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Montag, 19.09.2022
Sascha am 19.09.2022 um 16:05 (UTC)
 Derzeit sind wir noch dabei die Tauben zu selektieren. Bei den Reisetauben ist das relativ einfach. Wir machen für uns eine Vorgabe was eine Alttaube oder eine jährige Taube geflogen haben muss und die Tiere, welche diese Vorgabe nicht erreicht haben, werden aus dem Bestand genommen.
Die Jungtauben lassen wir, unabhängig von der Reisleistung, erst einmal alle laufen und behalten sie für gewöhnlich auch, wenn sich nicht während der Herbst- und Wintermonate einige gesundheitliche Probleme zeigen oder die Jungtiere in anderer Weise negativ auffallen.
Bei den Witwerweibchen mache ich über das Jahr in einer Kladde immer einige Notizen. V.a. wenn sie irgendwie negativ auffallen. Sei es gesundheitlich, sei es, weil sie schlecht legen, nicht so paarig sind, wie wir uns das vorstellen oder weil sie im Schlag zu scheu sind oder ähnliches. So nehmen wir letztlich nach jeder Saison auch einige Witwerweibchen aufgrund dieser Notizen aus dem Bestand und diese werden dann wiederum durch junge Täubinnen ersetzt.
Der schwierigste Punkt ist eine Selektion bei den Zuchttauben. Selbstverständlich nehmen wir Zuchttiere aus dem Bestand, die in zwei oder allerhöchstens drei Jahren keine brauchbare Nachzucht gebracht haben. Außerdem auch Tiere, die vielleicht schon sehr gute Nachzucht gebracht haben, aber nur in Einzelfällen und nicht in der Breite oder wenn es uns zu lange zurück liegt, dass aus einenm Zuchttier mal eine gute Taube gekommen ist.
Wenn das alles abgeschlossen ist, dann nehme wir jede einzelne Zuchttaube in die Hand und schauen wie sie sich körperlich präsentiert. Denn Tauben sind ja unterschiedlich. Einige sind bis ins hohe Alter sehr vital, andere verlieren früher an Vitalität und das fühlt man dann auch. Die Körperspannung lässt nach, sie wirken dann ein wenig "ausgetrocknet" - es ist schwer zu beschreiben. Wenn uns eine Taube dann einen allzu nehativen Eindruck macht, kommt sie weg.
Natürlich kann man auch aus guten Tauben bis in ein recht fortgeschrittenes Alter noch gute Nachzucht züchten. Aber unserer Ansicht nach wird das dann mit zunehmendem Alter doch seltener.
Unser 526, der 2020 bester jähriger Vogel in Westfalen und 14.AS-Vogel BRD wurde, stammte auch aus Eltern, die in seinem Geburtsjahr 7 bzw. 9 Jahre alt waren. Aber beide waren (und sind auch heute noch, wobei seine Mutter leider nicht mehr legt) noch ausgesprochen vital. Sind die Tauben vital, können sie auch gute Nachzucht bringen. Aber irgendwann lässt das doch nach. Es hängt auch ein wenig damit zusammen wie man seine Zuchttauben halten kann. Idealerweise könnte man den Zuchttieren um ihre Vitalität zu erhalten, auch immer mal wieder Freiflug geben. Aber hier in der Gegend ist das bzgl der Greifvögel kaum möglich.
Wenn man einmal ehrlich ist muss man aber auch folgendes sagen: wieviele Zuchttauben gibt es wirklich, die regelmäßig bis ins hohe Alter immernoch gute Nachzucht bringen? Das ist doch eher selten. Die meisten sogenannten Zuchttauben sind letztlich doch nur Vermehrungstauben mit denen man manchmal ein wenig Glück hat gute Nachzucht zu züchten.
Wenn man allerdings einen solchen Top-Vererber mal in seinem Schlag hat, dann tut man gut daran ihn bis ins hohe Alter zu hegen und zu pflegen...meistens kriegt man so eine Taube nie wieder.
 

