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Montag, 15.11.2021
Sascha am 15.11.2021 um 04:10 (UTC)
 Die meisten Tauben sind mit der diesjährigen Mauser fast durch und wir beginnen nun das Futter schon Stück für Stück etwas leichter zu machen und auf Winterfutter umzustellen. Es gibt Züchter, die ihr Mauserfutter voll einsetzen bis auch die letzte Feder bis ganz zum Schluss ausgewachsen ist. Das halten wir für unnötig, denn im Futter und den Beiprodukten sind auch so noch längst genug Nährstoffe, die es der Taube ermöglichen fehlerfrei und problemlos zu Ende zu mausern.
Im aktuellen "Taubenmarkt" las ich jetzt in zwei unterschiedlichen Artikeln folgende Aussagen:
Artikel A: "Beim Futter sollte es keine Zugeständnisse oder Kompromisse geben, nur das Beste ist gut genug. Nicht der Preis ist fpür die Qualität entscheidend. Das Futter muss komponentenreich und die Körner keimfähig sein, dann stimmt auch die Qualität."
Artikel B: "Wir kaufen das Mischfutter, einen kompletten Jahresbedarf, bei einer Firma (...). Eine handvoll Sämereien (...) auch etwas Diätfutter (...) kommen dazwischen. Das war´s. Früher haben wir das teuerste Futter gekauft. Ist nicht erforderlich."
Ich denke inzwischen auch, dass wir als Züchter und Versorger der Tauben uns nicht allzu sehr verrückt machen lassen sollten von der Werbung der Futtermittelindustrie. Ein ordentliches Ganzjahresfutter mit einer angemessenen Zusammensetzung und Auswahl der Komponenten reicht für die meiste Zeit zur Versorgung der Tauben völlig aus. Dieses ergänzt man für die Mauser oder die Jungtieraufzucht oder auch für die Winterzei ein wenig mit den nötigen Körnern und den Tauben geht es prima damit und sie sind leistungsfähig.
 

Sonntag, 14.11.2021
Sascha am 14.11.2021 um 06:49 (UTC)
 Gestern hatte ich kurz Besuch von einem befreundeten Züchter und wir haben uns etwas über die Fütterung der Reisetauben unterhalten. Er möchte im kommenden Jahr wieder dazu übergehen seine Reisetiere mit einer Grundmischung zu versorgen und diese Grundmischung nur hier und da etwas ergänzen (z.b. indem er sie etwas leichter macht mit Paddy-Reis oder indem er Fett bei Bedarf ergänzt). Im Grunde genommen haben wir das jahrelang auch so gemacht und das Prange Grand Prix von Beyers so gefüttert und dann nur ein wenig ergänzt. Mir selbst ist es bei der Fütterung dabei aber schwer gefallen die Tauben auf den Flugtag in beste Verfassung zu bekommen. Oft waren sie schon 2 Tage vor dem Flug in Topform und manchmal waren sie direkt nach dem Flug so, wie ich sie gerne eingesetzt hätte. Daher haben wir uns vor einigen Jahren dann entschieden die Fütterung umzustellen.
Aber grundsätzlich ist es sicherlich nicht verkehrt einfach eine Basismischung zu haben, die man im Grunde für alle Tauben verwendet und die man dann noch ergänzt.
Am Abend kontaktierte mich dann ein Sportfreund aus Polen mit dem ich mich schon mal austausche und er hatte genau das gleiche Anliegen und wir haben dann versucht eine Basis-Mischung von polnischen Herstellern für ihn zu finden. Ich denke insgesamt ist solch eine Fütterung doch recht einfach durchzuführen und trotzdem zielführend, gerade wenn man noch berufstätig ist und nicht so sehr viel Zeit hat die Fütterung praktisch täglich durch Beobachtung anzupassen.
Gestern kam dann auch noch die neue Ausgabe der "Brieftaubensport International". Sportfreund Rainer Püttmann stellt in seinem Vorwort u,a, fest, dass in dem "neuen Sportkonzept" nichts dazu erwähnt wird, wie man das Hauptproblem im Brieftaubensport lösen kann: die Unzufriedenheit vieler Züchter und damit die mangelnde Attraktivität unseres Hobbys. Ja, Herr Püttmann hat recht. In dem "neuen Sportkonzept" steht wenig dazu. Ich kann ihm aber sagen warum viele Züchter oft unzufrieden sind: wenn die Sportfreunde auf Zuchtstationen gehen und dort Tauben kaufen in der Hoffnung ihre Leistungen zu verbessern und dann immer wieder enttäuscht werden, weil auch auf diesen Zuchtstationen eben - so wie praktisch überall - 95 Prozent nicht brauchbare Tauben gezüchtet werden, wenn diese Züchter aber gleichzeitig horrende Summen von 400, 600 oder 1500 Euro für ein Jungtier zahlen sollen - dann löst das auf Dauer viel Frust aus. Da hätte Herrn Püttmann ein Blick in den eigenen, beigelegten Zuchtkatalog genügt. Die Preise dort sind mit "unverschämt" aus meiner Sicht noch wohlwollend umschrieben....
 

