Brieftauben Mimberg

NEUIGKEITEN

Brieftauben-Mimberg bei Facebook *Klick*
Dienstag, 09.01.2024
Sascha am 09.01.2024 um 04:20 (UTC)
 Nun ist es doch noch einmal recht kalt geworden mit Dauerfrost und relativ tiefen Nachttemperaturen. Das ist für die Natur gut, denke ich und auch für unsere Tauben. Ich füttere nun relativ knapp, damit insbesondere die Reisevögel etwas Gewicht lassen, wenn sie zu viel auf den Rippen haben. Bei den Zuchttauben sehe ich es nicht ganz so eng - wenn diese einige Gramm zu viel haben, dann finde ich das sogar recht gut, denn sie müssen in einigen Wochen paaren und gute Junge züchten. Es darf natürlich nicht so sein, dass sie total verfettet sind. Aber das passiert eigentlich nicht, wobei ich vor einiger Zeit mal einen Zuchtvogel selektieren musste bei dem ich mich nachher erschrocken habe, wieviel Fett er angesetzt hatte.
Das hatte mich seinerzeit dazu geführt mir nochmals Gedanken über die Versorgung und Fütterung zu machen, die ich eigentlich bis heute nicht richtig abgeschlossen habe. Aber da hat mich der Vortrag von Gerhard Homberg am Wochenende wieder etwa weiter gebracht, denn er hat für sich ein Futtersystem für die Reise entwickelt, dass mir absolut logisch und nachvollziehbar erscheint. Er versorgt die Tauben am Rückkehrtag mit seinem Futter Vanrobayes 189 und Hanf dazu. Ebenso macht er das am Folgetag und dann stellt er um auf seine Mischung Vanrobayes 4003 und ergänzt zu dieser Mischung im Grunde genommen nur noch das Fett je nach Bedarf in Form von Erdnüssen.
Ich finde das insgesamt ein für uns sehr interessantes Versorgungskonzept, dass ich aber wiederum für unsere Art die Tauben zu führen ein wenig anpassen müsste. Aber der Ansatz die Tauben so zu versorgen ist für mich absolut verständlich. Ich habe hier hin und wieder ja schon geschrieben, dass ich denke, dass wir sowohl die Zucht- als auch die Reisetauben oftmals gut reichhaltig ernähren.
Ich werde mir jedenfalls zur Fütterung, wie sie Sportfreund Homberg durchführt, noch einmal einige Gedanken machen und vielleicht die Fütterung unserer Reisetauben in diesem Jahr einmal entsprechend verändern. Es macht auch immer Spaß etwas auszuprobieren.
 

Montag, 08.01.2024
Sascha am 08.01.2024 um 04:24 (UTC)
 Auch der gestrige Sonntag ist auf unserer RV-Ausstellung insgesamt sehr zufriedenstellend und angenehm verlaufen, Am Vormittag hier Spitzenzüchter Gerhard Homberg einen sehr interessanten Vortrag. Zu der Zeit hätten es sicher noch ein paar Besucher mehr sein können, aber über den Tag füllte sich unsere Einsatzstelle dann mehr und mehr. Der Vortrag selbst brachte einige interessante Dinge zutage hinsichtlich der Führung der Tauben bei Gerhard Homberg. Ich habe mir mehrere Notizen gemacht und werde mir über einige Dinge noch Gedanken machen. Man muss sicher nicht immer einer Meinung mit Spitzenzüchtern sein, z.b. hinsichtlich der medizinischen Versorgung, aber man kann sich zu vielen Dingen eigene Überlegungen machen. Die Fütterung wie sie Gerhard Homberg praktiziert ist sehr interessant für mich und geht genau in die Richtung wie ich sie in zurückliegend hier schon mehrfach beschrieben habe: wir füttern meiner meinung nach oft zu gehaltvoll und zu belastend für dir Tauben. Auch zu den Impfungen gab es interessante Dinge zu erfahren und so konnte, denke ich, jeder aus diesem Vortrag für sich etwas mitnehmen.
Anschließend wurde dann die Auktion durchgeführt und bei der folgenden Tombola hatte ich, im Gegensatz zum Vortag, auch etwas mehr Glück und gewann einige Preise und dann ging die Ausstellung mit Ehrung der Ausstellungssieger irgendwann langsam zu Ende. Besonders schön fand ich es, dass auch ehemalige Brieftaubenzüchter, die aus Alters- und sonstigen Gründen keine Tauben mehr halten, vor Ort waren und auch Mitbürger, die ansonsten wenig mit Brieftauben zu tun haben. Auch einen Sportfreund aus Albanien, der sehr taubenbegeistert ist und der hier in Deutschland arbeitet, hatten war anwesend und so konnte unser Hobby, denke ich, in einem ansprechenden Rahmen präsentiert werden. Insgesamt war es also eine sehr gelungene Veranstaltung bei der auch gestern wieder Gespräche zum kommenden Reisejahr geführt wurden u.a. auch mit Sportfreunden aus Nachbar-RVen und in dieser Hinsicht wird es, so denke ich, auch noch ein sehr spannendes Frühjahr.

