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Mittwoch, 27.09.2023
Sascha am 27.09.2023 um 03:14 (UTC)
 Nach einer Woche Nordsee-Urlaub sind wir nun wieder zuhause. Hier ist bei den Tauben alles in bester Ordnung. Wie erwartet sind die Jungtauben in der zurückliegenden Woche was das Federkleid betrifft stark "auseinandergefallen", denn sie mausern extrem ihr Deckgefieder.
Im Witwerschlag überbrüten die Tauben noch die letzten Tage ihr zweites Gelege und werden dann auch getrennt. Auch dort geht die Mauser voran, allerdings etwas gemächlicher als bei den Jungtieren.
Wie in fast jedem Jahr, wenn wir nach der Reisesaison im Urlaub waren, ist noch ein fehlendes Jungtier von den Wettflügen heimgekehrt. Dieses Mal war es am vergangenen Donnerstag noch die junge Täubin, die vom letzten Preisflug noch fehlte. So reduziert sich die Zahl der Jungtauben, die aus der gesamten Jungtierreise fehlen, nun auf vier Tiere. Ich denke das ist wirklich ok, wenn man mit 63 Jungtauben an den Start geht und am Ende 59 davon nach den Flügen noch im Schlag sind, ohne dass sie privat trainiert wurden oder irgendetwas in der Art.
Während unseres Urlaubs war ich selbstverständlich auch zu einem Kurzbesuch bei Simone und Dirk de Beer Sobald die Reisesaison beendet ist und viele Sportfreunde Urlaub machen, besuchen sie die beiden ja nahezu in Scharen und da kann ich nur dankbar sein, dass ider Empfang trotzdem immer so herzlich und nett ist.
Wir sprachen selbstverständlich über dies und das im Brieftaubensport und ganz nebenbei darüber, dass es Sportfreunde gibt, die jetzt im Herbst und Winter Tauben verkaufen mit dem Hinweis darauf, wieviele erste Konkurse z.b. die Nachzucht einer ihrer besonderen Tauben geflogen hat etc. Simone und Dirk haben nie ernsthaft gezählt wie viele 1. Konkurse die Nachzucht ihrer Stammtauben geflogen hat (abgesehen von Meisterschaften und sonstigen Titeln). Aber eines kann man wohl bestimmt sagen: die Nachzucht ihrer Stammtäubin NL-105 ("Tochter Kleine Dirk") hat nur bis zur Urenkel-Generation alleine in Deutschland sicherlich an die 1.000 erste Konkurse geflogen, wenn man mal alles zusammen zählen würde. Ich denke nicht, dass es in Deutschland in den zurückliegenden 20 Jahren eine erfolgreichere Zuchttaube gegeben hat als eben diese NL-105. Auch in unseren Tauben fließt ja z.T. immernoch das Blut dieses Super-Weibchens.
Selbstverständlich unterhalten Dirk und ich uns oft auch darüber, wo man überhaupt noch gute und halbwegs erschwingliche Tauben heutzutage finden kann. Das ist nicht so einfach und beim Blick auf die sehr guten Leistungen einiger Schläge muss man halt auch immer wieder im Auge behalten, wie diese Leistungen hinsichtlich der Führung der Tauben erzielt werden.
Ich habe vor ca. 15 Jahren den Kontakt zu Dirk de Beer gesucht, weil er sehr gut reiste, weil man immer wieder hörte, dass abgegebene Tauben woanders super flogen und züchteten und weil bei Dirk die Tauben nicht mit einem riesigen Aufwand betreut wurden (und auch heute noch werden). Da gab und gibt es hinsichtlich der Betreuung der Tauben mit Beiprodukten, Medizin oder bzgl des Tranings kein riesiges Tamtam. So wie es hier bei uns auch immer war und ist. Und einige De Beer-Tauben haben uns über die Jahre auch wirklich in der Zucht voran gebracht.
Wenn ich mir also heute Tauben dazu holen möchte, dann sollten sie auch von Schlägen sein, wo sehr gute Leistungen mit einer möglichst einfachen Haltung der Tauben einghergehen. Das ist nicht immer so leicht zu beurteilen. Aber beim Blick in diverse Preis- und Siegerlisten kann man das schon in etwa einschätzen mit der Zeit. Auch inwieweit andere Faktoren wie Lage etc. für Erfolge eines Schlages mit verantwiortlich sind.
Insofern suchen wir immer noch Tauben, die einfach geführt und ohne irgendwelche Besonderheiten stark fliegen. Aber es wird immer schwieriger solche Tiere und solche Schläge zu finden. Das macht jedoch auch ein Stück weit den Reiz aus.
Bevor wir hier bei uns aber in diesem Jahr noch ein, zwei neue Tiere einführen müssen wir noch ein wenig selektieren. Das ist auch immer nicht ganz einfach. Zumal dann nicht, wenn man, wie oben beschrieben, kaum Jungtiere verloren hat. Es wird sich aber sicherlich in den nächsten Tagen und Wochen finden.
 

