| Der alte Vogel von 2012, über den ich kürzlich geschrieben hatte, ist im Zuchtschlag tatsächlich von den Eiern gelaufen. Seine Täubin versucht es noch hin und wieder mit Brüten, aber hätte ich das nicht gesehen und die Eier rechtzeitig umgelegt, dann wäre das Gelege verloren gewesen. Da ist es fast ein Glück, dass der andere alte Vogel in unserem Zuchtschlag, er ist von 2013, sein erstes Gelege nicht befruchtet hat. Er und seine Täubin bekommen nun eines der beiden Eier, die ich umgelegt hatte, und sollen erst einmal ein Jungtier aufziehen. Vielleicht klappt es dann mit dem Befruchten beim nächsten Mal.
Bei diesen alten Vögeln geht es mir gar nicht mehr so sehr darum noch Tauben für die Reise zu züchten, aber vielleicht bringen sie noch das ein oder andere Weibchen, dass ich dann in der Zucht einsetzen kann. Denn ihre Töchter haben oft recht gut vererbt.
Ansonsten sind aber im Zuchtschlag alle weiteren Eier befruchtet, sodass es hoffentlich eine ordentliche erste Jungtaubenrunde wird. Vielleicht haben wir Glück und nachher kommt die ein oder andere gute Taube heraus. Letztlich sind es ja immer nur sehr sehr wenige richtig gute Tauben, die man züchtet.
Wenn Sportfreunde überragende Reiseleistungen abliefern dann heißt das auch nicht immer, dass sie so viele überragende Tauben züchten. Da steckt dann auch ganz viel Sachverstand und Fleiß bei der Betreuung und Führung der Tauben dahinter und so fliegt dort eine Taube, die bei "Otto-Normal-Züchter" vielleicht 7 oder 8 Preise fiegen würde gerne einmal bei diesem herausragenden Sportfreund 10, 11 oder 12 Preise und dazu den ein oder anderen Spitzenpreis. Diese Züchter verstehen es halt auch sehr gut aus den Tauben alles raus zu holen und vielleicht sogar ein bißchen mehr.
Ich vergleiche das immer mit Fußballspielern unter Trainer Jürgen Klopp. Bei seinen Mannschaften hatte man auch immer das Gefühl, dass sie deutlich besser spielen, als die Einzelspieler eigentlich waren. Wechselten diese Fußballer dann zu einem anderen Verein oder einem anderen Trainer, dann normalisierte sich ihre Leistung.
Im Zusammenhang mit der Zucht guter, vitaler und leistungsfähiger Tauben schrieb Ad Schaerlaeckens jetzt einige sehr interessante Sätze, wie ich finde:
"Eigentlich müssen die von Ihnen gezüchteten Tauben jeweils so viel Qualität aufweisen, dass es egal ist, wer mit wem paart. Ich selbst bin für die ‚kontrollierte freie Paarung‘.
Entstehen viele Supertauben nicht aus Tauben, von denen man es nicht erwarten würde? Du kennst mein Mantra. Nicht das Zuchtpaar macht die Supertaube, sondern andersherum die Supertaube macht das „Zuchtpaar“. Ich glaube, Versuche mit einer Finkenart haben gezeigt, dass man vitaleren Nachwuchs bekommt, wenn man den Eltern die Wahl des Partners überlässt. Warum sollte es bei Tauben anders sein?"
ich denke dass er im Grunde genommen recht hat. Freie Paarungen bringen vielleicht aufgrund der "Liebespaarungen" mehr gute Tauben. Schwierig wird es dann aber, wenn viele Tauben im eigenen Bestand mehr oder weniger eng verwandt sind. Wenn sie sich dann zu sehr frei in die Linie paaren, dann hat man doch zu viel "Ausschuß". Bei freier Paarung braucht man, so denke ich, einen recht großen Zuchtbestand in dem viele Kreuzungen möglich wären.
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