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Dienstag, 22.03.2022
Sascha am 22.03.2022 um 07:48 (UTC)
 Im Zuchtschlag beginnen die Paare nun wieder kräftig zu Treiben und ich habe nun allen Paaren eine zweite Nistschale hingestellt, in welche die Täubinnen dann bald wieder ihre Eier ablegen können. Ich gebe jetzt auch wieder etwas frisches Stroh in die Schläge. Einige Tiere schleppen dann wieder und beginnen ein Nest in dieser zweiten Schale zu bauen. Andere verzichten gänzlich darauf. Wir nutzen daher zusätzlich in unseren Tonnistschalen Nesteinlagen, sodass die Eier auf jeden Fall auf einen weichen Untergrund abgelegt werden.
Die ersten Freiflüge der Reisevögel, die noch auf Gipseiern mit ihren Täubinnen brüten, gestalten sich bisher störungsfrei von Greifvogelangriffen. Das ist sehr ungewohnt für uns und selbstverständlich sehr positiv. Ich hoffe, dass es so bleibt, denn für den Formaufbau der Tiere gibt es nicht Besseres als ungestörten Freiflug. Die Sonne und die warmen Temperaturen derzeit sind auch sehr positiv. Allerdings könnte das Wetter dann in der kommenden Woche doch umschlagen und es wieder deutlich kühler werden.
Die ersten Paare bei den Witwern werden nun wohl bald von den Gipseiern laufen und dann wird auch erst einmal getrennt. Ob wir die Tauben dann noch mal kurz wieder anpaaren weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Vielleicht lassen wir es dieses Jahr auch bei einer einmaligen Verpaarung.
Gestern habe ich unseres Jahresvorrat an Mineralien bekommen. Wir bestellen immer mehrere 20 KG-Säcke Picobal von Klaus und nun haben wir wieder für ein Jahr Ruhe und benötigen fast nichts weiter. Pickstein haben wir auch genug und ebenso Mineralpulver und somit ist in Bezug auf die Mineralienversorgung alles gewährleistet und ich muss mir darüber für ein Jahr lang keine Gedanken mehr machen.
 

Montag, 21.03.2022
Sascha am 21.03.2022 um 07:19 (UTC)
 Das Wetter ist in diesen Tagen nahezu ideal für die ersten Freiflüge. Es ist am Tage relativ warm, sonnig und trocken. Hin und wieder ist es etwas sehr windig, aber das macht den Tauben nicht so viel aus. Die Tiere können sich bei uns nun wie sie wollen draußen bewegen und tun und lassen, was sie möchten. Das erscheint uns vor allem deswegen wichtig, damit die Muskulatur und die Bänder und Sehnen der Tiere noch nicht zu sehr beansprucht werden.
Irgendwann gehen wir nach ein paar Tagen dann dazu über die Tauben aus dem Schlag auszusperren, denn es gibt einige ältere Tiere, die so fixiert auf ihre Zelle sind, dass sie sich sonst doch immer wieder sehr schnell in den Schlag begeben würden. Das Aussperren der Tauben ist aber der einzige "Zwang", der bei uns überhaupt auf die Tiere ausgeübt wird. Es gibt kein Training mit der Fahne, es wird nicht privat gefahren oder irgendetwas in der Art.
Andere Sportfreunde berichten nun schon dass sie mit dem Streckentraining beginnen und die Tauben privat fahren. Letztlich soll das jeder tun und lassen wie er möchte. Wer daran Spaß hat und denkt, dass er durch das Privattraining mehr Preise fliegt oder bessere Tauben bekommt, der kann sich die Tiere natürlich regelmäßig ins Auto laden und trotz der hohen Spritpreise damit mehr oder weniger weit in die Welt fahren.
Was mich persönlich wundert ist wie weit verbreitet der Glaube an den großen Nutzen eines solchen des prvaten Fahrens inzwischen ist. Und wie unsystematisch das Fahren dann teilweise betrieben wird. Und dass man die Tauben aus Angst vor Greivogelattacken den ganzen Winter über einsperrt, aber nun, wo teilweise noch kein Blatt am Baum ist, die Tiere trotz überall existierender Greifvogelgefahren auf Strecke fährt.
