| Gestern Abend hatte ich plötzlich 39,5°C Fieber. Keine Ahnung was im Moment los ist. Auch heute morgen noch 38,2°C - da kommt Freude auf. Einen Corona-Schnelltest haben wir hier zuhause gemacht - negativ. Da hier in NRW heute Feiertag ist, werde ich also einen Tag im Bett bleiben und dann morgen mal den Hausarzt aufsuchen.
In der Herbst- und Winterzeit und gerade an so Tagen wie heute, wo ich einfach nur herumliege, suche ich mir oft alte Brieftauben-Fachbücher heraus und lese. Ich schaue mir dann in einigen Büchern auch immer gern Fotos von Assen früherer Jahre an und deren Abstammungen. Ich verfolge Zuchtwege usw.
Das mache ich übrigens auch auf den Auktionsseiten. Obwohl ich denke, dass viele Asse nicht wirklich gezielt gezüchtet wurden, ist es schon interessant ihre Vorfahren einmal anzusehen. Aus welchen Linien kommen sie? Kreuzung? Inzucht? Verwandtschaftszucht? Ich finde das sehr spannend.
Gestern sah ich in einer Auktion Tauben, die wirklich hervorragend geflogen hatten mit vielen Preisen und ersten Konkursen. Es wurden dort Eltern, Geschwister usw. dieser Tauben angeboten.
Eigentlich sind solche Tiere ja sehr interessant. Ich selbst schaue mir dann immer die Reiseleistungen des Züchters an. Und da ganz besonders die Leistungen auf den 500 und 600 Kilometer-Flügen. Auch gestern - und das passiert häufiger - fiel mir auf, dass der betreffende Züchter auf den weiten Flügen eher unterdurchschnittlich reist. D.h.die frühen Preise, die Top-ergebnisse wurden fast alle auf Flügen bis maximal 400 KM erzielt. Geht es weiter, wird es anspruchsvoller, dann sind die Leistungen nicht mehr gut.
Wenn ich selbst Tauben über das Internet kaufen würde, dann käme ein Taubenkauf für mich dort nicht in Frage. Egal wieviel spitze die Tiere geflogen haben. Für mich sind nur Tauben interessant, die auch auf größeren Distanzen gute Leistungen bringen.
Ich muss da immer an einen Satz von Güner Prange in einem Interview über die Zucht denken. Dort sagte er: "Die Reisetauben, die ich auf meinen Zuchtschlag setze, müssen nicht nur viele Preise geflogen haben, sondern von diesen Preisen müssen die meisten Spitzenpreise sein. Vor allem aber müssen sie ihre Leistungsfähigkeit auf Flügen über 600 Kilometer unter Beweis gestellt haben."
Nun können wir uns nicht mit Günter Prange messen und müssen bzgl der Zuchttauben sicher auch schon mal etwas Abstriche machen....aber eines steht für mich fest: die Aussage, dass die Zuchttauben die Fähigkeiten haben müssen, auch auf 600 KM erfolgreich zu fliegen, ist unbedingt richtig. Das sind die Tauben, die wir eigentlich brauchen.
Leider wird es in Deutschland im RV- bzw. Regionalverbandsprogramm schon sehr bald kaum noch weite Flüge über 600 KM geben. Da haben die Lobbyisten lange dran gearbeitet und nun sollen die Anforderungen für die Meisterschaften entsprechend angepasst werden. Es ist ein Trauerspiel. | | |
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