| Ich wünsche allen Besuchern unserer Homepage ein frohes Osterfest und viel Gesundheit in diesen doch sehr merkwürdigen Zeiten. Als Brieftaubenzüchter kann man direkt froh sein ein solch schönes Hobby zu haben, denn coronabedingt sind viele andere Freizeitbeschäftigungen kaum möglich. Aber mit unseren Tauben können wir uns jeden Tag beschäftigen.
Der gestrige Freiflug verlief für eine Stunde störungsfrei und die Vögel bewegen sich weiter gut. Sie sollen aber auch noch nicht zu wild fliegen, sondern ihre Form langsam aufbauen.
Ich hatte gestern wieder einige Telefonate wegen der Tauben und habe mir auch noch einen Film über einen bekannten Schlag angesehen. Und immer wieder ist das Thema: was gibt man an Beiprodukten um die Tauben optimal vorzubereiten und zu führen in der Reise?!
In dem Film, den ich mir angesehen habe, bekamen die Tauben im vorgestellten Schlag während der Reise 20 verschiedene Beiprodukte. In einem Telefonat mit einem Sportfreund berichtete mir dieser, dass er von einem besonderen Pulver gehört habe, was angeblich viele Spitzenschläge geben würden.....Als er mir das Pulver nannte konnte ich ihm sagen, was darin enthalten ist und dass die Tauben davon sicher nicht einen Preis mehr fliegen....
Was einfach immer wieder auffällig ist: viel zu viele Sportfreunde lassen sich verrückt machen von dem ganzen Gerede über Beiprodukte und über das, was die Tauben angeblich für eine erfolgreiche Reise alles benötigen.
Ich nenne in Diskussionen zu diesem Thema immer zwei Beispiele: Wolfgang Roeper und Günter Prange - die beiden wohl erfolgreichsten und besten Schläge im letzten halben Jahrhundert in Deutschland. Glaubt eigentlich noch irgendjemand dass diese beiden herausragenden Schläge haufenweise Beiprodukte und/oder Medikamente nötig haben, um ihre Tiere Jahr für Jahr zu den herausragenden Leistungen zu führen? Glaubt wirklich noch irgendjemand an Wundermittel, welche diese Züchter ihren Tauben geben?
Ich glaube da schon lange nicht mehr dran und auch wir haben in unserem deutlich bescheidenerem Rahmen nun doch in mehreren Jahren bewiesen, dass es ohne besonders viele Beiprodukte und andauernde Medikamentengaben geht ansprechende Leistungen zu erzielen. Es wird um die Tauben aber vielerorts ein solcher Hokuspokus veranstaltet, dass man es fast nicht glauben mag.
Es wird medikamentös gekurt vor der Reise, in der Reise, nach der Reise. Es gibt in der Reise keinen Tag, an dem nicht irgendwas an das Futter gemischt oder in das Wasser gerührt wird. So sieht es doch auf vielen Schlägen aus und die Sportfreunde glauben auch noch fest daran, dass diese Form der Versorgung unbedingt notwendig sei um mitzuhalten. Ich muss wirklich immer wieder den Kopf schütteln wenn ich höre, sehe oder lese was Brieftaubenzüchter rund um das Jahr alles in ihre Tauben hinein schütten - dabei geht es dabei sehr häufig nicht wirklich um einen Nutzen für die Taube, sondern darum das eigene Gewissen zu beruhigen nach dem Motto: "Ich habe alles für meine Tauben gemacht."
Nein, ganz ohne Beiprodukte geht es nicht. Und auf den meisten Schlägen auch nicht völlig ohne Medikamente. Auch bei uns nicht und auch nicht auf den absoluten Top-Schlägen. Aber es geht doch mit sehr, sehr wenig und relativ einfach. Man muss es nicht unnötig kompliziert und teuer machen mit den Tauben. Wenn man weiß was man tut und wie man es tut mit unseren Brieftauben, dann ist es wirklich nicht so schwer die Tiere leistungsgerecht zu versorgen und sie über die Saison gesund und in Form zu halten. Wer meint das mit dauernden Medikamentengaben jede Woche und Beiprodukten an 7 Tagen der Woche tun zu müssen - der soll das tun. Ich wette, dass es viel einfacher mindestens genauso gut geht. Das weiß ich aus unserem Schlag und das weiß ich von Schlägen, denen ich versorgungstechnisch geholfen habe, indem ich z.b. einen einfachen Versorgungsplan für die Züchter erstellt habe.
Das war jetzt mal ein längerer Beitrag zu Ostern....aber ich hatte das Bedürfnis es mal zu schreiben nach allem, was ich in den letzten Tagen wieder an Stuss gehört habe über die Versorgung und Gesunderhaltung der Tauben...und das Ärgerlichste dabei ist manchmal, wenn einem Züchter nicht einmal glauben, dass man die Tauben erfolgreich so einfach geführt hat und unterstellen, man würde sowieso nicht die Wahrheit sagen.... | | |
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