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Mittwoch, 31.08.2022
Sascha am 31.08.2022 um 05:46 (UTC)
 Für das kommende Wochenende melden die Wetterdienste aktuell eher schwülwarme Gewitterluft. Besonders für den Samstag, aber auch der Sonntag könnte sich noch so gestalten. Sollte das so kommen, dann bleiben unsere Jungtauben auf jeden Fall zuhause. Ich habe keine Lust darauf, dass sie womöglich wieder durch die Gegend gefahren werden so wie am letzten Wochenende.
Gestern fragte mich ein befreundeter Züchter ob er während der Mauser wohl sein Zuchtfutter mit einer Art Wintermischung mischen könne und die Tauben dann auch gut mausern würden. Aus meiner Sicht ist das gar kein Problem. Es wird, ganz besonders von der Beiprodukte-Industrie inzwischen sehr viel dummes Zeug erzählt bezüglich des Mauservorgangs und was die Tauben dann alles benötigen. Ja, man will und muss Produkte verkaufen. Aber wenn man den Tauben eine vernünftige Futtermischung gibt, dazu hin und wieder (aber regelmäßig) ein oder zwei Beiprodukte mir Vitaminen, Mineralien und v.a. Aminosäuren (insbesondere Methionin aus dem die für die Federbildung wichtige Aminosäure Cystein gebildet werden kann) und vielleicht auch etwas Grünzeug, dann mausern die Tauben problemlos und gut und nach A bschluss der Mauser kann man sie nicht von Tauben unterscheiden, die mit hochspeziellem Mauserfutter und zig Beiprodukten versorgt wurden.
Ich will kurz erklären warum ich das so sehe: wenn man Jungtauben normal hält und so wie wir etwa im Februar angepaart und die Jungtiere gezüchtet hat, dann stehen sie jetzt vielleicht noch auf drei alten Schwundfedern (die eine ist schon weiter, die andere weniger weit, aber das ist ja nicht entscheidend). Und diese Jungtauben werden gerade jetzt während der Jungreise ja nicht mit speziellem Mauserfutter versorgt, sondern eher mit etwas leichterem und weniger eiweißhaltigem Reisefutter. Dazu gibt der eine mehr, der andere weniger Beiprodukte. Trotzdem mausern die Jungtiere einwandfreie Schwungfedern und dieses obwohl sie ja noch die Belastung durch die Flüge haben. Bei einigen Sportfreunden kommenn sie nun alle drei Tage in den Kabi und dennoch wirkt sich das nicht negativ auf die Mauser aus.
Entscheidend für einen guten Mauserverlauf ist aus meiner Sicht v.a. die Gesundheit der Tauben. Ausbrüche von Salmonellen-Erkranlungen oder Ornithose beobachtet man v.a. im Herbst in der Zeit, in der massiv das Deckgefieder gewechselt wird. Daher muss man einfach immer darauf achten, dass die Tauben gesundheitlich in Ordnung sind. An dieser Stelle kann man aber sehr viel tun mit natürlichen Präparaten wie Unsea oder Ropa oder ätherischen Ölen etc. Wir selbst geben die Pulver von Dr. Marien in der Mauser immer wieder mit Gemüsemix an das Futter und das scheint den Tauben wirklich sehr gut zu tun hinsichtlich ihrer Gesundheit.
 

Dienstag, 30.08.2022
Sascha am 30.08.2022 um 07:38 (UTC)
 Aktuell überlege ich, ob wir am Wochenende noch einmal einige Jungtauben mit zum nächsten Flug setzen oder ob wir die Jungreise für dieses Jahr komplett beenden. Letztlich wäre eine Teilnahme an dem Flug nur dafür da noch einmal einige Jungtiere zu testen und zu sehen wie sie sich von 240 KM zeigen. Nicht wegen der Preise, sondern eher, weil beide Eltern oder zumindest ein Elternteil neu in unserem Zuchtschlag war und wir über diese Tauben und ihre Leistungsfähigkeit insgesamt recht wenig wissen.
Allerdings habe ich am Wochenende Nachtdienst. Da habe ich auf Brieftaubenflüge meistens sehr wenig Lust und ob das Wetter am kommenden Wochenende überhaupt mitspielt sei auch mal noch dahingestellt. Und da unsere RV auch zu diesem Flug wieder alleine fährt und nicht etwa in irgendeiner sinnvollen Fluggemeinschaft mit anderen RVen, ist der Lerneffekt eines solchen Fluges dann auch nicht größer als auf den letzten Flügen. Aber es ist ja noch ein wenig Zeit und wir können das dann letztlich auch sehr spontan entscheiden.
 