Dienstag, 19.09.2023
Sascha am 19.09.2023 um 05:51 (UTC)
 In den letzten Tagen habe ich hier so weit alles vorbereitet für den Herbst und die Mauserzeit. Die Sommer-Jungtiere sind alle abgesetzt. Die Reisevögel überbrüten nun noch ihr zweites Gelege und werden dann getrennt. Die Zuchttauben sind alle getrennt und in Volieren untergebracht. Die Jungtauben sind noch gemeinsam auf ihrem Jugtiersnchlag und erhalten noch Freiflug so gut es geht. Da die Belichtung im Jungtierschlag ausgeschaltet ist, werden die Jungtauben nun sehr schnell in die Hauptmauser fallen und sehr stark ihr Deckgefieder erneuern.
Zur Versorgung der Tauben habe ich zuletzt schon einiges geschrieben. Aller erhalten das gleiche Futter (Mauser Tipp Topp extra von Paloma) und bekommen regelmäßig Grit- und Mineralienmischung. Dazu die Pulver von Dr. Marien 2x in der Woche und regelmäßig Naturaline über das Trinkwasser, sowie ein Mal in der Woche "Blitz" sehr gering dosiert. Das ist alles und damit mausern sie unserer Erfahrung nach sehr gut.
Irgendwann im Herbst oder Winter muss ich im Witwerschlag an einigen Witwerzellen ein paar Kleinigkeiten reparieren, aber das eilt jetzt nicht. Ansonsten bleben die Schläge wie gehabt, denn sie funktionieren gut.
Ich werde nun für etwa eine Woche hier pausieren mit dem Schreiben und mich dann wieder melden. Zuvor möchte ich noch die Gelegenheit nutzen schon einmal Werbung für die diesjährige Siegerehrung zur Westfalenmeisterschaft 2023 zu machen, welche in diesem Jahr durch die RV Eggegebirge aus dem Regionalverband 258 ausgerichtet wird. Aktuell bin ich damit beschäftigt die Einladungen an die Sieger fertig zu stellen und dann schon bald zu verschicken. Ich denke, dass es insgesamt wieder eine schöne Veranstaltung mit interessanten Programmpunkten wird.

Werte Sportfreunde, liebe Züchterkollegen,

auf diesem Wege gratuliere ich sehr herzlich zu den Erfolgen im Rahmen der WESTFALEN-Meisterschaft 2023.

Die Reisevereinigung Eggegebirge lädt am Samstag, 28. Oktober 2023 zum traditionellen WESTFALEN-Champions Day in die Schützenhalle,
Schützenstraße 16, 33181 Bad Wünnenberg ein.

