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Freitag, 10.11.2023
Sascha am 10.11.2023 um 11:58 (UTC)
 In diesem Jahr haben wir das Spenden von Tauben und Gutscheinen doch ein ganzes Stück weit zurück gefahren. Ich habe hier an dieser Stelle ab und an über die Gründe geschrieben und möchte das nun nicht noch einmal wiederholen. Aber selbstverständlich haben wir doch hier und da etwas gespendent und aktuell ist nun eine unserer gespendeten Tauben in einer Auktion im Internet. Unser benachbarter Regionalverband 250 veranstaltet am 25.11. seinen Siegertag unter Federführung der RV Delbrück-Hövelhof. Der Regionalverband 250 ist der mitgliederstärkste und vielleicht auch leistungsstärkste Regionalverband in Deutschland, denke ich.
Deswegen haben wir für diese Veranstaltung auch versucht eine besondere Taube zu stiften. Es ist ein Sommerjunges Weibchen aus unserem "150", der 2021 8. bester Altvogel in Westfalen bei mehr als 3.000 reisenden Schlägen wurde. Der "150" ist ein Enkel unserer Stammtäubin und geht väterlicherseits noch auf unsere ganz alte Linie zurück, mit denen wir schon 1985 die erste deutsche Meisterschaft auf Bezirksebene erringen konnten. Er wurde in diesem Sommer an ebenfalls eine Enkelin unserer Stammtäubin gepaart. Sie kommt aus unserem 526 (Sohn Stammtäubin), der 2020 14. As-Vogel BRD wurde und gleichzeitig bester jähriger Vogel in Westfalen und in unserem Regionalverband 412. Den 526 wiederum hatten wir verpaart mit einer Täubin des Sportfreundes Johannes Vielhaber aus unserer Nachbar-RV Sauerland. Sein Weibchen wurde selbst 28. As-Weibchen in Westfalen 2020 und ist wiederum die Nestschwester zum 4. AS-Vogel auf Bundesebene.
Ich denke schon, dass wir hier versucht haben richtige Leistungstauben zu kombinieren und als das junge Weibchen vor einiger Zeit bei uns abgeholt wurde für die Auktion, gefiel sie mir auch in der Hand für ihr Alter sehr gut. Mehr kann man natürlich nicht sagen, denn in den Kopf der Taube kann niemand schauen.

Das hier ist der Vater der Spendentaube, den ich vor längerer Zeit einmal selbst fotografiert habe.

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Hier geht es zur Pre-Auktion des Regionalverbandes 250:

