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Sonntag, 25.02.2024
Sascha am 25.02.2024 um 07:29 (UTC)
 In unseren Schlägen beginnen die Weibchen nun nach und nach mit der Eiablage. Ich bin gepannt wie es geht, da wir in diesem Jahr nicht belichtet haben. DIe Belichtung sorgt oft dafür, egal zu welchem Zeitpunkt man letztlich anpaart, dass die Eiablage relativ gleichmäßig erfolgt, wenn die Tauben ansonsten gut in Form und gesund sind. Es kann sei, dass das Legen vielleicht etwas ungleichmäßiger erfolgt, aber letzlich ist das auch nicht ganz so wichtig. Ich hoffe darauf, dass die Befruchtungsrate gut ist und dass es ansonsten keine Schwierigkeiten und Ausfälle gibt und dann werden wir ausreichend Jungtauben bekommen. Zumal wir in diesem Jahr doch aus beiden Zuchten einen ganzen Teil der jungen Weibchen abgeben werden, um hier einfach den Bestand auf Sicht etwas zu verkleinern.
Ein ganz lieber Sportfreund, der auch im Internet immer sehr aktiv ist und den wir seit vielen Jahren kennen hat mir gestern abend geschrieben, dass der Marder ihm seine gesamte Reisemannschaft für das Jahr 2024 vernichtet hat. Es ist schrecklich und so etwas tut mir einfach unglaublich leid. Man hängt an den Tauben, man kümmert sich und man will mit einer hoffnungsvollen Mannschaft an den Start gehen in der Reisezeit und dann passiert so etwas. Grauenhaft! Immerhin sind die Zuchttauben übrig geblieben und er kann sich einen neuen Jungtierjahrgang züchten. Ich habe selbstverständlich auch Hilfe angeboten mit Tauben, aber das ist natürlich nicht das Gleiche wie die Tauben, die man selbst über Jahre als Bestand zusammengestellt und gehegt und gepflegt hat. Mir tut so etwas einfach nur leid.
Gleich zwei Sportfreunde, mit denen ich regelmäßig in Kontakt stehe - sie leben beide nicht in Deutschland - haben mir nun berichtet, dass sie sich ein Mikroskop gekauft haben um Abstriche ihrer Tauben selbst zu untersuchen, denn es ist für sie sehr schwierig einen auf Brieftauben spezialisierten Tierarzt aufzusuchen. Ich nutze ja selbst auch von Zeit zu Zeit mein Mikroskop und wenn man weiß, wie es funktioniert, dann ist es zumindest für eine erste Kontrolle des eigenen Bestandes eine ganz gute Hilfe. Es verlangt natürlich etwas Übung, aber dann kann man schon recht gut selbst mikroskopieren.
Eine auf Brieftauben-Produkte spezialisierte Firma aus dem Ausland hat nun ein Pulver herausgebracht, welches vorbeugend gegen Trichomonaden auf natürlicher Basis helfen soll. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Es sind u.a. solche Produkte wie Teebaumöl, Zimt, Schwarzkümmelöl, Kurkuma usw. enthalten. Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, dass man damit eine Trichomonaden-Infektion bei Tauben unterbinden kann. Es wäre schön, wenn das möglich wäre, aber selbst beim Oregano-Extrakt ist es ja so, dass es schon lange Studien gibt, die zwar darauf hinweisen, dass diese Extrakte eine Kokzidien-Infektion eindämmen, aber niemals gänzlich unterbinden bzw. heilen können.
Gleiches gilt auch für Produkte in denen Usena, also Bartflechte enthalten ist. Dieses "natürliche Antibiotikum" bietet einen gewissen Schutz vor einer Ausbreitung bestimmter Erreger, aber es kann eine Infektion nicht heilen und auch am Ende, je nach Erregertyp und Infektionsweg, nicht gänzlich unterbinden.
Naturpräparate können da ein wenig helfen, aber nicht besonders viel. In der Winterzeit nutze ich sie teilweise auch, weil ich sie dann über mehrere Tage am Stück gebe, um überhaupt eine Wirkung zu erzielen, aber wenn ich während der Reisezeit Versorgungspläne sehe in denen die Gabe von Oregano-Extrakten oder irgendwelcher "Hustensäfte" (Broncho XY) oder Usena-Produkte für ein bis zwei Tage zu Beginn der Woche empfohlen wird, dann halte ich persönlich das für völlig überflüssig. Es hilft nur dem Hersteller finanziell, aber nicht dem Züchter oder der Taube.

