich Grit- und Mineralmischung und das Futter sollte auch recht eiweißreich sein.
In unserem Schlag bekommen die Tauben nun, wenn die Freiflüge bald beginnen, einfach nur klares Wasser und unsere Zuchtmischung Paloma D27. Dazu die Picobal-Mineralmischung von Klaus und Picksteine, sowie das Mineralpulver von Dr. Marien zur freien Aufnahme. Mehr nicht. Mit dieser Versorgung sind wir in den letzten Jahren sehr gut gefahren und haben die Tauben auch in der Kürze der Zeit bis zu den ersten Vorflügen in eine gute Verfassung bekommen. Übrigens ohne die Tauben in den vergangenen Jahren in irgendeiner Form privat zu fahren. Aber ob man das private Training für notwendig erachtet das muss man dann auch selbst entscheiden. Wer sich die Arbeit machen möchte und die Zeit dazu hat, macht damit sicher keinen Fehler. Aber notwendig ist es nicht.
 

Donnerstag, 07.03.2024
Sascha am 07.03.2024 um 16:05 (UTC)
 Kürzlich sah ich ein Foto einer Taube der Gebrüder Herbots in einer Zeitschrift, die aus meiner Sicht im vergangenen Jahr aussergewöhnliches geleistet hat.
Dieser Vogel flog im Juli 2023 auf 4 Flügen vier Preise ganz früh national. Und was dabei besonders bemerkenswert war: alle vier Flüge waren über eine Entfernung von mehr als 650 Kilometer.
Die Resultate dieser Taube waren wie folgt:

9 NAT. LIMOGES 7.211 Tauben 652km
Einsatztag: 28/06/2023 - Auflasstag: 02/07/2023
9 NAT. AURILLAC 5.342 Tauben 685km 2023
Einsatztag: 12/07/2023 - Auflasstag: 16/07/2023
9 NAT. LIBOURNE Tauben 784km 2023 -
Einsatztag: 19/07/2023 - Auflasstag: 22/07/2023
7 NAT. SOUILLAC 4.827 Tauben 711km 2023 -
Einsatztag: 26/07/2023 - Auflasstag: 30/07/2023

Ich möchte nicht behaupten, dass alle Tauben solche Leistungen vollbringen können und müssen. Ich weiß auch nicht ob es notwendig ist dass Tauben innerhalb von so kurzer Zeit so oft auf diese Entfernungen gesetzt werden müssen. Ich wollte allerdings einmal hier darstellen, was einzelne Tauben doch so leisten können und dann sollte man es einmal in Relation zu den Ansprüchen setzten, die wir hier bei uns in Deutschland beispielsweise zur Erringung der Deutschen Meisterschaft stellen. Während diese Taube binnen kurzer Zeit 2.832 Preiskilometer geflogen hat, müssen unsere Tauben für die Erringung der deutschen Meisterschaft etwa die gleiche Kilometerzahl bringen - aber auf sieben statt auf vier Flügen. Und dafür zählt auch noch die mittlere Entfernung des Regionalverbandes und nicht etwa die Einzelschlagvermessung wie sie hier bei dieser Taube beschrieben steht.
Der deutsche AS-Vogel des Verbandes hat im vergangenen Jahr bezogen auf die Einzelschlagvermessung genau 2 Kilometer weniger auf sieben Flügen, also 2830 Kilometer, als die oben beschriebene Taube geflogen.
Wenn man dann noch betrachtet wie lange die Taube der Gebrüder Herbots für einzelne Flüge im Kabi gesessen hat, während wir hier in Deutschland oft um jede Stunde ringen, die eine Taube mehr oder weniger im Kabi verbringt, dann sollte man vielleicht einfach mal darüber nachdenken über was wir uns hier oft (vielleicht unnötig) einen Kopf machen. Da wird um jeden Kilometer mehr oder weniger gerungen, da wird darüber gestritten wer früher einsetzen muss und wer später und viele Züchter hätten es inzwischen am Liebsten, wenn ihre Tauben gar nicht mehr über 600 Kilometer fliegen müssten und schon bei 500 Kilometern haben sie schwerste Bedenken ihre jährigen Tauben mitzugeben.
