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Freitag, 04.03.2022
Sascha am 04.03.2022 um 07:13 (UTC)
 Für gewöhnlich ist jetzt die Zeit in der ich mit einigen der Reisetauben zum ersten Mal nach dem Winter zum Tierarzt zur Untersuchung fahre. In diesem Jahr werde ich mir das allerdings sparen. Leider haben wir hier in der Nähe keinen auf Brieftauben spezialisierten Tierarzt mehr und neben der Tatsache, dass ich ohnehin nicht sonderlich gerne Auto fahre, habe ich bei den derzeitigen Spritpreisen keine Lust viele Kilometer zu irgendeinem Tierarzt zu fahren. Zur Verbandsklinik sind es von hier aus etwa 100 Kilometer einfache Fahrt...für das Benzingeld, was ich da benötigen würde, kaufe ich mir lieber einen Sack (des inzwischen ebenfalls völlig überteuerten) Taubenfutters.
Abstrichuntersuchungen auf Trichomonanden kann ich hier mit meinem eigenen Mikroskop vornehmen und vielleicht sende ich auch noch mal eine Kotprobe zur Verbandsklinik zur Untersuchung und dann wird es schon irgendwie gehen.
Wenn die Tauben Freiflug haben, dann sehe ich an ihrem Verhalten recht schnell, ob sie gut in Verfassung sind oder ob sie vielleicht noch Probleme mit dem Luftwegen haben....und dann kann ich immernoch reagieren.
Wir haben hier im Moment richtiges "Traumwetter" mit wolkenlosem Himmel seit einigen Tagen. Man könnte in die Versuchung geraten den Tauben Freiflug zu geben. Aber wir haben hier auch ständig Nachtfrost, sodass die Greifvögel wahrscheinlich großen Hunger haben und bei blauem Himmel und guter Fernsicht sind sie wahrscheinlich schneller da, als man gucken kann.
Also warten wir auch mit dem Freiflug noch etwas und schauen mal wie das Wetter sich so entwickelt. Freiflug gibt es aber erst, wenn es nachts wieder etwas wärmer ist und am Besten bei schlechterem Wetter...
 

Donnerstag, 03.03.2022
Sascha am 03.03.2022 um 07:16 (UTC)
 Dieser Tage hatte ich ein längeres Gespräch mit einem Futtermittelexperten. Es ging darum wie man die Tauben versorgt in der Reise. Der Sportfreund wunderte sich: "Die Futterfirmen arbeiten immer wieder an neuen Mischungen und versuchen die Mischungen für den Bedarf der Tauben zu optimieren. Sie geben den Züchtern dann Pläne an die Hand mit denen sie sich bezüglich der Fütterung orientieren können. Das ist alles durchdacht und von Spezialisten entwickelt. Und was machen die Züchter? Sie geben hier noch Hanf dazu, sie geben da noch Sonnenblumenkerne dazu oder sie füttern Mais extra. Ich verstehe nicht warum sie das tun. Die Pläne der Firmen sind so aufgestellt, dass man das nicht tun muss. Es sei denn, dass es extra dazu geschrieben wird."
Das fand ich eine sehr bemerkenswerte Einlassung, denn auch wir selbst ergänzen ja unser Futter mit Nüssen oder etwas Hanf oder Sonnenblumenkernen, wenn wir es für nötig befinfen.
Wir unterhielten uns darüber warum man das tut. Der Sportfreund sagte: "Es ist das Gleiche wie bei den Beiprodukten oder bei der Medizin. Immer meinen Züchter sie können es noch besser machen, indem sie mehr geben oder häufiger geben." Würden Sie sich an die Pläne der Hersteller oder der Tierärzte halten, dann wäre es für die meisten viel einfacher."
Ich erwiderte, dass ich auch aus vielen Züchtergesprächen die Ansicht habe , dass viele Sportfreunde denken, dass sie hier noch etwas geben müssten und da eine Kleinigkeit ergänzen müssten aus dem Gefühl heraus zu wenig zu tun oder noch ein bißchen mehr "aus den Tauben herauskitzeln" zu können und dass dieses Verhalten eigentlich gar nicht (zumindest auf Deutschland bezogen) zu den immer anspruchsloseren Reiseplänen passe, denn die Flüge werden immer Kürzer und die Gesamtkilometer, welche die Tauben im Reisejahr fliegen müssen immer weniger.
Der Sportfreund, der selbst in Holland reist, war amüsiert und erwiderte: "Schau dir mal an wie die Tauben früher mit einfachem Futter ihr Programm bewältigten jede Woche. Kaum Beiprodukte und einfaches Futter und sie konnten das gut. Heute ist das Futter ausgewogener und besser zusammengestellt, sie kriegen mehr Vitamine und Mineralien und werden gesundheitlich rumdum betreut.....aber es hat sich ansonsten wenig zu früher geändert. Am Ende muss es die Taube bringen."
Insgesamt kamen wir in dem guten Gespräch zu dem Schluss, dass die gute Taube eigentlich nicht sehr viel braucht um gut zu sein. Und dass sie es allemal tut, wenn man sich an die Futterpläne hält, welche die Hersteller herausgeben. Die gute Taube ist eigentlich auch immer gesund und in guter Form. Der Aufwand, den viele Sportfreunde betreiben ist ein Aufwand für die schlechte oder die durchschnittliche Taube....
 