Sonntag, 18.09.2022
Sascha am 18.09.2022 um 09:17 (UTC)
 In der Monatsmeisterschaft der Zeitschrift "De Duif" belegen wir im Juli 2022 auf der Mittelstrecke in diesem Jahr einen schönen 13. Platz. Nicht ganz vorne, aber wenn man sich ansieht in welcher Konkurrenz wir uns da platziert haben, dann ist das immernoch ein sehr gutes Resultat über das wir uns natürlich freuen, denn vor uns stehen praktisch nur sehr bekannte Top-Schläge aus allen Regionen in Deutschland.
Damit wir auch in der kommden Saison erfolgreich reisen können versuchen wir die Tauben jetzt natürlich gut durch die Mauser zu bekommen. Dazu bekommen sie ein ausgewogenes und sehr vielseitiges Futter, dass wir aus sehr vielen Mischungen hier zusammen gestellt haben. Ergänzt wird das Futter zwei Mal in der Woche (manchmal auch drei Mal) mit Gemüsemix, den beiden Pulvern von Dr. Marien (Konditions- und Mineralpulver), dazu ein Kräutermix und manchmal etwas Heilerde. Im Wasser ist ein Mal in der Woche "Blitz" als Jodpräparat in einer Dosierung von 0,2 ML pro Liter Trinkwasser und ein Mal in der Woche ein Multivitaminpräparat. Täglich gibt es etwas Picobal-Gritmischung von Klaus mit etwas Rotstein, Heilerde und Vi-Spu-Min von Backs. Das war es eigentlich mit der Versorgung.
Den Tauben steht nun in der Dachvoliere fast täglich die Badewanne zur Verfügung und diese wird auch immer wieder von den Tieren genutzt. Dass die Tauben immer wieder baden können erscheint uns fast wichtiger, als die Versorgung mit irgendwelchen Produkten, denn man merkt wie wichtig den Tauben in dieser Zeit die Gefieder- und Hautpflege ist.
Diese Versorgung behalten wir im Grunde genommen so bei bis etwa zur Weihnachtszeit. Danach machen wir das Futter dann deutlich "dünner" mit 20 Prozent Gerste, 20 Prozent Paddyreis und 10 Prozent gestutztem Hafer. Aber so weit sind wir jetzt ja noch nicht.
Das Wichtigste ist jetzt in der Mauserzeit die Tauben bezüglich ihrer Gesundheit gut zu beobachten. Medikamte gibt es keine, aber wir versuchen mit der Gabe verschiedener Produkte den Gesundheitszustand der Tauben gut zu erhalten. Dazu gibt es nun den ganzen Winter über immer 6 Tage in jedem Monat über das Trinkwasser eine Mischung aus Ropa flüssig von Tollisan, Usnea Barbata von Hesanol und Cholinol Plus von DHP-Cultura in der jeweils empfohlenen Dosierung. Wie gesagt: diese Mischung erhalten alle unsere Tauben jeden Monat über 6 (manchmal auch 7 Tage) am Stück und dann ist das Wasser wieder drei Wochen klar mit Ausnahme der Gabe von Blitz oder Multivitamin.
Übrigens reinigen wir die Tränken während der gesamten Mauser- und Winterperiode eher selten.

 

Samstag, 17.09.2022
Sascha am 17.09.2022 um 07:06 (UTC)
 Kaum geht die Jungreise dem Ende entgegen oder ist, wie in den meisten Regionen, bereits beendet, füllen sich nun nach und nach wieder die Autionsseiten im Internet und viele Sportfreunde versuchen schnell ein paar Euros mit dem Verkauf von Tauben zu verdienen.
Auch die Tauben der verschiedenen One-Loft-Rennen werden schon angeboten bzw. kommen in Kürze in die Auktion. Wir selbst kaufen weder Tauben, die Züchter privat im Internet anbieten, noch Tiere von OLR, noch sonst irgendeine Taube, die wir nicht zuvor in der Hand gehabt haben oder irgendwie kennen. Trotzdem schaue ich mir aus Interesse immer viele Abstammungen der angebotenen Tauben an und letztlich muss ich sagen: es wundert mich nicht, dass viele Züchter wenig Erfolg haben, bzw auch viel zu viele Tauben verlieren.
Wenn die Angebote im Internet auch nur annähernd ein Spiegelbild dessen sind, was an Taubenqualität in deutschen Zuchtschlägen sitzt, dann sind Misserfolg und Verluste zu einem großen Teil hausgemacht.
Es ist schon schwer genug aus direkten Leistungstauben gute Nachzucht zu ziehen. D.h. wenn ich aus direkten Leistungstauben 10 Jungtiere züchte, dann sind daraus normalerweise auch nur ein oder zwei Tiere überdurchschnittlich gut. Wenn ich aber aus Enkeln, Urenkeln, Nichten, Neffen und all solchen Tauben züchte, dann wird es mit guter Nachzucht natürlich immer schwieriger.
Noch spannender wird es dann, wenn die Taubenverkäufer selbst gar nicht mehr oder kaum noch an der Reise teilnehmen, Oder vielleicht nur auf einigen Jungtaubenflügen. Wie soll denn da noch eine Selektion auf Leistung erfolgen?
Und dann gibt es noch jene Schläge, die sehen, dass sich Schimmelfarbige Tauben oder rote Tauben oder fahle Tauben im Schnitt immer etwas teurer verkaufen lassen, als andersfarbige Tiere und deswegen diese Tauben anschaffen (möglichst auch wieder mit ellenlanger Abstammung), um dann eben etwas teurer selbst Tauben anbieten zu können.
Andere Züchter verweisen in ihren Anzeigen ellenlang auf vermeintliche Erfolge, die andere Sportfreunde mit ihren Tauben erzielt haben, bekommen aber selbst in der Reise nicht so viel auf die Reihe oder setzen schon nach fünf oder sechs Flügen ihre Jährigen nicht mehr, weil sie Angst haben ihre "Qualitätstauben" zu verlieren....
Dieser ganze Taubenhandel ist ein ziemliches Trauerspiel. Aber es wird nun wieder den ganzen Herbst und Winter so gehen mit dem Ergebnis, dass zwar viel Geld über den Tisch geht, aber bei den allermeisten Sportfreunden in ein oder zwei Jahren wieder keinerlei Verbesserung zu erkennen ist.

