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Samstag, 13.05.2023
Sascha am 13.05.2023 um 06:00 (UTC)
 In der aktuellen Verbandszeitschrift "Brieftaube" greift Sportfreund Walter Niebecker ein Thema auf, dass ich hier in diesem Blog vor einiger Zeit aufgeworfen habe: den teilweise sehr frühen Beginn der Reise mit sehr vielen Vorflügen in manchen Regionen Deutschlands und die daraus resultierenden Folgen. Ich werde versuchen in Kürze noch einmal detailliert auf das einzugehen, was Sportfreund Niebecker in seinem Artikel berichtet. Dieses wird jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen, denn wenn sich jemand die Mühe macht einen ausführlichen Beitrag zu schreiben, zu einem Thema, welches hier von mir behandelt wurde, dann sollte auch eine möglichst sorgfältige Antwort erfolgen.
In der gleichen Ausgabe der "Brieftaube" gibt es auch noch einen Artikel zum Online-Meeting der Öffentlichkeitsbeauftragten an dem ich auch teilnehmen durfte. Wenn man so will, dann kann man auch einen Zusammenhang zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Reiseprogramm herstellen. Denn in der Öffentlichkeit erfolgt die Wahrnehmung des Brieftaubenwesens zuvorderst und fast ausschließlich - egal ob positiv oder negativ - über die Reisesaison und deren Resultate, aber auch durch verirrte Tauben usw.
Heute morgen bin ich ein wenig erstaunt wie frühzeitig einige Flugleiter bereits die Tauben gestartet haben. 7.05 Uhr, 7.20 Uhr, 7.25 Uhr. Wir haben Sommerzeit und eigentlich ist es eine Stunde früher. Selbst wenn das Wetter gut ist, so gibt es um diese Zeit kaum Thermik und die Sonne ist noch sehr diffus am Osthimmel zu sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Auflässe der gängingen Lehrmeinung entsprechen, welche beispielsweise in den Flugleiterschulungen vorgetragen wird. Nun mag es dazu verschiedene Ansichten geben und Datenmaterial liegt trotz vieler vieler Auflässe und Starts in den vergangenen Jahren vermutlich wenig vor. Aber wenn ich derzeit Tauben morgens beobachte beim Freiflug, dann stelle ich fest, dass die richtige Flugfreude erst so gegen 8 Uhr kommt. Da das Wetter gut ist werden auch diese Flüge schon ordentlich verlaufen. Ich frage mich allerdings was Flugleiter dazu veranlasst so früh zu starten, denn das Wetter hält sich ja recht lange heute. Und da ist meine Vermutung, dass man den Einfluss des Windes begrenzen möchte, der zwar nicht stark wird, aber immer ein Stück weit vorhanden ist.
Wir setzen unsere Tauben erst heute für den morgigen Flug ab Erlangen ein. Ich bin gespannt wie sich unsere Tauben dann präsentieren. In der zurückliegenden Woche hatten wir erstmals die Möglichkeit den Witwervögeln morgens und abends Freiflug zu geben und ich muss sagen, dass mir das einfach viel besser gefällt. Ob es notwendig ist möchte ich nicht beurteilen und für manch einen berufstätigen sportfreund ist ein zweimaliger Freiflug der Tauben auch gar nicht umsetzbar. Aber mein Eindruck ist, dass die Vögel dann einfach ausgelichener sind, auch die Form etwas ansteigt, das Fressverhalten noch einmal einen Schub bekommt usw. Ob sich das in besseren Resultaten auf dem Flug niederschlägt möchte ich nicht behaupten. Aber insgesamt ist es doch für uns schöner die Tauben zwei mal täglich herauszulassen.