Auf alle Besucher wartet ein buntes und abwechslungsreiches Programm.

ab 11:30 Uhr Eintreffen der Teilnehmer und Gäste
ca. 12:30 Uhr Eröffnung WESTFALEN-Champions Day“
• Begrüßung durch Kai Nolting, RV Eggegebirge
• Grußwort des Bürgermeisters
• Grußwort des WESTFALEN-Vorsitzenden Jochen Höinghaus
• Grußwort des Verbands-Präsidenten (angefragt)
anschl. Ehrung der WESTFALEN-Meister (Teil 1)
14:30 Uhr Forum mit Markus Schumacher, Tino Bergemann, Florian Hendriks u. Sascha Liermann
15:30 Uhr Tierarzt Burkard Sudhoff: „Zunehmende Bedeutung des Impfens“
15:45 Uhr Versteigerung von Gutscheinen und Tauben namhafter Züchter
16:45 Uhr Ehrung der WESTFALEN-Meister (Teil 2)
17:30 Uhr Verabschiedung und Ausklang des WESTFALEN-Champions Day

Mit Blick auf die Finanzierung und die nach wie vor angestrebte kostenlose Teilnahme aller Züchter an der WESTFALEN-Meisterschaft würde ich mich freuen, wenn Sie zur Unterstützung dieses Vorhabens den beigefügten Spendengutschein in dem adressierten und frankierten Briefumschlag zurücksenden könnten. Herzlichen Dank vorab!

In der Hoffnung auf einige kurzweilige Stunden im Kreise gleichgesinnter Sportfreunde freue ich mich bereits jetzt darauf, zahlreiche Gäste an diesem WESTFALEN-Champions Day in Bad Wünnenberg begrüßen zu dürfen.

Herzlichst
Ihr
Jochen Höinghaus
 

Sonntag, 17.09.2023
Sascha am 17.09.2023 um 17:51 (UTC)
 Wenn in den Auktionen Tauben angeboten werden, dann wundere ich mich immer, wie kreativ die Verkäufer doch beim Anpreisen ihrer Tiere sind. Eben stieß ich auf eine Taube, die u.a. damit beworben wurde, dass sie 11 Preise geflogen hat. Der Mindestpreis für diese Taube war mit 250 Euro auch nicht gerade niedrig angesetzt. Als ich mir die Taube dann bei dem entsprechenden Sportfreund aus den Preislisten heraus suchte, stellte ich fest, dass sie in den regulären RV-Preislisten gerade einmal 8 Preise bei 14 Einsätzen mit knapp 350 As-Punkten geflogen hatte. In den Jährigen-Preislisten hingegen 11/14 Preise. Man kann also sagen, dass man hier nicht geflunkert hat, beim Anpreisen der Taube. Aber mich interessiert persönlich z.b. gar nicht was in irgendeiner Sonderliste (hier die Jährigen-Preisliste) geflogen wurde, sondern mich interessiert die ganz reguläre RV-Preisliste. Und da sind 8/14 Preise mit knapp 350 As-Punkten für mich persönlich überhaupt in keiner Relation zum aufgerufenen Mindestpreis. Aber es mag Sportfreunde geben, die das anders sehen.
Gestern habe ich für die nächste Zeit die erste Flasche Naturaline mit Knoblauch angesetzt. In eine volle Flasche Naturaline gebe ich die geschälten und ein Mal durch geschnittenen Zehen von einer halben Knolle Knoblauch. Die Flasche lasse ich nun noch etwa zwei Woche "ziehen" und wende sie, wenn ich daran denke, täglich etwas. Und anschließend bekommend die Tauben dann etwa jeden zweiten Tag davon 10 Milliliter auf einen Liter Wasser. Ich denke, dass das den Tauben gut tut. Ich weiß es aber ehrlich gesagt nicht wirklich. Ein Mal in der Woche gebe ich dann auf 10 ML von dieser Naturaline-Mischung noch 0,2 Milliliter "Blitz" von Röhnfried. Also extrem gering dosiert. Ich denke das reicht so.
Was mir sonst noch rückblickend zur Versorgung der Tauben in diesem Jahr einfällt: wir haben in der zurückliegenden Zuchtsaison ja ein deutlich günstigeres Zuchtfutter verwendet als in den Vorjahren. Ansonsten haben wir an der Versorgung nichts verändert. Ich muss sagen: die Jungtauben sind in keiner Weise schlechter gewachsen oder langsamer gewachsen und es war auch nichts sonst was mir bei der Aufzucht der Jungtiere gegenüber Vorjahren negativ aufgefallen wäre. Insofern denke ich, dass wir auch im kommenden Jahr eine günstigere Futtermischung wählen werden und das tun wir ja auch jetzt schon in der Mauserzeit. Ich denke damit geht es genauso gut. Allgemein komme ich mehr und mehr zu der Ansicht, dass eine Art "Rundumversorgung" der Tauben in er Zucht und während des Wahcstums mit allem was sie zu brauchen scheinen letztlich nicht wirklich dazu beiträgt, dass eine Taube am Ende als Reise- oder Zuchttaube besser oder schlechter ist. Ich würde sogar so weit gehen das Gegenteil zu behaupten. Mein persönlicher Eindruck ist, dass sich Tauben besser entwickeln, wenn sie nicht jedes bißchen an Nährstoffen ständig zur Verfügung haben. Die allerbesten Sportler auf der Welt sind in den seltensten Fällen schon als Kind optimal versorgt worden - im Gegenteil!
 