Bei uns selbst sieht es so aus, dass wir im Zuchtschlag schon recht hart selektieren und da auch mal Tauben weichen müssen, die schon gute Nachzucht gebracht haben, wenn wir den Eindruck haben, dass die Qualität doch nachgelassen hat. Im Grunde genommen müssen Neuzugänge nach zwei Jahren spätestens gezeigt haben, dass sie den Bestand verbessern können, sonst werden sie wieder aus dem Schlag genommen.
Wie werden in diesem Jahr zwei Vögel aus dem Reiseschlag in die Zucht setzen und dazu wahrscheinlich zwei junge Weibchen aus der eigenen Zucht. Hinzu kommen noch einzelne Tauben, die wir mit anderen Züchtern tauschen. Nicht allzu viele Tiere. Drei oder vier vielleicht. Und dann war es das. Insgesamt werden wir unseren Zuchtbestand wahrscheinlich um zwei Paare verkleinern.
 

Donnerstag, 15.09.2022
Sascha am 15.09.2022 um 10:26 (UTC)
 In den letzten zwei Tagen habe ich mich mit einigen Sportfreunden ausgetauscht, die am vergangenen Montag noch mit ihren Jungtauben an einem Preisflug teilgenommen haben. Bei den meisten dieser Züchter fehlen von diesem Flug, der fast immer der letzte der Saison war, noch eindeutig zu viele Tauben.
Egal ob auf der Südwest- oder auf der Südostrichtung: die Flugverläufe waren schwierig und selbst wenn die Konkurszeiten noch in Ordnung waren, so kamen die Tauben bis zum Abend schlecht nach und auch am Folgetag nur spärlich.
Die Saison ist nun zu Ende und dir fehlenden Tauben werden oft schnell vergessen. Fakt ist aber: so sollte ein Saisonabschluss nicht sein.
Woran es gelegen hat dass selbst auf Schlägen, die bis dahin hervorragend mit den Jungtauben gereist hatten und deren Tauben durch Verdunkeln etc noch gut in den Federn waren, so viele Tiere fehlen, das sollte man zumindest versuchen herauszufinden.
Aufgrund von Nebel und schlechter Sicht waren die Auflässe oft erst kurz vor Mittag oder in den Mittagsstunden möglich. Es wurde auch am Nachmittag relativ warm und die Luft drückend. Aber das kann alles kein Grund dafür sein, warum sich selbst ausgezeichnet vorbereitete Jungtiere teils so schwer taten.
Ich habe selbst keine Idee was da wieder los war mit Ausnahme der Überlegung, dass Montagsflüge schon seit ein paar Jahren oft einen schweren Verlauf nehmen.
Aber man sollte doch einmal versuchen zu ergründen was da wieder passiert sein könnte. Durch vergessen und verdrängen der Verluste wird nichts besser. Aus meiner Sicht kann man nach diesen Flügen nicht so einfach einen Haken an die Saison machen...
 