 

Freitag, 12.05.2023
Sascha am 12.05.2023 um 07:35 (UTC)
 Zu den Themen, die ich an dieser Stelle gestern und vorgestern behandelt habe, haben mich einige Sportfreunde kontaktiert. Ich werde einiges davon aufgreifen und in der kommenden Woche nochmals hier behandeln. Es scheint schon so, als ob es an dieser Stelle doch einige Unsicherheiten unter den Züchtern gibt und so recht traut sich auch keiner darüber zu reden. Aber es wäre für den deutschen Brieftaubenverband sehr einfach Gerüchte aus der Welt zu schaffen, wenn er regelmäßig, gezielt und konsequent in verschiedenen Richtungen Topleistungen kontrollieren würde. Letztlich wäre das auch im Sinne jener Sportfreunde, die diese Topresultate erzielen. Aber wie gesagt: in der kommenden Woche werde ich dazu noch einmal etwas schreiben.
Hier im Schlag sieht es so aus, dass wir morgen Abend die Tauben zum dritten Preisflug einsetzen werden. Dieser soll am Sonntag ab Erlangen gestartet werden. Das sind für unseren Schlag etwa 285 Kilometer Entfernung. Die Reisevögel kommen nun mehr und mehr in einen Rhytmus hinein und man merkt, dass sie etwas besser in Form kommen. Das Training am Haus ist für unsere Verhältnisse gut und entsprechend auch der Appetit und das Fressverhalten. Da wir ansonsten keine besonderen Produkte zur Formsteigerung einsetzen bringt es die Zeit, die Sonne (wenn es gerade einmal nicht regnet) und die steigenden Temperaturen tun auch etwas dazu. Gestern haben die Tauben allerdings zwei Mal im Regen trainiert, denn es regnete fast den ganzen Tag über imm wieder. Ich glaube nicht daran dass so etwas den Tauben schadet. Es gibt Züchter, die Bedenken haben Regen würde auf die Form schlagen. Aber solange es nicht aus Kübeln schüttet und es am Abend dann auch sehr kalt wird, macht ein bißchen Regen überhaupt nichts. In einer Woche, in der die Tauben dann mal im Regen draußen waren, verzichten wir auch darauf die Tiere nochmals baden zu lassen. Es muss alles nicht unbedingt sein.
Unsere zweite Zucht im Zuchtschlag wird nun in Kürze abgesetzt und insgesamt haben sich die Jungtiere dort auch prima entwickelt und alles sieht ordentlich aus. Von der ersten Zucht habe ich ein Jungtier, welches mir gar nicht gefiel und welches sich nicht wie die anderen Tiere entwickelte, aus der Mannschaft genommen. Aber ansonsten sieht alles sehr gut aus.
 

Donnerstag, 11.05.2023
Sascha am 11.05.2023 um 05:58 (UTC)
 Zu meinem gestrigen Eintrag über die herausragenden Leistungen einzelner Schläge schrieb mir ein Züchter, dass man dort einmal Doping-Kontrollen vornehmen solle. Ich persönlich möchte nicht sofort unterstellen, dass Züchter, die mit ihren Tieren auf den Flügen hervorragende Ergebnisse erzielen, diese beispielsweise durch Doping erreichen.
Es gibt einfach Sportfreunde, die mehr Talent haben als andere. Mehr Talent die Tauben zu führen, zu motivieren und überhaupt gute Tauben zu züchten. Fast jeder hat in irgendeiner Form einmal Fußball gespielt und doch gibt es nur ganz wenige Spieler, die es in die Bundesliga schaffen, Nationalspieler werden oder gar Torschützenkönig, Weltfußballer usw. Man sollte nie vergessen, dass auch in unserem Brieftaubensport das Talent eines jeden einzelnen Züchters (und natürlich einer jeden einzelnen Taube) eine große Rolle spielt.
Trotzdem wirft auch Rainer Püttmann im Vorwort der aktuellen Ausgabe der "Brieftaubensport International" das Thema Doping auf und berichtet, dass in unserem Nachbarland Belgien durch den Verband bereits vor Beginn der Reise in verschiedenen Beständen Doping-Kontrollen durchgeführt wurden. Ordnungsgemäß durchgeführte Kontrollen sind nicht eben kostengünstig. Insofern scheint mir bei diesem Vorgehen zumindest eine Art allgemeiner Anfangsverdacht zu bestehen, dass im belgischen Brieftaubensport zumindest punktuell mit verbotenen Mitteln gearbeitet wird um Erfolge zu erzielen.