.

.
 

Sonntag, 07.01.2024
Sascha am 07.01.2024 um 06:57 (UTC)
 Der gestrige Samstag ist auf unserer RV-Ausstellung insgesamt sehr gut und sehr harmonisch verlaufen. Unsere Einsatzstelle war gut besucht, es gab eine schöne Verlosung und die Tauben konnten bewundert werden und am späten Nachmittag gab es die Siegerehrung zu unserem zurückliegenden RV-Reisejahr. In den vielen Gesprächen, die man an so einem Ausstellungstag so führt waren immer wieder drei Dinge Thema: die Greifvogelsituation bei verschiedenen Züchtern (es gibt in unserer RV einige Schläge, welche ihre Tauben auch jetzt im Winter herauslassen und wo der Druck und die Gefahr und eben auch die verluste durchaus unterschiedlich sind), es wurde selbstverständlich auch immer wieder noch über den katastrophalen Flug ab Passau und die teilweise wirklich großen Verluste v.a. auch von sehr guten Tauben und die damit verbundenen Umstände gesprochen (und z.b. dass bis zum heutigen Tag außer dem sicherlich hauptverantwortlichen Flugleiter alle anderen Beteiligten nicht einmal bekannt haben, wie ihr Beitrag zu diesem Desaster war und warum es so war) und daraus folgernd thematisierten viele Sportfreunde immer wieder die z.T. völlig unbefriedigenden Umstände in unserem Regionalverband. Angefangen vom Reiseplan und dem Beginn der Reise (für die Sauerländer RVen einfach deutlich zu früh), hin zu nicht nachvollziehbaren Flugverlegungen, Flugverschiebungen und auch Auflassentscheidungen (immer nur aufgrund irgendwelcher Meisterschaftsbedingungen, die für 90 Prozent der Züchter nicht wichtig und interessant sind), bis zu dem Punkt dass man einfach keinerlei Vertrauen mehr in einige Verantwortliche im Regionalverbandsvorstand oder in anderen RVen hat. Es ist allen Züchtern hier durchaus bewusst, dass man in den heutigen Zeiten zusammenarbeiten sollte und aufeinander angewiesen ist. Aber wenn der Eindruck entsteht, dass diese notwendige Zusammenarbeit nur noch Rosinenpickerei ist und dazu dient, dass am Ende ganz wenige Züchter um irgendwelche großen Meisterschaften spielen wollen und dafür schlechte Flugverläufe riskiert werden und Reisepläne beschlossen werden, welche für viele Züchter so überhaupt nicht interessant sind, dann muss man sich bei allen Schwierigkeiten, die das mit sich bringt, überlegen, ob man sich als Reisevereinigung aus all diesem Theater ausklinkt und sagt: wir machen dieses Jahr etwas ganz alleine und sorgen dafür, dass unsere Züchter zufrieden sind. Unsere RV ist in unserem Regionalverband immernoch die größte hinsichtlich der reisenden Schläge und unsere RV ist finanziell kerngesund und das hat auch den Grund, dass hier bei uns immer das Interesse und das Wohl aller mitglieder im Mittelpunkt der Entscheidungen stand und nicht irgendwelche Meisterschaften oder andere Dinge. Und so wollen wir es hier erhalten und so wollen wir hier unser Hobby betreiben. Und entsprechend werden hier in den nächsten Wochen, wenn wieder Versammlungen anstehen und Beschlüsse gefasst werden auch unsere Entscheidungen treffen. Die Mehrheit der Züchter in unserer RV hat schlicht keine Lust mehr sich durch den deutschen Brieftaubenverband oder den Regionalverband oder einzelne Nachbar-RVen oder wen auch immer vorschreiben zu lassen, wie sie ihr Hobby gestalten sollen. Wir wollen hier Spaß an unseren Tauben haben, eine für alle interessante und zufriedenstellende Reisesaison gestalten und wie wir das für unsere Mitglieder am ansprechendsten machen, das wird auch aktuell auf der Ausstellung immer wieder besprochen.
Für uns selbst kann ich noch sagen, dass von unseren sieben ausgestellten Tauben in ihren Klassen nur eine einen Preis macht, aber immerhin macht unser 21-37 in seiner Klasse den ersten Preis....der Vogel war allerdings auch, so ehrlich muss ich sein, der dickste von all unseren Tieren und das zeigt mir einmal mehr, dass ich im Grundsatz wenig mit dem Ausstellungswesen und dem Richten der Tauben anfangen kann, denn ich bevorzuge es eigentlich Tauben danach zu bewerten, wie ihrer sportlichen Qualitäten sind und nicht, ob sie über den Herbst und Winter ordentlich Speck angefressen haben.

