| Auch der letzte Flug der Altreise ist in unserer Reisevereinigung glatt und gut verlaufen. Ich möchte von dieser Stelle allen Siegern in dieser Saison sehr herzlich gratulieren! Wenn man in einer RV mit 42 reisenden Schlägen zu Saisonbeginn am Ende die Siegerlisten anführt, dann geht das nur mit beständig sehr guten Leistungen!
Es war aufgrund der Wetterbedingungen kein leichtes Reisejahr! Wir hatten in der RV aber keinen Flug auf dem wir zu große Verluste hatten. Ein einziger Flug, als wir auf einen Montag geschoben hatten, an dem kaum andere RVen aufgelassen haben, brachte etwas größere Schwierigkeiten mit fehlenden Tauben und v.a. vielen durch Greifvögel verletzten Tieren.
Da unsere Reisevereinigung in diesem Jahr beschlossen hatte nicht an den Regionalflügen teilzunehmen, war es auch ein sehr lehrreiches Reisejahr. Die Ergebnisse in der RV verschieben sich dann doch teilweise sehr. Die Resultate werden windanfälliger und es passiert häufig das, was eine große Flächen-RV wie unsere auf der Jungreise fast wöchentlich erlebt: kurz verliert, lang gewinnt - und das wird durch den Windeffekt teilweise noch deutlich verstärkt. Den gleichen Effekt haben wir allerdings auch sehr häufig in unserem Regionalverband - insbesondere bei den zunehmend höheren Fluggeschwindigkeiten, die wir Jahr für Jahr erleben.
So ein Reisejahr, in dem man alleine transportiert, verursacht natürlich auch deutlich höhere Kosten und insgesamt ist ein solches Vorgehen nicht ewig tragbar. Da muss man sich auch im Klaren drüber sein.
Andererseits muss man feststellen: es ist ein viel angenehmeres und entspannteres Reisen, wenn nicht schon dienstags und mittwochs darüber diskutiert wird, welcher Flug am Wochenende wann stattfindet, um die Bedingungen für irgendwelche Meisterschaften zu erfüllen! Dieses Denken der Reisepläne von oben herab, d.h. die Flugansetzungen um irgendwie die Vorgaben der Deutschen Meisterschaften und As-Tauben-Wertungen zu erfüllen, sind das größte Elend im deutschen Brieftaubensport. Wir richten unser Hobby an Vorgaben aus, die für maximal fünf Prozent der Züchter überhaupt wichtig sind und das ist auf die Dauer einer der größten Fehler, den wir im Brieftaubensport in den vergangenen Jahren gemacht haben. Das alles für nur zu Frust und Unzufriedenheit!
Darüber hinaus muss man sagen, dass wir mit der Entscheidung alleine zu reisen auch dahingehend recht hatten, dass den Regionalverbandsflugleitern in diesem Jahr schon nach drei bzw. vier Flügen vorrübergehend die Lizenz entzogen wurde, weil da wieder einmal ein Flug veranstaltet wurde, der so nicht zu verantworten war.
Ich will das alles nicht weiter ausführen. Aber man stelle sich einmal vor unsere Tauben wären auf diesem Flug auch wieder im Kabi gewesen....ich möchte nicht wissen was hier los gewesen wäre! Die Züchter wollen in ihrer Mehrheit ihre Tauben sicher nach hause haben und nicht irgendwelche Flüge durchgedrückt haben, von denen man meint, dass es schon irgendwie gehen wird. Das muss endlich einmal begriffen werden.
Für uns selbst bin ich mit dem Reisejahr insgesamt zufrieden. Obwohl ich aus Zeitgründen die Reise vorzeittig beendet habe und die Tauben auf den letzten beiden Flügen nicht mehr gesetzt habe, sind wir doch noch recht ordentlich in den Meisterschaften unserer RV platziert und was viel wichtiger ist: für das nächste Reisejahr muss ich nach dem Tod meines Vaters insgesamt einiges ändern, was in dieser Saison aufgrund der Kurzfristigkeit nicht möglich war. Papa verstarb in der Nacht nach dem ersten Vorflug und danach war hier für längere Zeit Alles wichtiger als die Tauben. Daher war der Einstieg ins Reisejahr schwierig und auch die Betreuung in der Saison sehr viel anders als in den Reisejahren bisher. Insofern freue ich mich, dass unsere Tauben es insgesamt sehr gut gemacht haben und für das kommende Reisejahr - wie auch immer sich das nun für unsere RV insgesamt gestaltet - habe ich hier eine ordentliche und hoffnungsvolle Mannschaft an Alttauben sitzen. Ich hoffe nun, dass die Jungreise so verläuft, dass wir nicht allzu viele Tauben verlieren und ich noch einige junge Vögel in die Reisemannschaft übernehmen kann.
Aktuell sind unsere Witwer noch getrennt, aber ich werde sie vermutlich morgen oder übermorgen, dann mit ihren Weibchen zusammenlaufen und auf ein Gelege kommen lassen, damit die Zeit der Witwerschaft für sie nun auch ein Ende hat.
| | |
|