| Die wichtigste Nachricht heute vorweg:
der von gestern noch fehlende Vogel Nr. 518 ist heute morgen um 08.28 Uhr auch zuhause eingetroffen, sodass nun alle Tauben vom gestrigen Flug wieder im Schlag sind. Das ist wirklich eine schöne Sache, denn insgesamt war das Reisejahr für viele Bestände doch allzu verlustreich. Ich denke, dass wir selbst da noch sehr gut davongekommen sind und im Gegensatz zu vielen anderen Schlägen relativ wenige Tauben verloren haben.
In der Rückschau muss ich sagen, dass das Reisejahr für uns selbst wirklich sehr gut verlaufen ist. Wir hatten im letzten Winter vier unserer sechs besten Vögel des Jahres 2020 in den Zuchtschlag gesetzt. Ein weiterer Vogel aus diesen sechs Besten ist dann auf dem ersten Vorflug leider verloren gegangen. Wenn man auf fünf seiner sechs besten Tauben aus dem Vorjahr in der Reise verzichtet, dann kann man nicht erwarten, dass man wieder in den Meisterschaften weit vorne landet. Zumal dann nicht, wenn man, wie wir, die Jungtauben 2020 auch nur bis 100 KM gereist hat und die Jährigen dann erst einmal auf den ersten Flügen der Altreise nur lernen müssen. Umso höher schätze ich für uns die Leistung unserer Mannschaft dieses Jahr ein.
Wenn ich vor der Saison darüber nachdenke welche Ziele für die Saison da sind, dann ist es immer so, dass wir in den für uns wichtigen Meisterschaften in den ersten 10 Prozent der teilnehmenden Züchter landen wollen. Bei 54 reisenden Schlägen in der RV haben wir das locker geschafft. Dazu wünsche ich mir immer zumindest einen ersten Konkurs in der Reise. Auch das haben wir geschafft.
Wenn dann noch ein Bonus drauf kommt, wie z.b. das tolle Abschneiden unseres "150" dieses Jahr, dann ist das umso schöner. Vielleicht landet er wirklich unter den besten zehn Altvögeln in Westfalen....
Man muss ja auch immer bedenken wie wir die Tauben führen. Es gibt bei uns kein großes "Theater" mit den Tieren. Kein Privattraining bei Alt- oder Jungtauben. Keine besondere Motivation. Keine hundert Bei- und Zusatzprodukte. Es ist seit Jahren eigentlich immer sehr gleich was wir mit den Tauben machen und wir haben einen Stamm, der das kann und nicht zig Extras benötigt, damit er Preise fliegen kann. Wenn dann noch die Mehrheit der Preise, die wir erringen, auf den anspruchsvollen Flügen über 400 Kilometer Entfernung geflogen wird, dann kann man wohl sagen: wir machen einiges richtig.
Was das darüber hinaus noch toll war: wir hatten ja in 2020 sechs jährige Vögel nur vom Jungtierschlag vom Brett für sieben Altfllüge mitgereist und diese dann erst letzten Winter in den Witwerschlag integriert. Auch das hat sich gelohnt. Einer dieser Vögel fliegt in diesem Jahr nun 10 Preise mit 1. Konkurs, einer fliegt 9 Preise, ein weiterer fliegt 7 Preise, davon aber 6 auf den letzten 7 Preisflügen. Er hatte wohl noch etwas Anlaufzeit benötigt. Insgesamt war auch das ein gelungenes Experiment, wenngleich wir es eher nicht wiederholen werden.
Wenn ich insgesamt schaue welche Vögel dieses Jahr besonders gut geflogen haben, dann sind das wieder Tiere aus den Linien, die bei uns seit längerer Zeit nun glänzen. Zu unserem "150" werde ich in dieser Woche vielleicht nochmal ausführlicher schreiben, denn das ist wirklich eine Taube, auf die wir auch züchterisch sehr stolz sind.
Morgen setzen wir nun schon wieder die Jungtauben zum zweiten Vorflug ein. Pausen gibt es im Brieftaubensport einfach nicht. Auch ein Grund dafür warum die Zahlen der teilnehmenden Schläge zum Ende der Saison in der ganzen Republik erbärmlich schlecht sind. Es geht so einfach nicht mehr weiter. Unser Reisesystem hat sich komplett überholt und wird in dieser Form gar nicht mehr richtig angenommen. Ich fürchte nur, dass es zu spät ist um noch irgendetwas zu ändern was die Züchter auch mit tragen...
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