.

.

.

.

.

 

Samstag, 06.01.2024
Sascha am 07.01.2024 um 06:32 (UTC)
 Gestern Abend habe ich unsere Tauben zur Ausstellung gebracht. Dort wurden sie dann schon am Abend durch die Preisrichter bewertet, aber vor Abschluss des Richtens war ich schon wieder zuhause. Endgültige Ergebnisse sehe ich dann erst heute. Wir haben nur Vögel ausgestellt, da wir auch nur mit Vögeln an der Reise teilnehmen. Wir hätten natürlich auch junge Weibchen ausstellen können, aber ich möchte immer gerne Tauben ausstellen, die auch im kommenden Jahr an der Reise teilnehmen sollen. Die alten und jährigen Vögel waren mir deutlich zu schwer. Nach Ende der Ausstellung ist hier erst einmal Fastenzeit für diese Tauben angesagt - da gibt es erst einmal längere Zeit nur sehr wenig Futter und ich denke, dass ich mir dazu auch noch einen Sack Paddy-Reis oder Säuberungsmischung kaufen werden und diesen dann verfüttere.
Dass unsere Tauben teilweise zu schwer sind mag für die Ausstellung nicht so schlecht sein. Züchter, die mehr wert auf Ausstellungen legen sagen das ja immer wieder. Aber wenn Fett dafür sorgt, dass man die wirklichen Qualitäten einer Reisetaube, also die Muskulatur etc nicht gut fühlen kann, dann sollte man doch das Ausstellungswesen mal überdenken. Wir züchten Sporttauben. Die sollten eigentlich nie zu fett sein und schon gar keine besondere Bewertung bekommen, wenn sie zu fett und zu rund sind. Aber scheinbar ist bei Ausstellungen sehr oft das Gegenteil der Fall. Aber insgesamt ist das Ausstellungswesen ja auch nur ein Spaß zur Winterzeit, der etwas zur Geselligkeit in einer RV beiträgt.
Heute findet dann die Siegerehrung zu unserem, für die RV verkorksten, zurückliegenden Reisejahr statt. Und morgen dann der Vortrag bzw. die Podiumsdiskussion mit Gerhard Homberg ab ca. 10.30 - ich denke das wird eine schöne und interessante Sache und kann sicher auch für den ein oder anderen Sportfreund, der nicht unserer RV angehört, interessant sein.
Heute abend läuft die Pre-Auktion der Versteigerungstauben unserer RV im Internet aus. Ich habe die Auktionstauben - auch unsere eigene Taube - hier in den letzten Tagen ja verlinkt und sollte jemand Interesse an einer Taube haben, dann kann er bis heute abend noch bieten.
Gestern fragte mich ein Sportfreund, ob unsere Auktionstaube ein Vogel sei. Ich denke dass es ein Vogel ist, ja. Aber die Nestschwester zu diesem Vogel sitzt hier auch noch bei uns (ich wollte sie eigentlich für uns behalten). Sollte aber jemand Interesse eher an einem Weibchen haben, dann kann er sicher auch den Vogel ersteigern und nachher Kontakt zu mir aufnehmen und das Weibchen bekommen. Ich denke die Täubin ist in der Hand und im Bau und von der Muskulatur etc. dem Vogel sehr ähnlich. Das macht also keinen großen Unterschied.
Ich hoffe, dass ich es heute Vormittag schaffe unsere Zuchttauben gegen Pocken zu impfen. Das habe ich mir eigentlich vorgenommen. Dann wäre ich für die Zuchttiere schon einmal mit den Impfungen durch für dieses Jahr. Mir fiel dazu folgendes ein: auf der DBA saß ich ja einige Zeit am Beratungsstand der Tierärzte bei Dennis Rubbenstroth und da kamen mehrmals Züchter vorbei mit Fragen zu Impfungen. Auch dazu, welche Impfstoffe eigentlich zugelassen und verfügbar sind, denn die Tierärzte, welche irgendwo vor Ort sind, sind ja oftmals nicht auf Brieftauben spezialisiert und wissen das nicht so. Es wäre doch sehr wünschenswert, wenn unsere Verbandsklinik so etwa ein Mal Anfang des Jahres in der "Brieftaube" in einem kleinen Beitrag (und auch auf der Verbandshomepage) darstellen könnte, welche Impfstoffe derzeit in Deutschland für Brieftauben für welche Impfung aktuell zugelassen sind und man könnte gegebenenfalls ergänzen inwieweit diese Impfstoffe aktuell auch verfügbar sind. Ich denke das würde vielen Sportfreunden und Tierärzten ein Stück weit helfen, denn der Dschungel an verfügbaren und weniger verfügbaren Impfstoffen gegen alle möglichen Erkrankungen (vielleicht könnte man in verschiedenen Beiträgen auch einmal über die Wirksamkeit und den Nutzen verschiedener Impfstoffe berichten) wird immer größer und für den normalen Züchter undurchsichtiger.
 