 

Samstag, 24.04.2024
Sascha am 24.02.2024 um 07:26 (UTC)
 Die Tage werden jetzt merklich länger und damit auch die Brieftaubenzüchter aktiver. Ich merke das u.a. an den vielen Emails, Nachrichten und Anrufen, die ich bekomme. Ich versuche mir auch für jeden Züchter und jede Nachricht Zeit zu nehmen.
Aber neben den eigenen Tauben gibt es ja auch die Familie und die Arbeit, sodass es manchmal ein wenig dauern kann. Ich tausche mich auch sehr gerne zu allen Themen rund um die Tauben aus und deswegen habe ich selbst sehr viel Freude an diesen Gesprächen, Emails usw.
Es gibt letztlich immer wiederkehrend in fast allen Gesprächen unnd Mails die gleichen Themen: die Versorgung der Tauben während der Reisezeit, die Gesunderhaltung der Tauben vor und in der Reisezeit und dann noch die organisatorische Seite bzgl Reiseplänen, Fluggemeinschaften, Regionalverbänden etc.
Was ich feststellen kann: recht viele Züchter fühlen sich in ihren Regionalverbänden übergangen. Sie fühlen sich schlecht informiert und finden Beschlüsse zu Meisterschaften und v.a. zu Reiseplänen teilweise oder überwiegend nicht nachvollziehbar. Ein Sportfreund schrieb mir gestern abend: "Leider wissen wir immer noch nichts über den Reiseplan. Nicht einmal eine Versammlung ist terminiert. Ich gehe mal davon aus, das Ostern der erste Vorflug sein wird und am 27.April die Preisflüge beginnen." Wenn dann tatsächlich so früh die Vorflüge beginnen sollen, ist es tatsächlich nicht gut, wenn die Züchter nicht einmal darüber genau Bescheid wissen. Ein anderer Sportfreund schickte mir einige Fragen. U.a. folgendes (seine Tauben sitzen aktuell auf kleinen Jungtauben): "Reicht die Zeit für das Training dann noch aus? Wir starten Anfang April mit den Vorflügen (3 Stück). Unsere Vereinskollegen machen uns kirre, weil sie meinen, dass die Tauben jetzt schon trainieren müssen. Wie sehen sie das?"
Ich versuche das alles immer aus meiner Sicht ehrlich zu beantworten und kann auch hier sagen, dass dieses immer frühere Beginnen mit der Reise ein Unfug ist, der in den letzten Jahren im deutschen Brieftaubensport leider vielfach Einzug gehalten hat, weil sich die Züchter gegenseitig verrückt machen. Aber ich möchte das Thema heute nicht tiefer aufgreifen.
Auch in unserem Regionalverband gab es in dieser Woche eine Delegiertentagung mit einigen Beschlüssen "zum Haareraufen" - aber darauf komme ich sicher später nochmal zurück.
Ich bekomme auch immer wieder Versorgungspläne geschickt von Sportfreunden, die sie so von Herstellern von Beiprodukten übernommen haben oder sich selbst überlegt haben oder von sehr gut reisenden Schlägen bekommen haben.
Was ich meistens feststellen muss: diese Pläne sind oft komplett überfrachtet mit allen möglichen Futtersorten, Beiprodukten usw. Ich kann dann immer nur den Kopf schütteln und erklären, dass Vieles doppelt und dreifach und vierfach verabreicht wird (wenn sich die Sportfreunde doch einmal mehr mit dem auseinandersetzen würden, was wirklich in den Produkten enthalten ist, dann würden sie auch bemerken, dass sie viel zu viel geben) und kann dann nur aus meiner Denkweise heraus immer wieder dazu raten weniger und gezielter verschiedene Mittel einzusetzen.
Ob man es nun so ähnlich macht wie wir - unsere Produkte habe ich ja immer mal wieder schon genannt - oder ob man andere Produkte einsetzt, ist dabei relativ egal. Man muss wissen was drin ist, wann man etwas einsetzen sollte und man sollte das dann gezielt machen und nicht jeden Tag irgendetwas anderes an das Futter oder ins Wasser rühren. Das muss nicht sein und es kostet nur Geld und hat wenig bis gar keinen Nutzen oder belastet die Tauben eher unnötig als das es ihnen etwas bringt.
Und dann kommt natürlich oft die unvermeidliche Frage: "Was gebt ihr?" und damit ist natürlich die medikamentöse Versorgung vor und während der Reise gemeint.
