Brieftauben Mimberg

Gesundheitsmanagement

In der Winterzeit erhalten unsere Tauben keinerlei Medikamente. Es werden jedoch die Impfungen gegen Paramyxovirose und Pocken im gesamten Bestand durchgeführt, wobei wir inzwischen dazu übergegangen sind die Impfungen der Reisetauben erst etwa 6 bzw. 4 Wochen vor den Vorflügen vorzunehmen.

Aus vielen Gesprächen mit Sportfreunden und Tierärzten ist bei uns zuletzt der Eindruck entstanden, dass Erkrankungen mit Paratyphus im deutschen Brieftaubensport wieder deutlich auf dem Vormarsch zu sein scheinen. Aus diesem Grund sind wir im Winter 2020/21 wieder dazu übergegangen unseren gesamten Bestand nach vorheriger medikamentöser Behandlung gegen Paratyphus zu impfen.

Unsere Zuchttauben erhalten insgesamt keine Medikamente mit Ausnahme einer einmaligen Kur - etwa sechs Wochen vor der Anpaarung - gegen Trichomonaden mit Ronidazol über das Futter. Es ist unser Eindruck, dass die Jungtaubenaufzucht nach so einer einmaligen Behandlung besser gelingt. Darüber hinaus gibt es für die Zuchttiere keinerlei Medizin. Sie müssen ausser der Aufzucht von zwei bis drei Runden Jungtauben über das Jahr nichts leisten. Daher sind wir der Meinung, dass sie mit gesundheitlichen Problemen weitgehend selbstständig fertig werden müssen. Davon würden wir nur abweichen, wenn uns ein Tierarzt entsprechendes rät.

Die Jungtauben werden mit etwa 23 Tagen abgesetzt und im Alter von etwa 40 Tagen gegen Paramyxo-Rota geimpft. Diese Impfung wird nach drei Wochen wiederholt. Etwa 2-3 Wochen vor dem ersten Jungtaubenvorflug impfen wir außerdem gegen Pocken nach der Follikelmethode.

Der Jungtaubenschlag wird erst vier bis sechs Wochen nach dem Absetzen der Jungtiere erstmals gereinigt. Von diesem Zeitpunkt an erfolgt die Reinigung dann mehrmals wöchentlich. Durch dieses System erhalten die Tauben unserer Meinung nach ein sehr gutes Immunsystem.

Gegen die Jungtaubenkrankheit impfen wir die mit einem Impfstoff gegen PMV-Rota. Wir haben für  den Notfall zur Behandlung der Jungtaubenkrankheit aber auch immer ein Medikament im Schrank, welches wir gegebenenfalls sehr schnell einsetzen können. Sehr gute Erfahrungen haben wir dabei  mit einer Behandlung auf Tabletten- bzw. Kapselbasis gemacht. Jede Jungtaube erhält die ersten beiden Tage nach Ausbruch der Jungtierkrankheit eine Tablette. Auf diese Weise erhält jede Taube eine ausreichende Menge des entsprechenden Wirkstoffes und die Gesundung schreitet deutlich schneller voran. Danach wird auf eine Behandlung über das Trinkwasser umgestellt.
 

Eine regelmäßige Behandlung der Reisemannschaft gegen Trichomonaden erfolgt während der Reise nicht. Wir verlassen uns bei der Behandlung eher auf unsere Beobachtungen. So erhielten unsere Witwer beispielsweise im Jahr 2019 und auch 2020 während der Reisezeit kein Medikament gegen Trichomonaden.

Ein großes Thema ist immer wieder die Behandlung von Atemwegs-Erkrankungen während der Reise. Auch hier
sorgen wir vor der Reise dafür, dass die Tauben möglichst erregerfrei sind. Dieses erfolgt durch eine Abstrichuntersuchung mit anschließendem Erstellen eines Antibiogramms beim Tierarzt und einer durch den Tierarzt empfohlenen Behandlung.

Regelmäßige prophylaktische Kuren während der Reise führen wir in der Regel nicht durch. Während der Reise behandeln wir im Normalfall nur auf Befund und Anraten durch den Tierarzt. Dazu halten wir ein wirksames Antibiotikum entsprechend des vor der Reise erstellten Antibiogramms vorrätig. Sollten wir den Tierarzt einmal nicht aufsuchen können und einen Formabfall feststellen, so kann es sein, dass wir auch hier einmal ein Antibiotikum einsetzen. Dieses hängt bei unseren Dachbodenschlägen auch sehr stark von der Witterung ab. In heißen Sommern ist es für uns schwieriger die Tauben bzgl der Atemwege gesund zu halten, als in relativ kühlen Sommern. Für uns ist das gesamte Gesundheitsmanagement bei den Reisetauben vornehmlich eine Frage der Beobachtung...