Mittwoch, 02.03.2022
Sascha am 02.03.2022 um 08:13 (UTC)
 Im Witwerschlag fallen nun die ersten Eier. Naturgemäß dauert das immer etwas länger und erfolgt etwas unregelmäßiger als bei den Zuchttauben. Das ist aber nicht weiter problematisch, denn wir ziehen dort ja keine Jungtiere. Die Tauben kommen nur auf ein Nest und dann entscheide ich noch kurzfristig, ob sie wieder recht zeitnah getrennt werden oder ob sie überbrüten dürfen. Das hat auch ein bißchen damit zu tun, wie sich das Wetter entwickelt. Wann wir die ersten Freiflüge geben können etc.
Zu meinem Eintrag bezüglich der PMV/Rota-Impfung hat sich Dennis Rubbenstroth bei mir gemeldet und mich auf folgendes hingewiesen:
"Die notwendige doppelte Impfung der Jungtauben mit Colvac-RP basiert nicht nur auf der PMV-Komponente. Vielmehr deuten unsere Daten daraufhin, dass der Schutz gegen RVA nach einmaliger Impfung mit diesem Impfstoff noch nicht voll belastbar zu sein scheint."
Also ist der Rat des Tierarztes in diesem Punkt recht eindeutig: eine zweimalige Impfung gegen PMV/Rota ist auch mit Blick auf den Schutz vor der Jungtaubenkrankheit klar anzuraten.
Wir werden das bei uns im Bestand auch tun. Das haben wir auch im vergangenen Jahr praktiziert und waren mit der Jungtaubenreise sehr zufrieden. Wir hatten keine Jungtaubenkrankheit im Bestand und auch die Flüge verliefen insgesamt zu unserer Zufriedenheit.
 

Dienstag, 01.03.2022
Sascha am 01.03.2022 um 07:54 (UTC)
 In den vergangenen Tagen habe ich mich mit verschiedenen Sportfreunden häufig über die Fütterung der Reisetauben unterhalten. Ich habe mich, wenn dabei Fragen aufkamen, auch an Futtermittelexperten gewandt, die mir dann sehr informative Antworten gaben.
Wir selbst planen, wie in den vergangenen Jahren auch, den Reisetauben wieder die Mischungen der Firma Matador zu füttern, die auf der Homepage von Matador unter der Rubrik "Futterpläne" veröffentlich sind. Wir setzen da auf den Plan "Athletic Südost"

Futterpläne von Matador

Mit dieser Fütterung kommen wir insgesamt sehr gut zurecht. Aber es gibt selbstverständlich zig verschiedene Möglichkeiten die Tauben so zu versorgen, dass sie erfolgreich reisen können. Da muss einfach jeder für sich und seinen Bestand, seinen Geldbeutel und seine Tauben das Passende herausfinden und dann durchziehen.

Meine persönliche Meinung ist, dass wir in den letzten Jahren in Deutschland dazu neigen die Tauben viel zu schwer und zu fett zu füttern. V.a. in Anbetracht der vielen sehr kurzen Flügen, die veranstaltet werden. Mein persönlicher Eindruck ist, dass die Fütterung von fettreichem Futter inzwischen allzu sehr übertrieben wird. Aber da gehen die Meinungen auch auseinander. Trotzdem finde ich, dass man eben nicht unbedingt allzu fettreich füttern sollte und obendrein dann vielleicht noch Fett in Form von Hanf oder Sonnenblumenkernen usw. extra geben sollte. Man kann das sicher tun - aber es kommt da doch sehr auf das Maß an.
 