Auch da erfolgt nach meiner Wahrnehmung in vielen Schlägen entweder gar keine gezielte Bestandsbetreuung oder aber es wird nach dem Motto "Viel hilft viel" ständig irgendein anderes Medikament gegen Dies und Das über das Futter oder in das Wasser gegeben.
Ich kann dann immer nur raten zumindest für den Jahreseinstieg mit einem Tierarzt zusammen zu arbeiten. Um erst einmal zu wissen wie der Gesundheitszustand der Tauben ist und ob irgendetwas behandelt werden muss.
Ich hatte ja beschrieben, dass ich eine Kotprobe untersuchen lassen habe bei zwei Tierärzten und die Tauben werde ich dann auch noch tierärztlich vorstellen zu einer weiteren Untersuchung in absehbarer Zeit.
Mit dem Tierarzt kann man dann auch, wenn man das möchte, ein Vorgehen in der Reise besprechen. Das macht einfach Sinn und ich halte es für nicht gut auf eigene Faust mit Medikamenten zu hantieren, wenn man davon im Grunde genommen doch gar nichts versteht.
Ich werde versuchen unser Vorgehen demnächst hier noch einmal genauer nieder zu schreiben. Was ich aber immer nur betonen kann:
die Erfahrung über die ganzen Jahre hat uns einfach gelehrt, dass diese allgemeine Paranoia im Brieftaubensport, dass sich die Tauben bei jedem Kabi-Aufenthalt dieses oder jenes eingefangen haben könnten, völlig übertrieben ist. Und dass man, selbst wenn es so wäre, dieser Ansteckungsgefahr sicherlich nicht ständig mit blinden Medikamentengaben begegnen muss. Das ist einfach Brieftaubensport aus dem Mittelalter.
Wie gesagt: ich freue mich über jede Nachricht, jeden Anruf und jeden Kontakt und versuche auch mich ehrlich mit allen Züchtern auszutauschen. Wenn es mal zeitlich nicht klappt oder ich nicht zu erreichen bin ist es immer am Besten kurz eine Email oder Nachricht zu schreiben. Ich bin der festen Überzeugung dass dieser Austausch untereinander das Wichtigste im Brieftaubensport ist. Es wird ohnehin um viel zu viele Dinge in unserem Hobby ein viel zu großes Geheimnis gemacht. Angefangen davon, dass irgendwo im Hinterzimmer Reisepläne und Meisterschaften und Flug- und Transportgemeinschaften ausgeklüngelt werden, über die Geheimnistuerei bei Versorgungs- und Futterplänen bis hin zu dem großen Schweigen über die medikamentöse Betreuung von Brieftauben und dem sich gegenseitig in die Tasche lügen. Mehr Ehrlichkeit im Brieftaubensport würde unserem Hobby sehr, sehr gut tun.

 

Freitag, 23.02.2024
Sascha am 23.02.2024 um 07:27 (UTC)
 Vor einiger Zeit hatte ich hier geschrieben, dass mir einer unserer alten Reisevögel nicht gut gefällt, weil er einfach zu wenig "auf den Rippen" hatte und immer hungrig war. Ich hatte dann über fünf Tage eine Sammelkotprobe von allen Tauben gesammelt und ganz besonders auch täglich etwas Kot von diesem besagten Vogel dazu genommen. Dann habe ich dem vogel erst eine Kapsel gegen Trichomonaden und dann einen Tag später gegen Kokzidien gegeben. Inzwischen ist er in der Hand wieder besser und paart ganz normal mit seinem Weibchen. Ich werde ihn v.a. wenn die Freiflüge losgehen weiter beobachten. Aber erst einmal ist alles ok.
Die Kotprobe habe ich dann zur Untersuchung zu zwei verschiedenen Tierärzten geschickt und eine Komplettuntersuchung (inklusive Chlamydien - obwohl ein Nachweis aus der Kotprobe auch eher eine zweifelhafte Sache ist) angefordert. Inzwischen sind beide Befunde wieder hier eingetroffen. Und so, wie ich es schon häufiger erlebt habe, waren sie etwas unterschiedlich. Bei einer Probe wurde mir gesagt, dass alles in Ordnung ist und keine Errreger irgendwelcher Art gefunden wurden. Bei der anderen Kotprobe (aus dem gleichen Material) wurde ein leichter Kokzidienbefall diagnostitziert.
Ich wundere mich darüber immer wieder wie diese unterschiedlichen Ergebnisse zustande kommen. Vor ein paar Jahren war es mal so extrem, dass in der einen Probe alles ok war und aus der gleichen Probe in einem anderen Labor zur gleichen Zeit ein hochgradiger Kokzidienbefall festgestellt wurde.
