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Montag, 17.06.2024
Sascha am 17.06.2024 um 03:48 (UTC)
 Mein Gefühl dass unsere Reisevögel nicht in absoluter Top-Verfassung sind, so wie ich mir das wünschen würde, scheint sich zu bestätigen. Sie fliegen ordentlich in die Preise, aber nicht ausgezeichnet und sie fliegen recht wenig konstant, sodass jede Woche andere Tauben in der Preisliste erscheinen.
Unser gestriger Flug ab Rohr (für uns 303 Kilometer), der aufgrund des von mir gestern beschriebenen Reifenschadens an unserem Kabi über eine kürzere Entfernung ausgetragen werden musste, als geplant, lief doch ein Stück weit unter dem Motto "vom Winde verweht": Die Preisliste liest sich in Teilen eher wie eine Jungtaubenpreisliste mit Serienergebnissen von Sportfreunden, die ganz im Nordosten unserer RV ihren Schlag haben. Man sieht schon deutlich, dass der Wind die Tauben extrem dorthin drückt und die Preise vergibt. Es sind allemal super Ergebnisse, die einige Schläge dort erzielen, aber man muss es auch ein wenig einzuschätzen wissen.
Unseren ersten Tauben gelang es zumindest ein wenig in die "Phalanx" dieser Serienergebnisse einzudringen. Das war wirklich in Ordnung als gleich drei Vögel (alles Jährige) zusammen anflogen. Es folgte gleich noch ein jähriger Vogel und somit konnten wir vier Tauben unter den ersten dreißig Tieren platzieren. Danach waren aber teilweise die Pausen etwas zu groß, obwohl die Vögel ordentlich heimkamen, aber aufgrund des Windes teilweise nicht landeten.
Am Ende erzielen wir von 42 eingesetzten Vögeln 17 Preise. Im Witwerschlag war das Ergebnis mit 35/16 wieder ordentlich, von den 7 Junggesellen aus dem Jungtierschlag erzielt nur einer einen Preis.
Auffällig ist einfach, dass die Tauben sehr unbeständig kommen. Zwar stellen wir aktuell den besten Vogel der RV (ein Jähriger) und die jährigen Tauben machen es allgemein ganz ordentlich, aber unsere Altvögel enttäuschen mich doch bisher etwas. Mal kommt dieser in die Preise, mal jener, mal dieser früh, mal ein anderer. Es ist insgesamt sehr wenig konstant.
Aber diese Probleme kennen wir aus anderen Jahren mit ständig so hohen Fluggeschwindigkeiten. Auch gestern waren es in der Spitze mehr als 1.500 m/min. Richtige Taubenflüge sind das einfach nicht dieses Jahr. Die Unbeständigkeit einzelner Tauben mag da auch ein wenig mit unserer Versorgung zusammenhängen. Gerade bei diesen ständig schnellen Flügen ist das beinahe Standfutter sicherlich nicht optimal.
Ich sehe auch immer mehr, dass, nicht nur hier bei uns, im Grunde genommen die Weibchen die Preislisten dominieren. Es ist sehr schwer gegen die guten Weibchenspieler anzuspielen. Unter den ersten zehn Schlägen in unserer RV-Meisterschaft befinden sich nur zwei Schläge, die keine Täubinnen spielen. Das zeigt sich auch darin, dass wir in der RV-Männchenmeisterschaft immerhin noch Platz 2 belegen, aber in der RV-Gesamtmeisterschaft aktuell nur Platz 5. Ich denke, dass Täubinnen einfach besser geeignet sind für die Wetter- und Windbedingungen, die wir in diesem Jahr haben.
Da wir mit unserer RV dieses Jahr unabhängig vom Regionalverband reisen, bekommen wir ja keine Verbandsauszeichnungen. So haben wir uns den Spaß gemacht an diesem Wochenende einige Bronzemedaillen auszufliegen in der RV so wie es auch sonst laufen würde und immerhin ist es unseren Vögeln gelungen eine dieser Bronzemedaillen zu erringen, was ja auch erfreulich ist. Ebenso erfreulich ist, dass gestern sehr schnell alle Tauben wieder zuhause waren. Auch in dieser Woche wird das Wetter wieder sehr wenig sommerlich und sehr wechselhaft. Ich wäre aber schon dankbar, wenn einfach mal dieser elende Wind nachlassen würde und wir dann am nächsten Wochenende einen ingesamt etwas langsameren Flug hätten.