Samstag, 16.09.2023
Sascha am 16.09.2023 um 05:04 (UTC)
 Gestern errreichte uns per Postweg die neueste-Ausgabe unserer Verbandszeitschrift "Die Brieftaube". Ich habe unser Verbandsorgan eigentlich immer gegen allzu große Kritik verteidigt und halte die Zeitschrift im Grunde genommen auch immernoch für sehr wichtig. Aber inzwischen ist die Zeitung doch wirklich in Teilen nur noch ein Ärgernis.
Im Frühjahr hat man uns Verbandsmitgliedern mitgeteilt, dass die Zeitschrift künftig nicht mehr wöchentlich, sondern nur noch alle 14 Tage erscheint. Man möchte Kosten sparen. Das war nachvollziehbar und verständlich. Man gab aber an, dass der redaktionelle Textteil künftig einige Seiten größer sei, das Papier besser etc. Tatsächlich erwarten uns auf dem Titelblatt der Zeitung auch immer sehr schöne bunte Bilder.
Inhaltlich ist es inzwischen aber zu großen Teilen so dünn und wenig gehaltvoll, dass die Zeitschrift oft des Lesens kaum noch wert ist. Gestern dann der negative Höhepunkt: bereits auf Seite 3 erwartet den Leser Werbung für den Finalflug beim Kohaus-Rennen (der übrigens genau heute stattfindet). Auf Seite 4 und 5 stehen Ergebnislisten von ebendiesem Kohaus-Rennen. Auf Seite 10 und 11 erneute Ergebnislisten von diesem Rennen. Gleiches auf Seite 17 und 18. Darüber hinaius Werbung für die DBA, ein Anmeldebogen für einen Verkaufsstand auf der kommenden DBA und ein etwas ausführlicherer Beitrag zu den Teilnahmebedingungen für die Ausstellung auf der DBA.
Dann veröffentlicht man im Mittelteil die vorläufigen Ergebnisse der Deutschen Verbandsmeisterschaften und As-Tauben-Wertungen auf Bundesebene....die aktuellen Flugberichte und Ergebnisse der RVen folgen und dann ist der inhaltliche Teil der Zeitung mit Ausnahme eines kleinen Artikels von Frau Dr. Peus zur "Allianz der Vogelfreunde" beendet. Es folgt der Anzeigenteil.
Um ehrlich zu sein: als Leser empfinde ich diese Zeitschrift wirklich als Frechheit. Was um alles in der Welt haben 6 oder 7 Seiten Informationen zum Kohaus-Rennen in einer Verbandszeitschrift zu suchen? Der Kohaus-Förderverein mit seinem One-Loft-Renen ist zwar stark an den Verband angegliedert, aber immernoch als ein eigenständiger und privater Verein zu sehen, der zwar gemeinnützig ist, aber letztlich eben kein Verbandsorgan. Ich will hier gar nicht über die Sinnhaftigkeit dieses Rennens diskutieren und die Undurchsichtigkeit bei der Verquickung von Geldflüssen zwischen Taubenklinik, Verband und Kohaus-Verein. Aber wenn man die Verbandszeitung schon zur Berichterstattung über dieses OLR nutzen will, dann doch als Beilage auf zusätzlichen Seiten und nicht im eigentlichen redaktionellen Teil der Zeitung.