Was soll man nun mit dem aktuellen Ergebnis anfangen? Letztlich nicht viel. Der leichte Kokzidienbefall in dieser Zeit ist kein Problem, wenn er denn vorliegt. Das fordert das Immunsystem. Den Tauben macht es nichts. Ich gebe ab und an Ropa 12 Prozent von Tollisan (so zwei bis drei Mal die Woche) und zur Reise hin gibt es dann eine Kapsel für alle Tauben gegen Kokzidien und der Fall ist erledigt. Ich denke mir eigentlich, dass praktisch jeder Bestand, der über den Winter festsitzt, irgendwie ein paar Kokzidien hat - selbst wenn das in einer Kotprobe nicht festgestellt wird. Das ist auch kein Drama. Wenn die Tauben vernünftig geführt werden und ansonsten in Ordnung sind, dann werden sie mit den Kokzidien fertig und zur Reise hin kann man dann einmalig behandeln, wenn man das möchte.
Letztlich ist es mit den Trichomonaden etwa das gleiche. Wenn ich bald zum Tierarzt fahre um dann Kropfabstriche machen zu lassen, dann werden einige unserer Tauben wieder ein paar mehr oder weniger Trichomonaden haben. Das ist über den Winter hier immer so und völlig normal und es ist auch ganz bewusst so. Denn sie sollen sich mit Erregern auseinandersetzen. Wir haben selbst nach der Corona-Zeit gemerkt, als wir alle Masken trugen über langen Zeitraum, was das mit unserem Immunsystem gemacht hat. Viele Menschen hatten danach alle möglichen Infektionen, weil ihr Immunsystem über einen langen Zeitraum weniger mit Erregern gefordert wurde durch das Maskentragen.
Bei unseren Tauben ist das sehr ähnlich. Wenn man sie sehr steril hält und ständig z.b. das Wasser ansäuert um eine Übertragung von Trichomonaden zu verhindern, dann nimmt man dem Immunsystem einen Teil der Arbeit ab. Ich halte da ehrlich gesagt gar nichts von. Wenn jemand in der Reise z.b. das Wasser ansäuert, dann ist das "zur Sicherheit" verständlich. Oder auch in der Aufzuchtphase um die Jungtiere etwas zu schützen. Aber nicht während des ganzen Jahres. Aus so einem Bestand möchte ich z.b. keine Tauben haben. Ich denke insgesamt verfestigt sich dann das schwächere Immunsystem gegen Trichomonaden in so einem Bestand. Denn Tauben bauen besonders gegen Trichmonaden eine Art Infektionsimmunität auf. Das bedeutet, dass sie ein paar Trichomonaden beherbergen, aber davon nicht krank werden in irgendeiner Form. Und das ist etwas, was für einen Bestand wichtig ist.
In den letzten Jahren habe ich vor der Zuchtphase die Tauben immer ein Mal gegen Trichomonaden behandelt. In diesem Jahr verzichten wir darauf. Ich denke es geht auch so. Die Tauben werden zwei, drei Zuchten auch so problemlos aufziehen können. Und wer das nicht kann oder wenn ein Jungtier doch sichtbar kümmert, dann werden solche Tauben aus dem Bestand genommen.


 

Donnerstag, 22.02.2024
Sascha am 22.02.2024 um 07:51 (UTC)
 Vor einer Woche haben wir begonnen die Tauben hier anzupaaren und inzwischen geht hier alles seinen gewohnten Gang. Die Tauben sind gut verpaart, bauen in den Zellen ihre Nester und es wird nun hoffentlich nicht mehr so lange dauern bis die ersten Eier fallen. Im Zuchtschlag hoffe ich, dass es recht gleichmäßig sein wird, damit wir später die Jungtiere relativ zur gleichen Zeit absetzen können. Im Witwerschlag ist es nicht ganz so entscheidend, denn da züchten wir keine Jungtauben, sondern geben die Eier ab.
Im Zuchtschlag verwenden wir auch in diesem Jahr wieder unsere Tonschalen, die wir seit vielen, vielen Jahren im Einsatz haben. Dazu haben wir Nisteinlagen aus Naturfasern in die Schalen geklebt und die Tauben haben aber auch, einfach damit sie ihrem natürlichen Drang nach Nestbau nachgehen können, Stroh als Nistmaterial bekommen.