Dieses bleibt vermutlich am Ende auch nicht aus, denn es geht auch im Brieftaubensport, in Belgien noch deutlich mehr als bei uns in Deutschland, teilweise um viel Geld und enorme Summen. Da kann der ein oder andere Züchter schon einmal dazu verleitet werden gegen die Vorschriften zu verstoßen. Ich denke hier unterscheidet sich der Brieftaubensport letztlich nicht von Spitzensportarten wie Leichtathletik, Radsport, Schwimmen oder vielleicht auch Fußball.
In Belgien scheint man Interesse daran zu haben etwaige Unregelmäßigkeiten aufzudecken. Oder sind diese Kontrollen eher eine Art Feigenblatt nach dem Motto: "Wir haben alles getan, was wir tun konnten. Hier bei uns im belgischen Brieftaubensport gibt es kein Doping."
Dazu möchte ich einige persönliche Erfahrungen schildern: im Jahr 2021 wurde auch in unserem Schlag eine Dopingkontrolle durch den deutschen Brieftaubenverband durchgeführt. Das Vorgehen hinsichtlich dieser Probe ließ mich persönlich allerdings etwas nachdenklich zurück.
Gegen Ende der Reisesaison erhielten wir einen Anruf durch einen Verantwortlichen des deutschen Brieftaubenverbandes, dass bei uns eine Doping-Kontrolle durchgeführt werden solle. Ich wurde gefragt wann wir noch welche Flüge auf dem Programm hätten. Es standen noch zwei Flüge an. Ein 300 KM-Flug und der abschließende 600er. Ich bot an, dass man jederzeit vorbeikommen könne. und erhielt die Antwort, dass es für den 300er nun doch zu kurzfristig sei. Ich schlug vor, dass man vor dem 600er kommen könne und erwähnte, dass wir aber bereits am Donnerstagabend wieder einsetzen müssten. Daraufhin erhielt ich zur Auskunft, dass man diese Kontrollen den Tauben vor dem 600er nicht antun wolle. Ich sagte, dass man dann ja bei der Rückkunft der Tauben vom 600er Proben entnehmen könne. Dieses Mal sagte mir der Verantwortliche des Verbandes, dass er dann selbst einen Flug mit seinen Tauben habe. Das sei auch schwierig. Auf meine Frage wann und wie die Kontrolle denn dann stattfinden solle, erhielt ich schließlich die Antwort: "Wir kommen dienstags nach dem 600er". Ich nahm das so hin und wartete dann auf die Dinge, die da kommen sollten.
Wir sollten unsere Tauben also donnerstags für den 600er einsetzen, samstags sollten sie wieder kommen und dienstags sollte dann eine Kontrolle sein. Wir erzielten von diesem Flug, der von 600 auf 500 KM zurückgenommen wurde, von 17 eingesetzten Tauben 10 Preise und genau diese 10 Preisflieger wurden kontrolliert. Das lief alles sehr ordentlich und taubengerecht ab. Aber ich stellte die Frage, ob es so lange nach dem Flug überhaupt Sinn mache noch zu testen. Die knappe Antwort: "Doch, doch....wenn da was Verbotenes drin ist, dann findet man das schon." Ich musste das so glauben, denn mit dem Thema hatte ich mich konkret noch nie befasst.
Wir erfuhren dann noch, dass nach unserer Probe noch bei einem weiteren Züchter in einer Nachbar-RV, der sehr erfolgreich reiste, eine Probe genommen werden sollte. Der Zufall wollte es, dass ich mit diesem Sportfreund (den man uns zu dem Zeitpunkt verständlicherweise namentlich nicht nennen durfte) durch einen Gutschein in Kontakt kam und auch er zeigte sich damals sehr überrascht über das Vorgehen.
Weitere Details darüber, wie bzgl der Tests dann vorgegangen wird, wie die Auswahl der Züchter, die getestet werden sollen, erfolgt, erspare ich mir an dieser Stelle. Allerdings fand ich es ein wenig befremdlich, dass die Probe im Juli genommen wurde und wir erst im Oktober oder November schriftlich Bescheid erhielten, dass alles in Ordnung war und nichts Auffälliges gefunden wurde.
