| Mein Gefühl dass unsere Reisevögel nicht in absoluter Top-Verfassung sind, so wie ich mir das wünschen würde, scheint sich zu bestätigen. Sie fliegen ordentlich in die Preise, aber nicht ausgezeichnet und sie fliegen recht wenig konstant, sodass jede Woche andere Tauben in der Preisliste erscheinen.
Unser gestriger Flug ab Rohr (für uns 303 Kilometer), der aufgrund des von mir gestern beschriebenen Reifenschadens an unserem Kabi über eine kürzere Entfernung ausgetragen werden musste, als geplant, lief doch ein Stück weit unter dem Motto "vom Winde verweht": Die Preisliste liest sich in Teilen eher wie eine Jungtaubenpreisliste mit Serienergebnissen von Sportfreunden, die ganz im Nordosten unserer RV ihren Schlag haben. Man sieht schon deutlich, dass der Wind die Tauben extrem dorthin drückt und die Preise vergibt. Es sind allemal super Ergebnisse, die einige Schläge dort erzielen, aber man muss es auch ein wenig einzuschätzen wissen.
Unseren ersten Tauben gelang es zumindest ein wenig in die "Phalanx" dieser Serienergebnisse einzudringen. Das war wirklich in Ordnung als gleich drei Vögel (alles Jährige) zusammen anflogen. Es folgte gleich noch ein jähriger Vogel und somit konnten wir vier Tauben unter den ersten dreißig Tieren platzieren. Danach waren aber teilweise die Pausen etwas zu groß, obwohl die Vögel ordentlich heimkamen, aber aufgrund des Windes teilweise nicht landeten.
Am Ende erzielen wir von 42 eingesetzten Vögeln 17 Preise. Im Witwerschlag war das Ergebnis mit 35/16 wieder ordentlich, von den 7 Junggesellen aus dem Jungtierschlag erzielt nur einer einen Preis.
Auffällig ist einfach, dass die Tauben sehr unbeständig kommen. Zwar stellen wir aktuell den besten Vogel der RV (ein Jähriger) und die jährigen Tauben machen es allgemein ganz ordentlich, aber unsere Altvögel enttäuschen mich doch bisher etwas. Mal kommt dieser in die Preise, mal jener, mal dieser früh, mal ein anderer. Es ist insgesamt sehr wenig konstant.
Aber diese Probleme kennen wir aus anderen Jahren mit ständig so hohen Fluggeschwindigkeiten. Auch gestern waren es in der Spitze mehr als 1.500 m/min. Richtige Taubenflüge sind das einfach nicht dieses Jahr. Die Unbeständigkeit einzelner Tauben mag da auch ein wenig mit unserer Versorgung zusammenhängen. Gerade bei diesen ständig schnellen Flügen ist das beinahe Standfutter sicherlich nicht optimal.
Ich sehe auch immer mehr, dass, nicht nur hier bei uns, im Grunde genommen die Weibchen die Preislisten dominieren. Es ist sehr schwer gegen die guten Weibchenspieler anzuspielen. Unter den ersten zehn Schlägen in unserer RV-Meisterschaft befinden sich nur zwei Schläge, die keine Täubinnen spielen. Das zeigt sich auch darin, dass wir in der RV-Männchenmeisterschaft immerhin noch Platz 2 belegen, aber in der RV-Gesamtmeisterschaft aktuell nur Platz 5. Ich denke, dass Täubinnen einfach besser geeignet sind für die Wetter- und Windbedingungen, die wir in diesem Jahr haben.
Da wir mit unserer RV dieses Jahr unabhängig vom Regionalverband reisen, bekommen wir ja keine Verbandsauszeichnungen. So haben wir uns den Spaß gemacht an diesem Wochenende einige Bronzemedaillen auszufliegen in der RV so wie es auch sonst laufen würde und immerhin ist es unseren Vögeln gelungen eine dieser Bronzemedaillen zu erringen, was ja auch erfreulich ist. Ebenso erfreulich ist, dass gestern sehr schnell alle Tauben wieder zuhause waren. Auch in dieser Woche wird das Wetter wieder sehr wenig sommerlich und sehr wechselhaft. Ich wäre aber schon dankbar, wenn einfach mal dieser elende Wind nachlassen würde und wir dann am nächsten Wochenende einen ingesamt etwas langsameren Flug hätten.
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