 

Sonntag, 16.06.2024
Sascha am 16.06.2024 um 06:04 (UTC)
 Es gab heute morgen schon eine schlechte Nachricht für uns: unser Kabinenexpress hatte in der vergangenen Nacht bei der Anfahrt zum Auflassort einen Reifenplatzer. Der Pannendienst musste kommen und den Schaden beheben und so wurde es wohl zeitlich alles sehr knapp und jetzt waren unsere Tauben auf 300 Kilometer Entfernung in Rohr in Bayern und wurden um 8 Uhr dort aufgelassen.
Allerdings weiß ich nicht ob ein Start der Tauben wie geplant in Landshut überhaupt möglich gewesen wäre, denn unser vorgelagerter Regionalverband 455 hat seine Tauben schon aus Vilshofen zurückgenommen und fährt ein Stück zurück.
Zu unseren Tauben kann ich sagen, dass sie beim Einsetzen gestern tatsächlich mehr Volumen hatten und runder waren als in der Vorwoche. Das war so in Ordnung, wobei so das letzte bißchen an Form irgendwie fehlt. Es ist schwer zu beschreiben. Es ist nicht so viel Spannung auf der Muskulatur, wie es vielleicht sein sollte. Es fehlt so ein kleines bißchen an Allem, aber das ist jetzt, denke ich, nicht dramatisch.
Ich hoffe, dass der Flug einen glatten Verlauf nimmt nach den Schwierigkeiten heute nacht und drücke allen anderen Sportfreunden für ihre Flüge heute auch die Daumen!
 

Samstag, 15.06.2024
Sascha am 15.06.2024 um 06:09 (UTC)
 Gestern nachmittag schellte es an der Tür und unser Nachbar brachte uns eine tote Jungtaube, die am Weg gelegen hatte. Das arme Tier muss gestern bei dem böigen Wind irgendwo gegen geflogen und verunglückt sein. Dieser ewige Wind geht mir wirklich auf die Nerven. Beim Freiflug am Haus macht er den Tauben Probleme und er beeinflusst auch die Ergebnisse in den Preislisten v.a. in verschiedenen Regionalverbänden sehr stark. Heute möchte unser benachbarter Regionalverband 250 auf der Südwestrichtung einen 400-Kilometer-Flug starten. Wenn der Wind im Verlauf des Vormittags so wird, wie er gemeldet ist, dann können die Sportfreunde in den im Regionalverband vorne liegenden RVen gleich einpacken was die höherwertigen Meisterschaften angeht. Deren Tauben haben bei diesem Wind keine Chance auf faire Ergebnisse.
Unsere Tauben und wir müssen mit dem Wind leben. Er beeinflusst nun einmal die Resultate. Das wird sich auch nie ändern oder gar mit einer Form der Windberechnung (wie beim Skispringen) herausrechnen lassen, auch wenn einige Sportfreunde da immer noch von träumen und immer wieder Versuche anstellen den Wind einzuberechnen (und vergessen dabei, dass der Wind auch in unterschiedlichen Flughöhen völlig anders weht und wir nie wissen wie hoch die Tauben fliegen).
Aber dass wir in Deutschland die As-Tauben und hohen Meisterschaften dann auf die flächenmäßig größten Preislisten ausfliegen, die wir haben, macht es halt ein ganzes Stück weit unfair, wenn es Regionalverbände gibt, die 100 x 50 Kilometer ioder 80 x 40 Kilometer Ausdehnung haben.
Ich bin gespannt ob es in dieser Woche gelungen ist, dass unsere Tauben nachher beim Einkorben etwas runder sind und mehr Volumen haben. Wenn nicht, dann weiß ich vorerst auch nicht weiter. Gestern habe ich mit meinem Mikroskop nochmal bei zwei Vögeln einen Abstrich gemacht und da war alles in Ordnung nach dem wie ich es beurteilen kann. Auch das Benehmen der Tauben und das Trainingsverhalten ist weiter sehr gut. Aus meiner Sicht trainieren sie sogar etwas zu gut. Morgen werden wir sehen wie sich unsere Vögel dieses Mal schlagen. Ein letztes Mal gehen morgen die Julnggesellen aus dem Jungtierschlag mit in den Korb. Sie sollen noch ein Mal über 400 Kilometer nach hause kommen und dann ist es für sie erledigt für diese Saison. Sie müssen dann erst vom Jungtierschlag herunter und im Sommer werden sie dann auf den Witwerschlag umgewöhnt.