Man hat inzwischen keinen Chefredakteur mehr, der für ,die Brieftaube" zuständig ist, man hat kaum noch Verbandsmitglieder, die dort Fachbeiträge veröffentlichen (stattdessen greift man regelmäßig auf Beiträge von Sportfreunden aus Holland oder Belgien zurück) und wenn Verbandsmitglieder dort Artikel veröffentlichen, dann hat man immer mal wieder den Eindruck, dass z.b. Schlagberichte auch noch für Werbung in eigener Sache genutzt werden.
Alles in Allem spiegelt unsere Verbandszeitschrift "Die Brieftaube" aktuell sehr gut den teilweise desaströsen Zustand unseres gesamten deutschen Brieftaubenverbandes wider. Die Zeitschrift selbst ist aktuell ihren Abonement-Preis aus meiner Sicht absolut nicht wert.
Neben dem Kohaus-Rennen finden heute auch noch einige freie Wetflüge statt auf denen v.a. die besten Jungtaubenspieler und -spezialisten noch einmal ihre Jungtiere ins Rennen schicken. Für uns hier wäre es noch möglich gewesen an einem Flug ab Straubing (der sich irgendwie auch Nationalflug nennt) teilzunehmen, der vom Regionalverband 455 veranstaltet wird. Das wären für unsere Jungtauben gut 420 KM gewesen. Da das Wetter gut ist wäre das sicherlich für entsprechend geführte Jungtauben machbar gewesen. Aber es ist auch alles mit einem relativ großen Aufwand verbunden und da fehlt uns dann auch irgendwo die Lust mit unseren Jungtieren.
Nachdem ich unsere Jungtauben gestern mal wieder hatte baden lassen, flogen am Abend wieder reichlich die Federn. So etwa alle 4 bis 6 Wochen nutzen wir als Zusatz für das Badewasser übrigens das Ungeziefer Stop Bad der Firma Tollisan. Damit sind wir sehr zufrieden. Seit mehr als einem Jahr haben wir hingegen gar keine Nackentropfen gegen Ektoparasiten mehr genutzt. Manchmal nutzen wir auch Badesalz, aber auch das nicht in jeden Bad. Wir haben es vor einiger Zeit auch schon mal mit sogenannten EM-Bakterien als Badezusatz versucht, aber da haben wir nun wirklich überhaupt keinen Nutzen und keine Verbesserung in irgendeiner Form festgestellt.
Die Sommerjungen, die wir bei den Reisetauben groß gezogen haben, sind nun alle abgesetzt. Die Reisevögel mit ihren Weibchen überbrüten nun noch das aktuelle Gelege und werden dann getrennt.
 

