| Neben dem Internet habe ich als Informationsquelle zur Versorgung unserer Brieftauben mit Vitamin D zwei ältere Bücher hinzugezogen: "Die belgische Reisetaube" von Dr. J. Lahaye und Dr. E. Cordiez (und ins deutsche übersetzt von Dr. Arno Meyer) und das Buch "Vitamine, Doping, Form" von Victor Vansalen (ebenfalls übersetzt von Dr. Arno Meyer).
Aus beiden Büchern kann man sehr viel über die Versorgung unserer Tauben lernen, wenngleich sie schon recht alt sind und in einigen Dingen sicher nicht mehr ganz aktuell.
Der Vitamin D-Bedarf einer Brieftaube wird in diesen Büchern mit 12-16 I.E. (Internationale Einheiten) täglich angegeben. Eine Internationale Einheit sind 0,025 millonstel Gramm. Man sieht also: wir reden hier über winzigste Mengen dieses Vitamins. Aber: wenn ich Tauben nur mit Futter, Wasser und Grünzeug, sowie Grit versorgen würde und die Tauben kein Sonnenlicht bekommen (weil sie z.b. im Winter im Schlag sitzen oder über einen längeren Zeitraum die Sonne einfach nicht scheint), dann stünde den Tieren schlicht überhaupt kein Vitamin D zur Verfügung.
Selbst wenn die Tiere im Winter Freiflug hätten oder täglich Zugang zu einer Voliere gewährleistet ist, so wäre damit nicht gesichert dass sie über Haut und Federn ausreichend Vitamin D bilden könnten. Denn wenn die Sonne über einen längeren Zeitraum nicht scheint oder die Tauben kaum Gelegenheit haben in den Mittagsstunden "Sonne zu tanken", dann haben sie keine Möglichkeit ausreichend selbst Vitamin D zu bilden.
Wieviel UV-B Strahlung zur Bildung von Vitamin D bei den Tauben ganz konkret ankommt, hängt übrigens v.a. von dem Breitengrad ab, auf dem der Schlag sich befindet und von der jeweiligen Tageszeit. Kurz gesagt je nördlicher der Schlag, um so kleiner wird das tägliche Zeitfenster, in dem UV-B Strahlung in ausreichendem Maß überhaupt ankommt, wenn die Sonne scheint. Es würde zu weit führen das hier nun im Detail auszuführen, aber es hat mit der Ozonschicht, dem Einfallswinkel der Sonnenstrahlen usw. zu tun.
Da Vitamin D aber von der Leber gespeichert werden kann, können auch unsere Tauben (so wie wir Menschen) von diesen Speichern (die sie durch die Sonne im Sommer oder durche eine angemessene Ernährung aufgebaut haben) eine zeitlang zehren bis die Speicher leer sind. Der Zeitpunkt wann die Speicher leer sind, hängt u.a. mit dem jeweiligen "Stand" der Tauben zusammen: in der Mauser und besonders in der Zucht benötigen Tauben mehr Vitamin D, als in der Ruhezeit. Das wiederum ist nun für die Ernährung unserer Tiere ein entscheidender Punkt: denn ob wir die Tiere für eine Winterzucht im Dezember verpaaren oder erst im Februar oder März. Zu allen Zeitpunkten sind die Vitamin D-Speicher der Tauben relativ leer, da sie kaum einmal Sonne tanken können. Wir müssen also ganz besonders vor der Anpaarung der Tauben dafür sorgen, dass die Vitamin-D-Speicher möglichst gefüllt sind.
Nun bin ich heute immernoch nicht dazu gekommen etwas über die Ernährung der Tauben hinsichtlich Vitamin D zu schreiben und wie wir selbst es handhaben - aber das folgt dann hoffentlich morgen.
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