 

Freitag, 14.06.2024
Sascha am 14.06.2024 um 06:13 (UTC)
 Zu meinem letzten Beitrag sind hier mehrere Zuschriften eingegangen bzgl Futterautomaten und Tränkensystemen usw. Diese sind für mich sehr interessant und ich werde sie auch nach und nach beantworten so wie ich es zeitlich schaffe. Die verschiedenen Hinweise und Anregungen werde ich dann bei Gelegenheit hier auch einmal veröffentlichen, denn diese können für den ein oder anderen Sportfreund ja auch interessant sein.
Am Sonntag steht für unsere Tauben ein 400 Kilometer-Flug auf dem Programm. Das sind für mich immer mit die schönsten Flüge für Alttauben. 400 oder 500 Kilometer bei guten Wetter - das sind Flüge auf denen sich gute Tauben zeigen können. Leider erwartet uns am Sonntag wohl erneut im zweiten Teil der Strecke und auch hier im Heimatbereich böiger Südwestwind. Dieser böige Wind beeinflusst nicht nur die Ergebnisse ein ganzes Stück weit, sondern sorgt auch immer mal wieder für Verluste. Aber die Tauben müssen damit einfach zurechtkommen. Ich hatte vor einigen Wochen bereits hier geschrieben, dass ich den Eindruck habe, dass wir hier im Landesinneren immer mehr windige Tage bekommen und dieser Eindruck scheint sich doch zu bestätigen.
Gestern lief wieder die Internet-Sendung der Firma Röhnfried und jetzt, etwa zur Mitte der Saison, wurde dort u.a. thematisiert, dass Sportfreunde mit den Leistungen ihrer Tauben nicht zufrieden sind. Die Tauben bringen nicht das was man erwartet. Nun können da verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, aber wenn man sicher ist, dass die Taubenqualität für bessere Leistungen ausreicht, dann sind es oft gesundheitliche Probleme. Geht man zum Tierarzt, dann empfiehlt dieser einem fast immer, wenn er nicht gerade einen Befall mit Trichomonaden oder Kokzidien feststellt, eine Kur "für die Atemwege". Gestern erwähnte in dieser Sendung ein Züchter auch, dass er zwei Mal beim Tierarzt gewesen sein und der keine Trichomonaden oder Kokzidien festgestellt habe. Ich gehe aber jede Wette ein, dass der Tierarzt empfohlen hat mindestens ein Atemwegsantibiotikum zu geben. Leider wird das dann in der Sendung nicht näher erläutert.
Wenn aber dann die Leistungen weiterhin nicht besser werden, dann liegt wohl ein grundsätzliches Problem mit der Form vor. Da darf man in diesem Jahr das Wetter und den Schlag nicht außer acht lassen. Das Wetter und die Temperaturen sind anders als in anderen Jahren und vielleicht kommen die Tauben bei diesen Wetterbedingungen einfach in einigen Schlägen aufgrund des Schlagklimas nicht richtig in Form.
Wir praktizieren hier nun seit etwa 15 Jahren das Versorgungssystem von Doktor Marien und natürlich hatten wir auch bessere und schlechtere Reisejahr, aber ein Jahr in dem wir ein richtiges Formtief bei unseren Tauben hatten - das hatten wir nicht. Das war in den Jahren zuvor anders. Damals haben wir noch mehr verschiedene Beiprodukte eingesetzt und man neigt, wenn es nicht läuft, dann dazu noch mehr und noch mehr zu geben und in der Regel wird es nicht besser. Ich erinnere mich immer daran wie mein Vater damals in dieser Hinsicht reagierte. Er sagte immer: "Lass den ganzen Mist weg. Nichts geben! Futter, Wasser, Grit...dann wird es wieder besser." Und damit hatte er recht. Wenn nach fünf, sechs Flügen die Ergebnisse nicht zufriedenstellend waren, dann haben wir manchmal alle Beiprodukte weg gelassen und etwa nach 2 Wochen wurden die Leistungen dann stabiler.
Seit wir umgestellt haben auf die wenigen Produkte von Dr. Marien hatten wir diese Probleme nicht mehr so in der Form. Ich denke einfach, dass die meisten Beiprodukte, wenn die Form nicht so da ist (z.b. weil der Schlag bei bestimmten Wetterlagen nicht so ideal funktioniert) weitgehend kontraproduktiv sind. Sie machen es den Tauben nur schwerer ihre Form zu finden.