Montag, 29.08.2022
Sascha am 29.08.2022 um 16:20 (UTC)
 Im Laufe des gestrigen Vormittags wurden unsere Tauben vom geplanten Auflassort Rüdenhausen zurück gefahren nach Bad Brückenau, wo sie schließlich um 11.35 Uhr aufgelassen wurden. Statt eines Fluges über 245 KM gab es also nur einen Flug über 175 KM Entfernung. Was mich bei diesem Zurückfahren ein wenig wundert: es wurde in Würzburg aufgelassen, es wurde in Schweinfurt aufgelassen, es wurde in Höchstadt aufgelassen und es wurde in Hammelburg oder Bad Kissingen gestartet. Nur die Tauben unserer RV standen scheinbar in schlechtem Wetter und wurden an all diesen Auflassorten vorbei bis nach Bad Brückenau zurück gefahren.
Wie auch immer: trotz nur 45 Minuten Standzeit nach der Ankunft in Bad Brückenau gab es einen recht glatten Flug mit einer schnellen Konkurszeit. Bei uns selbst kamen die ersten Tauben gut und früh und konnten sich gegen die Tauben jener Sportfreunde, welche mehr Aufwand mit den jungtieren betreiben, sehr gut platzieren mit dem 4.12.13.23. Konkurs. Aber nachdem unsere siebte Taube noch über 80 As-Punkte erringen konnte, gab es für uns plötzlich große Lücken und Pausen und es kamen in der Preiszeit nur noch zwei weitere Tiere. Etwa eine Stunde nach unserer ersten Tauben hatten wir mit 24/36 Tauben erst zwei Drittel zuhause und auch dann blieb es sehr zäh und am Abend fehlten fünf Jungtiere. Woran das auch immer liegen mag, aber das war mal wieder zu viel. Irgendetwas ist scheinbar nicht in Ordnung für unsere Tauben.
Heute morgen trafen dann um 9.40 Uhr und 10.02 Uhr zwei weitere Tauben ein, sodass nun von gestern noch drei Tiere fehlen. Dafür kam dann um 13.53 Uhr eine Taube vom 2. Preisflug wieder heim. Das hat mich dann wiederum sehr gefreut.
Irgendwie weiß ich aber nicht, was ich von den immer wieder fehlenden Jungtauben halten soll. Denn wenn die Tauben nun völlig außer Form oder gar krank wären, dann könnte nicht ein Teil der Jungtiere so früh kommen.
Letztlich ist es insofern egal, dass wir auf die Preise keinen Wert legen. Aber dass doch immer wieder Jungtiere fehlen gibt uns sehr zu denken, denn das dürfte eigentlich nicht sein.
 