Wie auch immer: ich hatte ein wenig den Eindruck, dass diese Kontrollen, die vom FCI wohl auch vorgeschrieben sind, eher eine Art Routine waren, bei der man gar nicht wirklich bestrebt war etwas Negatives zu finden.
Und da komme ich zu dem entscheidenden Punkt: könnte es sich unser deutscher Brieftaubensport in seiner aktuellen Situation (schlechtes Image, Tierschutzgedanken, enormer Mitgliederschwund) überhaupt "leisten" einen Betrug jedweder Art aufzudecken? Hat man, wenn denn irgendwo betrogen wird, überhaupt Interesse daran diesen Betrug aufzudecken? Was würde wohl passieren, wenn ein oder mehrere Schläge in unserem Verband wegen Unregelmäßigkeiten überführt würden? Ich kann das an dieser Stelle nicht abschließend beantworten.
Wie Verbände in Betrugsfällen allerdings teilweise vorgehen, las ich vor nicht allzu langer Zeit in dem Buch "Feinde des Sports" des deutschen Doping-Experten Hajo Seppelt. Dieser Journalist befasst sich seit gut zwei Jahrzehnten mit Doping im Spitzensport und neben vielen anderen interessanten Details verwunderte es mich am Ende nicht, dass die Verbände im Radsport oder der Leichtathletik in letzter Konsequenz gar kein wirkliches Interesse daran hatten Betrug aufzudecken.
Ich möchte nicht behaupten, dass Doping im (deutschen) Brieftaubensport betrieben wird. Vorstellbar ist es allemal, wenngleich es sicherlich nicht so einfach ist eine Brieftaube dauerhaft zu dopen. Dazu benötigt es vermutlich viel Wissen und viel System. Es wäre schön, wenn es nicht so wäre und ich denke, dass die allermeisten Erfolge durch einen motivierten, guten Züchter, hervorragende Tauben und ein passendes System erzielt werden. Aber wenn man schon Kontrollen durchführen muss und durchführen möchte, dann sollten diese doch - wenn das rechtlich so machbar ist - unangekündigt und kurzfristig und unmittelbar vor oder nach einem Flug erfolgen. Und bei allen Kosten, die das so mit sich bringt, wäre es sicherlich angezeigt diese Kontrollen planmäßig deutlich häufiger durchzuführen als vier oder sechs einzelne Proben bei einzelnen Beständen im Jahr. Und sollten unsere Erfolge irgendwann einmal wieder so groß sein, dass man meint bei uns eine Kontrolle durchführen zu müssen: bei uns steht die Tür jederzeit offen. Auch ohne Ankündigung.
Im Bild noch die Veröffentlichung unseres negativen Befundes von damals. Man sagte uns seinerzeit, das sei ja auch so etwas wie "Werbung".....wir wollten eigentlich gar keine Werbung. Wofür auch?!


 

Mittwoch, 10.05.2023
Sascha am 10.05.2023 um 05:36 (UTC)
 Nun, da überall die Reisesaison wieder offiziell gestartet ist und die Preisflüge begonnen haben, studiere ich immer mit großem Interesse verschiedene Preislisten. Da gibt es teilweise herausragende Ergebnisse zu bestaunen, bei denen nicht nur ich mich immer mal wieder frage: wie machen diese Sportfeunde das?
Hinter jedem herausragenden Ergebnis steckt, so denke ich, sehr viel Ehrgeiz, ein ganz bestimmtes System und viel Arbeit. Dazu kommen selbstverständlich auch gute Tauben. Aber gerade jetzt auf den Kurzstreckenflügen unter 300 Kilometer Entfernung ist es doch v.a. Arbeit und Fleiß des Züchters, wenn die Tauben absolute Serienergebnisse und Spitzenpreise einfliegen.
Wir haben hier sicherlich in all den Jahren auch schon super Resultate erzielt. Zumeist erst dann, wenn die Entfernungen weiter wurden, denn wir machen uns zu Beginn der Reise eben nicht die Arbeit und fahren die Tauben zum Training in der Welt herum oder motivieren sie besonders usw. Aber solche Ergebnisse wie sie einige Sportfreunde erzielen - da können wir nur den Hut ziehen.
