| Gestern hatte ich ein Gespräch mit einem Sportfreund, der im organisatorischen Bereich eines One-Loft-Rennens tätig ist. Wir sprachen darüber was mit den Tauben so passiert nach Ende des Rennens. Er berichtete mir, dass Brieftaubenzüchter eine sehr seltsame Spezies seien. Die Siegertiere werden nach dem Rennen ja meistens versteigert, aber viele Tauben, die mehr oder weniger gut geflogen haben, werden ja nicht direkt verkauft.
Der Sportfreund sagte mir, dass man dann Verkaufstermine mache und diese Tiere für einen recht geringen Betrag anbiete. Es passiere dann folgendes: die meisten tauben mit langen und möglichst bunten und viel beschriebenen Abstammungen würden oft irgendwie verkauft werden. Andere Tiere, bei denen sich der Züchter nicht so viel Arbeit mit der abstammung mache, würden jedoch stehen bleiben. So käme es zu der Kuriosen Situation, dass Tauben von eher mäßig reisenden Schlägen verkauft würden, und Tauben von sehr stark spielenden, aber nicht so bekannten Schlägen (die aber oftmals mehrere Tiere zu den Rennen geben würden), nicht verkauft werden könnten. Nicht einmal für einen winzigen Betrag.
Dabei sei die Wahrscheinlichkeit eine gute Taube zu bekommen doch wesentlich größer bei diesen Schlägen (wenn man z.b. für wenig Geld alle 6 oder 8 tiere dieses Schlages kaufen würde), als bei einem Einzeltier mit ellenlager Abstammung.
Da hat der Sportfreund natürlich recht. Wenn man nicht gerade direkt aus den Assen bzw. den Vererbern kaufen kann oder will, dann ist es doch besser für wenig Geld mehrere tauben eines gut reisenden Schlages zu kaufen als eine Taube mit irgendeiner bekannten Abstammung.
Gleiches gilt ja im Grunde auch für Totalverkäufe, die derzeit immer mehr werden. Da gibt es ebenfalls Züchter, die über Jahre sehr gut gereist haben und nun aufhören müssen und wo man für wenig Geld durchaus hoffnungsvolle Tauben bekommen kann. | | |
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