Brieftauben können oft viel mehr als wir ihnen zutrauen. Allerdings müssen einige Dinge immer stimmen: die Versorgung der Tauben im Kabi muss optimal sein und das Wetter beim Auflass und auf der Strecke muss so sein, dass die Tauben den Heimflug auch gut bewältigen können. Leider passieren genau an diesen Punkten immer wieder noch zu große Fehler. Warum das so ist, darüber sollte man viel häufiger einmal offen diskutieren und nicht darüber, ob 500 oder 600 Kilometer für eine Taube schon zu viel sind....
 

Mittwoch, 06.03.2024
Sascha am 06.03.2024 um 18:21 (UTC)
 Gestern las ich einen kurzen Beitrag eines Labors in dem ständig Proben von Brieftauben untersucht werden. Darin wies man darauf hin, dass man immer mehr Abstriche bei Brieftauben untersucht, in denen zu wenige gutartige Bakterien enthalten sind. Man stellte dann einen Zusammenhang her zwischen den vielen antibiotischen Behandlungen, die viele Sportfreunde in aller Welt sehr regelmäßig durchführen und der schwachen Besiedlung der Abstriche mit nützlichen und hilfreichen Bakterien. Denn neben eventuell vorhandenen "bösartigen" Erregern, zerstört jede Antibiotikakur eben auch viele gute und nützliche Bakterien.
Ein Sportfreund hatte bezüglich dieser Untersuchungen gefragt, ob es dann nicht sinnvoll sei parallel zur antibiotischen Behandlung und auch noch danach, Produkte mit Probiotika einzusetzen. Die Antwort war so einfach wie einleuchtend: es kann sicherlich hilfreich sein Probiotika, also gute und nützliche Bakterien, von Außen zuzuführen. Aber eine gesunde Schleimhautflora enthält bei praktisch jedem Lebewesen so viele verschiedene Bakterienstämme, dass es zweifelhaft ist, ob es auf die Dauer sinnvoll ist, nur ein oder zwei immer gleiche Bakterienstämme in Form von Probiotika zuzuführen.
Weiterhin wies das Labor darauf hin, dass es nach einer fünf bis sieben Tage dauernden Antibiotikakur etwa vier bis fünf Wochen dauert, bis sich die Schleimhäute annähernd in Richtung des ursprünglichen Zustandes regeneriert haben.
Leider ist es im Brieftaubensport immernoch üblich, dass viele Züchter um diese Jahreszeit, also wenn die Reise bald beginnt, mit "blinden" Kuren über eine Woche oder zehn Tage, versuchen ihre Tauben "sauber" und in Flugverfassung zu bekommen. Und leider gibt es auch immernoch Tierärzte, die dieses Vorgehen so empfehlen und unterstützen.
Ich glaube schon lange nicht mehr daran, dass man die Tauben vor der Reise "sauber kuren" muss. Wenn man sie im Winter vernünftig führt, dann sind die manchmal emfohlenen "Atemwegs- und Darmkuren" vor der Reise über mehrere Tage in der Regel weitgehend überflüssig und oftmals eher schädlich als nützlich.
Leider hat sich das Vorgehen hinsichtlich der "blinden Kuren" bei vielen Züchtern so eingebürgert und wenn man dann noch erfolgreich reist, dann geht man auch nicht davon ab und kurt munter weiter gegen E-Coli, Chlamydien, Streptokokken usw. - ob es nun notwendig ist oder nicht.
Deswegen kann ich, so wie ich es hier schon häufiger geschrieben habe, nur raten einen Tierarzt aufzusuchen, der etwas von Brieftauben versteht und dem man auch dahingehend vertraut, dass er nicht dazu rät jede Woche dieses oder jenes Medikament einzusetzen. So ein Tierarzt wird einem dann schon sagen, was zu tun ist, um die Reise erfolgreich zu gestalten. Wenn es ein guter Tierarzt ist, dann rät er eher ein Mal weniger Medikamente einzusetzen, als ein Mal mehr.