So sah ich gestern eine Preisliste, in der ein Züchter gegen knapp 800 Tauben in seiner RV - er selbst hatte davon gut 40 eingesetzt - die ersten acht Konkurse erzielte und seine ersten 6 Tauben (!) waren seine sechs vorbenannten Tiere. Wie man das schafft? Ich habe keine Ahnung! Die ersten Tauben hatten dabei mehr als 20 Meter/Minute auf die Konkurrenz herausgeflogen und das auf einer Strecke von nur 200 Kilometern.
Dann gibt es Sportfreunde, die wie auch schon in den vergangenen Jahren gleich wieder die Preislisten von vorne dominieren. Gegen 1000 und mehr Tauben die ersten vier, fünf oder sechs Konkurse zu erzielen ist das eine. Aber darunter dann gleich seine vorbenannten Tauben zu haben ist das andere. Und wenn diese Züchter einem dann im persönlichen Gespräch glaubhaft vermitteln, dass sie eben ihre Tiere nicht privat trainieren oder anderen großen Aufwand betreiben, dann bleibt für mich immer die Frage: wie machen diese Sportfreunde das?
Je weiter die Entfernungen werden, desto mehr kommt es sicherlich auf die Qualität und die Gesundheit der Tauben an. Aber nun zu Beginn der Saison? Ohne Privattraining? Ohne großen besonderen Aufwand? Für mich bleibt das ein Rätsel.
Man mag das mal ein oder zwei Wochen schaffen. Wenn alles passt. Das Wetter, die Form der Tauben, vielleicht auch mal Lage und Wind. Aber dauerhaft? Sind diese Tauben so viel besser? So viel schneller? Ich kann mit da wirklich kein Urteil erlauben, aber ich glaube nicht, dass es besonders viele Bestände gibt, in denen die Tauben in Gänze so viel besser sind als alle anderen Tiere einer RV oder FG. Ja, im Schnitt sind in einigen Schlägen sicherlich deutlich bessere Tauben als anderswo. Ja, das macht sich auf den einzelnen Flügen und über das Jahr wirklich bemerkbar. Mehr Preise, mehr Spitzenpreise, höhere Prozentsätze. Aber das nicht hier und da einzelne sehr gute Tauben mal woanders sitzen sollen, welche es auch schaffen in die Spitze zu fliegen jetzt auf den kurzen Flügen - das lässt mich wirklich etwas ratlos zurück.
Unsere Tauben - und wir haben sicherlich nicht die schlechtesten Tiere - können das so nicht. Nur mit Training am Haus ohne zusätzlichen Aufwand können sie sicherlich mal einen Spitzenpreise fliegen - aber keine solch gewaltigen Serienergebnisse wie sie einzelne Schläge hinlegen. Zumal wenn diese Schläge nicht eine riesige Masse an Tauben setzen. Mit 130, 140 oder 150 Tauben gegen unter 1000 Tauben. Da schafft man es wahrscheinlich mit entsprechendem System und Einsatz schon eine RV "an die Wand zu spielen" (nebenbei bemerkt: für solche Resultate mit Massen an Tauben hab ich sehr wenig Bewunderung übrig). Aber mit einem "normalgroßen" Bestand eine RV zu dominieren nach Belieben - das ist schon aussergewöhnlich. Ich habe persönlich den Eindruck, ohne dass ich es statistisch nachweisen kann, dass die Zahl der Schläge, die ihre Konkurrenzen derart dominieren, eher größer als kleiner wird. Woran auch immer das liegen mag. Ob das immer so gut für unser Hobby ist möchte ich auch einmal dahingestellt lassen. Aber der Brieftaubensport ist sehr kommerziell geworden und es gibt auch in Deutschland ordentlich Geld zu verdienen. Und das mag hier und da dazu führen, dass aus gesundem Ehrgeiz ein krankhafter wird bei dem es nur noch um einen selbst und die eigenen Erfolge und Leistungen geht. Uns ist das ein wenig fremd. Brieftaubensport ist Hobby und bleibt Hobby.



