| Die drei vom Flug am Montag noch fehlenden Jungtiere sind allesamt gestern wieder zuhause angekommen. Um 10.22 Uhr, 13.26 Uhr und 13.43 Uhr sind sie über die Antenne gelaufen. Alle drei waren ein wenig erschöpft, aber insgesamt noch sehr gut beieinander. So sind von diesem Preisflug bei uns alle Tiere wieder zuhause und das ist immer das Allerwichtigste. Unserer Meinung nach benötigt man zunächst einmal Tauben, die einfach das Vermögen und den Willen haben nach hause zu kommen, auch wenn es einmal schwieriger ist. Kürzlich sah ich ein Video des Sportfreundes Achim Jankowski, in dem er solche Tauben als "standorttreue Tauben" bezeichnete. Das fand ich einen sehr treffenden Begriff.
Wichtiger als Preise, als Schnelligkeit und all das, was wir auch gerne im Brieftaubensport sehen, ist doch erst einmal, dass die Tiere nach hause kommen wollen. Und solche Tauben suchen wir und solche Tauben versuchen wir zu züchten.
Manchmal gelingt uns das auch ganz gut. Vorgestern morgen rief mich zunächst ein Züchter an, der 2021 und 2022 einige von unseren Sommerjungen geholt hatte und diese, als sie dann vom Alter her soweit waren, untereinander verpaart hatte. Er berichtete mir hocherfreut, dass er mit diesen Tieren in seiner RV mit über 20 reisenden Schlägen erster RV-Jungtiermeister geworden sei und dass seine "Zähler" für diese Meisterschaft allesamt aus den Sommerjungen aus unserem Schlag gekommen seien. Er habe ansonsten keinen besonderen Aufwand mit den Jungtauben betrieben.
Das ist einfach eine sehr schöne Sache, wenn man sieht, dass die Tauben, die man abgibt, anderen Sportfreunden Freude machen.
Als ich dann das Gespräch beendet hatte, bekam ich kurze Zeit später von einem anderen Sportfreund aus einer ganz anderen Region, der sich im Frühjahr Eier aus unseren Witwern geholt hatte und die Jungtiere nun gereist hatte, eine sehr schöne Email. Darin stand u.a.
"Für mich ist jetzt die Saison beendet. Nächsten Sonntag fahren wir in Urlaub (...). Die Jungen waren jetzt 8x im Kabi und sind schon weit in der Mauser. Das soll jetzt mal reichen.Sie haben sich wirklich gut geschlagen. Ich bin sehr zufrieden. (...) Es hat den Anschein dass die Tauben mit mir oder anders herum zu Recht kommen."
Auch Letzteres ist natürlich eine schöne Sache. Das Sportfreunde mit einigen Tauben von uns (in diesem Fall halt aus den Eiern der Reisetauben) einfach gut zurechtkommen und zufrieden sind. So wünscht man es sich doch. Rückmeldungen zu bekommen ist uns immer sehr wichtig. Auch wenn jemand am Ende sagt, dass er nicht zufrieden ist, dann ist das allemal besser, als wenn man gar nichts mehr hört.
Wir haben hier in jedem Jahr 100 oder 110 Ringe, die wir nach und nach den geschlüpften Jungtauben aufziehen.
70 Junge züchten wir etwa für unseren Gebrauch für die Reise. Dann noch einige Sommerjunge von denen wir auch welche für uns behalten. Dann geben wir einige Jungtiere auf Gutscheine ab. Da kann sich jeder ausrechnen, dass wir hier nicht massenhaft Junge züchten und diese dann verkaufen und dann damit herumprahlen, wenn irgendwo "am Ende der Welt" mal eine dieser zig Jungtauben gut geflogen oder gute Nachzucht gegeben hat.
Jeder weiß wie schwer es für jeden Züchter ist gute Reise- oder Zuchttauben zu züchten. Wenn wir dann von den relativ wenigen Jungtieren (oder aber den Eiern), die wir abgeben, trotzdem noch regelmäßig Erfolgsmeldungen erhalten, dann wissen wir, dass wir mit unserem Zuchtweg nicht so ganz falsch liegen und dass die Qualität in unserem Zucht- und auch im Reiseschlag nicht so ganz schlecht sein kann. Wir züchten immer nur aus Tieren, aus denen wir zuvorderst für uns selbst züchten in der Hoffnung, dass sie gute Nachzucht bringen. Dazu benötigen wir keine 30, 40, 50 oder mehr Zucht- oder Vermehrungspaare. Es muss immer alles im Rahmen bleiben und soll Hobby sein und bleiben. | | |
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