Es gibt viele Sportfreunde, die erfolgreich reisen und die bei der Betreuung ihrer Tauben völlig Dr. Fernand Marien vertrauen. Es ist bekannt, dass Dr. Marien eher selten dazu rät ein Medikament einzusetzen. Wenn es notwendig ist, dann rät er dazu Medikamente zu geben. Aber er sieht es eben nicht bei jeder gefundenen Bakterie als notwendig an, Medizin zu geben. Und mit diesem Vorgehen hat er doch viele Züchter zu Erfolgen geführt. Vor vielen Jahren hat er mir mal am Rande eines Züchterforums, als ich ihm eine Frage stellte, gesagt: "Die gute Taube braucht fast nie Medizin. Die schlechte Taube kann man mit Medizin schon zu einigen Preisen mehr führen. Aber sie wird trotzdem nie eine richtig gute Taube." Ich denke, damit hat Dr. Marien etwas sehr Zutreffendes gesagt und bei der Versorgung unserer Tauben versuche ich mich immer wieder an seine Worte zu erinnern.
 

Dienstag, 05.03.2024
Sascha am 05.03.2024 um 17:11 (UTC)
 Kurzfristig musste ich im Nachtdienst einspringen und dann ist hier der Tagesablauf immer schnell ducheinander gebracht. So ist das häufiger mal. Dann werden die Tauben nur schnell versorgt, aber ich mache nicht sauber o.ä.
Immerhin habe ich nach der Messe in Houten noch Zeit gefunden mir ein wenig über das Futter für die Reisetauben im kommenden Reisejahr Gedanken zu machen. Ich habe einfach keine Lust groß irgendwo hin zu fahren um dann das Futter einzukaufen. Da ich aber die Möglichkeit habe mir das Futter hier ganz in die Nähe liefern zu lassen, habe ich mich der Einfachheit halber dazu entschieden überwiegend auf das Futter der Firma Paloma zu setzen. Das kann ich hier auf relativ einfachem Weg bekommen und ich denke, dass es nicht schlechter oder besser ist als anderes Futter - auch in der Zucht und während des Winters hatten wir ja bereits Paloma-Futter eingesetzt - und so versuche ich es mir einfach bequem zu machen.
Wie ich dieses Futter nun im Einzelnen bestellt habe und verwende, werde ich zu gegebener Zeit dann hier noch einmal genau aufschreiben.
Inzwischen sitzen auch im Witwerschlag alle Paare auf ihren Eiern und ich werde nun noch überlegen ob ich die Tauben schnell trenne und demnächst ein zweites Mal paare oder ob ich sie noch ein wenig auf den Eiern lasse und von dort dann Freiflug gebe. Denn die jährigen Vögel und Weibchen müssen alle noch umgewöhnt.werden auf die Reiseschläge und dort das Ein- und Ausfliegen kennenlernen.
Aktuell erhalten die Tauben in den Reiseschlägen wieder die sehr leichte Wintermischung. Mit dieser Mischung werden sie dann auch herausgelassen, aber dann wird sehr schnell auf ein Zuchtfutter umgestellt mit viel Eiweiß, denn ich in überzeugt, dass gerade in den ersten zwei, drei Wochen des Freiflugs, wenn die Tauben wieder Muskeln aufbauen müssen, eine eiweißreiche Fütterung sehr wichtig ist. Die Tauben werden jetzt auf Eiern eher sehr knapp gehalten und dann, sobald sie umgewöhnt sind und beginnen einigermaßen zu fliegen, deutlich eiweißreicher versorgt. Zusatzprodukte gibt es in dieser Phase dann außer etwas Mineral- und Konditionspulver von Dr. Marien gar nicht. Denn ich denke, dass viele Züchter den Fehler machen die Tauben direkt nach der langen Winterpause viel zu sehr mit diversen Produkte zu "pushen" und in Form zu bringen und das führt dann nur dazu, dass die Tauben schnell "überdrehen". Mit diesem Vorgehen hatten wir in den vergangenen Jahren kaum einmal einen Schiefflieger und deswegen behalten wir es auch so bei.