Samstag, 13.11.2021
Sascha am 13.11.2021 um 06:15 (UTC)
 Gestern war es doch etwas stressig. Wir haben uns nach reiflicher Überlegung und einigen Telefonaten dazu entschieden den Siegertag der Westfalenmeisterschaft, der für die nächste Woche geplant war, abzusagen. Die schlimme Entwicklung der Corona-Infektionen und der dringende Appel des RKI größere Veranstaltungen in Innenräumen zu meiden, haben uns dazu letztlich veranlasst. Ebenso die Informationen aus anderen Regionen, in denen kürzlich bereits ähnliche Veranstaltungen im Brieftaubensport abgehalten wurden und bei denen sich doch eine viel zu große Zahl an Besuchern unbewusst infiziert hat. Als Veranstalter kann man solche Risiken heute nicht tragen - das würde für alle Beteiligten keinen Sinn machen.

Das Infomationsschreiben dazu gibt es auf der Homepage der Westfalenmeisterschaft:

Absage des Westfalen-Champions-Day

Für mich selbst bedeutete das gestern insofern noch viel Arbeit, dass ich für alle zu Ehrenden Sportfreunde noch ein Schreiben per Brief auf den Weg gebracht habe, indem sie über die Absage informiert werden. Das waren dann noch einmal eine ganze Menge Briefe, die ich fertig stellen musste.

Außerdem habe ich gestern die nötigen Informationen für unsere Spendentaube für die Versteigerung auf der DBA (wenn sie denn stattfinden kann) zusammengestellt, die Taube fotografiert und an den zuständigen Mitarbeiter des deutschen Brieftaubenverbandes gesendet. Es ist aus meiner Sicht nicht wirklich ideal, dass man selbst mit der Spendentaube die Arbeit hat und der Verband sich eigentlich um sehr wenig kümmert. Das könnte man wahrlich professioneller machen. Wenn es soweit ist mit der Auktion werde ich die Taube und alles dazu auch hier veröffentlichen.

Ich habe dann auch noch die Gelegenheit genutzt und unseren 150 fotografiert, den ich hier am 5.11. vorgestellt habe. Er wird dieses Jahr 8. As-Vogel in Westfalen und geht nun in die Zucht. Ich denke es ist ein ganz schönes Foto geworden und so kann man sich den Vogel auch vorstellen...




 

Freitag, 12.11.2021
Sascha am 12.11.2021 um 07:28 (UTC)
 Zu dem, was ich hier so schreibe, bekomme ich ja auch immer mal wieder Rückmeldungen von Lesern und die sind manchmal lustig, manchmal lehrreich, manchmal der Ansatz für interessante Diskussionen.

