| Als wären die Fluggeschwindigkeiten der Tauben in den vergangenen Wochen nicht schon hoch genug gewesen, wurde das Tempo bei unserem siebten Preisflug noch einmal erheblich getoppt.
Die Tauben wurden schon sehr früh um 6.25 Uhr in Lauf an der Pegnitz gestartet. Die Spitzentauben fielen dieses Mal bei einer Entfernung von etwa 310 Kilometern schon nach einer Flugzeit von unter drei Stunden und mit etwa 1800 m/min.
Ich finde es schwer solche Flüge zu beurteilen. Unsere Tauben haben mit 37/20 Preisen wieder ein sehr gutes Ergebnis eingeflogen, auch wenn wir (beginnend mit dem 15. und 16. Konkurs) dieses Mal nicht in der absoluten Spitze anfangen. Einige der Tauben, von denen ich felsenfest überzeugt war, dass sie in top Verfassung waren und die in den letzten Wochen auch mehrmals in die Spitze geflogen sind, kamen erst weit nach den Preisen. Dafür flogen auch Tiere in die Preise, die bislang wenig gute Leistungen gezeigt haben. So etwas beobachtet man ja immer wieder auf Flügen welche so extrem schnell sind. Insgesamt aber sind wir auch dieses Mal wieder sehr zufrieden, denn unsere Vorbenannten Tauben sind ebenso in die Preise gekommen wie unsere fünf "Vollen" Vögel und es sind auch alle Tauben zuhause und so können wir uns wahrlich nicht über den Flugverlauf beschweren.
An dieser Stelle möchte ich unserem Nachbarn Heinz-Josef Meier ganz herzlich gratulieren, der gestern ein sensationelles Ergebnis hingelegt hat und die ersten drei Konkurse in unserer RV fliegt und insgesamt fünf Tauben unter die ersten zehn in der Preisliste bringt. Nachdem er vor zwei Wochen bereits einen Regionalsieg geflogen hat und wir selbst in der vergangenen Woche den ersten Konkurs in der RV erringen konnten, war nun unser Nachbar wieder an der Reihe und so fliegen wir zwei Schläge in unserem kleinen Dorf nun drei Wochen nacheinander den ersten Konkurs in unserer RV und das ist einfach eine tolle Sache.
Es kommen dann immer wieder Stimmen auf, dass es einfach an der Lage liege bei diesem Wind und dann muss ich immer ein wenig lachen. Selbstverständlich kann die Lage nicht schlecht sein, wenn zwei Schläge irgendwo solch gute Ergebnisse abliefern. Aber: wir liegen genau in der Mitte der RV - und egal wo die Tauben nun herfliegen. Ob sie von hinten kommen, von vorne, von der einen Seite oder von der anderen - unsere Tauben müssen, da wir in der Mitte der RV liegen, naturgemäß immer über Orte fliegen, in denen auch andere Brieftaubenschläge unserer RV sind. Und nun soll mir mal jemand erklären warum dann dort eben die Tauben nicht so früh sind. Warum nicht einmal einzelne Tauben "auf den Rändern" früher kommen. Egal ob hinten, vorne oder seitlich.
Nein, wenn hier bei uns Tauben Spitzenpreise fliegen, dann haben sie auch etwas geleistet. Das geht nicht von selbst.
Dabei kommt vermutlich speziell auf diesem Flug wieder die Diskussion darüber auf, ob es richtig war, kurzfristig die Strecke um 60 KM zu verkürzen. Ich habe gestern schon geschrieben, dass ich das nicht beurteilen kann und will. Vermutlich hätte auch ein Flug ab Hemau, wie er ursprünglich geplant war, einen glatten Verlauf genommen. Aber das weiß ein Flugleitergremium nicht im Vorraus und in diesem Fall und auch mit Blick auf den Verlauf einiger Flüge am Samstag (und auch in den Vorwochen), war es wohl Aufgabe des Flugleitergremiums dafür zu sorgen, dass erst einmal alle Tauben eine gute Chance haben zuhause zu sein, bevor der Wind noch stärker wird und die Temperaturen noch höher steigen.
Ich kann also die Entscheidung der Flugleiter durchaus nachvollziehen und letzten Endes bin ich der Meinung, dass es auch mit Blick auf das Flugergebnis gar nichts geändert hätte, hätte man nun statt 310 KM eben 370 KM geflogen. Die Tauben hätten trotzdem überflogen, wären genauso schnell geflogen und es hätte sich am Ende fast gar nichts geändert.