Freitag, 05.01.2024
Sascha am 05.01.2024 um 07:57 (UTC)
 Es gibt wohl kein Land der Welt, in dem Brieftaubensport betrieben wird, in dem so viele alte und zu einem ganz großen Prozentsatz einfach völlig unbrauchbare Tauben über das Internet nur aufgrund ihrer Abstammung verkauft werden, wie in Deutschland. Mich wundert es überhaupt nicht, dass die Taubenqualität in Deutschland von Jahr zu Jahr schwächer wird. Da werden fünf-, sechs-, sieben- oder acht Jahre alte Tauben mit vermeintlich bester Abstammung aus oftmals völlig fadenscheinigen Gründen verkauft, nur weil sie einmal selbst für teilweise viel Geld gekauft wurden.
Um es mal klar zu sagen: wer eine gute Zuchttaube besitzt, der verkauft sie in aller Regel nicht. Ob die drei Jahre alt ist, fünf Jahre oder 8 Jahre. Das was da teilweise massenhaft angeboten wird sind einfach fast ausschließlich Tauben, die wenig bis gar keine gute Nachzucht gebracht haben.
In den Niederlanden oder Belgien gibt es solch einen Markt für alte und eigentlich aussortierte Tauben längst nicht in dieser Form wie hier in Deutschland.
Es gibt inzwischen gut reisende Schläge, die sich reihenweise "Namens- und Abstammungstauben" anschaffen (und durchaus auch ältere Tiere), nur um diese an ihren Bestand zu kreuzen, der zwar gut fliegt, aber keine Namen hat und um die Nachzucht aus diesen Kreuzungen dann weiter zu verkaufen für mehr Geld, weil endlich Namen drin stehen.
Ich finde es wirklich ein absolutes Trauerspiel was sich im deutschen Brieftaubensport, der teilweise zu einem Brieftaubenhandel verkommen ist, so abspielt. Mehrere sogenannte Sportfreunde haben sich inzwischen darauf spezialisiert solche alten und im Grunde aussortierten Tauben über eine Art Agentur über das Internet zu vermarkten.
Ehrlich gesagt würde ich mich schämen so mit Tauben zu handeln. Wir haben hier in den letzten Jahren viele Tauben selektiert und aussortiert, die zwar eine hervorragende Abstammung hatten, aber einfach in Zucht und/oder Reise keine Leistung gebracht haben. Ist man eigentlich dumm, wenn man diese Tauben nicht auch noch zu Geld macht? Oder gehört nicht zu unserem Hobby auch noch ein bißchen so etwas wie Anstand.
Wenn Sportfreunde über das Internet einen Totalverkauf machen, weil sie das Hobby aufgeben (müssen), dann ist nichts dagegen einzuwenden, wenn auch deren ältere Tauben selbstverständlich mit verkauft werden.
Wenn gut reisende Schläge über das Internet eine Runde Jungtauben oder ähnliches anbieten, dann ist das selbstverständlich ehrlich und in Ordnung.