 

Montag, 08.05.2023
Sascha am 08.05.2023 um 16:55 (UTC)
 Heute nachmittag hat es hier ein sehr starkes Gewitter gegeben. Für mehr als eine halbe Stunde hat es geschüttet wie aus Eimern, sodass hier in den Häusern, die tiefer im Möhnetal liegen, einige Keller vollgelaufen sind.
Als das Gewitter los ging waren unsere Jungtauben noch draußen. Ich habe sie zuerst auch sitzen lassen. Sie konnten baden und Gewitter kennenlernen. Allerdings wurde es dann immer mehr und ich hatte die Befürchtung, dass auch noch starker Wind aufkommen könnte. Dann würden sie vom Dach geweht. Das haben wir schon einmal erlebt vor einigen Jahren. Also habe ich sie schnell herein gerufen und sie kamen dann auch patschnass in den Schlag.
Im Witwerschlag hat ein jähriger Vogel Probleme mit einem Flügel. Ich habe ihn sofort vom Schlag genommen und alleine gesetzt. Es ist wahrscheinlich eine Muskelverletzung. Es bringt nichts ihn weiter auf dem Schlag zu lassen, sodass er womöglich auch weiter mit nach draußen geht zum Freiflug. Davon wird es nicht besser. Meistens werden solche Vögel, die ein Mal eine Flügelverletzung irgendeiner Art hatten., doch keine richtig erfolgreichen Reisetauben mehr. Das ist zwar schade, aber wenn sie nach einer Runde um den Schlag auf dem Dach sitzen, dann bringt das eben einfach gar nichts.
Ansonsten fällt mir einfach auf, dass die Witwervögel beim Freiflug nicht mehr so entspannt sind wie früher bevor die Photovoltaik-Platten auf das Dach kamen. Das scheint damit zu tun zu haben, dass sie sich oberhalb der Platten nicht auf das Dach setzen. Dort saßen sie früher ab Liebsten. Dort brummten sie, von dort flogen sie wieder los. Inzwischen sitzen sie da leider gar nicht mehr. Vermutlich weil die Platten bis fast oben an den Dachfirst reichen und sie von dort einfach nicht gut abfliegen können über die Platten hinweg. Ich werde es weiter beobachten, aber ich denke, dass es mit zehn Tauben weniger etwas besser wäre. Man muss es abwarten.Darüber hinaus sind die Tauben auch noch sehr nervös wegen der Greifvögel. Wenn unerwartet irgendein größerer Vogel auftaucht (heute war es ein Kibitz - die sind hier sehr selten geworden), gehen sie sofort in größere Höhe und erhöhen das Tempo. Aber so ist das halt. Es wird ohnehin ein sehr schwieriges Jahr. Nicht nur für uns. Wenn man Anfang Mai schon solche Wärmegewitter und solche Regengüsse hat, wie wir hier heute, dann kann man sich ausrechnen wie es wahrscheinlich im Juni oder Juli wird. Ich denke da werden wir noch einige Probleme hinsichtlich der geplanten Flüge bekommen.

 

Sonntag, 07.05.2023
Sascha am 07.05.2023 um 05:10 (UTC)
 Nun liegt auch der zweite Preisflug hinter uns. Es war ein sehr schneller und glatter Flug, wobei doch hier und da wohl einige Tauben fehlen. Auch uns fehlen aktuell noch zwei jährige Vögel. Die anderen Tauben waren innerhalb von 50 Minuten nach der ersten Taube etwa im Schlag. Beide fehlenden Vögel waren in der vergangenen Woche schon recht spät gekommen. Ein wenig vermute ich, dass sie gänzlich falsch mitgezogen sind mit anderen Tauben. Denn an unserem Auflassort in Rüdenhausen wurden Tauben im Zehn-Minuten-Takt gestartet. 9.15 Uhr Tauben aus dem Regionalverband 405 (ca. 1.500 Tauben). 9.25 Uhr unsere Tauben und die unserer Nachbar-RV Werl (ca. 2.800 Tauben), und um 9.35 Uhr noch Tauben aus dem Regionalverband 402 (ca. 4.000 Tauben). Dieses Vorgehen beim Auflass verstehe ich nicht so ganz. Es wäre aus meiner Sicht viel besser all diese Tauben gemeinsam zu starten, aber das möchte man in Deutschland ja meistens lieber nicht.