Im Witwerschlag verwenden wir seit einigen Jahren bestimmte Pappnistschalen. Diese passen genau in unsere "Motivationsboxen", sodass sie etwas fest klemmen und nicht heraus rutschen. Ebenso gibt es dann Stroh als Nistmaterial und die Tauben können damit ihre Nester bauen.
Ich denke, das ist ein natürlicher Trieb und es schafft Bindung an die Zelle und damit das Territorium, wenn die Tauben ihre Nester bauen und damit wirkt es sich auch später auf die Motivation der Reisetauben aus.
Sobald die Tauben auf Eiern sitzen beginne ich dann auch damit etwas Zellenfütterung zu machen in unseren Zellennäpfen um die Reisevögel daran zu gewöhnen und auch hier wieder den Drang auf das eigene Territorium zu verstärken.
Derzeit tendiere ich dazu die Reisetauben dann nach etwas acht bis zehn Tagen Brutzeit wieder zu trennen und später noch einmal kurz zu verpaaren. Aber das hängt auch ein wenig davon ab wie sich das Wetter entwickelt bezüglich des Freiflugs und wie ich es zeitlich alles einrichten kann.
Wie man es letztlich anstellt, ob man ein oder zwei Mal paart, Junge züchtet oder nicht oder ob man überbrüten lässt oder relativ früh wieder trennt- das ist alles nicht entscheidend für spätere Reiseergebnisse. Wir haben praktisch schon alles hier ausprobiert und durchgeführt und auf die Resultate hat das am Ende wenig bis gar keinen Einfluss.
Die Zuchttauben bekommen derzeit unser Zuchtfutter mit etwas Hanf. Sobald die Eier liegen wird dieses Futter wieder etwas leichter gemacht mit Paddy-Reis und Diätfutter.
Die Reisetauben erhalten das leichte Winterfutter mit zur Hälfte Zuchtfutter. Sobald dort die Eier liegen wird wieder auf das Winterfutter umgestellt bis die Tauben Freiflug bekommen können.

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Mittwoch, 21.02.2024
Sascha am 21.02.2024 um 07:21 (UTC)
 Letztens hatte ich mich für bestimmte Futtersorten interessiert, die ich bisher noch nicht genauer kannte. Ein befreundeter Züchter hat mir nun ein Prospekt dieser Futterlinie abfotografiert und zugemailt. Bei den Mischungen stehen weder die enthaltenen Nährwerte des Futter (also Fett, Eiweiß, Kohlehydrate), noch stehen Prozentangaben zu den einzelnen enthaltenen Körnersorten auf den Futtersäcken oder dem Prospekt. Man muss um das Alles keine große Wissenschaft machen, aber über das letzte Jahrzehnt sind mehr und mehr Futtermittelfirmen dazu übergegangen auf ihre Säcke und ihre Prospekte keine genaueren Angaben mehr über das Futter zu machen.
Als sei das alles ein großes Geheimnis. Ob ich beispielsweise eine "Relax-Mischung" von Vanrobayes füttere oder von Beyers oder von Paloma oder von Mifuma usw. macht am Ende fast gar keinen Unterschied in Bezug auf die Zusammensetzung der Mischungen. Und insofern könnten die Firmen durchaus die Zusammenstellung der einzelnen Sorten bekannt machen. Stattdessen informiert man den Käufer und Kunden schlicht nicht vollständig über sein Produkt.
Das hat aber letztlich den Vorteil, dass man als Hersteller schnell auch mal die Mischung verändern kann, wenn z.b. Probleme mit der Ernte oder Lieferung einer oder mehrerer Körnersorten existieren.
Vor einigen Jahren ist mir das mal aufgefallen, als plötzlich in mehreren Säcken eines Futters viel mehr Kardi vorhanden war, als gewohnt. Nun kann da natürlich auch beim Abfüllen ein Fehler passiert sein....aber egal wie: als Kunde hätte ich, wenn ich gewollt hätte, nichts reklamieren können, denn es steht nicht auf dem Sack wieviel Kardi enthalten sein soll.
Eine rühmliche Ausnahme von diesem Geschäftsgebaren der Firmen sind übrigens immer noch die Firma Spinne hier bei uns in Oelde in Westfalen und auch die Firma Versele-Laga. Die anderen Hersteller machen immer mehr ein "Staatsgeheimnis" aus der Zusammensetzung ihrer Mischungen.