Letztlich sind auch die vielen Auktionen, welche RVen und Regionalverbände organisieren ok, weil sie Geld in die Kasse bringen sollen. Auch wenn ich persönlich gar kein Freund davon bin.
Aber alte Tauben, die einfach nichts gebracht haben nur wegen der Abstammung ins Internet stellen? Ich finde das für den Verkäufer peinlich. Und für die Käufer dieser Tauben kann ich auch nur feststellen, dass es da zumeist auch nur um das Weiterverkaufen der "Namenstauben" geht.
Auch dieses ganze Gehabe ist ein Teil der, wie ich gestern schon schrieb, wenig vorhandenen Leistungszucht in unserem Hobby. Gestern fiel mir im Internet eine Taube auf, die ich als Jungtier vor mehr als 7 Jahren selbst hätte bekommen können. Aber es war in der Herbstzeit, unser Schlag war voll und wo hätte ich sie hinsetzen sollen?! Also habe ich das Angebot damals dankend abgelehnt, auch wenn es eine Taube von erstklassiger Abstammung war. Das Tier ist dann bei einem anderen Züchter gelandet...und wird nun nach 7 Jahren im Internet angeboten. Wenn es eine Top-Zuchttaube geworden wäre, dann würde sie nicht verkauft. So einfach ist das....
Gestern riefen mich im Laufe des Tages zwei Sportfreunde aus unterschiedlichen Regionen an und beide berichteten darüber, dass es auch in ihrer Gegend, insbesondere in der Reisezeit, ständig Unruhe und Streit gibt über verschiedene Dinge. Merkt eingentlich niemand wie auch dieser völlig ausufernde Taubenhandel mit der ganzen Unruhe und Unzufriedenheit zusammenhängt? Wollen viele Sportfreunde es nicht merken oder ist ihnen all die Unruhe egal, weil sie finanziell davon profitieren? Ich vermute langsam es ist Letzteres.
Jeder Züchter, der sich neue Tauben anschafft, erwartet von diesen Tieren eine Verbesserung seiner Leistung. Aber die Leistung kann sich nicht bessern, wenn allzu viele Tauben gehandelt werden, deren einzige "Leistung" eine sehr gute Abstammung ist. Es fehlt in Deutschland oftmals zu sehr eine Auslese auf Leistung. Eine Taube, die nicht gut vererbt gehört selektiert und nicht weiter verkauft...
Da bin ich auch wieder bei dem Punkt, den ich gestern versucht habe zu beschreiben: es erfolgt vielfach keine Leistungsauslese und keine Leistungszucht mehr. Es ist, so wie Günter Prange es sagte und wie ich es letzten schon schrieb: "Es werden zwei Meter Stammbaum an einen Meter Stammbaum gepaart." Und daraus kommen leider allzu viele völlig unbrauchbare Tauben.
Mir ist und bleibt es ein völliges Rätsel warum man das hier in Deutschland nicht verstehen will und tausende alte und schlichtweg unbrauchbare Tiere gehandelt werden.
 