Es erfolgt dann oft der Hinweis darauf. dass doch sehr erfolgreiche Schläge das auch so praktizieren und es doch etwas bringen müsste. Ich will das gar nicht anzweifeln, nur gibt es mindestens ebenso viele erfolgreiche Schläge, die ihre Tauben eben nicht durch die Welt fahren un super damit fliegen.
Für uns selbst kommt eine Fahrerei schon deswegen nicht infrage, weil es eine einzige Tortur ist hier im Sauerland z.b. auf 30 KM entfernung zu fahren. Da wären wir insgesamt Hin und Zurück fast zwei Stunden unterwegs. Und dann fliegen die Tauben 25 Minuten nach hause....und der Nutzen ist gering. Unterwegs besteht dann immer die Gefahr dass ein Greifvogel in den Schwarm schlägt und dann verkehrt sich der Sinn der Fahrerei in sein Gegenteil, denn die Tauben bekommen Angst, werden unsicher usw.
Das Wichtigste für erfolgreichen Brieftaubensport ist neben einer guten und gesunden Taube in einem funktionierenden Schlag aus unserer Sicht v.a. eine Taube, die selbstbewusst ist, die sicher ist, die motiviert ist und die ihren Schlag, ihren Partner und ihren Züchter liebt. Eine Taube muss Form haben und selbstsicher sein. Dann benötigt sie kein Privattraining um Preise zu fliegen.
Mit Privattraining, wenn es denn störungsfrei und sehr regelmäßig und auch mal auf größeren Distanzen bis 100 Km oder ähnlich praktiziert werden kann, kann man eine solche Taube bestimmt noch sicherer und selbstbewusster und fixierter machen. Aber da muss ich doch mal die Frage stellen wer das in der heutigen Zeit leisten und garantieren kann?! Dass man sehr regelmäßig (auch von der Distanz anspruchsvolle) Trainingsflüge machen kann, bei denen die Tiere störungsfrei nach hause fliegen und bei denen dann auch noch das Wetter mitspielt usw. Wer kann garantieren, dass bei einem Privatflug an einem Nachmittag bei gutem Wetter über 40, 60 oder 80 KM kein Greifer in den Schwarm geht? Ich denke dass gibt es kaum noch. Es wäre jedes Mal eine kleine Lotterie. Und auf so einem Flug dann eine gute Taube zu verlieren, verletzte Tauben zu haben oder einen verunsicherten Schwarm - das ist doch das letzte was man gebrauchen kann.
Es gibt natürlich nicht wenige (auch erfolgreiche) Schläge, die ihre Jungtauben und später auch ihre Alttauben sehr oft, sehr regelmäßig fahren, weil sie - das muss man ja ehrlich sagen - so von Ehrgeiz zerfressen sind, dass ihnen das alles egal ist. Sie fahren vor der Reise viel, und dann auch in der Reisezeit noch bis 400 oder gar 500 KM jede Woche ein oder zwei Mal auf 25 oder 40 oder sonst wie viele Kilometer. Ob das sinnvoll ist - das müssen sie für sich am Ende selbst beurteilen. Ich glaube nicht wirklich daran und ich denke wir haben auch schon sehr regelmäßig gezeigt, dass es auch anders geht. Es muss ja Hobby bleiben und auch z.b. für mich beruflich alles vereinbar sein und ebenso mit der Familie.
Selbstverständlich ist es schön erfolgreich zu reisen - aber dafür muss man nicht unbedingt jeden Unsinn unternehmen. Denn eines muss man ja auch immer wieder feststellen: wenn man schon die Tauben fährt und privat trainiert....dann muss das mit Plan und Sinn und Verstand gemacht werden. Dann muss man das regelmäßig tun und sehr durchdacht. Ansonsten ist das vergebliche Liebesmüh und ein sinnloses Verfahren von Sprit. Erfolg oder Misserflog hängen im Brieftaubensport an so vielen Faktoren, die allesamt passen müssen - und dabei ist das private Fahren und das private Training sicherlich der allerletzte Faktor, der eine Rolle spielt...
 

Sonntag, 20.03.2022
Sascha am 20.03.2022 um 10:14 (UTC)
 Heute habe ich nur wenig Zeit zum Schreiben und daher möchte ich meinen gestrigen Eintrag nur ein wenig ergänzen: was mir bei der ganzen Taubenbeurteilung und Taubenklassifiktion meistens ein wenig zu kurz kommt ist das Benehmen einer Taube.