Und bezogen auf die Ergebnisse innerhalb unseres Regionalverbandes kann ich nur sagen, dass so oder so für unsere RV bei diesen Verhältnissen keine Chance auf ein gutes Ergebnis bestanden hätte. Insgesamt 16,2 Prozent Preise in der Regionalpreisliste sind natürlich schlecht. Aber das wäre bei einem Flug über 370 KM Entfernung keinen Deut anders gewesen. Das bringen der Wind und die enorm hohe Fluggeschwindigkeit halt so mit sich.
Insgesamt würde ich mir natürlich wünschen, dass es nun bald mal etwas andere Winde gibt. Aus westlichen Richtungen, damit die Tauben auch einmal anders arbeiten müssen. Aber es ist so wie es ist und wir müssen halt damit leben, dass es in diesem Jahr nur östliche Winde gegeben hat bisher.
Nachdem nun die Hälfte der Altreisesaison schon wieder vorbei ist, kann ich sagen, dass wir bislang hochzufrieden mit den Leistungen unserer Mannschaft sind. Nachdem wir einen Vorflug nicht setzen konnten (ich hatte neulich über die Bauarbeiten am Dach geschrieben) und die ersten beiden Preisflüge noch etwas "holprig" waren, waren folgenden fünf Preisflüge allesamt prima. Wir haben in der RV-Meisterschaft mit den 5 besten Tauben nach 7 Flügen noch 35 von 35 möglichen Preisen, auch in der vorbenannten Meisterschaft haben wir noch volle Preiszahl, wir haben einige schöne, frühe Preise inklusive einem ersten Konkurs geflogen und im Gegensatz zu anderen Schlägen gottseidank bisher recht wenige Tauben verloren.
Jetzt kommen aber naturgemäß erst die wirklich anspruchsvollen Flüge und wir müssen sehen ob wir unser Leistungsniveau halten können. Wir werden uns bemühen. Wir schauen da nicht so sehr auf irgendwelche "Prozente" und all so einen Unsinn. Wenn ich sehe, dass einige Schläge bereits reihenweise Tauben zuhause lassen, um vielleicht den ein oder anderen "Prozentpunkt" besser zu fliegen, dann sollen sie das gerne tun - unsere Vorstellung vom Brieftaubensport ist das nicht. Ich denke auch nicht, dass man sein Leistungsniveau auf Sicht verbessert, wenn man nach fünf, sechs oder sieben Flügen Tauben schon zuhause lässt, weil sie bis dahin nicht überzeugt haben. Sollte das Wetter und der Wind sich in absehbarer Zeit doch noch ändern, dann wird sich so mancher Sportfreund noch wundern, dass plötzlich ganz andere Tauben als bisher in die Preise fliegen.
Insofern denke ich, dass jede Taube auch die Chance verdient hat über eine ganze Saison zu zeigen, ob sie etwas kann oder nicht. Zumindest dann, wenn sie körperlich in der Verfassung ist die Reise gut zu absolvieren.
Unsere Witwervögel sind bisher, so denke ich, körperlich in einer prima Verfassung. Sie trainieren sehr gut, fressen sehr gut, sehen gut aus und die Leistungen stimmen. Ohne großen Schnickschnack und ohne ein wer weiß wie kompliziertes Versorgungssystem. Im Gegenteil: ich glaube fest daran, dass die Leistungen der Tauben bisher so stabil und gut sind, weil wir es einfach halten bezüglich der Versorgung v.a. mit Beiprodukten. Wir pushen die Form der Tauben nicht mit irgendwelchen Mitteln und sind da sehr geduldig und warten dass die Form sich einstellt und das hat sie dann bisher auch getan.
Früher sagte man, dass erst mit dem Stoßen der ersten Feder die richtige Hochform kommt. Zumindest dann hätten wir noch Potenzial nach oben, denn bisher hat keiner unserer Vögel eine Feder geworfen. Ich denke aber, dass in dieser Woche nun die ersten Witwer eine Feder werfen...vor dem achten Preisflug der Saison ist das dann auch in Ordnung. Ob die Form dann nochmals steigt weiß ich allerdings nicht. Ich glaube da gibt es wenig Zusammenhang.
In der kommenden Woche soll es dann, wenn das Wetter mitspielt, erstmals auf 500 Kilometer Entfernung gehen. Nach Passau. Wir werden versuchen unsere Vögel wieder gut vorzubereiten und dann hoffen wir, dass sie die bisher guten Leistungen auch fortsetzen können.
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