Sonntag, 28.08.2022
Sascha am 28.08.2022 um 04:43 (UTC)
 Das war gestern eine etwas merkwürdige Stimmung beim Einsetzen der Tauben. Mehrere Züchter hatten schon gar nicht mehr gesetzt und es waren nur noch etwas über 1000 Tauben an den Start gebracht worden. Gut die Hälfte der Tauben, die zu den Vorflügen gesetzt wurden. Einige Sportfreunde hatten beim Flug am letzten Sonntag sehr zügig alle Tauben zuhause und auf anderen Schlägen fehlen bis heute zu viele Tauben. Dabei hat es bezüglich der Verluste in der Mehrheit besonders jene Schläge getroffen, die eigentlich eher überdurchschnittlich gut reisen. DIe wenigen gemeldeten Tauben verstreuen sich praktisch in der ganzen Republik, sodass man auch anhand der Taubenmeldungen nicht wirklich Schlüsse ziehen kann, was da nun zu den Verlusten geführt hat. Es ist schon eigenartig und eher nicht zu begreifen.
Wir selbst haben gestern noch 36 Jungtauben an den Start gebracht. Es sind 19 Weibchen und 16 Vögel und bei einer Jungtaube bin ich mir nicht wirklich sicher, was sie für ein Geschlecht hat. Es ist einfach noch nicht zu erkennen. 11 Vögel und 3 Weibchen sind zuhause geblieben. In erster Linie sind die Zuhausegebliebenen Jungtauben aus Paaren, wo ich mir relativ sicher bin, dass sie gute Nachzucht gebracht haben. Das haben wir in den letzten Jahren immer so gehandhabt und unsere besten jährigen Tauben im Folgejahr waren fast immer jene Tiere, die wir schon etwas früher aus dem Programm genommen haben. Wir brauchen nicht zig Flüge mit den Jungtauben machen um sie irgendwie zu selektieren.
Unser Kabinenexpress steht nun heute in Rüdenhausen. Ein Auflassort, der von uns noch nie angefahren wurde. So ganz ist mir nicht klar warum wir nun dort hingefahren sind. Aber der Informationsfluss in unserer RV hinsichtlich dieser Entscheidungen ist weiterhin als sehr mäßig zu bezeichnen.
Der Auflass der Tauben wird heute sicher noch einige Zeit auf sich warten lassen und dann kann man wieder nur hoffen, dass der Flug dieses Mal glatt und ohne größere Verluste verläuft. Aber man weiß es halt nie.
Im Zuchtschlag schlüpfen jetzt noch einige Jungtauben aus ausgewählten Paaren der Sommerzucht, die ich extra zusammen gestellt habe. Aus diesen Jungtieren suchen wir uns in jedem Jahr einige aus, die wir dann für unsere Zucht später einsetzen, nachdem wir sie ein Jahr auswachsen lassen. Leider wurden von einem Paar, aus dem wir sehr gerne Jungtauben gehabt hätten, die Eier zerstört. Das passiert bei uns im Zuchtschlag sonst fast nie. Es ist etwas ärgerlich, aber nicht zu ändern.
Die Reisetauben werden nun in den nächsten Tagen von den Eiern laufen. Dort züchten wir ja nicht, wir haben allerdings von einigen sehr guten Vögeln die Eier hinunter in den Zuchtschlag gelegt, um sie dort auskommen zu lassen. Wenn die Reisetauben von den Eiern gelaufen sind, werden wir sie nochmals treiben und legen lassen und dann irgendwann - so wie es die Zeit zulässt - trennen. Ich überlege aktuell mir die Eier aus diesen zweiten Gelege frisch aufzuschlagen und einzufrieren, sobald sie gelegt sind, um sie dann über das Futter zu geben z.b. in der Mauser. Ich weiß dass Züchter wie Günter Prange oder auch Hans Rausch das immer gemacht haben und damit sehr zufrieden waren und ich möchte das doch mal ausprobieren. Ich habe damit noch keine Erfahrung, könnte mir aber vorstellen, dass das sehr gut funktioniert.

 

Samstag, 27.08.2022
Sascha am 27.08.2022 um 06:08 (UTC)
 Gestern nachmittag haben die Jungtauben von 16.45 Uhr bis kurz nach 18 Uhr sehr gút trainiert, Ich habe sie einfach wieder auf gestellt und sie konnten machen was sie wollten. Sie trainierten (jedenfalls der größte Teil - einige landeten auch früher und gingen in den Schlag) - mehr als eine Stunde mit recht hohem Tempo. Mein Vater meinte allerdings, dass das mehr ein fliegen vor lauter Angst sei. Ja, das ist durchaus möglich. Aber insgesamt war das in Ordnung.
Heute soll dann das Einsetzen zum nächsten Preisflug stattfinden. Es geht nach Rüdenhausen. An diesem Auflassort waren wir noch nie und in unserem Reiseplan steht er auch nicht. Eigentlich war als Auflassort Schlüsselfeld dort angegeben. Vielleicht geht es aber auch wieder nach Karlstadt. Dieser Auflassort war immerhin als Alternative zu Schlüsselfeld im Reiseplan aufgeführt. Ich habe keine Ahnung was das nun wieder soll.
Wenn ich mir die ganzen geplanten Auflässe morgen wieder so anschaue (wetterbedingt ist dieses Mal wirklich die ganze Republik erst am Sonntag unterwegs), dann wird das ohnehin wieder ein heilloses Chaos und eine einzige Auflasslotterie.
Unsere Tauben werden vermutlich nicht allzu früh aufgelassen werden können und dann muss man wieder abwarten wie sich der Flug entwickelt. Auf den letzten beiden Flügen waren die Verluste in der RV einfach viel zu groß. Noch so einen Flug, dann kann unsere RV hier fast die Reise einstellen.
Ich werde heute nachmittag genau schauen welche Jungtauben wir noch zum Flug setzen. Es werden sicherlich nicht alle sein. Wenn die Jungtiere ein Mal auf 200 KM waren, dann spielt es für ihre Reiseleistung als Jährige im nächsten Frühjahr unserer Erfahrung nach sowieso keine Rolle, ob sie dann noch einmal auf 250 oder 300 Kilometer gesetzt wurden. Wenn die Flüge durchweg glatt verlaufen würden, dann könnte man sie auch alle durchspielen und schauen. Aber die Verluste allenthalben jede Woche haben in den meisten Fällen nichts mit dem Können der Tauben zu tun, sondern haben scheinbar andere Ursachen. Und so kann man die Tauben dann nur noch verlieren - gewinnen tut man bei einem weiteren Einsatz der Tauben eher nichts mehr für ihre spätere Eignung als Reisetaube.
 

