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Montag, 12.09.2022
Sascha am 12.09.2022 um 20:59 (UTC)
 Nach einem Gespräch mit meinem Vater gestern mittag, der gerne noch einige Jungtauben zum letzten Flug setzen wollte, haben wir uns gemeinsam entschieden doch noch an diesem Flug teilzunehmen und abends haben wir dann 19 Jungtiere, die vom Mauserstand her noch ok waren, zum Flug ab Erlangen eingesetzt.
Als ich gestern mit dem Einkorben begann fiel mir ein junger Vogel auf, der am späten Nachmittag vom Wettflug am 17.08. zurückgekehrt sein musste. Als ich gegen 14 Uhr oder 14.30 Uhr nochmal bei den Jungtauben nach dem Trinkwasser gesehen habe, war er noch nicht da. Ich habe mich über seine Rückkehr wirklich gefreut, denn gerade diesen jungen Vogel wollte ich noch gerne wieder haben. Er war in gutem Zustand und wahrscheinlich ist er zumindest zeitweise irgendwo versorgt worden. Wie auch immer: schön dass er wieder da ist.
So kommen doch immer mal wieder Jungtauben zurück und es sind nicht alle verschwunden, die irgendwann einnmal auf einem Flug ausgeblieben sind.
Zum Upland-Derby sind wir gestern zwar nicht hingefahren, aber ich habe das Rennen doch ein wenig in der Live-Preisliste verfolgt. Was mich immer wieder wundert bei diesen Rennen: alle Tauben sind gut versorgt, sind auf einem ähnlichen Mauserstand, sind gleich trainiert usw. Und trotzdem kommt nur das erste Drittel der eingesetzten Tauben wirklich schnell in der Zeit und dann plätschert es so hinterher. Abends waren etwas über die Hälfte der eingesetzten Tauben zuhause. Heute werden sicherlich noch viele Tiere wieder kommen. Aber dass so ein flugverlauf mit so völlig gleichen Vorraussetzungen und bei dem die Tauben alle nur auf einen Punkt fliegen müsssen so unterschiedlich bezogen auf die einzelnen Tauben ist, ist schon erstaunlich.
 

Sonntag, 11.09.2022
Sascha am 11.09.2022 um 07:10 (UTC)
 Es ist jetzt gleich 9 Uhr am Morgen. Heute soll das Upland-Derby stattfinden. Wir nehmen dort zwar nicht teil, fahren aber immer mal gerne hin, um dort die Tauben ankommen zu sehen und Sportfreunde zu treffen. Allerdings sind die Tauben dort noch nicht aufgelassen und man muss abwarten, wann das möglich ist, denn das Wetter ist heute doch teilweise noch sehr schwierig. Man ist dort zum Endflug nach Karlsruhe auf 281 KM gefahren. Angesichts des eher schwierigen Wetters ist es für mich verständlich, dass man nicht allzu weit fährt. Mal sehen wie sich das Wetter entwickelt und wann dann ein Start möglich ist. Ich denke so zwischen 10 und 11 Uhr könnte das möglich sein. Vielleicht fahren wir dann noch dorthin.
Inzwischen bin ich überhaupt nicht mehr sicher, ob wir heute abend noch Jungtauben zum letzten Flug morgen ab Erlangen mitgeben. Die Jungtiere sind zwar entsprechend vorbereitet, dass wir sie setzen könnten. Aber ich sehe für uns den Sinn nicht mehr wirklich. Wir könnten aufgrund des Mauserstandes ohnehin nur noch wenige Tiere setzen und . können sie im Grunde genommen nur noch verlieren. Lernen tun sie natürlich noch ein wenig, da es sich um einen Regionalflug handelt. Andererseits ist es so, dass unsere sehr guten jährigen Vögel in den letzten Jahren als Jungtauben nie mit auf einem Regionalflug waren. Das hat sie aber nicht daran gehindert im nächsten Jahr als Jährige auf den Regionalflügen ihre Preise zu fliegen.
Es nehmen in unserer RV vermutlich nur noch sehr wenige Züchter teil und das sind diejenigen, die den Anspruch haben noch gut zu fliegen und die ihre Tauben entsprechend vorbereitet haben. Da werden unsere Jungtiere, die zum größten Teil nur noch drei Federn stehen haben, ohnehin hinter her fliegen. Es wäre also alles nur Arbeit und ein paar Kosten und dass auf einem Montag....sinnvoll erscheint es mir nicht dann noch Tauben zu setzen.
Allgemein sollte man mal darüber nachdenken, wie man zumindest die Jungtierreise so gestalten kann, dass die Züchter, die schon auf der Altreise wenig Erfolg hatten, zumindest aus den Jungtierflügen ein wenig Befriedigung ziehen können. Aber es ist ja inzwischen das Gegenteil der Fall: wenige Sportfreunde, die auch auf der Altreise überdurchschnittlich gut fliegen, dominieren auch die Jungtierreise. Ja, sie machen sich entsprechend die Arbeit und bereiten ihre Jungtauben so vor, dass sie Preise fliegen können und so ist es logisch, dass sie auch dann erfolgreich sind. Aber muss das eigentlich alles sein? Muss man stets so reisen, dass man massenhaft Preise einfährt? Ist es wirklch für ein gemeinsames Hobby zielführend, wenn man den Hals nie voll bekommt und alle Meisterschaften einfahren muss oder immer vorne dabei sein muss?? Und es soll bezüglich der Jungtierreise auch niemand etwas von Taubenqualität erzählen. Preise auf der Jungtierreise haben praktisch ausschließlich etwas mit der Führung der Tauben, ihrer Gesundheit und dem Federstand zu tun.
 