Donnerstag, 04.01.2024
Sascha am 04.01.2024 um 08:42 (UTC)
 Wenn ich, wie jetzt wieder in der Winterzeit, in alten Brieftaubenbüchern und Zeitschriften lese oder mir hier und da ein Video ansehe, dann denke ich oft darüber nach was eigentlich aus all den überragenden Tauben geworden ist, die seinerzeit so flogen oder züchteten. Es werden in vielen Berichten ganz ausgezeichnete Tauben vorgestellt. Super Vererber, super Reisetauben, Tauben, die sowohl hervorragend geflogen, als auch hervorragend vererbt haben. Aber wo sind all diese Tiere geblieben? Gibt es von ihnen noch Nachzucht in irgendeiner Form, die herausragende Leistungen in Zucht oder Reise zeigt? Es scheint mir, dass das doch alles sehr wenig ist. Ich denke dann darüber es eigentlich kommt, dass von solch hervorragenden Tieren kaum noch etwas übrig ist.
Denkt man beispielsweise an die Stammkoppel von Karel Meulemans und ihre herausragende Nachzucht seinerzeit. Hier in Deutschland war besonders der "Piet" von Raimund Hermes bekannt. Es ist praktisch nichts mehr davon vorhanden selbst wenn man bei den Tauben Generationen zurückgeht. Hier in unserem Kreisverband reiste über Jahrzehnte ganz hervorragend die Schlaggemeinschaft Fulgoni mit ihrer "Musketier-Rasse". Ist davon noch irgendwo etwas vorhanden. Vielleicht hier und da....aber nichts was heute noch wesentlich eine Rolle spielen würde. Praktisch jeder Brieftaubenzüchter kennt Harry Tamsen. Er flog über viele viele Jahre mit einem sehr kleinen Bestand teilweise sensationell. Ist von seinen Tauben noch etwas übrig? Ich denke so gut wie nichts. Gabi Vandenabeele hatte mit seinem "Kleinen". dem Wittenbuik", dem "Bliksem" und auch vielen ihrer Nachkommen eine ganz herausragende Linie, die sich aber inzwischen doch ein wenig verliert, selbst wenn es mit dem "Rudy", dem "Super Romeo" und anderen hervorragende Nachkommen gab und noch gibt.
Auch um den "Ringlosen" von Günter Prange, von dem es sicherlich noch einige erfolgreiche Nachzucht in Deutschland gibt, wird es langsam dünner und die Zahl seiner herausragenden Nachkommen sinkt.
Ist das einfach der Lauf der Zeit? Sind die heutigen Tauben besser? Und woher kommen dann die heute guten Tauben? Das sind Fragen mit denen ich mich gerne befasse.
Ich habe vor einigen Jahren mal aus Freude an der Sache für unseren Freund Dirk de Beer lange Stammbäume seiner Stammtauben geschrieben. Die Vorfahren seiner sehr guten Vererber habe ich aufgeschrieben bis in die 1950er oder 1960er Jahre soweit es nachvollziehbar war. Das war insbesondere bei den Janssen-Tauben der Fall und man konnte z.b. feststellen, dass seine Stammtauben 346 und die NL-105 irgendwann praktisch gleiche Vorfahren hatten. Beim GuS, den Dirk ja von Leo Heremans gekauft hatte, ließ sich der Stammbaum leider nicht so weit nachvollziehen.
