| Es ist noch sehr früh am Sonntagmorgen. Ich habe nicht so gut geschlafen und bin bereits einige Zeit wach und sah gerade um kurz vor sechs bei unserem Nachbarn schon eine Taube anfliegen. Vielleicht eine vom gestrigen Flug.
Beim Blick auf das Wetter muss ich sagen, dass ich Unrecht hatte und die Flugleiter hatten doch recht. Das Wetter gestern war doch für einen Auflass deutlich besser. Hinzu kam, dass zum Glück der Wind gestern nicht so stark wurde wie angekündigt, sodass es einen relativ glatten Flug ab Hemau gab.
Wie gestern schon geschrieben erfolgte der Auflass sehr früh um 6.45 Uhr. Die erste Taube, unser jähriger Vogel Nr. 26, flog um etwa 11.54 hier an. Dummerweise setzte er sich erst einmal vor den Einflug des Jungtierschlages und brummte dort herum. Wir standen zu der Zeit noch beim Nachbarn um auf die Tauben zu warten und ich lief dann nach hause um zu schauen was da los war, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass die erste Taube ausgerechnet eine der Junggesellen oben im Jungtierschlag war. Erst als ich außer Puste zu hause ankam und oben am Jungtierschlag die Tür öffnete, flog der 26 auf und ging dann ganz kurz nach unserer eigentlich zweiten Taube, um 11.57 Uhr in den Schlag. Bemerkenswerterweise kamen beide Vögel, trotz des relativ starken Nordwestwindes, schon wieder aus dem Westen zurück.
Ich vermute dass viele Tauben unseres Regionalverbandes sich mit den Tauben des Regionalverbandes 402 (Dortmund) gemischt haben, der kurze Zeit später in Hemau gestartet hatte und dann dort auch teilweise deutlich weiter westlich mitgeflogen sind.
Wie auch immer: es wurde dann ein anspruchsvoller, aber nicht zu schwerer Flug bei dem wir am Ende von unseren 46 eingesetzten Vögeln 28 in die Preise bringen. Genauer gesagt machen genau 14 alte Vögel (von 20) einen Preis und 14 jährige Vögel (von 26). Aus dem Witwerschlag machen von 40 eingesetzten Vögeln 27 einen Preis (14 Alte von 20 und 13 Jährige von 20) und einer von sechs Junggesellen vom Jungtierschlag fliegt einen Preis.
Das ist insgesamt wieder ein sehr gutes Resultat und wir sind sehr zufrieden mit unserem Ergebnis. Letztlch können wir für uns selbst nur die Ergebnisse im Witwerschlag vollständig werten, denn die Junggesellen werden nun wirklich nicht so versorgt zwischen den Jungtauben der zweiten Zucht, dass man irgendetwas von ihnen erwarten könnte. Ich weiß auch nicht, ob wir sie noch einmal setzen werden in der kommenden Woche.
Getrübt wird die Zufriedenheit mit dem Flug durch das Fehlen von zwei Tauben. Es fehlt mal wieder einer der Junggesellen und obendrein ein zweijähriger Vogel mit bisher 4/4 Preisen, der in den letzten Wochen eigentlich die Taube mit der besten Form in unserem Schlag war. Ich fürchte der Vogel wurde vom Greifvogel erwischt, sonst wäre er zuhause.
Vermutlich fehlen aktuell überall noch einige Tauben hier in der RV, was aber auch so zu erwarten war. Sobald die Flüge anspruchsvoller werden ist das ja oft so und der gestrige Flug war nicht zu vergleichen mit den vier Preisflügen zuvor von seinen Anforderungen her.
Nach der Rückkehr machten unsere Tauben eigentlich einen guten Eindruck, wobei mir hier und da doch einige Vögel auffielen, die sich etwas gequält hatten. Da muss ich mir noch einmal Gedanken zu machen. Aber bis zum nächsten Flug ist (voraussichtlich) ja nun auch ein Tag mehr Zeit, denn der ist erst einmal für den Sonntag geplant.
Ganz herzlich gratulieren möchte ich Franz-Josef und Michael Kemper zum 1. Konkurs in unserer RV und insgesamt zu dem sehr guten Ergebnis. Die Arbeit über den Winter und im Frühjahr hat sich wirklich gelohnt, ihr beiden !!
Eines möchte ich heute noch anmerken: in unserer RV (wie auch anderswo) wird ja immer viel über Lage und Wind usw. diskutiert und manchmal vielleicht auch zurecht. Wenn ich mir aber nun den Flug ab Hemau ansehe, der unter völlig anderen Bedingungen (direkter Kopfwind, niedrigere Fluggeschwindigkeit usw.) stattfand, dann stelle ich abschließend fest: es hat sich fast nichts geändert. Züchter, die bisher gut flogen, fliegen weiter gut, Züchter, die bisher weniger gut flogen, hatten auch gestern ihre Probleme (teilweise sogar verstärkt). Es hat sich durch den anderen Wind praktisch nichts verändert. Vielleicht sollte man sich dazu einmal Gedanken machen, statt über Lage usw. zu diskutieren....
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