Samstag, 10.09.2022
Sascha am 10.09.2022 um 07:02 (UTC)
 Gestern hatte ich wenig Zeit und keine Lust den Jungtauben Freiflug zu geben. Also sind sie im Schlag geblieben. Es sind jetzt seit den ersten Freiflügen der Tauben im März fast genau sechs Monate vergangen und ich muss sagen, dass bei mir einfach die Luft bzgl einer sehr regelmäßigen Betreuung der Tauben mit Freiflug etc. komplett raus ist. Wenn man arbeiten muss im Schichtdienst und dann auch ständige Flugverlegungen das Ganze noch weniger planbar machen und auf die Berufstätigen praktisch keinerlei Rücksicht mehr genommen wird, dann reicht es einfach irgendwann. Denn ist schon extrem anstrengend immer wieder umzuplanen, Dienste zu tauschen usw. Die Familie leidet häufig schon genug unter unserem Hobby, aber wenn dann immer wieder etwas geändert und verschoben wird, dann ist das einfach kaum noch zu tolerieren.
Es passt aber ins Bild dass der letzte Jungtaubenpreisflug nun auch wieder auf den Montag verschoben wurde. Ein Reisejahr in dem maximal die Hälfte der Alt- und Jungtierflüge auf dem eigentlich geplanten Termin stattfanden und ansonsten munter - teilweise sehr kurzfristig - alles hin und her gelegt wurde, kann man im Grunde vergessen.
Letztlich wird man sich aber als berufstätiger Züchter mit dieser Ausübung unseres Hobbys in der kurzen Zukunft, die der Brieftaubensport überhaupt noch hat, wohl abfinden müssen. Denn die Mehrheit der Züchter besteht aus Rentnern und da habe ich inzwischen den Eindruck, dass es sie alles überhaupt nicht mehr stört. Und wenn künftig verkündet wird, dass die Tauben in der Mitte der Woche um Mitternacht bis 1 Uhr morgens eingesetzt werden sollen, dann karren sie mit ihren Tieren eben los.
Die ganzen Verlegungen sind in Anbetracht der Wetterlage manchmal auch nachvollziehbar. Dann geht es eben nicht anders. Aber sehr häufig sind sie auch komplett überflüssig und man hätte am eigentlich angesetzten Flugtag sehr gut einen Flug machen können.
Wenn man sich die Entwicklung der Taubenzahlen auf den Alt- und jungtierflügen beispielsweise in unserer RV einmal ansieht, dann kann man eigentlich nur feststellen: außer Spesen nix gewesen. Es wurden genauso viele und genauso wenige Tauben verloren wie in anderen Jahren und die Satzzahlen entwickelten sich im Schnitt immer sehr ähnlich. Es gab auf Alt- und Jungreise Flüge mit deutlich zu vielen Verlusten, wo man eindeutig Fehler gemacht hat und es gab auch schwierige Flüge, wo man einfach nicht erklären kann, was nun so schwer war.
Für uns selbst kann ich sagen, dass wir auf der Altreise eigentlich sehr wenige Tauben verloren haben - mit Ausnahme des völlig verkorksten Flugwochenende am 4.6. - als auf der Südostrichtung die Tauben in den Dunst und Nebel geworfen wurden. Auf der Jungreise hatten wir v.a. auf diesem seltsamen Mittwochs-Flug am 17.8. Verluste zu beklagen,wo ganz Deutschland nach der Hitzewelle dienstags reiste und nur unsere RV am Mittwoch bei extrem schwüler Luft mit dem Ergebnis dass die Taubenzahlen danach deutlich in den Keller gingen.
Alles in Allem muss man sagen: es wird in Anbetracht der zunehmenden Extremwetterlagen sicherlich alles nicht einfacher für die Tauben und die Flugleiter. Aber man sollte doch mal überlegen ob es alles noch in dieser Form so sinn macht oder ob es nicht zielführender wäre die Tauben einfach am geplanten Flugtag zu fahren und dann zu schauen, was man tun kann. Dieses ewige Hin- und Her wegen des Wetters und die darauf fortlaufenden Flugverschiebungen sind jedenfalls unserem Hobby alles andere als förderlich.
 