Mittwoch, 14.09.2022
Sascha am 14.09.2022 um 03:22 (UTC)
 Gestern ist vom Preisflug am Montag noch ein weiteres Jungtier morgens um 8.20 Uhr wieder gekommen. Allgemein sind aber die fehlenden Tauben eher etwas spärlich nachgekommen nach dem was ich so gehört habe. Aber ich gehe weiter davon aus, dass sich da noch einiges tun wird in den nächsten Tagen. Mein Vater sagt immer: "Was gut ist kommt wieder."
Ich wollte kurz unsere RV-beste Jungtaube vorstellen, weil sie im Grunde genommen gut dokumentiert, wie man mit ein wenig Glück und guten Freunden auch zu guten Tauben kommen kann.
Vor ein paar Jahren züchteten wir bei uns im Zuchtschlag im Sommer in einer Art Linienzucht zwei Jungtauben für unsere Freunde Karl-Heinz und Michael Stumme aus Bad Münder. Wir paarten damals einen Enkel "Jef" an eine Enkelin "Jef". Den "Jef" aus dem bei Wolfgang Roeper so viele Olympiatauben stammten, hatte bekanntlich unser Freund Dirk de Beer in Belgien gekauft und über Dirk hatten wir doch einige Nachzucht aus diesem Vogel bekommen können.
Wie auch immer: das Weibchen welches wir für die SG Stumme züchteten, stellte sich mit den Jahren als sehr gute Vererberin heraus und vor zwei Jahren konnten wir von den Stummes die 856 bekommen, welche aus dem bei uns gezüchteten Weibchen stammte und welche Nestschwester zu ihrem RV-besten Vogel 855, genannt "Stahlauge" ist.
Diese 856 wurde gleich in ihrem ersten Zuchtjahr Mutter von unserem 30, der jung 5/5 und dieses Jahr als Jähriger 11/12 Preise geflogen hat. Und nun ist sie ebenso Mutter über unsere RV-beste Jungaube 628.
Gepaart war die 856 in diesem Zuchtjahr an einen Vogel mit der Ringnummer 1140. Dieser 1140 wurde von unserem Freund Thorsten Bornhoff aus Dortmund für uns gezüchtet. Und zwar aus seinem Reiseass 1116, der u.a. 3 x 1. Konkurs flog. Der 1116 wiederum war gepaart an ein Weibchen, dass ebenfalls bei uns im Schlag für Thorsten gezüchtet wurde.
Diese Täubin mit der Ringnummer 494 haben wir seinerzeit bei uns in der Einzelbox gezogen und sie ist ein sehr enges Inzuchtprodukt wieder auf die Stammtauben von Dirk de Beer.
Aus der 494 zog Thorsten u.a. einen Vogel, der auch 2 x einen 1. Konkurs flog und so schlug ich ihm vor, die 494 einmal mit seinem Reise-Ass 1116 zu verpaaren. Herausgekommen ist dann der 1140, der nun Vater über unsere RV-beste Jungtaube 628 ist.
Diese Jungtaube hat, wie man in der hier gleich angehängten Abstammung sieht, also bei ihren weiter entfernten Vorfahren sehr viele der Stammtauben unseres Freundes Dirk de Beer und ihre Eltern sind beide von weiteren Freunden von uns gezüchtet worden (Nämlich der SG Stumme und Thorsten Bornhoff) und zwar jeweils zu einem Teil aus Tauben, die wir hier selbst bei uns im Schlag gezüchtet haben.
Ich denke besser kann man gar nicht dokumentieren wie man mit Zusammenarbeit unter Freunden und gezielten Gemeinschaftszuchten manchmal zu tollen Tauben kommen kann....

Hier die Abstammung der RV-besten Jungtaube 22-628

 