Freitag, 26.08.2022
Sascha am 26.08.2022 um 04:35 (UTC)
 DIe Jungtauben waren gestern von etwa 16.45 Uhr bis 18.30 Uhr im Freiflug. Freiwillig und bei geöffnetem Schlag konnten sie diesen verlassen wie sie wollten. Interessanterweise bleiben die Jungtiere selbst nach dem Verlassen des Schlages nun sehr lange auf dem Dach sitzen und schauen ängstlich umher. Das mag damit zusammenhängen, dass der letzte Angriff des Wanderfalken in dieser Woche ja abends fast in der Dämmerung direkt am Dach stattfand.
Jedenfalls flogen die Jungtauben dann irgendwann doch los und mit der Zeit war dann doch die ganze Mannschaft mal in der Luft. Nicht lange, aber immerhin. Dann landeten sie wieder, flogen später nochmals los usw. Es war ok. Heute werden sie, wenn das Wetter es zulässt, nochmal genauso geführt und dann schauen wir einmal was am Wochenende möglich ist für den Preisflug.
Selbst sehr guten Schlägen in unserer RV, die sich viel Mühe und Arbeit mit den Jungtauben machen und stark reisen, fehlen vom letzten Flug teilweise wieder deutlich zu viele Tauben.
So wird unsere RV zum Flug am Sonntag wahrscheinlich recht wenige Jungtauben an den Start bringen. Wir fahren aber trotzdem weiter alleine los. Es wäre besser gewesen sich nun mit Nachbar-RVen zusammen zu schließen für einen gemeinsamen Auflass. Je größer ein Schwarm ist, desto weniger anfällig ist er für Störungen wie kreuzende Schwärme oder Greifvogelanriffe. Aber irgendwie scheint man das hier nicht zu begreifen.
Hier ist weiter bei vielen Züchtern das Thema: "Wenn wir mit der oder der RV auflassen, dann fliegen sich die Tauben falsch ein, dann ziehen sie da oder dort her" usw. Dieser Blödsinn wird ja in sehr vielen RVen verbreitet und immer wieder diskutiert.
Es wäre aber allemal besser einen großen Schwarm zu haben, der zumindest erst einmal sicher in den Heimatbereicht fliegt, als einen kleineren Schwarm zu haben, der von größeren Schwärmen teilweise "aufgesogen" wird und dann völlig falsch in eine ganz andere Gegend mitfliegt. Eine Jungtaube kann im Heimatbereich auch alleine aus 30, 40 oder 50 Kilometer Entfernung alleine nach hause fliegen. Wenn sie aber erst einmal durch das Mitziehen in falschen Schwärmen 150 oder 200 Kilometer Entfernung in völlig unbekannten Gebiet weit von zuhause entfernt ist, dann kommt sie nicht so einfach wieder zurück nach hause.
Insofern wäre es sicherlich besser auch bei den Jungtuaben gemeinsame Auflässe mit anderen RVen zu organisieren. Aber auf den genannten und meist völlig unsinnigen Gründen ("Die Tauben fliegen sich falsch ein" etc) werden gemeinsame Auflässe leider so lange wie es geht gemieden. Hier bei uns und wohl auch in vielen anderen RVen.
 

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