So schrieb mir ein Züchter bezugnehmend auf meine Beobachtung, dass die Weibchen viel mehr Salat fressen, als die Vögel folgendes: "Ich esse auch lieber Fleisch und meine Frau Salat." - ich habe geantwortet, dass ich den Vögeln dann vielleicht mal einen Schinken in den Schlag werfen sollte...
In Bezug auf den "Salat-Beitrag" hatte dann noch ein weiterer Züchter geschrieben, dass seine Weibchen unglaublich viel Rotstein fressen (so etwas hatte ich vor einigen Jahren auch schon mal beobachtet) und wir tauschen uns da aus, denn diesbezüglich gab es vor einiger Zeit einen Bericht von Willem Mulder in der Zeitschrift "Brieftaubensport International".

Andere Sportfreunde interessieren sich für einzelne Überlegungen in der Zucht oder fragen nach bestimmten Ergebnissen in der Reise.

Es gibt auch immer wieder Anfragen zu unserem Vorgehen bei Impfungen und ein Leser hatte mir jetzt geschrieben, dass er seit mehreren Jahren immer wieder Probleme mit Spulwürmern in seinem Bestand hat und dass er sie behandelt, dann sind sie weg und später wieder da. Ich hatte, ähnlich wie seine behandelnden Tierärzte, vermutet, dass die Spulwurm-Eier wahrscheinlich immer von Außen in den Schlag getragen werden und dann für eine Wiederansteckung sorgen. Es ist jedenfalls schon ein Problem. Ähnlich geht es ja durchaus nicht wenigen Züchtern mit den Kokzidien, gerade bei Gartenschlägen. Falls jemand hier liest und diesbezüglich Tipps hat, kann er mir die gerne zwecks Weiterleitung zusenden.

Auch zu meinen Anmerkungen bzgl der Fotos in den Auktionen hab ich eine kurze Zuschrift bekommen und hin und wieder melden sich auch Züchter aus Polen oder Rumänien und vor einiger Zeit mal jemand aus den Niederlanden.
So komme ich immer wieder in Kontakt mit netten Züchtern und oftmals profitieren von dem Austausch dann beide Seiten.
Leider sind die Internet-Foren inzwischen komplett tot und in diversen Facebook- oder sonstigen Gruppen ist ein konstruktiver Austausch kaum noch möglich, weil dort doch allzu viel wirklicher Unfug geschrieben wird und die Diskussionen sehr schnell in eine Art Streit ausarten.
So bleibe ich dabei hier mein kleines Tagebuch zu schreiben und freue mich immer über Zuschriften und Anrufe und kann daraus dann selbst auch oft meinen Nutzen ziehen indem ich einfach dazu lerne....
 

