| Das Wetter fährt Achterbahn. Am Freitag war es sehr warm, dann kühlte es sich deutlich ab mit Schnee und Regen am Wochenende, heute Temperaturen um die !0 Grad, auch mal Regenschauer und sehr, sehr windig. Zur Mitte der Woche soll es wieder kühler werden, der Wind soll uns aber erhalten bleiben. Für die ersten Freiflüge der Tauben ist das kein Wetter. Wir müssen warten und Geduld haben.
Wenn die Sonne heraus kommt und es im Schlag wärmer wird, dann merkt man den nun getrennten Vögeln aber schon an, dass es Frühling wird, denn dann sind sie sehr lebhaft und brummen in ihren Zellen munter vor sich hin.
Am Wochenende habe ich in einem der "Champions-Bücher" von Ernst Nebel gelesen. Es ist gut 20 Jahre alt. In diesem fand sich ein Bericht von Günter Prange und dessen Futterplan. Wenn man diesen Plan eines so erfolgreichen Züchters mit dem vergleicht, was man uns heute empfiehlt, dann fragt man sich, wie die Tauben von Sportfreund Prange damals von 500, 600 oder gar 700 Kilometer überhaupt nach Hause kommen konnten. Er fütterte fast durchgehend die ganze Woche über das leichte "Zontjens Gelb" von Beyers, dazu zum Ende der Woche und nach der Rückkehr der Tauben Mais und etwas Ha f und Sämereien. Und heute? Die meisten empfohlenen Reisemischungen der verschiedenen Hersteller enthalten deutlich mehr Fett und Kalorien als all das, was Sportfreund Prange damals gefüttert hat. Was macht Günter Prange heute? Er füttert sein "Prange Grand Prix", dass insgesamt etwas gehaltvoller ist, als das "Zontjens Gelb", macht es aber wieder leichter mit Paddy-Reis und ergänzt ebenso wieder Hanf, Sämereien und zum Ende er Woche auf den weiteren Flügen etwas gehaltvoller mit "Koopman All in One" von Beyers. Insgesamt ist das aber immer noch deutlich leichter, als viele Futterpläne, die uns heute so von den Herstellern empfohlen werden. Und bezogen auf den Futterplan, den ich gestern in dem Buch las muss man dann obendrein noch feststellen, dass die Reisepläne vor 20 Jahren doch teilweise noch etwas anspruchsvoller waren als heute.
Ich mache mir über so etwas immer einmal wieder Gedanken und glaube, dass die Fütterung, wie sie heute teilweise praktiziert wird, nicht ideal ist. Aus meiner Sicht ist sie zu gehaltvoll, mit zu viel Fett und zu viel Energie. Sogar die Mauser- und Zuchtmischungen sind oftmals deutlich schwerer und energiereicher als das früher war. Ich denke nicht, dass das wirklich ideal ist für Brieftauben. Eine Taube benötigt weniger, als man denkt. Selbstverständlich sollte eine Reisetaube in der Saison nicht hungern und nicht knapp gehalten werden. Aber zunehmend kommt mir der Gedanke, dass die Reisemischungen, so wie sie früher waren, im Gegensatz zu heute, absolut ihre Vorteile hatten. Meiner Ansicht nach tun wir heute in vielen Bereichen viel zu viel des Guten.... | | |
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