Unsere Spendentaube für den Regionalverband 250
 

Dienstag, 07.11.2023
Sascha am 07.11.2023 um 16:58 (UTC)
 Kürzlich telefonierte ich mit einem befreundeten Züchter, der in diesem Jahr eine Winterzucht machen möchte in seinem Zuchtschlag. Er hat nicht sehr viele Zuchttauben und möchte gerne aus jedem Zuchtpaar sechs bis acht Jungtiere züchten und will daher entsprechend früh anpaaren. Es spricht sicher nichts dagegen dann eine Winterzucht durchzuführen und die folgenden Runden Jungtiere dann auch entsprechend aufzuziehen. Wenn man aus seinen Zuchtpaaren entsprechend viele Jungtiere züchtet, dann erkennt man auch schneller Vererber oder Tauben, die nicht für die Zucht geeignet sind.
Allerdings drängt den Sportfreunden, die eine Winterzucht praktizieren möchten, nun teilweise schon ein wenig die Zeit. Auch dieser Sportfreund möchte noch gegen Paratyphus impfen, muss noch gegen Paramyxo impfen und dann soll in etwa vier wochen gepaart werden. Möglich und machbar ist das alles, wenn man es entsprechend angemessen durchzieht und die Tauben vernünftig vorbereitet mit Licht und einer entsprechenden Versorgung.
Allerdings ist das auch wieder mit ein wenig Stress und Arbeit verbunden, wenn man noch berufstätig ist und das Wetter ist um diese Zeit nicht immer besonders angenehm. Selbstverständlich kann man mit zusätzlichem Aufwand sehr schöne Jungtiere aufziehen, aber ich weiß nicht ob der Aufwand für die deutsche Jungtierreise mit dem relativ kurzen Programm wirklich lohnt. Es gäbe sicherlich auch andere Möglichkeiten aus seinen Zuchttauben mehr als nur zwei Runden Jungtiere zu züchten. Aber das muss letztlich jeder Sportfreund selbst entscheiden.
Ich denke auch immer noch, dass die Winterzeit eine Zeit der Ruhe für Tauben sein soll. Dass man doch noch ein wenig mit der Natur gehen sollte. Und in der Zeit der kürzesten Tage und wenig Licht züchtet in der Natur in der Regel kein Tier seinen Nachwuchs groß.
Ich selbst überlege allerdings im kommenden Frühjahr anders vorzugehen als in all den Jahren zuvor. Vielleicht werden wir unsere Reisevögel mal Jungtiere aufziehen lassen. Eigentlich praktizieren wir hier seit 40 Jahren die trockene Witwerschaft und sind damit auch sehr zufrieden gewesen in all der Zeit. Die Zuchttauben wurden immer irgendwann Anfang oder Mitte Februar angepaart, zogen ihre Jungtiere auf und die beiden Runden Jungtauben, die wir für uns gebraucht haben, wurden dann jeweils getrennt auf unseren geteilten Jungtierschlag abgesetzt. Die zunächst getrennte Haltung der Jungtauben hat schon Vorteile hinsichtlich der Versorgung der Tauben und des Trainings der Jungtauben usw. Aber es ist auch mehr Arbeit, denn beie Runden müssen getrennt zum Freiflug herausgelassen werden, getrennt gefüttert werden usw.
Ich überlege nun Witwer- und Zuchttauben gemeinsam anzupaaren und die Eier der Zuchttauben den Reisetauben unterzulegen und von diesen die Jungen aufziehen zu lassen. Die zuchttauben würden dann relativ schnell wieder legen und dieses Gelege dann selbst hoch ziehen und so hätten wir in relativ kurzer Zeit zwei Runden Jungtauben, die wir wie eine einzige Runde auf den gleichen Schlag setzen und gleich führen könnten.
Allerdings habe ich doch immer noch ein wenig Zweifel daran, ob das alles so ideal ist bzgl des Trainings der Witwer im Frühjahr und bzgl der Versorgung usw. Kurzum: ich bin noch unsicher ob wir wirklich die Reisetauben Junge aufziehen lassen sollen. Sollte jemand mit dem von mir angedachten Zuchtmodell Erfahrungen haben, dann kann er sich gerne mal bei mir melden, das Vorgehen schildern usw. Ich bin da an Erfahrungen sehr interessiert. Noch haben wir ja Zeit uns das alles genau zu überlegen....
 

Montag, 06.11.2023
Sascha am 06.11.2023 um 18:23 (UTC)
 Von unseren vier Jungtauben, die uns in diesem Jahr während der Jungtierreise augeblieben sind, wurde uns gestern abend tatsächlich noch ein Jungtier gemeldet. Sie war am 26. August beim Flug ab Karlstadt ausgeblieben und wurde nun von einem Züchter aus Thüringen telefonisch gemeldet. Er sagte, dass sie dort mehrere Wochen schon herumgesessen habe und er sie nun erst habe fangen können. Seine eigenen Tauben seien aufgrund der Greifvogelplage schon lange nicht mehr im Freiflug. Wir werden dem Melder nun die Ringkarte schicken. Mehr kann man ja nicht tun. Nach hause kommen wird die Taube nun sowieso nicht. Allerdings kann das durchaus im Frühjahr noch passieren - das haben wir auch schon erlebt. Aber was Aber was soll man sonst machen?!
Nach den Mega-, Super- und Hypervererbern und den vielen Titanen- und Gigantenpaaren, die es in Deutschland so gibt, stehen in der Auktion nun auch noch Gold- und Juwelenpaare...den Züchtern und Versteigerern scheint inzwischen nichts mehr zu peinlich. Man kann es nur noch mit Humor nehmen. Gestern sah ich eine Taube, die mit folgenden Leistungen angepriesen wurde: 1.1.1.1.6.13.14. usw. Konkurs. Da dachte ich mir: das muss aber ein As sein. Bis ich feststellte, dass da alles an Preisen zusammen gerechnet wurde, was die Preislisten so hergaben. In den regulären Preislisten der RV hatte die Taube folgende Preise geflogen: 1.1.9.41.49 - das war alles. Zweifelsohne immer noch ein sehr gutes Resultat. Aber doch längst nicht so wie die Werbung es suggerierte.
Am kommenden Wochenende findet der Taubenmarkt in Kassel wieder statt. Ich werde wohl hinfahren, aber kann leider nicht allzu lange bleiben. Das ist ein bißchen schade, weil diese Messen immer prima dazu geeignet sind Sportfreunde zu treffen. Ich denke der Taubenmarkt Kassel wird wieder sehr gut besucht sein. V.a. die Industrieausstellung ist dort, im Gegensatz zu unserer Verbadssausstellung, immer sehr gut mit Firmen bestückt. Ich weiß nicht ob die Standgebühren derart unterschiedlich sind oder woran es sonst liegt. Für mich ist es jedenfalls schwer verständlich, dass viele (auch kleinere) Firmen nach Kassel gehen, aber nicht nach Dortmund.
 