 

Mittwoch, 12.06.2024
Sascha am 12.06.2024 um 19:41 (UTC)
 Wenn ich mich derzeit zwischen unseren Tauben aufhalte, dann gehen meine Gedanken nicht so sehr in die Richtung, wie ich die Reisetauben für den nächsten Flug fit mache oder was bei den Jungtauben zu tun ist oder ob ich die Zuchttauben noch einmal umpaare usw. Ich bin eigentlich durchgängig damit beschäftigt mir Gedanken dazu zu machen, wie ich die Tauben künftig, insbesondere in der Reisezeit, aber auch in der Mauser oder während der Zucht einfacher und mit weniger Arbeit führen kann.
Dabei ist es gar nicht so entscheidend wieviele Tauben ich am Ende behalte in der Reisemannschaft oder zur Zucht. Da bleibt die Arbeit doch gleich. Ob ich 30 Vögel für einen Flug vorbereite oder 40 macht hinsichtlich der Arbeit kaum einen Unterschied. Aber ich möchte mir die Arbeit im ganzen Jahresverlauf doch etwas einfacher machen und v.a. die Tauben mit weniger Zeitaufwand betreuen können. Dazu muss ich eventuell in den Schlägen ein bißchen etwas verändern. Dazu muss ich eventuell auch hinsichtlich der Führung der Tauben ein bißchen etwas verändern. Ich mache mir derzeit ständig Notizen zu diesen Dingen und werde dann im Sommer einmal genauer zusammentragen was ich gerne verändern möchte und wie ich es verändern kann. Ich bin gerne bei den Tauben und beschäftige mich mit ihnen, aber sie fressen einfach doch zu viel Zeit.
Dieser Tage kam mir z.b. der Gedanke die Tiere im Winter komplett über Futtervorratsbehälter zu versorgen. Das sind diese Behälter, die man mit zehn oder zwanzig Kilogramm Futter befüllt und an denen unten einseitig oder zweiseitig Löcher angebracht sind aus denen die Tauben dann fressen können und das Futter rutscht immer nach. Ich habe solch einen Behälter mal vor ein paar Jahren von einem Sportfreund gekauft und in einem Schlag ausprobiert und damit geht es eigentlich sehr gut, wenn die Tauben erst wissen wo das Futter ist. Dann füllt man eben die Behälter und das Futter rutscht nach und man hat mit der Versorgung keine große Arbeit. Ich habe dann auch darüber nachgedacht was man dann wohl für so eine Form von Standfutter für ein Futter wählen sollte, damit die Tiere nicht zu viel Futter herumwerfen und nicht fett werden. Aber das wären dann erst weiter führende Gedanken.
Auch habe ich letztens ein Video gesehen wo ein Züchter seine Tauben über eine Tränkenanlage versorgt an der sogenannte Trinknippel sind und die direkt an der Wasserleitung angeschlossen ist. Eine tolle Sache. Die Tiere haben immer frisches Wasser und man muss die Tränken nicht wechseln.
So habe ich verschiedene Gedanken dazu was ich noch ändern kann und möchte und werde, so denke ich, relativ zeitnah nach der Reise beginnen einiges zu verändern. Die Reise selbst ist in diesem Jahr, das hatte ich bereits geschrieben, für mich ohnehin nur ein Übergangsjahr in dem die Tauben so gut betreut werden, wie es möglich ist, aber eben nicht so, wie es sein muss, wenn man Woche für Woche absolut spitze fliegen möchte. Am Ende der Saison wird es mir egal sein wie die Platzierungen in den Meisterschaften sind etc. - ich möchte von den Tauben nur sehen ob es lohnt sie für das nächste Jahr zu behalten. Dazu beobachte ich sie täglich so gut es geht und mache mir auch da einige Notizen. Letztlich kann ich sagen, dass die aktuelle Reise 2024 für mich nur eine Art Vorbereitung auf die Reise 2025 ist.