Wenn man eine Taube nur auf einem Foto im Internet sieht, dann weiß man hinsichtlich ihres Verhaltens natürlich gar nichts. Wenn man eine Taube nur in die Hand bekommt, dann kann man vielleicht ihre körperlichen Qualitäten beobachten und daraus für sich Schlüsse ziehen und vielleicht kann man noch sagen wie sie sich in der Hand benimmt (ist sie ein "Wringer"? Liegt sie ruhig in der Hand? Versucht sie zu entkommen?), aber man sieht nicht wie die Taube sich im Schlag verhält.
In den letzten Jahren hatten wir hin und wieder das Glück uns eine Taube aus einer mehr oder weniger großen Schar von Jungtieren bei Züchtern aussuchen zu dürfen. Und dabei achte ich vor allem anderen immer darauf wie sich die Taube im Schlag (meistens sind es ja Jungtauben) zwischen den anderen Tieren benimmt. Erst dann schaue ich, ob sie mir in der Hand gefällt etc. Und wenn man sich ein wenig Zeit nimmt beim Beobachten, dann fallen einem in einer kleineren oder größeren Gruppe doch manchmal Tauben auf, die einfach einen positiven Eindruck in ihrem Benehmen machen. Mit diesen Tieren, die ich so ausgesucht habe, hatten wir später züchterisch sehr oft Glück.
 

Samstag, 19.03.2022
Sascha am 19.03.2022 um 04:30 (UTC)
 In den aktuellen Ausgaben Nummer 10 und 11 der Verbandszeitschrift "Die Brieftaube" findet sich ein längeres und sehr interessantes Interview mit dem Sportfreund Ernst-dieter Jacobi. Er äußert sich darin ausführlich zu den zwei Themen, durch die er in der deutschen Brieftaubenwelt bekannt ist: zum Einen das suchen und finden von Wasseradern und Erdstrahlen und zum Anderen zur Klassifizierung von Brieftauben.
Ich denke zu beiden Themen gibt es sehr viele Meinungen und Ideen. Gibt es überhaupt Wasseradern und wenn ja: was machen diese mit Mensch und Tier? Kann jemand anhand körperlicher Qualitäten die Flug- oder Zuchteignung einer Brieftaube erkennen? Gibt es Menschen (wie hier Herr Jacobi), welche in diesen Punkten besondere Fähigkeiten haben und wenn es solche Menschen gibt: wie können sie anderen Menschen damit helfen?
Zum Thema Wasseradern und Erdstrahlen kann ich persönlich wenig beitragen. Eigentlich glaube ich gar nicht daran, aber ich habe vor drei Jahren selbst erlebt wie jemand mit einer Wünschelroute eine gesuchte Wasserleitung unter einer Straße fand. Letztlich kann ich es nicht beurteilen. Vor vielen Jahren war einmal ein Wünschelroutengänger bei uns im Haus. Er fand auch eine Wasserader und sie verlief unter einer bestimmten Zellenreihe im Witwerschlag. Tatsächlich waren in dieser Zellenreihe jahrelang wenig gute Tauben gewesen. Wir konnten und wollten aber an unserem Schlag nichts ändern und inzwischen sind auch in dieser Zellenreihe mehrere hervorragende Reisetauben gewesen über die Jahre. Hat sich die Ader verschoben? Gibt es sie doch nicht? Ich weiß es nicht. Ich kann mir da kein Urteil erlauben. Interessant ist so etwas allemal.
Tauben zu beurteilen ist wiederum eine ganz andere Geschichte. Ich denke, dass es Züchter gibt, die an diesem Punkt einfach mehr Talent haben als andere. Möglicherweise gehört Herr Jacobi dazu. Ich bin ihm selbst nie begegnet, aber durch Berichte und Erzählungen von anderen Sportfreunden habe ich ein recht genaues Bild davon, welche Tauben er als Typ bevorzugt. Und ich denke für Anfänger oder Züchter, die in diesem Bereich einfach wenig Talent oder Gefühl haben, kann eine Beurteilung durch Herrn Jacobi schon helfen.