Sonntag, 05.11.2023
Sascha am 05.11.2023 um 07:43 (UTC)
 Wenn ich in die Internet-Auktionen schaue, dann nur deswegen, um mir Abstammungen von Tauben anzusehen. Ich versuche dann herauszufinden wie erfolgreiche Schläge ihren Bestand aufgebaut haben. Dabei gibt es für mich letztlich zwei Sorten von erfolgreichen Schlägen.
Auf der einen Seite gibt es Bestände, deren Erfolge auf einer Stammtaube, einem Stammpaar oder ganz wenigen Ausgangstaubenberuhen, die dann züchterisch immer wieder kombiniert werden. Man sieht sehr schnell in den abstammungen dieser Züchter, dass stets die gleichen Tauben auftauchen. Kinder dieser Tauben, Enkel dieser Tauben, Geschwister der Tauben usw. Dort existiert ein Stamm, der erfolgreich ist und darum herum bauen diese Sportfreunde dann ihre Zucht- und Reisemannschaft und versuchen dann immer wieder einzelne Tauben von anderen Schlägen einzukreuzen und auszuprobieren. Aber der Stamm bleibt immer der Ausgangspunkt all dieser Zuchtbemühungen.
Auf der anderen Seite gibt es sehr erfolgreiche Schläge, bei denen man im Grunde genommen gar keinen Stamm findet. Es gibt hier und da einige Ausgangstiere, aber letzten Endes ist der ganze Bestand eine Ansammlung von Zucht- und Reisetauben aus unterschiedlichsten Kreuzungen mit denen man dann arbeitet und mit denen teilweise große Erfolge gefeiert werden.
Wenn man nun versucht seinen eigenen Bestand zu verstärken, dann sollte man gut überlegen was für den eigenen Anspruch und den eigenen Zuchtbestand sinnvoll sein könnte. Ich denke mir, dass die großen Erfolge der Züchter, die keinen echten Zuchtstamm haben, zu einem sehr großen Teil auf dem System beruhen nach dem man die Tauben in der Zucht und v.a. auch in der Reise betreut und führt.
Wenn man nun selbst dieses System nicht kennt oder es nicht so durchführen kann, dann sollte man gut darüber nachdenken ob es Sinn macht den Versuch zu starten sich aus solchen Beständen zu verstärken. Häufig sind solche Bestände dann auch noch recht groß (mit vielen Zucht- und Reisetauben) und dann gleicht der Kauf einer Taube von solchen Sportfreunden doch eher einer Lotterie.
Beim Taubenkauf oder Taubentausch würde ich persönlich es immer vorziehen zu versuchen an Tiere zu kommen von Sportfreunden, die einen Stamm haben um den herum sie ihre Mannschaften aufgebaut haben. Und dann würde ich auch immer versuchen sehr nah an die Ausgangstiere heran zu kommen - auch wenn ich dazu mal eine Weile warten müsste. Harry Tamsen sagte bekanntlich einmal: „Die Guten kommen alle aus einem Loch!“ - und genau dieses Loch muss man versuchen zu finden beim Taubenkauf oder Taubentausch oder wie auch immer.
Was mir bei den Auktionen sonst noch aufgefallen ist: es werden unglaublich viele alte Tauben angeboten. Tiere aus denen höchstwahrscheinlich keine gute Nachzucht gefallen ist und die dann noch Geld bringen sollen, weil sie wahrscheinlich auch einmal eine mehr oder weniger große Summe gekostet haben. Ich finde es völlig unverständlich dass es Sportfreunde gibt, die solche Tauben verkaufen und kaufen. Da wird jeglicher Leistungsgedanke in der Taubenzucht ad absurdum geführt. Es scheint sich ein regelrechter Zweitmarkt unter den Taubenverkäufern entwickelt zu haben, wo die Tauben mit Namen und langen Abstammungen nur dazu dienen wieder Tauben mit Namen und Abstammungen zu produzieren und weiter zu verkaufen.
Darüber hinaus fallen mir auch die vielen Scheinbieter auf, die nur dazu da sind Preise anzupassen und hoch zu treiben. Sicherlich gab es dir immer schon. Auch früher auf Saalversteigerungen. Aber inzwischen hat das, wenn man sich die Auktionen ansieht, schon teilweise sehr große Ausmaße angenommen. Der Markt für Brieftauben wird dabei aus reinem Gewinn- und Geldstreben einfach komplett überteuert. Ich halte das letztlich für den Brieftaubensport für einen recht ungesunden Prozess hinsichtlich der Taubenqualität.