Donnerstag, 11.11.2021
Sascha am 11.11.2021 um 08:19 (UTC)
 Aus Interesse verfolge ich natürlich immer wieder mal die verschiedenen Internet-Auktionen und stelle erstaunt und erheitert fest, dass es alleine in Deutschland nun bei diversen Schläge ein "Giganten-Paar" gibt. Darüber hinaus gibt es auch einen Trend zu "Mega-Vererbern", die scheinbar auch alle naselang irgendwo aus einem Ei schlüpfen.
Dann sah ich eine frisch gestartete neue Auktion eines Schlages, die kurze Zeit wieder aus dem Netz genommen wurde. Es folgten dann diese Informationen:
"Die Tauben sind derzeit nicht in Ordnung und können so nicht angeboten werden.
Kurze Zeit später las man dann:
"Die Bilder der Tauben waren nicht so wie gewünscht. Die Tauben werden jetzt nach der Mauser neu fotografiert und Anfang Dezember neu eingestellt.
Und schließlich liest man nun heute morgen:
"Richtigstellung: Die Tauben sind derzeit in einem top Zustand und viel viel besser als es die nicht so guten Bilder gezeigt haben. Wir erstellen jetzt neue Fotos und dann werdet ihr begeistert sein. Leider hat der neue Fotograf viel bessere Qualität der Bilder versprochen, als er letztendlich geliefert hat."
Also pünktlich zum Karnevalsauftakt am 11.11, bringt mich das alles nur noch zum Lachen. Zumal die Fotos der ursprünglich zum Verkauf eingestellten Tauben nicht wirklich schlecht waren. Sie zeigten die Tiere zumindest nicht komplett geschönt...
Wie verzweifelt inzwischen Sportfreunde versuchen ihre Tauben für möglichst viel Geld zu verkaufen ist schon schreiend komisch.
Davon abgesehen offenbart gerade dieser Zirkus um die besagte Internetauktion das ganze Dilemma bei diesem Taubenhandel über das Internet:
ich kaufe dort komplett die Katze im Sack! Ich muss darauf vertrauen, dass die Abstammung stimmt (und wie oft sieht man in den Auktionen Tauben, die schon alleine von ihrer Farbe her nicht aus den angebotenen Eltern kommen können), ich muss darauf vertrauen, dass die Tauben gesund sind und gesund waren (denn was soll ich mit Jungtauben, die schon in ihrem bisher kurzen Leben für eine Auktion behandelt werden mussten?) und ich muss dann noch hoffen, dass die Taube annähernd in der Hand so ist, wie es ein mehr oder weniger gutes und oftmals stark bearbeitetes Foto vermuten lässt.
Höchst amüsant finde ich in Bezug auf die Fotos inzwischen außerdem, dass viele Fotografen das Auge einer Taube beinahe größer abbilden, als die durch eine Schablone zusammen geschnittene und letztlich auf dem Bild verstümmelte Taube.
Da haben einige Vertreter der "Augentheorie" wirklich ganze Arbeit geleistet und es gibt nicht wenige Züchter, die nichts besseres zu tun haben, als den Tauben (bzw. auf den Fotos) vornehmlich ins Auge zu glotzen! Dabei nutzt das schönste Auge nichts, wenn die Tauben körperlich nicht die entsprechenden Vorraussetzungen hat und v.a. wenn sie es nicht "im Kopf" hat.
Kein Wunder, dass die Qualität der Tauben insgesamt in Deutschland immer mehr abnimmt. Mir ist es unbegreiflich was sich Züchter dabei denken die Tauben auf diesen Internet-Auktionen zu kaufen.
Vor Ort bei einem Züchter, dessen Leistungen und dessen Tauben einem interessant erscheinen, erhält man fast immer die Tauben günstiger, man kauft nicht die Katze im Sack und man bekommt obendrein oft noch Tipps von dem entsprechenden Sportfreund bzw. hat sehr häufig einfach einen netten Kontakt.
Wir geben ja auch immer mal Tauben ab. Aber eines steht fest: unsere Tauben sind mir für diesen ganzen Internet-Auktions-Zirkus zu schade. Käufer von Gutscheinen oder Züchter, die so mal Tauben kaufen, sind bei uns immer eingeladen vorbei zu kommen, sich das alles anzusehen (v.a. die Tauben), zu entscheiden ob ihnen die Tiere gefallen und dann sind sie, so denke ich, fair bedient.
Diese ganze Züchterei für Internet-Auktionen zeigt aus meiner Sicht v.a. auch, dass es da nur um das schnelle Geld geht und nicht um die Taube oder um Kontakte zu anderen Sportfreunden....
 

Mittwoch, 10.11.2021
Sascha am 10.11.2021 um 05:54 (UTC)
 Neben unserem Gemüsemix, den alle Tauben jetzt in der Herbst- und Winterzeit zwei mal wöchentlich über das Futter erhalten, werfe ich den Tauben derzeit immer mal wieder Salat aus dem eigenen Garten in den Schlag bzw. in die Voliere.
Was mir dabei zuletzt aufgefallen ist: obwohl alle Tauben mit dem gleichen Futter, den gleichen Mineralien und auch ansonsten komplett gleich versorgt werden, zeigen die Witwer- und Zuchtvögel deutlich weniger Interesse an dem Salat als die Täubinnen. Zucht- und Witwerweibchen sind ganz verrückt auf den Salat und schlingen ihn in sich hinein. Woran das liegt vermag ich nicht zu sagen.
 

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