In der Reisezeit haben wir in den vergangenen Jahren immer fast ausschließlich das Futter der Firma Matador eingesetzt und waren damit auch insgesamt sehr zufrieden. Aber auch da steht nicht sehr viel in den Prospekten und auf den Futtersäcken und mich ärgert das ein wenig. Deswegen weiß ich noch nicht wie wir es in der kommenden Saison in der Reise machen. Vielleicht füttern wir auch mal wieder, ganz klassisch, das Futter von Spinne. Von der Qualität ist dieses Futter allemal sehr gut.
Wenn das Futter sauber und keimfähig ist, dann ist es sowieso nicht so entscheidend welche Marke man füttert. Und letztlich auch nicht, ob man eine Sorte Futter füttert während der ganzen Woche oder ein Zwei- oder Drei-Phasensystem. Da sollte jeder Züchter überlegen was hinsichtlich seiner Zeit und seinen Ansprüchen und der Verfassung seiner Tiere am besten passt. Es ist aber am Ende nicht maßgeblich dafür ob man ein paar Preise mehr oder weniger fliegt.
 

Dienstag, 20.02.2024
Sascha am 20.02.2024 um 07:34 (UTC)
 Gestern stieß ich zufällig auf einen älteren Beitrag, in dem die Regeln, nach denen der bekannte Züchter Maurice Delbar versuchte, sich bezüglich seiner Taubenführung zu orientieren, nieder geschrieben waren.
Ich denke, wenn man sich an diese neun Regeln hält, dann kommt man auch vorwärts im Brieftaubensport. Deswegen möchte ich sie hier einfach noch einmal aufführen. Ich finde sie sehr, sehr zutreffend:
1. Versuche als Anfänger Tauben guten Ursprungs zu bekommen, züchte sie zuerst und fange dann an, damit zu spielen.
2. Wenn dein Portemonnaie es dir nicht erlaubt, Tauben von berühmten Züchtern zu kaufen, versuche wenigstens, ihnen bei allem zu folgen, was sie tun und sammle so viel Erfahrung wie möglich von ihnen.
3. Haltet nicht zu viele Tauben! Deshalb musst du jede Taube, die du in deinem Reiseschlag hast, reisen, um ihre Qualitäten zu testen und diejenigen, welche nicht gut fliegen, selektieren.
4. Versuche Tauben zu züchten, die neben sehr guten Fliegern auch schön sind. Versuche, Tauben des gleichen Typs mit den gleichen Zeichen und Eigenschaften zu züchten, als wären sie in derselben Form gegossen.
5. Schreibe immer alle Beobachtungen über deine Tauben auf, sowohl bei Wettkämpfen als auch in der Zucht. Im Winter sollte man mit diesen Beobachtungen beginnen, während wir unsere zukünftigen Zuchtpaare zusammenstellen.
6. Wer sehr gute und schöne Tauben züchten konnte, sollte diese vor allem nicht verschenken, nicht ausleihen oder verkaufen. Wenn du dich von den Tauben distanzierst, mit denen du deinen Stamm gebaut hast, ist der Weg nach vorne in der Zucht vorbei.
7. Zum Saisonbeginn nichts dem Zufall überlassen. Ich rate ab von der Winterzucht. Zu viele schwache Tauben werden geboren. Nehmen Sie die Worte eines erfahrenen Mannes. Der ideale Zeitraum zum Paaren ist Anfang Februar.
8. Denke nicht, dass du perfekt bist. Überprüfe deine Entscheidungen, um zu sehen, ob sie richtig waren. Wenn hinzugeholteTauben anderer Herkunft es schaffen, sich vorne bei den Wettbewerben zu vorne zu platzieren, dann hat man die richtigen Entscheidungen getroffen. Nicht umgekehrt!
9. Ich bringe nur diese Tauben in den Zuchtschlag, die man als "Tauben ohne Fehler" einstufen kann. Es ist sehr wichtig, perfekte Tauben in den Zuchtstall einzuführen, um Jungtauben mit möglichst wenigen Fehlern zu züchten. Der kleinste Fehler bei einer Taube ist sehr schwer zu korrigieren und es dauert lange, das zu beheben.

Meiner Meinung nach ist das einer jener Beiträge, die man sich an jede Schlagtür nageln und immer wieder darauf schauen und danach handeln sollte. Wenn man dann noch bedenkt, wie Günter Prange arbeitet, an dessen Zuchtbasis ja genau die Tauben von Maurice Delbar stehen, dann könnte man meinen, dass Sportfreund Prange sich neben den Tauben von Maurice Delbar genau diese neun Punkte zu Eigen gemacht und über Jahre und Jahrzehnte hinweg befolgt hat.
 

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