Montag, 28.02.2022
Sascha am 28.02.2022 um 08:00 (UTC)
 Bezugnehmend auf das was ich gestern zur Jungtaubenkrankheit und zur Impfung schrieb, hat mir ein Sportfreund gemailt, dass er im vergangenen Jahr relativ spät geimpft hat. In der Woche vor dem Impftermin hatte er den Eindruck, als wäre "etwas im Busch". Die Tauben waren zwar nicht krank im eigentlichen Sinn, aber der Sportfreund hatte irgendwie ein "ungtutes Gefühl". Er hat dann seinem Tauentierarzt davon berichtet und man entschied sich trotzdem für eine Impfung. Das Ergebnis war dann allerdings nicht so gut, denn nachfolgend wurden einige Jungtauben wie in den Vorjahren krank und schlussendlich sind 6 Stück (von 70) eingegangen.
Wahrscheinlich war es tatsächlich so, dass dort in einen bereits erkrankten Bestand hinein geimpft wurde.
Daher ist es wirklicht wichtig die Jungtaube relativ frühzeitig gegen PMV/Rota zu impfen.
Ich habe dem sportfreund folgendes vorgeschlagen:
Man impft die Zuchttauben – besonders die Zuchttäubinnen – einige Wochen vor der Anpaarung gegen PM/Rota. Damit bekommen dann die Jungtiere über das Ei schon einen guten Schutz mit. Dieser sogenannte maternale Schutz hält lt. der Tierärzte so etwa 6-7 Wochen.
Also impft man die Jungtiere dann das erste mal im Alter von etwa 6 Wochen. Da der Hersteller des Impfstoffs eine zweimalige Impfung empfiehlt (diese aber wohl eher wegen der ausreichenden Wirksamkeit gegen PMV) impft man dann das zweite Mal etwa 3 wochen nach der ersten Impfung.
Mit diesem Vorgehen sollte eigentlich nicht viel passieren hinsichtlich der Jungtaubenkrankheit.
 

Sonntag, 27.02.2022
Sascha am 27.02.2022 um 07:10 (UTC)
 In der aktuellen Ausgabe der "Brieftaube" ist in der Rubrik "Darüber spricht das Netz" u.a. eine Umfrage veröffentlich, die ich in einer Facebook-Gruppe in drei Teilen gestellt hatte. Ich wollte wissen, wieviele Sportfreunde ihre Jungtauben gegen Rotaviren geimpft hatten und wie die Erfahrungen damit waren. Hintergrund für die Fragen war eigentlich, dass es einzelne Sportfreunde gibt, die im vergangenen Jahr trotz Impfung vermehrt Jungtauben verloren hatten und das in einen Zusammenhang mit der Rota-Impfung gebracht haben.
Da ich diesen Zusammenhang aus eigener Erfahrung eher nicht herstellen kann, habe ich einmal gefragt wie die sportfreunde das sehen, welche ihre Jungtiere im vergangenen Jahr geimpft hatten.
Die große Mehrheit der Züchter, die sich an der Umfrage beteiligt hatten, hatte nach der Rota-Impfung keine Jungtaubenkrankheit im Bestand. Das ist zunächst einmal die allerwichtigste Erkenntnis! Die Impfung wirkt.
Und weil sie wirkt können die allermeisten sportfreunde ihre Jungtauben dann auch reisen so oft sie wollen und müssen nicht aufgrund der Erkrankung im Bestand mehrere Flüge aussetzen.
Eine kleinere Mehrheit hat dadurch dann auch weniger Jungtauben verloren auf den Flügen.Einige Züchter ebenso viele Jungtiere und wenige haben sogar mehr verloren. Aber ob diese größeren Verluste wirklich mit der Impfung zusammen hängen, das möchte ich - auch auf Basis der Daten dieser kleinen Umfrage - eher bezweifeln.
Alles in Allem ist die Impfung gegen Rotaviren aus meiner Sicht ein riesiger Fortschritt für die Gesunderhaltung unserer Jungtauben. Da der Impfstoff nun auch eine Zulassung in Deutschland hat und von jedem Tierarzt bestellt und verimpft werden kann, kann ich, gerade jetzt in dieser Zeit, wo die Jungtauben schon geschlüpft sind oder gerade schlüpfen oder bald schlüpfen werden die Impfung gegen das Rotavirus nur jedem Züchter empfehlen.
 

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