Andererseits: wenn ich mich auf ihn (oder einen anderen Klassifizierer) verlasse und mehrere Jahre nach den entsprechenden Vorstellungen auslese, dann müssen die guten Tauben, die ich habe, notwendigerweise seinem "Taubenmodell" entsprechen. Aber vielleicht habe ich in der Zwischenzeit auch mehrere gute Tauben selektiert, weil sie eben nicht dieses bevorzugte Modell haben.
Am Ende bleibt es so, dass der beste Klassifizierer der Reisekorb und die Preislisten sind.
Trotzdem denke ich, dass es für die Auswahl und die Zusammensetzung von Brieftauben in der Zucht auch vielleicht ein gewisses Talent gibt. Aber dazu muss man dann eben auch geplante Neuanschaffungen für die Zucht in die Hand nehmen und erst einmal beurteilen. Beim Kauf über das Internet ist das schlicht nicht möglich.
Alleine aus diesem Grund kaufen wir keine einzige Taube über das Internet, wenn wir die Taubensorte nicht wirklich gut kennen. So sind wir in den letzten Jahren recht gut gefahren und haben - das denke ich auf jeden Fall - bei den relativ wenigen Neueinführungen in unseren Bestand doch züchterisch eine recht hohe Trefferquote was die Zuchtleistung betrifft. Ob es allerdings ein gewisses Talent ist möchte ich aber nicht wirklich sagen.
 

Freitag, 18.03.2022
Sascha am 18.03.2022 um 04:22 (UTC)
 In jedem Zuchtjahr wundere ich mich wieder wie schnell die jungen Brieftauben doch wachsen. Wenn ich beginne die Jungtiere zu ringen, dann denke ich bei dem ein oder anderen Nestpaar: "Die sind noch zu klein. Die beringst du erst morgen." Und am nächsten Tag wundere ich mich dann, dass die Ringe doch nur mit etwas Mühe aufgezogen werden können, weil die Beine der kleinen Jungtauben schon recht dick sind. Es funktioniert dann ja immer noch, aber trotzdem erstaunt es mich, wie schnell die Tiere innerhalb eines Tages gewachsen sind.
Ebenso interessant ist es, wie die Elterntiere praktisch von einem auf den anderen Tag (etwa nach Ende der Kropfschleimfütterung) einen sehr großen Appetit entwickeln und man viel mehr Futter reichen kann und auch muss, als noch ein oder zwei Tage zuvor.
Unsere Zuchttauben haben im Grunde Standfutter, welches wir nachfüllen, wenn der Trog leer oder zumindest fast leer gefressen ist. Wichtig ist uns, dass wir nie ein Jungtier im Nest piepen hören. Wenn es im Zuchtschlag ruhig ist, dann ist alles ok. Dann sind die Jungen wohlgenährt. Das ist v.a. auch deswegen wichtig, weil die Nächte immernoch empfindlich kalt sind und immer wieder Frost bringen.
Auch der Mineralienverbrauch steigt nun in dieser Phase der Jungtieraufzucht gewaltig an. Meistens füllen wir zwei Mal am Tag Mineralien in die verschiedenen Töpfe nach. Diese stehen alle auf Tränkenwärmern sodass die Mineralien stets trocken sind. Wir nutzen zur Versorgung der Zuchttauben, so wie auch im Witwerschlag als Grit- und Mineralmischung das Picobal der Firma Klaus. Dazu gibt es Pickstein von Klaus und ebenso von der Firma Natural. Außerdem das Mineralpulver von Dr. Marien, aber auch Backs Vi-Spu-Min und auch manchmal das Mineralpulver Davinova von der Firma Quiko. Jede Taube kann sich so aussuchen was sie möchte und damit wachsen unsere Jungtiere prima auf.

 

Donnerstag, 17.03.2022
Sascha am 17.03.2022 um 07:43 (UTC)
 Es ist erstaunlich wie viele Sportfreunde sich derzeit mit Fragen an mich wenden. Ich versuche natürlich alle Fragen vernünftig zu beantworten, aber hier und da kann es schon mal etwas dauern. Meistens geht es nun um die Führung der Tauben bei den ersten Freiflügen und zu den Vorflügen hin. Wann sie getrennt werden sollen, ob die Zeit reicht sie gut ans Fliegen zu bekommen bis zum ersten Vorflug, wie man sie versorgen soll etc.
