| Der Vorflug ab Gilserberg (85 KM) gestern ist für unseren Schlag wieder sehr ordentlich verlaufen. Es fehlt aktuell noch ein Jungtier - und diese Jungtaube fehlte schon gestern mittag, als alle anderen im Schlag waren. Auch von anderen Schlägen habe ich gehört, dass der Flug wieder sehr glatt verlaufen ist und so kann man sagen, dass die vier Vorflüge unserer Reisevereinigung zumindest mal ohne größere Verluste über die Bühne gegangen sind. Da wurde ein sehr gutes Auflassmanagement betrieben.
Hinzu kommt aus meiner Sicht, dass hier im Grunde genommen die gesamte RV durchgängig zwei Mal mit dem Impfstoff PMV/Rota gegen Jungtaubenkrankheit impft und das macht sich wirklich bemerkbar. Der Impfstoff ist einfach ein Segen für den Brieftaubensport.
Ich kann sagen, dass wir sicherlich einer der ersten Schläge in Deutschland waren, die mit diesem relativ neuen Impfstoff geimpft haben, weil wir damals in dieser Studiengruppe zur Jungtaubenkrankheit waren und ich kann nur gutes über die Impfung gegen PMV/Rota berichten.
Wenn man die Jungtiere in einem guten Gesundheitsstatus hat und wenn das Schlagmanagement ansonsten ok ist, dann hilft diese Impfung hervorragend gegen das, was wir zwei Jahrzehnte lang als Jungtaubenkrankheit bezeichnet haben.
Es gibt immernoch Sportfreunde, die behaupten, dass bei den Züchtern, die gegen PMV/Rota impfen die Verluste besonders hoch seien oder dass die Jungtiere trotzdem erkranken würden und dass die Impfung große Nebenwirkungen hätte....aus eigener Beobachtung kann ich sagen: das kann man alles vergessen.
Wenn es große Verluste bei einzelnen Schlägen oder ganzen RVen gibt, dann hat das garantiert nichts mit der PMV/Rota-Impfung zu tun. Allerdings sollte man - das würde ich jetzt aus unserer Erfahrung ergänzen - schon etwas den empfohlenen Zeitpunkt der Impfung einhalten. D.h. die erste Impfung relativ früh im Alter von 6 Wochen und die zweite Impfung dann im entsprechend empfohlenen Abstand von drei Wochen. Meine Beobachtung ist (und das ist wirklich nur eine Beobachtung und nicht irgendwie wissenschaftlich erwiesen), dass die Jungtiere manchmal nach der ersten Impfung ein wenig "durchhängen" und weniger fluglustig sind etc. An diesem Punkt muss man die Tauben gut beobachten und sehen, dass sie ansonsten gesund sind, denn sonst wird es schwierig sie nach diesem "Durchhänger" in die Luft zu bekommen. Aber wie gesagt: das ist nur eine Beobachtung meinerseits.
Ich möchte an dieser Stelle dazu ermuntern sich durch die "Impfgegner" nicht verunsichern zu lassen. Es gibt "Impfgegner" bei den Impfungen, die für Menschen empfohlen werden (wie z.b. bei der Corona-Schutzimpfung) und so gibt es auch bei unseren Brieftauben "Impfgegner" (und häufig sind es die gleichen Personen, die Impfungen für falsch und schädlich halten) und diese verbreiten oft einen wirklich hanebüchenen Unsinn zu den Impfungen, der fachlich komplett falsch ist.
Wenn eine PMV/Rota-Impfung die Jungtauben davor schützt an der sogenannten Jungtaubenkrankheit zu erkranken und obendrein noch gegen Paramyxovirose schützt, dann erfüllt sie genau ihren Zweck! Und das ist ein riesiger Fortschritt. Wenn es Sportfreunde gibt, die behaupten, dass gerade die geimpften Tauben häufiger verloren gehen und auch in großer Zahl verloren gegen, dann fehlt dafür jeglicher wissenschaftlicher Nachweis. Es ist einfach so daher gequatscht. So wie man früher mal sagte, dass die Jungtaubenkrankheit vom Moos fressen käme oder wie man später behauptete die Jungtaubenkrankheit würde durch die Paramyxo-Impfung ausgelöst.
Ich will gar nicht in Abrede stellen, dass es derzeit teilweise große Schwierigkeiten und Verluste bei den Jungtauben geben kann. Aber da scheinen mir dann doch andere Faktoren als die PMV-Rota-Impfung eine rolle zu spielen und man wird es untersuchen müssen. | | |
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