Freitag, 15.09.2023
Sascha am 15.09.2023 um 08:24 (UTC)
 Ein befreundeter Brieftaubenliebhaber führt für uns als eine Art Hobby im Hobby immer einige Statistiken zu den Flugergebnissen unserer Tauben. Er sendet mir diese dann nach den Flügen immer als Datei zu. Gestern kam dann ein großer Umschlag bei uns an und der Sportfreund hatte sich sogar die Mühe gemacht unsere Statistiken für Alt- und Jungreise auf große Bögen zu drucken und uns zuzusenden. Ich habe mir zunächst noch einmal die Bögen zur Jungreise angesehen und anschließend die Übersichten zur Altreise. Ehrlich gesagt hatte ich nach dem Katastrophenflug ab Passau keine Lust mir das Alles irgendwann einmal genauer anzusehen. Als ich dann die Übersicht zur Altreise sah, stieg mir sogleich wieder die blanke Wut über das hoch, was die Verantwortlichen für dieses Desaster da gemacht haben. Und es kam mir wieder in den Sinn, dass man von Seiten des Regionalverbandsvorstandes bis heute (wahrscheinlich ganz bewusst) darauf verzichtet hat in irgendeiner Form Aufklärung zu diesem Flug zu betreiben. Und dass der 2. Regionalverbandsvorsitzende und gleichzeitig Flugleiter dieses Fluges in einer RV-Versammlung öffentlich gesagt hat, dass er die Tauben zu diesem Flug nicht aufgelassen hätte, aber gleichzeitig nicht kundtun wollte, warum sie denn aufgelassen wurden. Man scheint weiterhin Gras über den ganzen Flug mit den unglaublichen Verlusten wachsen lassen zu wollen und dann auf der nächsten Versammlung des Regionalverbandes und auf den RV-Versammlung turnusmäßig einfach zur Tagesordnung übergehen zu wollen. Aussitzen heißt das Motto. Aber eines kann ich hier an dieser Stelle sagen: damit wird man nicht durchkommen. Es wäre ohnehin besser gewesen wenn die Verantwortlichen für das Desaster direkt nach dem Flug auch Verantwortung übernommen hätten und direkt zurück getreten wären.
Die Belichtung im Jungtierschlag habe ich seit drei Tagen am Morgen ausgeschaltet. Abends läuft sie noch. Anfang der kommenden Woche wird sie dann auch abends ausgeschaltet und dann dauert es erfahrungsgemäß nur noch ganz kurze Zeit bis die Jungtiere auch massiv Deckgefieder mausern. Das dauert dann eine gewisse Zeit und im Grunde genommen ist die Mauser der Jungtiere dann schon weitgehend erledigt. Zur Versorgung in dieser Zeit hatte ich ja bereits geschrieben. Es gibt dann auch immer wieder Gelegenheit für die Tauben zu baden und damit hat es sich.
Bei einem Blick ins Internet fällt auf, dass nun die Versteigerungen langsam wieder anrollen. Heute fielen mir zwei Tauben auf mit einer Abstammung der Gebrüder Leidemann, bei denen seit 3 Generationen kein Vorfahr mehr gereist wurde. Aber weil Leidemann in der Abstammung steht und weil es auch noch Schimmeltiere sind, scheint man da Preise aufrufen zu wollen und zu können, wo man sich nur an den Kopf fassen kann. Mindestgebot pro Taube ist 250 Euro und sofort kaufen kann man sie für 555 Euro. Es muss ja jeder selbst wissen wie und wo er sein Geld investiert. Aber die Frage muss ja schon einmal erlaubt sein was in einem Züchter wohl vorgehen muss, wenn er so viel Geld für reine Abstammungstauben verlangt bzw was in einem Käufer vorgehen muss, wenn man so viel Geld für solche Tiere ausgibt. Mir jedenfalls ist das völlig unbegreiflich. Aber bei diesem Verkaufs- und Kaufverhalten unter den deutschen Brieftaubenzüchtern muss man sich auch nicht wundern, dass die Unruhe und Unzufriedenheit im deutschen Taubensport immer größer, während die Taubenqualtät immer kleiner wird.
Ich denke mir immer: entweder kaufe ich tauben direkt aus Leistungstieren oder bewiesenen Vererbern (wenn ich sie jeweils bezahlen kann und will) oder ich kaufe überhaupt keine. Selbst aus den Leistungstauben und Vererbern fällt noch viel Ausschuss. Das ist ganz normal. Aber aus Urenkeln und Ururenkeln von irgendwas zu züchten macht nun wirklich überhaupt keinen Sinn....
 

