| Zu meinem gestrigen Eintrag hat mich ein Sportfreund mit einer ausführlicher Mail angeschrieben. Ich werde diese Mail mit Genehmigung des Züchters hier einmal veröffentlichen. Wir haben im Brieftaubensport so viele schlaue Köpfe, die sich gute Gedanken machen. Aber diese dringen oft in keiner Weise durch, wenn diese Sportfreunde nicht in irgendwelchen Ämtern aktiv sind. Das ist eigentlich sehr schade.
"Deinen heutigen Ausführungen stimme ich, allerdings nur eingeschränkt, zu!
Genau wie in deinem heutigen Beitrag, wird, in allen Organisationen, ja zwischenzeitlich bis in die ??hohe Politik?? (nahezu und fast überwiegend, Berufslose mit abgebrochenem Studium), nur noch über die „Auswirkungen“ gesprochen!
Diskutiert man aber nur noch über die Auswirkungen, hat man seine Möglichkeiten von Maßnahmen gegen das Hauptübel, die “Ursachen“, verschlafen.
Ich will mich nicht immer wiederholen, doch die Ursachen für die heutige Situation, nicht nur in unserem Hobby, sind vielfältig und entsprechen der Entwicklung unserer Gesellschaft in allen Bereichen.
Kommen wir aber zurück zu unserem Hobby.
Wo liegen da die Ursachen der heutigen Entwicklung? Um nur die Wesentlichen zu erwähnen, wären diese aus meiner Sicht,
* Abschaffung der Bezirke und Kreisverbände
* Schaffung der Regionalverbände ohne klare Vorgaben, wer gehört zu welchem Regionalverband
* Kaum nachvollziehbare Meisterschaftssysteme
Verursacher und somit auch Ursache sind aber nicht ausschließlich beim Verband, sondern weitestgehend bei den s. g. Vertretern der Regionalverbände zu suchen, die, entgegen abgestimmten Beschlüssen in ihren Verbänden, bei diesen Verbandsabstimmungen ihr eigenes Süppchen oder aber das Süppchen von besser gestellten Kollegen kochen.
So wundert sich so mancher Sportfreund über die Abstimmung seines Regionalvertreters, der die vorausgegangene Abstimmung in seinem Regionalverband offensichtlich anders als die Mehrheit, verstanden hat!
Gerne muss, sehr oft, die Aussage von Neid und Missgunst als Ausrede für die abnehmende Zahl an Interessierten herhalten. Die, welche diese Aussagen treffen meinen dabei die kleinen, erfolglosen Sportfreunde.
Meine Erfahrung, als Beobachter der Entwicklungen in unserem Hobby sagt mir da aber was ganz Anderes aus! Der kleine, erfolglose Sportfreund ist und bleibt überwiegend „Liebhaber“ seiner Tiere!
Neid und Missgunst wird, zumindest aus meinen Erfahrungen, überwiegend, ja wenn nicht sogar ausschließlich, von s. g. „Erfolgsschlägen“ verbreitet, die nach einer oder mehrerer Niederlagen in einer Reisesaison die Reise einstellen und alle für die „schlechten“ Flüge Zuständigen, (Sportfreunde die ihre Freizeit für die Organisation unseres Hobbys opfern) für eigenes Versagen verantwortlich machen.
Selbst der 1. Konkurs eines „kleinen Sportfreundes“, wahrscheinlich der Einzige in seinem Leben, wird von solchen Leuten noch angezweifelt und in Frage gestellt.
Man scheut nicht einmal davor zurück, beim Verband nachzufragen um das zu verhindern.
Wie traurig ist es doch in unserem Hobby geworden!?
Ein weiterer Punkt sind unsere Meisterschaftssysteme.
Kannst du dir vorstellen, dass bei einer Mannschaftssportart in der einer Mannschaft doppelt so viele Spieler eingesetzt werden dürfen wie in der Anderen?
Kannst du dir vorstellen, dass vor einem Fußballspiel die Trainer beider Mannschaften tippen müssen wer die Tore schießt?
Kannst du dir vorstellen, dass nicht die Mannschaft gewinnt, welche die meisten Tore geschossen hat, sondern die, dessen Trainer die Mehrzahl der richtigen Torschützen getippt hatte?
Wäre es nicht so traurig, müsste/könnte man lachen!
Klar, man kann es nicht Allen Recht machen!
Was man aber machen könnte, wenn man wollte und nicht zu viele „Gönner oder Wohltäter“ für unseren Verband tätig wären, wäre die Änderung unserer Meisterschaftsbedingungen!
Mit entsprechenden Änderungen in unserem Meisterschaftssystem wäre es, auf deutsch gesagt, „Wurscht“, ob ein Züchter 20 oder 120 Tauben setzt.
Ich will hier nicht der Besserwisser sein, doch, ich habe mir über die Jahre viele Gedanken gemacht, von diesen veralteten Meisterschaftsmodellen zu verabschieden.
Für ein faires, ehrliches Meisterschaftssystem müssen (so meine nicht nur ich, sondern Herbert Wieden schon vor Jahren), für die Auswertung aller Flüge, folgende Punkte berücksichtigt werden.
* Zahl der gesetzten Tauben eines Züchters beim 1. Preisflug, diese Anzahl zählt für das gesamte Jahr, bei allen Preisflügen.
Sollte ein Züchter am 2. oder 3. Preisflug mehr Tauben setzen wollen, sind diese nicht mehr preisberechtigt, können also nur noch „außer Konkurrenz“, als nicht registrierte Trainingstauben mitgesetzt werden.
* Für alle Züchter zählen in der Preisliste, bis zu einer Zahl von 20 gesetzten Tauben, 2 Tauben, ab 21 gesetzten 3, ab 31 gesetzten 4, und und und……..
* In der Preisliste wird nicht nur die Zahl der gesetzten Tauben jedes Züchters, sondern auch die Gesamtzahl der gesetzten Tauben einer Gemeinschaft berücksichtigt und mit einem Koeffizienten berechnet.
* Ebenso sollte/muss die Flugstrecke mit entsprechendem Koeffizienten berücksichtigt werden.
Mit diesem oder einem ähnlichen Modus, der natürlich weiter modifiziert werden müsste, könnten mehrere Fliegen mit einer Kappe geschlagen werden.
* Mehr Chancengleichheit (wobei die Guten immer vorn sein werden) für Alle.
* Gleichmäßigere Auslastung der Transportkapazitäten über die gesamte Saison.
* „Vielleicht“ auch mehr Zufriedenheit unter den Sportfreunden?
Ich denke, dass mit solchen Überlegungen auch viele, der von dir angesprochenen Punkte deutlich verbessert werden könnten.Siehe auch unter „Denkanstöße“ in BT international."
Ich gehe nicht mit allem Konform was dieser Sportfreund mit schreibt. Er hatte mir auch noch Tabellen mit diversen Berechnungen für die Meisterschaftsmodelle angehängt, die sehr interessant waren.
Man sieht: hier hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht.
Das hatte übrigens die Zukunftskomission auch. Von deren Ideen und Vorschlägen ist auch nicht viel übrig geblieben. Was aber in den Ansätzen der Zukunftskomission völlig aussen vor geblieben war, war eine wie auch immer geartete Gleichstellung der Bedinungen für Schläge, die nur sehr wenige Tauben reisen, gegenüber Beständen mit sehr vielen Tauben....
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