| Unsere Tauben bekommen nun gegen 7 Uhr morgens eigentlich Freiflug, aber daran ist heute nicht zu denken, denn hier ist überraschend sehr dichter Nebel aufgezogen und da scheint es dann doch besser die Tauben im Schlag zu belassen.
In den letzten Tagen habe ich mit mehreren Züchtern über die Fütterung der Tauben gesprochen. Insbesondere wenn die Ergebnisse nicht so sind, wie die Sportfreunde sich das wünschen, dann zweifeln sie oft, dass sie richtig füttern. Denkbar ist das natürlich, aber ich meine immer, dass man beim Füttern der Reisetauben gar nicht so viel falsch machen kann. Für Reiseweibchen kann ich es nicht wirklich sagen, denn da fehlt mir die Erfahrung. aber Witwervögel kann man mit einem guten Reisefutter im Grunde genommen jeden Tag gleich versorgen und dann sollten gute Ergebnisse daran zumindest nicht scheitern.
Ich hatte vor einigen Wochen schon geschrieben, dass in diesem Frühjahr möglicherweise einige Züchter dahingehend falsch gefüttert haben, dass sie ihre Tauben besonders in der Vorbereitung und zu Beginn der Saison "zu leicht" versorgt haben.
Die Nächte waren im Frühjahr und sind es auch teilweise jetzt noch, sehr kalt. Da benötigen Tauben schon für ihren Grundumsatz mehr Energie. Dann kommt das tägliche Training hinzu und schließlich die Wettflüge und wenn dann nicht genug Energie über das Futter bereitsteht, dann stimmen sehr schnell die Leistungen nicht (mehr).
Wir handhaben es so, dass wir die Tauben nach unserem Futterplan versorgen (der Plan heißt Athletic Südost von Matador und ist auf der Matador Homepage nachlesbar www.matador-futter.de ) und damit kommen wir wirklich gut zurecht. Die Tauben erhalten immer satt von dem jeweiligen Futter zum Aussuchen und die Futterreste werden dann nach einiger Zeit entfernt und z.b. dann an die Jungtauben verfüttert. Das ist einfach und das funktioniert für unsere Tauben sehr gut. Wichtig ist uns, dass wir niemals knapp füttern, niemals irgendwie Futter abwiegen und bestimmte Mengen füttern und dass alle Futtersorten, die wir verwenden, einen ordentlichen und nicht zu knappen Energiegehalt haben.
Eigentlich ist der Brieftaubensport recht einfach, denke ich. Aber wenn ich z.b. gestern im Internet wieder die Sendung "Frag den Berger" verfolge oder wenn ich darüber nachdenke über was ich mich mit Züchtern unterhalte oder was mir manchmal für Fragen gestellt werden, dann glaube ich, dass sich sehr viele Sportfreunde das Leben selbst schwer machen. Sie wollen alles auf einmal und verzetteln sich in der Führung der Tauben total.Da gibt es Versorgungspläne wo sieben Tage in der Woche kaum ausreichen, um all die Beiprodukte in die Tauben zu bekommen, die im Plan enthalten sind. Da wird versucht Jungtauben zu verdunkeln, zu belichten, zu trainieren usw. Da werden Alttauben durch die Gegend gefahren oder es wir ständig am Schlag gebastelt. Es werden zig Impfungen bei Alt- und jungtauben durchgeführt, deren Sinnhaftigkeit doch so manches Mal fragwürdig ist. Und so verzetteln sich diese motivierten und engagierten Sportfrende oftmals im völligen KleinKlein und sind irgendwann unzufrieden, weil die Leistungen der Tauben trotzdem nicht stimmen.
Ich kann es aus unserer Sicht immer nur wieder sagen: man sollte es einfach halten. Eine einfache, angemessene Versorgung mit gutem Futter, sehr wenige Beiprodukte und ein immer gleiches System ohne großen Aufwand. Damit kann man durchaus sehr erfolgreich Reisen und sehr gute Ergebnisse erzielen. Leider glauben es viele Züchter einfach nicht und lassen sich von Werbung und viel Gerede beeinflussen.
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