Donnerstag, 14.09.2023
Sascha am 14.09.2023 um 06:55 (UTC)
 Zu meinem gestrigen Beitrag habe ich mehrere interessante Rückmeldungen bekommen. Ich werde in absehbarer Zeit noch einmal auf das Thema zu Sprechen kommen und dann auch diese Rückmeldungen mal mit einbeziehen. Ich denke schon, dass man auch kurzfristig im deutschen Brieftaubensport noch einiges ändern könnte, um ihn wieder attraktiver zu machen.
Aktuell bin ich mit den Vorbereitungen zur Siegerehrung der Westfalenmeisterschaft beschäftigt. Diese wird in diesem Jahr von der RV Eggegebirge organisiert und findet am 28.10. statt. Genauere Informationen zur Veranstaltung werden noch folgen. Hier und auch an verschiedenen anderen Stellen. Es ist auch immer ein wenig Arbeit all die Sieger anzuschreiben (besonders auch deren Adressen zu ermitteln) und einzuladen. Aber insgesamt veranstalten wir mit der Westfalenmeisterschaft doch jetzt über einige Jahre schon einen interessanten und sehr gut akzeptierten Wettbewerb, bei dem schließlich zur Siegerehrung Sportfreunde aus ganz verschiedenen Regionen Westfalens zusammenkommen und alleine deswegen lohnt sich auch die Arbeit. Leider bin ich durch eine aktuelle Corona-Infektion doch etwas eingeschränkt in meinem Tun, denn man fühlt sich zwischenzeitlich einfach immer nur schlapp (neben den anderen Symptomen, die man so hat).
Auf dem Papier mache ich mir gerade Notizen zur Selektion bei und in den verschiedenen Schlägen. Es ist manchmal nicht so einfach. Da sind dann z.b. Tauben im Zuchtschlag von denen man nicht so wirklich mehr überzeugt ist und wo ich dann denke: "Die kommt weg." - und kaum habe ich das so entschieden kriege ich von einem Sportfreund eine Nachricht, dass seine zweitbeste Jungtaube in diesem Jahr aus einem Sohn dieser Taube kommt. Der gleiche Züchter hat mir auch geschrieben, dass seine beste Jungtaube auch aus zwei Tauben von uns kommt und er weitere gute Jungtauben aus Tieren von uns gezüchtet hat. Ich tu mich dann immer schwer damit schnell hier zu selektieren, weil ich fast sicher weiß, dass ich mich nachher wieder ärgere, dass ich diese oder jene Taube nicht mehr habe.
Andererseits: irgendwo muss man anfangen, wenn man den Bestand nicht mehr und mehr aufblähen will. Im Witwerschlag steht nach dem Passau-Flug von dem uns ja einige unserer besten Tauben nach wie vor fehlen (so wie es auch vielen anderen Sportfreunden geht) im Grunde genommen eine Art Neuaufbau bevor (mal wieder, denn es ist ja nicht das erste Mal in den letzten 10 Jahren, dass man hier einen 500er oder 600er nicht hinbekommen hat und viele Verluste zu beklagen waren) und da wäre es im Grunde genommen am Sinnvollsten v.a. mit vielen Jungen und Jährigen Tauben weiter zu machen und die alten Tauben eher streng auszusortieren bzw die verbliebenen sehr guten in den Zuchtschlag zu übernehmen. Das wiederum würde für den Zuchtschlag eine noch schärfere Selektion bedeuten, denn wir wollen ja eher weniger, als mehr Zuchtpaare wie bisher haben. Es ist alles nicht so einfach. Aber man sollte da dann auch nichts überstürzen. Ob ich nun einige Tauben noch vier Wochen länger füttere spielt auch nicht die große Rolle. Es ist allemal besser die Selektion mit viel Ruhe und Bedacht durchzuführen.
Ich gebe sehr ungern Tauben ab, die wir selbst selektieren würden, wenn wir uns dann irgendwann dazu entschieden haben. Aber hin und wieder denke ich: wenn du die nun einem eher schwach reisendem Züchter schenkst, dann käme der oft damit schon eher einen Schritt voran als mit irgendetwas sonst....
 

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