 

Dienstag, 11.06.2024
Sascha am 11.06.2024 um 19:04 (UTC)
 Als ich heute morgen gegen halb 7 Uhr vom Nachtdienst kam, hatten wir gerade einmal 7 Grad Außentemperatur. Da ich auch sehr müde war habe ich nur die Reisevögel gefüttert und bin dann ins Bett gegangen. Abends haben die Witwer dann Freiflug erhalten. In dieser Woche sah es bisher bezüglich des Freiflugs folgendermaßen aus: am Samstag war unser Preisflug, am Sonntag gab es keinen Freiflug, am Montag hatten die Witwer morgens ab etwa 7 Uhr Freiflug und heute hatten sie dann etwa ab 17.15 Uhr für eine Stunde Freiflug. In den nächsten Tagen wird es auch recht wechselhaft weitergehen mit dem Training. Das ist grundsätzlich nicht weiter tragisch. Von einer Sache bin ich aber fest überzeugt: Brieftauben haben eine sehr feine und genaue innere Uhr und wenn man sie sehr regelmäßig immer gleich versorgen kann, trainieren lassen kann usw. dann ist das für die Form der Tauben sehr zuträglich und es kann hinsichtlich der Leistungsfähigkeit doch einiges aus den Tauben noch zusätzlich herausholen.
Ein Züchter hat sich bei mir gemeldet und mir gesagt: "Bei uns ist dieses Jahr der Wurm drin. Erst hatten die Tauben etwas Probleme mit den Atemwegen und wir haben das behandelt und die Tauben kamen auch besser in Schwung und nun hatten wir einige jährige Vögel, die sich erbrochen haben und der Kot war auch nicht ideal." Man muss wissen dass die Leistungen dieses Schlages immer noch sehr gut sind. Aber eben nicht so herausragend wie in den letzten Jahren.
In Jahren wie dieses mit kalten Temperaturen, wechselnden und teilweise auch starken Winden, vielen Niederschlägen usw. ist es nicht einfach Tauben in Form und gesund zu halten. Man muss seine Tiere da noch genauer beobachten und sollte dann auch, wenn nur irgendetwas negativ auffällt, mindestens mal den Tierarzt aufsuchen. Viele Züchter haben dazu aber kaum die Möglichkeit aufgrund von großen Entfernungen oder aus zeitlichen Gründen und da bleibt dann fast nur die Alternative die Tauben "blind" medikamentös zu behandeln. Man sollte dann aber schon sehr genau wissen, was man tut. Sonst geht der Schuss schnell nach hinten los.
Ich beobachte auch immer wieder absolute Top-Schläge, die dann, wenn die wirklich wichtigen Flüge losgehen (also die Regionalflüge, die Flüge die für Regionalverbands- oder deutsche Meisterschaften zählen) trotz immer sehr guter Leistungen nochmal einen Formschub bei ihren Tauben hinbekommen und die Leistung nochmals steigern.
Nun werden diese Schläge in der Regel nicht plötzlich irgendwelche Wundermittel an Beiprodukten einsetzen. Nein, ich gehe jede Wette ein, dass bei den allermeisten dieser Schläge dann auch noch einmal mit dem ein oder anderen Medikament gearbeitet wird. Das kann man gut finden oder nicht - es ist so im Brieftaubensport. Leider wird darüber viel zu wenig ehrlich berichtet. Das finde ich ein bisschen schade, denn für so manchen Züchter, der Probleme hat seine Tauben in Form zu bekommen, wäre es sicherlich eine Hilfe, wenn er wüsste wann wir und warum hier und da ein Medikament eingesetzt wird oder was sonst getan wird um die Tauben in der Reise gesund zu halten.
Es würde im Übrigen hier und da auch helfen, wenn man sich z.b. für Tauben eines bestimmten Schlages interessiert zur Verstärkung. Ich hatte in diesem Winter ein Gespräch mit einem Züchter, der seit vielen Jahren überaus erfolgreich reist. Er erklärte mir, dass er in der Reise gar kein Risiko eingehen möchte und jede Woche nach dem Flug für ein oder zwei Tage, vornehmlich ein ganz bestimmtes Medikament einsetzt. Das mag aus seiner Sicht richtig sein. Ich möchte das für unsere Tauben nicht so durchführen. Aber für mich stand damit auch fest, dass ich von diesem Schlag keine Tauben einführen möchte, egal wie gut er reist. Denn ich möchte keine Tauben, die in der Reise über 13, 14 oder 15 Wochen jede Woche (ob es nötig ist oder nicht) mit Medikamenten fit gehalten werden. Tauben aus diesen Beständen bringen unseren Bestand in der Regel nicht weiter.
Aber letztlich muss das jeder Züchter für sich entscheiden. Es ist vieles möglich im Taubensport. Insgesamt wäre aber ein wenig mehr Ehrlichkeit im Brieftaubensport sehr zielführend.
 

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