Freitag, 09.09.2022
Sascha am 09.09.2022 um 04:59 (UTC)
 Ob unser letzter Jungtierpreisflug auf Montag verschoben wird, erfahren wir heute im Lauf des Nachmittags. Andere Regionalverbände haben bereits auf Montag verschoben, wieder andere denken bisher, dass sie Sonntag ihren Flug hinbekommen. Es ist schwer zu sagen, da am Montag das Wetter zwar gut zu werden scheint, aber durchaus mit relativ viel Dunst oder Nebel lange Zeit am Vormittag gerechnet werden muss. Letztlich ist es mir egal. Wenn es für uns nicht passt - zeitlich oder wettertechnisch - dann bleiben die Tauben zuhause.
Unsere Jungtauben haben gestern abend recht gut trainiert. Die meisten sind doch längere Zeit mit ordentlich Tempo geflogen. Man merkt dann gleich, dass die Luft sich nach dem Regen verändert hat und wie sehr sich das auf das Verhalten von Tauben auswirkt.
Gestern Abend meldete sich noch ein Sporfreund, der im letzten Jahr einige Junge von uns bekommen hatte, aus denen er nun gezüchtet hatte und berichtete, dass er sehr zufrieden mit der Jungreise gewesen sei. Diese sei für ihn so gut und erfolgreich verlaufen wie seit 20 Jahren nicht.
Ich will nun nicht behaupten, dass das unbedingt an der Nachzucht aus unserem Schlag gelegen hat. Dazu gehören schon ein paar Faktoren mehr. Aber sicher ist auch: wenn die Tauben im Zuchtschlag nicht die nötige Qualität mitbringen, dann wird es einfach nichts, egal was man anstellt. Darüber hinaus hatten wir während des Jahres hin und wieder mal telefoniert und ich habe dann versucht ab und an einige Ratschläge zu zur Verbesserung zu geben und insgesamt hat das zumindest nicht geschadet. Der Sportfreund war doch sehr zufrieden und bei guter Stimmung - und das ist am Ende das Wichtigste. Dass die Züchter mit ihrem Hobby zufrieden sind. Wenn man dazu irgendwie beitragen kann, dann lohnt es sich immer sich auszutauschen und zu versuchen zu helfen. Manchmal sind es wirklich nur Kleinigkeiten, die sehr viel ausmachen. So hatte dieser Sportfreund in diesem Frühjahr ein ähnliches Problem wie wir: seine Jungtauben wollten nicht fliegen. Ich hatte unsere erste Zucht seinerzeit irgendwann mit einem Ball mehrfach pro Tag und mehrere tage hintereinander genötigt in die Luft zu gehen und das hat dann sehr gut funktioniert. Irgendwann flogen sie und irgendwann zogen sie auch richtig. Genau das Gleiche habe ich dann diesem Züchter geraten und er hat das auch umgesetzt mit dem gleichen Resultat. Seine Jungtauben seien irgendwann so gut gezogen wie seit sehr langer Zeit nicht. Es ist also oft nichts weltbewegendes was man tun oder ändern muss um relativ schnell sichtbare Verbesserungen zu erzielen.
 

