| Bevor ich heute hier irgendetwas schreibe muss ich zunächst ganz herzlich gratulieren. Unsere Freunde Karl-Heinz und Michael Stumme aus Bad Münder legen gestern beim Regionalflug ab Luneville (414 KM) des Regionalverbandes 258 ein sensationelles Ergebnis hin und erzielen den 1.3.4.5.und 9. Konkurs regional gegen 7.052 Tauben! Wenn das nicht mal eine herausragende Leistung ist?! Herzlichen Glückwunsch und Hut ab! Ganz besonders freut mich dann auch noch, dass der Vater der Regionalflugsiegerin auf dem Schlag von unseren Freunden Simone und Dirk de Beer kommt und ich selbst einen ganz winzig kleinen Beitrag dazu leisten konnte, dass dieser Vogel bei der SG Stumme züchtet! Besonders bemerkenswert wird es, wenn man dann noch weiß, dass bereits im Jahr 2020 ein Regionalflugsieger bei der SG Stumme aus genau diesem Vogel kommt. Also alles in Allem eine sensationelle Leistung!
Ich habe mich gestern so gut das ging beim Einsetzen mit unserem Flugleiter unterhalten über den letzten Flug. Er hat mir seine Entscheidung in Ruhe erklärt. Es kamen ja mehrere Faktoren zusammen. Das schwierige Wetter, ein Trödelmarkt am Auflassort aufgrund dessen unsere Kabis ihren Stellplatz verlassen sollten usw. Es blieben nur die Alternativen: früher Auflass oder die Kabis 200 Meter bewegen, dann warten und schauen ob es mit dem Wetter geht usw.
Da in Straubing am Auflassort das Wetter gut war und die Wetterdienste eine Auflösung der Nebelfelder in der Strecke prognostizierten, entschied man sich für einen Auflass. Der frühe Start brachte für uns sogar noch einen kleinen Vorteil wie es scheint, denn unsere Konkurszeit mit über zwei Stunden war doch nocht eine oder mehrere Stunden kürzer als in anderen Regionalverbänden, die später aufließen. Aber zwei Stunden für einen 400 KM-Flug sind natürlich, auch in Anbetracht der fehlenden Tauben, trotzdem viel zu lang.
Und da kommt man einfach zu dem Punkt: es wird oft nicht mehr sauber gearbeitet. Man kann nicht einen Flug auflassen mit dem Wissen: da ist ein großes Nebelgebiet in der Strecke und nur mit der Hoffnung und der Vorhersage der Meteorologen, dass dieses schlechte Wetter sich bessert. So geht das einfach nicht. Wenn dann obendrein kaum die Strecke telefonisch abgerufen wird, dann kommt so etwas wie am letzten Wochenende dabei heraus.
Was aus meiner Sicht völlig verdrängt wurde - das habe ich auch gestern so gesagt - war die extrem hohe Luftfeuchtigkeit von über 90 Prozent. Selbst wenn irgendwo das Wetter langsam besser wurde, die Sonne mal rauskam etc. Diese extreme Schwüle und Gewitterluft ist pures Gift für Tauben. Lässt man Tauben am Schlag bei so einem Wetter raus, dann fliegen sie eine Runde und setzen sich auf das Dach. Und hier wurde in verschiedenen Regionalverbänden der Start für 350 oder 400 oder 500 KM-Flüge genehmigt. Das sind aus meiner sicht einfach grundlegende Fehler, die nicht passieren dürfen, die aber nun nach 2018 (die katastrophalen Endflüge) und 2019 (auch da könnte ich zum Endflug noch einiges berichten), erneut gemacht wurden. Das geht einfach nicht. Niemand macht so etwas absichtlich, aber es darf in der heutigen Zeit nicht mehr passieren.
Beim Einsatzgeschäft trifft man dann ja auch auf die unterschiedlichsten Meinungen. Da gibt es sportfreunde, die behaupten, der Nebel sei erst später gekommen. Andere erzählen das sei alles kein Problem gewesen - es läge nur an der Taubenqualität und wieder andere wundern sich bis heute was da eigentlich los war und haben keinen blassen Schimmer. Und da muss man einfach als RV und als Regionalverband viel besser kommunizieren. In der heutigen Zeit gibt es genug Möglichkeiten mit den Züchtern Kontakt aufzunehmen und ein kurzes Statement und eine Erklärung abzugeben usw. Das sollte man auch erwarten, aber es passiert allenthalben viel zu wenig.
Was mich einfach am meisten stört ist die Tatsache, dass es Sportfreunde gibt, die verteidigen einfach alles. Man habe das nicht wissen können, man müsse bessere Tauben haben, wir hätten noch Glück gehabt, denn bei anderen sei es noch schlechter gewesen....
Das ist aber eine hanebüchene Argumentation aus der Mottenkiste und dient in keiner Weise unserem Brieftaubensport.
Unsere Tauben wurden eben um 07.35 Uhr in Lauf an der Pegnitz aufgelassen. Das sind für unseren Schlag 309 KM Entfernung. Die Taubenzahlen in unserem Regionalverband sind nach dem Flug in der letzten Woche allerdings gehörig geschrumpft.
Wir selbst haben 33 Vögel eingesetzt. Die Junggesellen im Jungtierschlag sind ebenso zuhause geblieben wie ein zweijähriger Vogel mit einer Flügelverletzung, sowie ein vierjähriger Vogel, der erst am letzten Sonntag Mittag heim kam mit einer Verletzung an der Schulter.
Gestern haben wir noch einen der Junggesellen vom letzten Flug nach hause bekommen. Das hat mich immerhin sehr gefreut!
Nach so einem Flug wie letzter Woche können wir für uns heute kein sensationelles Ergebnis erwarten. Dafür waren doch die Witwervögel in der Woche zu sehr durcheinander. Ich denke Täubinnen verkraften das alles ein wenig besser. Das ist aber auch letztlich nicht wichtig, sondern nur, dass wir heute einen glatten Flug ohne große Verluste bekommen. Dann muss man von Woche zu Woche schauen.
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