Bis auf die beiden fehlenden Vögel bin ich mit dem Ergebnis des Fluges zufrieden. Von unseren 43 gesetzten Tauben fliegen 21 in die Preise. Wir beginnen mit dem 13. Konkurs. Das ist auch gut, wobei insgesamt nun das Ziel ist die Tauben doch etwas mehr in die Spitze zu bekommen. Es hat halt auch immer mit Form zu tun,wenn Tauben Spitzenpreise fliegen und die Form soll nun langsam besser werden. Ob es am Ende gelingt muss man abwarten. Es ist nicht jedes Jahr gleich.
Was mich gestern besonders gefreut hat ist die Tatsache, dass unser 21-26 unsere erste Taube war. Der Vogel war im vergangenen Jahr 9. bester jähriger in Westfalen und hat auch einen 1. Konkurs geflogen etc und kam auf allen bisherigen Flügen sehr spät. Zwei Mal als letzte Alttaube und ein Mal als vorletzte Alttaube. Er schien mir aber doch insgesamt in guter Verfassung zu sein. Deswegen war ich nicht sicher was mit ihm wirklich war. Gestern nun hat er gezeigt, dass er doch wieder frühe Preise fliegen kann. Ich hoffe er ist nun in der entsprechenden Form. Auch die anderen alten Vögel, die für uns in diesem Jahr vornehmlich Leistung bringen sollen, zeigten sich fast alle recht gut. Ein bißchen hinterher hinken in diesem Jahr bisher die jährigen Vögel, aber das hat meiner Ansicht nach auch mit den Umständen zu tun. Sie waren ja nun erst da vierte Mal im Korb. Das Frühjahr war kalt, sie mussten sich an die neue Situation am Dach gewöhnen und sie waren in diesem Jahr umständehalber nur ein Mal kurz verpaart und nur maximal 6 Tage auf Eiern und das ist schon eine Weile her und einige Vögel waren gar nicht richtig auf einem Gelege bis zur Trennung.
Meiner Ansicht nach merkt man so etwas den Jährigen doch an. In anderen Jahren brüten sie zwei Mal oder überbrüten ein Mal und sie bekommen dann auch mit ihren Partnerinnen Freiflug, was in diesem Jahr ebenfalls nicht ging. So sind die jährigen Tauben meiner Vermutung nach teilweise eben noch nicht richtig in Form, zumal in der zuückliegenden Woche ja auch noch der Greifvogelangriff hinzu kam. Man merkte gestern beim Anfliegen, dass die Tauben nervöser waren als gewohnt. Einmal hatten sich vier jährige Vögel gesammelt und sie flogen doch sehr lange und landeten nicht. Es war schon auffällig, aber letztlich ist das ist auch kein Problem.
In dieser Woche muss man nun etwas mit der Fütterung der Tauben aufpassen, denn normalerweise ist der kommende Flug erst am Sonntag. Die Vögel haben auch gestern nicht viel tun müssen und die Temperaturen sind höher. Da ist es wichtig sie am Fressen zu halten. Nächste Woche soll es dann nach Erlangen gehen auf 285 Kilometer.
Meiner Ansicht nach machen wir zu viele kurze Flüge. 200 KM, 240 KM, 285 Km, dann 310 KM....davon ist aus meiner Sicht mindestens ein Flug zu viel über eine kurze Distanz (vorrausgesetzt das Wetter spielt immer mit). Es sollte, so denke ich, doch immer in 50-KM-Schritten vorwärts gehen. Also 200 KM, 250 KM, 300 KM; 350 KM. Natürlich macht das am Ende keinen großen Unterschied, aber ich denke schon, dass es wichtig ist relativ schnell die Entfernungen zu steigern, wenn das Wetter gut ist. Diese kurzen Flüge sind dann doch eher eine Spielerei für die Tauben.
 

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