 

Samstag, 04.11.2023
Sascha am 04.11.2023 um 07:50 (UTC)
 Das Wichtigste in der Versorgung unserer Brieftauben neben dem Futter erscheinen mir die Mineralien zu sein. Man kann sicherlich über eine gewisse Zeit auf alles in der Taubenversorgung verzichten - aber sicherlich nicht auf Minerelien in Form von Grit, Pickstein, Mineralpulver, Taubenkuchen und was es sonst so alles gibt. Ohne eine gute Mineralienversorgung gibt es keine ordentliche Paarung, keine guten Eier, kein gesundes Aufwachsen der Jungtiere und auch keine guten Reiseleistungen.
Unsere Tauben erhalten im Grunde genommen jeden Tag einige frische Mineralien zur Verfügung gestellt. Jetzt in der Mauser- und Winterzeit gebe ich einfach zum Futter unsere Mineralien-/Gritmischung, rühre alles gut durch und dann können sich die Tauben aussuchen, was sie möchten, Die Reste werden immer wieder entfernt, denn alles wird nicht gefressen.
Unsere Mineralien-Grundmischung ist seit mehreren Jahren das Produkt Picobal von der Firma Klaus. Wir kaufen davon ein oder zwei Mal pro Jahr mehrere Säcke zu jeweils 20 Kilogramm und damit kommen wir dann sehr gut aus. Picobal ist eine reine Gritmischung ohne Zusatz von Sämereien, Korrels, Salzen oder anderen Lockstoffen, wie Bäckereierzeugnissen etc. Da keinen zusätzlichen Lockstoffe enthalten sind fressen die Tauben davon nur so viel, wie sie auch benötigen und stürzen sich nicht auf die Mineralien lieber als auf das Futter, wie es bei mancher Mineralmischung der Fall ist.

Es gibt Sportfreunde, die klagen über zu nassen Kot ihrer Tauben, lassen diesen untersuchen und es wird nichts festgestellt. Keine Kokzidien, Würmer, Salmonellen oder andere Erreger sind zu finden. Trotzdem ist der Kot bei allen oder einigen Tauben stets zu nass.
Wenn man dann genauer nachfragt, dann bekommt man zur Antwort, dass die Tauben stets frische Mineralien von dieser oder jeder Firma aus den bekannten 10-Liter-Eimern bekommen. Und genau da liegt dann das Problem. Da in den meisten dieser Mineralmischungen viel zu viele Lockstoffe sind, fressen die Tauben davon viel zu viel, saufen anschließend zu viel und scheiden dann vermehrt Flüssigkeit aus. Ich vergleiche diese Mineralmischungen immer mit einer Tüte Chips bei uns Menschen. Man kann aufgrund des Salzes und der Geschmacksstoffe kaum aufhören zu Essen und bekommt großen Durst. Gleiches gilt für viele sogenannte Mineral- und Gritmischungen.
Neben dem Picobal, dass übrigens recht fein und kleinkörnig ist und daher sehr gut aufgenommen wird, stellen wir meistens etwas Pickstein zur Verfügung. Nicht so sehr weil die Tauben es noch benötigen, sondern weil die Tiere gerne an den Steinen fressen, picken und sich beschäftigen. Außerdem mischen wir immer ein wenig Mineralpulver unter das Picobal, sowie Rotdtein, Holzkohle und etwas Heilerde. Gerade Holzkohle hält den Darm super im Gleichgewicht, weil sie auch Flüssigkeit bindet. Gleiches tut die Heilerde, die nebenbei auch noch viele Mineralien und Spurenelemente enthält.
Wenn mit dieser Versorgung bei einer oder mehrerer unserer Tauben der Kot wirklich einmal nicht gut ist, also zu nass und nicht gebunden, dann wissen wir, dass etwas gesundheitlich nicht in Ordnung ist und können entsprechend beim Tierarzt vorstellig werden. Das kommt aber sehr, sehr selten vor. Hin und wieder in der Reisezeit. Das mag aber dann auch daran liegen, dass eine Taube unterwegs etwas "Schlechtes" gesoffen hat. Aktuell erinnere ich mich für das zurückliegende Jahr an eine Jungtaube, die für drei, vier Tage schlechten Kot absetzte und in 2020 hatten wir mal einen jährigen Vogel, bei dem es nach zwei oder drei Preisflügen ähnlich war. Ansonsten ist hier aber eigentlich immer alles in Ordnung.
 