 

Montag, 04.03.2024
Sascha am 04.03.2024 um 08:06 (UTC)
 Um unsere Reisevögel ein wenig zahm und an die Hand zu bekommen füttern wir immer einige Erdnüsse aus der Hand. Wenn die Tauben daran gewöhnt sind die Nüsse zu fressen, dann sind sie ganz versessen darauf und man kann damit prima eine bessere Bindung an jede einzelne Taube aufbauen. Gestern abend las ich in einem Artikel des Futtermittelexperten Willem Mulder folgendes:
"Wenn Sie einer Taube 3 Erdnüsse geben, füttern Sie durchschnittlich 1 Gramm Fett. Drei Mahlzeiten bestehen aus 9 Erdnüssen pro Taube und somit zusätzlich 3 Gramm Fett. Die Taube kann darauf eine Stunde länger fliegen. Es macht keinen Sinn, am Einkorbungstag Erdnüsse zu füttern. Die Verdauung (Stoffwechsel) der Erdnüsse dauert etwa 48 Stunden. Es dauert also zu lange, bis das Fett in den roten Muskeln der Taube vorhanden ist."
Ich muss davon ausgehen dass dieser Experte sich auskennt und dass das, was er schreibt, so stimmt. Wenn dem aber so ist, dann macht es im Grunde genommen kaum noch Sinn bei einem Sonntagsflug den Tauben am Freitagabend noch Erdnüsse zusätzlich zu geben, denn das Fett aus diesen Nüssen steht den Tauben dann am Sonntagmorgen nach dem Auflass beim Rückflug kaum vollständig zur Verfügung, wenn es wirklich 48 Stunden dauert, bis die Erdnüsse vollständig verdaut sind.
Wenn man nun die Nüsse auch dazu nutzt um den Tauben zusätzlich Fett zu füttern, wenn es auf die weiteren und schwereren Flüge geht, dann müsste es demnach sinnvoller sein vermehrt Nüsse schon mittwochs und donnerstags und eventuell noch freitags morgens zu verfüttern (immer bei Sonntagsflug), damit das Fett aus den Nüssen den Tauben auch etwas nutzt beim Flug.
Wir selbst geben während der Woche eigentlich täglich Nüsse - eben weil wir die Tauben an der Hand haben wollen. Aber insgesamt scheint es dann sinnvoller zu sein das mehr an Fett durch die Nüsse dann am Mittwoch und Donnerstag zu füttern.
Auch auf der Messe in Houten hatte ich noch ein Gespräch mit einem Züchter, der, so wie ich auch, insgesamt der Meinung ist , dass wir im Brieftaubensport in den letzten Jahren zu sehr dazu übergegangen sind zu fettreich zu füttern für die Flugzeiten, die wir inzwischen auf den meisten Flügen haben. Daher mache ich mir derzeit noch etwas Gedanken darüber wie ich unser Futter dieses Jahr etwas anpasse, aber da bin ich letztlich noch zu keiner endgültigen Entscheidung für das Reisefutter gekommen. Ich tendiere aber derzeit eher wieder dazu das Matador-System etwa so weiter zu führen wie in den letzten Jahren auch.
 

Sonntag, 03.03.2024
Sascha am 03.03.2024 um 06:02 (UTC)
 Der Besuch der Messe in Houten gestern war insgesamt eine sehr schöne Sache. Es war eine super organisierte Busreise gemeinsam mit Sportfreunden aus vielen RVen aus der Umgegend hier. Da konnte man das ein oder andere interessante Gspräch führen. Die Messe selbst war wieder einmal sehr schön und auch gut organisiert. Seit ich vor einigen Jahren das letzte Mal dort war, hat sich in den Hallen einiges geändert, aber es waren eine ordentliche Anzahl Industriestände dort und wer Tauben kaufen wollte, hatte bei vielen Verkäufern auch die Möglichkeit dazu. Ich habe mir selbst die angebotenen Tauben nur im Vorrübergehen angesehen, aber so auf den ersten Blick erschien mir die Qualität nicht überall besonders hoch zu sein.