Was mich aber im Pedigree des Gus und seines Bruders "Olympiade 003" wiederum beeindruckte war, dass drei seiner vier Großeltern sehr eng miteinander verwandt waren.
Es gibt Tauben, die sich bis heute in vielen Stammbäumen halten und dort weiter entfernt vorhanden sind. So war beispielsweise der Kannibaal von Dirk van Dyck die vielleicht beste Zuchttaube der letzten 50 Jahre. Immer wieder findet man auch heute noch Tauben, die sehr leistungsfähig sind und die auf diese hervorragende Reise- und Zuchttaube zurück gehen.
Würden wir Brieftaubenzüchter uns mehr mit "Ahnenforschung" bei unseren Tauben befassen, dann würden wir alle sicherlich noch viel mehr auf einzelne bekannte und berühmte Tauben in den Stammbäumen unserer besten Tauben stoßen.
Was aber doch auffällt ist, dass wir fast alle unsere Tauben im Kern relativ planlos verpaaren. "Gut mal Gut" heißt das Motto und natürlich ist zuvorderst das Ziel erst einmal gute Reisetauben zu züchten. Aber grundsätzlich kreuzen wir doch fast alle irgendwie etwas zusammen und hoffen, dass gute Reise- und Zuchttauben heraus kommen.
Wir betreiben praktisch alle keine gezielte Leistungszucht so wie man das eigentlich tun sollte. Ich bin überzeugt, dass wir vieles an unseren Tauben hinsichtlich der Gesundheit, der Orientierungsfähigkeit, hinsichtlich "Härte und Ausdauer" usw. verbessern könnten, wenn wir viel gezielter züchten und uns viel mehr mit Zucht und Auslese befassen würden.
Schaut man sich die aktuell hoch gehandelten Leideman-Tauben an, dann sieht man, dass es in erster Linie Kreuzungen verschiedener Linien sind. Unabhängig von der Qualität dieser Tauben bin ich schon jetzt davon überzeugt, dass von diesen Tauben in zehn Jahren kaum noch jemand sprechen wird....es ist dann alles heraus gezüchtet, so wie es bei vielen anderen "Rassen" der Fall war und es verliert sich dann alles was diese Tauben einmal ausgemacht hat. Den gleichen Prozess erlebt man nun bei den noch vor Kurzem so hoch gehandelten "Van den Bulck-Tauben", welche teilweise allerdings auch wieder "Heremans-Tauben" waren. Es wurde alles zu Geld gemacht was ging, dann wurde gekreuzt und alles durcheinander gepaart und nun wird schon bald die Zeit kommen, wo fast nichts mehr von diesen Tauben vorhanden ist.
Ich finde es insgesamt ein wenig schade, dass unsere ganze Brieftaubenzucht sehr planlos erscheint und wir damit das, was unsere Tauben wirklich ausmacht, das Heimfindevermögen, die Ausdauer, auch die "Härte" usw. über die Jahre doch ein Stück weit herauszüchten und wir damit gleichzeitig die Tauben irgendwie "verweichlichen". Das hat selbstverständlich alles auch mit den Ansprüchen zu tun, die wir auf der Reise an die Tiere stellen. Ich fürchte, dass wir uns da auf einem sehr falschen Weg befinden. Allerdings habe ich auch wenige Ideen wie man dieses ändern könnte....
 

<- Zurück  1 ...  37  38  39 40  41  42  43 ... 199Weiter ->