Dienstag, 13.09.2022
Sascha am 13.09.2022 um 03:01 (UTC)
 Das war zum Abschluss des Reisejahres 2022 noch einmal ein anspruchsvoller Flug für unsere Jungtauben. Aufgrund von Nebel und schlechter Sicht konnten die Tauben unseres Regionalverbandes (wie auch die Tauben vieler anderer Regionalverbände oft der Südost-Richtung) erst in den Mittagsstunden aufgelassen werden. So erfolgte der Auflass der mehr als 4.000 Tauben aus unserem Regionalverband um 12.25 Uhr in Erlangen.
Um 15.54 Uhr konnten wir unsere erste Jungtaube konstatieren und ich muss ehrlich sagen, dass ich zu der Zeit noch nicht wirklich mit Tauben gerechnet habe. Die Jungtiere waren doch recht schnell unterwegs. Sie belegt am Ende einen guten 12. Konkurs in der RV. Diese erste Taube war nun zum dritten Mal in Folge unsere Täubin mit der Nummer 603. Sie fliegt nun nacheinander den 97.4.25. und 12. Konkurs. Und dass obwohl sie weder gepaart ist noch sonst irgendetwas. Das ist schon eine schöne Leistung.
Danach war der Flugverlauf allerdings recht zäh und der Konkurs stand insgesamt fast genau eine Stunde offen. Wir bringen am Ende sieben von unseren 19 gesetzten Jungtieren in die Preise.
Was mir aber besonders auffiel: unsere Jungtauben hatten unbändigen Durst. Ich habe so etwas wirklich selten gesehen in den letzten Jahren.
Eine junge Täubin mit der Nummer 616 flog an, landete auf dem Nachbardach und blieb dort eine Weile sitzen. Erst als eine weitere Jungtaube anflog, ging sie hinüber auf unser Dach. Irgendwie war sie dann aber trotzdem nicht auf der Antenne registriert und als ich genauer nachsah, lag die 616 in unserem Dachfenster-Ausflug direkt vor der Antenne und konnte keinen Schritt mehr weiter laufen. Ich habe sie dann aus dem Ausflug genommen, auf die Antenne gehalten und direkt vor die Tränke gesetzt bzw. gelegt. Erst 45 Minuten später verließ sie diesen Platz nachdem sie zuvor so viel gesoffen hatte, dass ihr Kropf aussah als sei ein Luftsack geplatzt.
Ein Weibchen mit der Nummer 54 konstatierten wir, nachdem sie mehr als 15 Minuten völlig verwirrt und augenscheinlich dehydriert auf dem Dach gesessen hatte. Insgesamt waren unsere Jungtiere bei der Rückkehr in keinem guten Zustand. Ich weiß nicht wie es bei anderen Sportfreunden war. Ich habe dann überlegt ob wir etwas falsch gemacht haben, aber die Tauben haben wir versorgt wie immer und so extrem haben wir es wirklich mit dem Durst selten erlebt. Ich weiß nicht ob unsere Jungtauben im Kabi kein Wasser erhalten haben. Sie saßen ganz alleine in einer Reihe des Kabi-Anhängers in der obersten Kabine. Aber anders kann ich mir diesen extremen Durst fast nicht erklären. Versorgt wurde sie unsererseits vor dem Flug wie immer.
Am Abend fehlten uns schließlich noch vier unserer 19 eingesetzten Jungtauben. Aber ich denke, dass allenthalben noch einige Jungtiere fehlen und insofern bin ich eigentlich ganz optimistisch, dass heute oder in den nächsten Tagen auch diese Jungtiere noch nach hause finden.
Kommen wir abschließend zu den wirklich positiven Dingen der diesjährigen Jungtierreise für unseren Schlag:
obwohl wir es nun wirklich nicht darauf anlegen besonders erfolgreich zu fliegen und obwohl wir unsere Jungtiere ohne irgendwelchen Aufwand wie privates Training, Verdunkeln, Trennen der Geschlechter usw. führen, belegen wir am Ende der Jungtaubenreise einen für uns sehr schönen 7. Platz in der Jungtaubenmeisterschaft. Bei insgesamt zu Saisonbeginn 48 reisenden Schlägen ist das für uns ein sehr gutes Resultat.
Noch besser wird dieses Ergebnis für uns, wenn man betrachtet, dass wir, obwohl wir insgesamt mit den fünf besten Jungtauben fünf Preise weniger aufweisen, als der RV-Jungtaubenmeister, fast 70 As-Punkte mehr als der Sieger erzielen. Das bedeutet für mich letztlich, dass unsere Jungtauben die Reise insgesamt doch wirklich gut bestritten haben.
Aber die absolute Top-Leistung unserer Jungtaubenreise 2022 bringt unser Weibchen mit der Nummer 628. Sie hat es tatsächlich geschafft - und so etwas ist für unseren Schlag wirklich eine Rarität und das hat es in mehr als 40 Jahren Brieftaubensport von unserer Schlaganlage erst ein Mal gegeben - beste Jungtaube unserer Reisevereinigung mit 6/6 Preisen zu werden!
Das ist für uns wirklich eine sehr große Freude, weil es so überraschend und unerwartet kommt und weil diese junge Täubin es in Konkurrenz mit Jungtauben geschafft hat, die verdunkelt, getrennt, gepaart, trainiert und was weiß ich noch sonst wurden.
Die 628 hingegen hatte bei ihrer Rückkehr gestern - ich habe es extra nochmal nachgesehen - noch genau zwei Schwungfedern stehen und flog diese Leistung einfach vom Brett.
Für uns ist das eine ganz tolle Leistung über die wir uns wirklich sehr freuen. Morgen werde ich einmal etwas zur Abstammung dieser jungen Täubin schreiben, denn auch diese ist wirklich etwas Besonderes!
 

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