Auf der Industriemesse konnte ich einige Fragen klären, die ich an verschiedene Vertreter der Firmen dort hatte. Man hatte ausreichend Zeit für ein Gespräch. Was mich ein wenig wunderte: einige große deutsche Firmen wie Röhnfried oder das Klaus Gritsteinwerk waren gar nicht vor Ort. Die Gründe dafür kenne ich nicht, aber ich würde es schon wichtig finden, dass gerade diese großen Anbieter aus unserem Land auf solchen Messen vertreten sind.
Ich hatte mich noch einmal ein wenig wegen verschiedener Futtersorten informiert, hatte ein Gespräch bezüglich des Tipes Mobil am Stand der Firma Motz und mich auch wegen bestimmter Zellen bei der Firma Hermes erkundigt. Das war alles sehr angenehm. Zwischendurch traf ich mehrere befreundete Sportfreunde aus anderen Regionen Deutschlands, von denen ich nicht wusste, dass sie auch dort sind. Auch das war eine schöne Sache.
In den Gesprächen auf der Fahrt und auch in den Kontakten auf der Messe mit einigen deutschen Sportfreunden kam doch immer wieder heraus, dass es in sehr vielen Regionen auch jetzt schon wieder (bzw. immernoch) Unruhe gibt wegen der Reiseprogramme, wegen der Reiserichtungen, wegen Bildung von Regionalverbandsgruppen, wegen Auflassorten, wegen Mitgliederwechseln usw. Es wird dort schon mit großer Unruhe in die Reise hineingegangen und das wird dann nicht besser. Wir müssen in dieser Richtung ganz dringend sehr schnell etwas ändern. Das deutsche System mit den Regionalverbänden und dem fest geschriebenenen Reiseplan ohne Wahlmöglichkeiten und dem Druck bestimmte Flüge unbedingt zur Erfüllung diverser Meisterschaftsbedingungen durchführen zu müssen, ist eigentlich am Ende und funktioniert so nicht mehr.
Es gibt Regionalverbände da erscheint nach Außen hin eigentlich prima und gut organisiert und selbst dort hört man, wenn man mal alles näher hinterfragt, von viel Unruhe und Streit. Sei es um Gruppenbildungen, sei es um die Terminierung der Reise und bestimmter Flüge oder sei es um Mitgliederwechsel.
In dem Zusammenhang fiel mir auf, dass das Publikum in Houten insgesamt doch um einiges jünger war, als es das Publikum in der Regel auf deutschen Veranstaltungen ist. Auch in den Niederlanden oder Belgien leidet der Brieftaubensport unter Mitgliederverlusten. Aber dem Anschein nach gelingt es dort zumindest besser noch mehr jüngere Menschen für unser Hobby zu begeistern und aus meiner Sicht hat das v.a. auch mit der Möglichkeit seine Reise dort zu gestalten und zu organisieren zu tun, während wir hier in Deutschland so unflexibel sind wie eine Bahnschranke.
Auf dem Rückweg von der Messe fand dann noch eine kleine Verlosung in unserem Bus statt, bei der ich einen Gutschein eines stark reisenden Schlages hier aus der Gegend gewinnen konnte. Das war natürlich auch noch eine schöne Überraschung.
Zuhause angekommen gab es dann die nächste Überraschung: ein Karton mit einer Taube war angeliefert worden von einem Sportfreund aus Rumänien, der mir dieses Tier schenken möchte. Er hatte von uns 2021 vier Jungtauben für die Zucht bekommen. Aus einer dieser Jungtauben zog er 2022 schon einen Vogel, der obwohl er als Jungtier gar nicht gereist wurde, als Jähriger in 2023 2. AS-Taube auf der Mittelstrecke in seiner Provinz Transilvanien wurde. Der gute Vogel wurde nun an das beste Weibchen dieses Sportfreundes gepaart und wir bekamen nun ein Jungtier aus dieser Paarung geschenkt. Das ist wirklich sehr nett und wir haben uns darüber auch sehr gefreut.
Heute kommt schon wieder ein Sportfreund zu Besuch. Da freuen wir uns auch schon drauf und so ist es insgesamt doch ein schönes Wochenende mit den Tauben....

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