Donnerstag, 02.11.2023
Sascha am 02.11.2023 um 07:00 (UTC)
 Der Zustand des deutschen Brieftaubensports, die Gestaltung der Reise, Mitgliedergewinnung und Mitgliederschwund usw. waren gestern auch Thema in der Internet-Sendung der Firma Röhnfried "Frag den Berger". Die Sportfreunde Stefan Grotzsch und Frederik Wolff haben dort einige Zeit genau zu diesen wichtigen Fragen diskutiert, analysiert und haben durchaus auch einige gute Ideen entwickelt. Ich fand es sehr interessant.
Ich denke aber auch, dass es bei der Veränderung unseres Hobbys nicht an der Analyse mangelt. Die Schwächen des Brieftaubensports in Deutschland liegen eigentlich klar auf dem Tisch. Ich habe hier auch immer mal wieder darüber geschrieben. Es mangelt auch nicht an Ideen was man versuchen könnte zu ändern oder besser zu machen. Da gibt es viele Ansätze um unser Hobby wieder attraktiver zu machen.
Aber man muss auch klar feststellen: es passiert nichts. Letzten Endes bleibt alles beim Alten. Jahr für Jahr. Vor einigen Jahren wurde in einer Delegiertensitzung unseres Regionalverbandes thematisiert, dass viele Sportfreunde ihre Tauben oder einen Teil ihrer Tauben nicht auf 500 oder gar 600 KM-Flüge setzen möchten. Da man bestrebt war zumindest einen 500er, wenn das Wetter gut ist, möglichst früh in der Reise durchzuführen, diskutierten wir darüber dass dann Sportfreunde die Reise unterbrechen oder gar frühzeitig ganz beenden. Und es kam die Idee auf, dass man doch einen weiteren Kabi dann auf eine kürzere Entfernung (also etwa 300 KM) am gleichen Tag fahren lassen könnte, damit diese Sportfreunde ihre Tauben einfach weiter setzen und weiter reisen können. Allgemein war der Tenor, dass das doch ein guter Ansatz sei....und dabei blieb es dann.
Es mangelt im deutschen Brieftaubensport weder an Analyse noch an Ideen. Es mangelt an der Umsetzung. Es mangelt an der Bereitschaft Änderungen anzugehen. Es geht niemand voran und ändert etwas. Weder in den Satzungen und Bestimmungen, noch in den Meisterschaften oder anderswo.
Man muss also einmal versuchen die Frage zu beantworten, warum denn die wichtigen Themen und Änderungen einfach niemand ernsthaft angeht.
Ich kann da nur Vermutungen anstellen. Aber ich glaube, dass dort zwei Faktoren eine Rolle spielen: zum Einen sind jene Züchter, die wirklich noch etwas ändern wollen, häufig noch jünger und durch Beruf, Familie, ihren eigenen Taubenbestand usw. stark eingebunden und es fehlt möglicherweise die Energie bzw. auch die Zeit im heutigen Berufseben große Änderungen ernsthaft anzugehen. Zum Anderen hat die Mehrheit der Sportfreunde, die nun einmal in einem fortgeschrittenen Alter ist, nicht das Interesse und die Energie sich noch auf große Veränderungen einzulassen und so lässt man es einfach alles so weiter laufen.
Und letztlich darf man auch eines nicht vergessen: viele Verantwortliche in den RVen und Regionalverbänden selbst erfolgreiche Sportfreunde sind und große Änderungen wären für diese Züchter vielleicht auch mit dem Risiko verbunden, dass die Erfolge durch diverse Änderungen vielleicht nicht mehr so groß werden, wie sie sind.
Und so ändert sich einfach wenig bis gar nichts und das ist letztlich sehr schade, denn so ist das Ende des Brieftaubensports in Deutschland doch relativ zeitnah in den nächsten Jahren absehbar.
Hier ist es heute sehr stürmisch und der Wind weht stark aus Südwesten. An solchen Tagen bleibt unsere Dachvoliere geschlossen, denn die Tauben gehen dann ohnehin kaum nach draußen und es würde dann mächtig in den Schlag hinein ziehen. Und falls es auch noch Regenschauer gibt würde der Regen dann auch noch in den Schlag hinein wehen. Das muss ja nicht sein. Die Schläge sind ja nicht überbesetzt und so können es die Tauben auch mal gut ohne Zugang zur Voliere aushalten.
 

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