Letztlich kann ich das alles nur immer aus meiner ganz persönlichen Sicht beantworten. Die muss nicht immer richtig sein und es gibt zig Möglichkeiten Tauben gut vorzubereiten und erfolgreich zu reisen. Ich weise dann sehr oft darauf hin, dass man für jeden Schlag und jeden Bestand individuelle Lösungen suchen muss. Was die Versorgung angeht, den Freiflug (denn beispielswiese hängt ja der Freiflug - wie lange und wann und wie er stattfinden kann - von der Zeit des Züchters ab und auch von der Greifvogelgefahr usw) oder auch wie man die Gesundheit der Tauben optimal herstellt.
Das kann bei dem einen Sportfreund alles völlig anders sein als bei dem anderen. Deswegen ist meine Meinung, dass es keine allgemeingültigen Patentlösungen gibt. Man muss Informationen zusammentragen und daraus versuchen Schlüsse zu ziehen.
Bei uns ist es aktuell so, dass die Reisevögel und ihre Witwerweibchen auf einem Gelege Gipseier sitzen und wenn sie umgewöhnt sind bzgl der Schläge und sicher rein und raus gehen, dann werden sie getrennt. Das dürfte irgrendwann Anfang nächster Woche sein.
Danach versuche ich die Reisevögel nach und nach gut in die Luft zu bekommen und je nach Wetter, Verfassung der Tauben usw. entscheide ich dann, ob ich nochmal kurz anpaare oder das gar nicht mache oder wie ich überhaupt vorgehe. Das Wichtigste ist die Tauben zu beobachten. Das sage ich auch vielen Züchtern immer: setz dich zwischen die Tauben und beobachte sie und dann erzählen sie dir fast alles, was du wissen musst. Ob sie sich wohlfühlen, gesund sind, noch Hunger haben oder etwas träge und schwer sind und ob sie ihre Zelle mögen usw.usw. Und auch aus dem Verhalten beim Freiflug kann man sehr viele Schlüsse ziehen, wenn man sich die Zeit nehmen kann das alles zu beobachten. Für mich persönlich ist das auch eine wunderschöne Zeit im Frühjahr - wenn es denn mit den Greifvogelangriffen nicht zu heftig ist - wenn man die Tauben täglich beim Freiflug beobachtet und sieht wie sie nach und nach eine gewisse Form aufbauen.
Apropos Form: letztens schrieb mir ein Sportfreund es gäbe ganz gewiss Beiprodukte, welche die Form steigern. Ja, das denke ich auch. Die gibt es sicher.
Aber ich will sie gar nicht nutzen, denn ich ziehe es bei unseren Tauben vor, dass sich die Form ganz natürlich aufbaut. Mit guten Futter und der bei uns üblichen Versorgung. Und das tut sie auch und wird dann meistens sehr stabil.
Beeinflusse ich die Form mit Beiprodukten, dann kommt sie manchmal schneller, manchmal langsamer, bei der einen Taube mehr, bei der anderen weniger und sie kann auch wieder abfallen, wenn ich die entsprechenden Produkte nicht mehr einsetze und dann muss ich wieder von vorne anfangen.
Wenn ich Form mit relativ vielen Beiprodukten erzeuge, dann muss ich mir klar sein, dass ich das dauerhaft tun muss und immer wieder.
Ein gutes Beispiel dafür ist das Produkt L-Carnitin. Man kann damit die Form der Tauben sicher steigern und auch die Flugfreude. Aber dann muss man, um einen Wirkspiegel im Körper zu erzielen, das Produkt dauerhaft einsetzen. Weil die Taube, die L-Carnitin eigentlich selbst im Körper produziert, ihre Eigenproduktion dann weitgehend einstellt. Sie ist dann an die Zufuhr von Außen gewöhnt und verlässt sich darauf. Gibt man kein L-Carnitin mehr, dann fehlt es dieser Taube plötzlich.
Will ich das bei unseren Tauben? Nein!
Sie haben schon oft gezeigt, dass sie auch ohne solche Beiprodukte sehr gute Leistungen bringen können. Andere Sportfreunde handhaben das anders und das ist auch ok. Aber ich möchte einfach, dass unsere Tauben mit einer relativ einfachen Grundversorgung leistungsfähig sind und nicht ständig und jeden Tag andere Mittel für die Form, die Gesundheit usw. benötigen. Danach ist unser Bestand nun über viele Jahre selektiert und das funktioniert für uns gut.
 

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