| Die Wettervorhersagen haben sich gestern im Laufe des Tages und dann auch heute morgen nochmals verändert. Nun sieht es so aus, als dass auf unserer Südostrichtung am Samstag keine Flüge machbar sind, dafür aber am Sonntag wohl auch weitere Flüge möglich sind. Unser Flugleiter hat den Flug für Montag angesetzt, genauso wie der uns vorgelagerte Regionalverband 455. Dort will man einen 500er machen, wir wollen 420 Kilometer fliegen. Montag scheinen wir bezüglich des Wetter auf jeden Fall auf der sicheren Seite zu sein, aber ich denke, dass es auch am Sonntag möglich wäre einen weiten Flug zu machen.
Letztlich scheint es mir, dass man einfach geduldig abwarten sollte bevor man frühzeitig verschiebt o.ä. Die Wettervorhersagen sind ohnehin nicht zuverlässig bei allem was über zwei Tage hinaus geht.
Aber einige Sportfreunde machen sich auch verrückt. Da wird auf die Fütterung verwiesen, die man verändern müsse oder sogar darauf, dass man den Tauben am Tag vor dem Einsetzen keinen Freiflug mehr gibt und all solche Dinge. Für mich ist das alles zu vernachlässigen und macht keinen großen Unterschied für die Leistung am Flugtag - nicht einmal einen kleinen Unterschied.
Gestern traf ich einen Züchter, der mir genau das berichtete, was ich hier noch vor kurzer Zeit gechrieben hatte: man war mit der Leistung der Tauben in dieser Saison nicht zufrieden. Sein Schlagpartner ist zum Tierarzt gefahren. Es war alles ok. Aber es gab natürlich ein Anitbiotikum für die Luftwege, welches man geben sollte. Der Züchter war gar nicht überzeugt davon, dass nun eine Gabe eines Antibiotikums der richtige Weg ist: "Dann wird es mal einen Flug besser und dann wird es wieder schlechter. Das kennt man doch.", sagte er. Aber sein Schlagpartner sei sehr ehrgeizig und verstehe nicht, dass die Tauben, besonders die Alttauben, dieses Jahr keine gute Leistung zeigen würden.
Wir haben uns dann darüber ausgetauscht, dass das bei vielen Schlägen so ist (auch bei uns teilweise) und dass man Form nicht erzwingen kann. Die kommt oder sie kommt nicht. Aber in der Saison herumzudoktorn hat noch selten nachhaltig etwas verbessert.
Der Sportfreund fragte mich dann ob ich irgendein natürliches Präparat "für die Luftwege" einsetzen würde. Ich habe ihm gesagt, dass ich daran nicht glaube und das nicht praktiziere. Ich glaube nicht an den Nutzen von irgendwelchen Kräuter- oder Broncho-Tinkturen bzw. irgendwelche Pulver, wenn man sie ein oder zwei Tage in der Woche gibt. Das ist Geldverschwendung. Der Züchter sagte mir, dass er Naturaline verwende Anfang der Woche. Ich habe dann erwidert, dass ich Naturaline ganz ausgezeichnet finde im Winter, wenn man es jeden zweiten Tag oder so gibt über zwei, drei, vier Monate. Aber dass ich es in der Reise bei einer Gabe an ein oder zwei Tagen in der Woche eher für überflüssig halte.
Ich bin nun man gespannt wie die Reiseleistung des Schlages sich verändert, wenn Medikamente eingesetzt wurden und ob es nachhaltig stabiler wird mit den Ergebnissen.
Am 15.06. hatte ich hier darüber geschrieben, dass es Überlegungen gibt eine Windberechnung in die Preislisten einzubauen ähnlich wie beim Skispringen. Ich halte diesen Ansatz wirklich für einen hanebüchenen Unsinn. Aber auf Betreiben des Innovationsteams sollen nun drei Regionalverbände für den Rest der Reise probehalber solche Preislisten erstellen. Es solle eine Berechnung geben nach der der herrschende Wind alle 2,5 KM berechnet und dann nach bestimmten Formeln in das Ergebnis der Taube mit einbezogen wird. Ich hatte bereits darauf hingewiesen, dass man dann aber noch wissen muss wie hoch die einzelne Taube geflogen ist. Denn auf 50 Meter Höhe ist der Wind anders als auf 200 oder 500 oder noch größerer Höhe. Welcher Windmessungen werden denn da zum Maßstab genommen? Es sollte mich schwer wundern, wenn dieses Eperiment irgendetwas positives und zielführendes hervorbringen würde. Haben wir denn wirklich keine anderen Probleme als den Wind mit einzuberechnen? In einer RV wie unserer mit ihrer großen Ausdehnung oder gar in den Regionalverbänden kann es auch vorkommen, dass es hier einen starken Schauer gibt und dort bestes Wetter ist. Wollen wir das demnächst auch noch einberechnen?
Im Übrigen bin ich fest davon überzeugt, dass sie Windberechnung, wenn die denn funktionieren würde, v.a. den sehr gut reisenden Schlägen über ein ganzes Reisejahr nutzt und die Abstände zwischen stark und weniger gut reisendem Schlag nochmals vergrößern wird. Aber vielleicht ist das auch so gewollt.... | | |
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