| Zu unserem zweiten Preisflug der Saison wurden unsere Tauben gestern morgen um 7.35 Uhr in Rüdenhausen aufgelassen. Das ist für unseren Schlag eine Entfernung von 243 Kilometern. Auf der gesamten Strecke wehte ein leichter Südost- also Rückenwind, sodass die Tauben schließlich mit einer Geschwindigkeit von mehr als 1600 m/min in der Heimat eintrafen.
Wie so oft bei recht frühen Auflässen stand der Konkurs für eine solch kurze Entfernung mit 30 Minuten doch recht lange offen. Ich wundere mich immer wieder warum man die Tauben - und das war jetzt nicht nur bei unserem Flug so, sondern bei vielen, vielen anderen Flügen an diesem Wochenende - wenn doch über den ganzen Tag sehr gutes Taubenwetter vorhergesagt ist, so früh auflassen muss und das teilweise in 10-Minuten-Abständen. Es ist nicht so, dass die Tauben dann schlecht kommen, aber sie kommen nicht so geschlossen in den RVen und Transportgemeinsschaften an, als wenn man vielleicht mit dem Auflass noch eine Stunde wartet. Immerhin haben wir Sommerzeit und es ist dann auch eigentlich vom Sonnenstand her etc. eine Stunde früher. Noch 10 Minuten früher als wir hatte z.b. am gleichen Auflassort eine andere RV gestartet und dort stand der Konkurs eben auch nochmal 6 Minuten länger offen. Das ist grundsätzlch alles nicht schlimm. Das Wetter ist ja gut und die Tauben kommen den ganzen Tag. Aber ich gehe jede Wette ein, dass bei einem Auflass nach 8 Uhr und mit ein bißchen Geduld die Konkurszeiten teilweise deutlich kürzer wären und zunächst auch weniger Tauben fehlen würden.
Wie auch immer: für unseren Schlag war es insgesamt ein sehr guter Flug. Wir erzielen insgesamt 47/32 Preise und beginnen mit dem 11.Konkurs in der Preisliste. Das war ein sehr guter Schritt nach vorne. Wenn ich es wieder aufteile, dann machen im Witwerschlag von 39 eingesetzten Tauben 29 einen Preis (74,3 Prozent) und von den 8 Junggesellen aus dem Jungtierschlag machen 3 einen Preis (37,5 Prozent). Das ist alles ok und im Witwerschlag zeigt die Tendenz bei den Reiseleistungen nun deutlich in die richtige Richtung.
Es sind auch alle Tauben wieder da. Der letzte Vogel (auch einer der Junggesellen vom Jungtierschlag) traf gestern abend gegen 18 Uhr zuhause ein, als ich unsere Jungtauben zum Freiflug herausgelassen hatte. Allerdings scheinen doch bei mehreren Schlägen auch wieder Tauben zu fehlen - und teilweise zu viel, was natürlich überhaupt nicht gut ist.
Dazu eine kleine Anekdote, wie ich sie auch noch nicht erlebt habe hier am Schlag. Gestern während der Konkurszeit sind innerhalb von drei Minuten hier drei Zuflieger eingesprungen, die sofort an unserer Herwi-Tränke nach Wasser suchten. Ich habe alle drei gefangen, was zwischen unseren ankommenden Tauben nicht so ideal war und diese Zuflieger dann alle in einer Trainings-Box von Geraldy mit Wasser versorgt. Sie tranken auch alle gierig. Ich habe dann kontrolliert woher diese Tauben kamen...und stellte fest: sie waren alle drei von Züchtern unserer RV. Eine vierte Zuflieger-Täubin saß hier während die Tauben kamen noch auf dem Ausflug, kam aber nicht herein. Dort konnte ich nur drei Nummern auf dem Telefonring erkennen und vermute, dass sie ebenfalls aus unserer RV war. Aber das weiß ich nicht mit Sicherheit.
Aber dieser Durst der zugeflogenen Tauben war wirklich nicht unerheblich und da schrillen bei mir immer die Alarmglocken. Ich glaube es ist auch ein Problem, dass viele Tauben im Kabi einfach zu schlecht oder gar nicht trinken.
Die Versorgung unserer Reisetauben erfolgte dann nach dem Flug so wie immer in den letzten Jahren. Über das Futter gab es am Abend flüssige Hefe von Dr. Wolz und Mineralpulver von Dr. Marien und ein kleines bißchen Heilerde zum weiteren Abtrocknen des Futters, sowie mit einem Probiotikum der Firma Backs mit dem Namen TS-7. Da wir in diesem Jahr anderes Futter als das gewohnte Futter von Matador verwenden, mische ich heute morgen und auch später noch einmal das Relax-Futter D021 von Paloma mit Zontjens Gelb von Beyers und gebe etwas Mais und Hanf dazu am Morgen (am Nachmittag nicht mehr).
Aktuell haben die Tauben bei geöffnetem Ausflug Freiflug und können machen was sie wollen für eine Stunde. Da ich heute und in den nächsten Tagen Spätdienst habe, werde ich sie dann gleich hereinholen und anschließend füttern und dann kurz bevor ich zum Dienst fahre noch einmal Futter für den ganzen Tag in den Trog geben. Das ist schon eine neue Erfahrung für mich, aber ich kann die Tauben nicht erst versorgen, wenn ich von der Arbeit zurückkomme, denn dann ist es fast dunkel.
Wenn man so will arbeite ich da nun also mit Standfutter am ganzen Nachmittag und ich bin gespannt wie sich das insgesamt auf die Dauer auswirkt. | | |
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