Donnerstag, 08.09.2022
Sascha am 08.09.2022 um 04:26 (UTC)
 Gestern nachmittag ist ein weiterer Jungvogel, der vom 4. Preisflug am 28.08. noch fehlte, wieder heimgekehrt. Er hatte ein wenig abgenommen und Gewicht verloren,aber insgesamt ist er in einem ordentlichen Zustand und wird sich schnell erholen. Da wir gerade diesen junge Vogel auch gerne behalten hätten um ihn im kommenden Jahr zu reisen, war dessen Rückkehr natürlich eine große Freude. Ich gehe davon aus, dass in den nächsten Tagen durchaus noch bei einigen Züchtern Jungtauben wieder kommen werden, denn es gibt ja nun recht flächendecken ein wenig Regen in den nächsten Tagen.
Bezüglich unseres Fluges am kommenden Wochenende befürchte ich fast, dass man auf den kommenden Montag schiebt. Da scheint - Stand jetzt - das Wetter sehr gut zu werden. V.a. Samstag, aber auch Sonntag wird es vermutlich mit einem glatten Flug schwierig.
Ob wir die Tauben dann noch für einen Montagsflug einsetzen möchte ich mal dahingestellt lassen.
Die Reisevögel sind im witwerschlag aktuell noch mit ihren Täubinnen zusammen und nachdem sie ein Mal überbrütet haben werden wohl in Kürze nun wieder Eier fallen. Auf diesen eiern dürfen sie nochmals eine Weile brüten bevor sie dann getrennt werden. Was mir auffällt: die Tauben im Reiseschlag sind dieses Jahr schon extrem stark in der Mauser zu diesem Zeitpunkt. Meiner Ansicht nach sicher zwei Wochen früher als in den Vorjahren. Woran das liegt weiß ich allerdings nicht...
 

Mittwoch, 07.09.2022
Sascha am 07.09.2022 um 06:01 (UTC)
 Gestern am Spätnachmittag habe ich den Jungtauben wieder Freiflug gegeben und etwa die Hälfte der Jungtiere verließ unmittelbar den Schlag, flog los und ging dann auf eine ganz enorme Höhe so dass man sie kaum noch sehen konnte. Dort flog der Schwarm dann so 20 bis 25 Minuten, kam dann herunter, landete und viele Tiere gingen sofort wieder in den Schlag. Dann flogen sechs (vermutlich andere Tiere ab) und auch diese gingen recht hoch und während diese sechs Jungtauben so flogen, flog eine andere Jungtaube aus Südosten kommend ganz flach das Dach an. Ich hatte sofort das Gefühl, dass da eine Jungtaube von irgendeinem Flug wieder heimgekehrt sein könnte und bin dann sofort auf den Schlag gegangen. Tatsächlich war es die vom letzten Sonntag fehlende Täubin. Als ich sie in die Hand nahm stellte ich sofort Blut am Ringfuß fest und bei näherer Betrachtung fiel dann eine große Verletzung unter dem Flügel ins Auge. Da auch im Schwanz in der Mitte zwei Federn abgeknickt waren, kann man doch mal wieder auf einen Greifvogelangriff schließen.
Da sich die Täubin so nach hause geschleppt hat, hat sie bei mir auf jeden Fall einen "Stein im Brett" und wird sicherlich im Schlag verbleiben, denn die Wunde wird ja irgendwann wieder verheilen.



Ich bin gespannt ob jetzt in den nächsten Tagen, wenn hoffentlich endlich einmal Regen fällt und es kühler wird, noch die ein oder andere Taube heimkehrt.

Es gibt ja Züchter, die behaupten, dass man Tauben, die als Jungtiere mal zwei, drei Wochen weg waren, nicht mehr brauchen könne. Diese hätten dann zu wenig gelernt. Da schreibt aktuell jemand in einer facebook-Gruppe folgendes:
"Was will ich mit einer Taube die womöglich 14 Tage woanders gepflegt wurde und alle Vortouren bzw Preistouren verpasst hat? Alte ok aber bei Jungen geht das garnicht."

Über solche Sportfreunde kann ich nur den Kopf schütteln. Ich bin überzeugt davon, dass eine Jungtaube, die mal länger weg war und dann doch wieder kommt, oft im nächsten Jahr als Jährige besser ist, als eine Jungtaube, die auf allen Flügen sicher im Schwarm nach hause gesegelt ist. Und dafür gibt es letztlich ja auch reihenweise positive Beispiele. Aber für mich ist die Aussage dieses Züchters nur eines der vielen Beispiele dafür, dass wir allgemein viel zu wenig Geduld mit unseren Jungtieren haben. Wir vergessen allzu oft, dass es noch Kinder sind, die auch lernen müssen, die auch mal Kinderkrankheiten durchmachen müssen und die auch mal Fehler machen dürfen.
 

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