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Mittwoch, 23.10.2024
Sascha am 23.10.2024 um 04:52 (UTC)
 Gestern wurde über die sozialen Medien ein Schreiben verteilt, in dem der Vorsitzende des größten Regionalverbandes in Deutschland (Regionalverband 413) seinen sofortigen Rücktritt vom Amt erklärt. Nach langen Jahren im Amt ist er sehr frustriert über Alleingänge verschiedener RVen und über mangelnde Rückendeckung durch das Verbandspräsidium. Ohne darauf einzugehen was da nun im Einzelnen vorgefallen ist, ist auch dieser Rücktritt nur ein weiteres Symptom dafür, dass der Brieftaubensport in Deutschland in der aktuellen Organisation so einfach nicht funktioniert. Wir hier im Regionalverband 412 haben keinen neuen Vorstand gefunden, in anderen Regionalverbänden wird eifrig über Gruppebildungen diskutiert und wieder woanders scheren RVen und Fluggemeinschaften, oftmals aus guten Gründen, aus dem Programm aus. In letzter Konsequenz hat das Alles insbesondere damit zu tun, dass die Züchter in den RVen zur Teilnahme an Programmen genötigt werden, die sie so gar nicht möchten. Ich habe das hier mehrmals thematisiert. Wenn die Alternative für einen Brieftaubenzüchter ist, dass er zur Teilnahme an einem festgelegten Programm mit entsprechenden Flugverlegungen quasi gezwungen ist und er sonst gar nicht an der Reise teilnehmen kann und diese unterbrechen oder abbrechen muss, dann passt dieses System einfach nicht mehr in die heutige Zeit. Es funktioniert nicht mehr den verbliebenen Sportfreunden zu sagen: "Diesen Flug musst du schicken oder gar nicht. Friss oder stirb." Zumal dann nicht, wenn ständig Flüge verschoben werden.
Wenn man künftig die Regionalverbände weiter als Funktionseinheiten im deutschen Brieftaubensport erhalten möchte, dann sollte das vornehmlich zur Organisation der Flüge hinsichtlich Transport und Finanzierung sein.
Die größte Schwierigkeit hinsichtlich der Zufriedenheit in unserem Hobby ist doch inzwischen, so ehrlich muss man sein, dass sich ständig einzelne Züchter oder RVen benachteiligt fühlen. Diese gefühlte Benachteiligung kann man aber nur ein Stück weit aufbrechen, wenn man den Sportfreunden freistellt zu entscheiden an welchem Flug oder an welchen Flügen sie an einem Wochenende teilnehmen. Anders geht es nicht. Die Züchter müssen selbst entscheiden dürfen in welcher Konkurrenz sie ihre Tauben für einen 400 Kilometer-Flug oder einen 600 Kilometer-Flug einsetzen. Oder ob sie, wenn möglich an beiden Flügen teilnehmen oder ob sie samstags oder sonntags oder an beiden Tagen reisen möchten. Nur wenn man den Sportfreunden diese Möglichkeit lässt wird vielleicht etwas mehr Ruhe einkehren, denn dann kann sich niemand beklagen.
Inwieweit so etwas regional und überregional überhaupt umsetzbar ist kann ich nicht beurteilen. Aber ich kann nur immer sagen: wir brauchen große Auflässe mit möglichst vielen Tauben und sollten zur Auswertung diverser Meisterschaften aber kleine, sehr regionale Preislisten heranziehen. So ähnlich macht man es in Belgien seit Jahrzehnten auch.
 

Dienstag, 22.10.2024
Sascha am 22.10.2024 um 05:31 (UTC)
 In einer Facebook-Gruppe hat ein Sportfreund, von dem ich weiß, dass er hier auf der Seite auch recht regelmäßig liest, die Frage gestellt, was man in das Badewasser geben kann, damit die Federn der Tauben besonders weich werden. Meine Erfahrung ist: man muss gar nichts in das Wasser tun. Die "Weichheit" der Federn hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen, die aber nichts mit Wasserzusätzen zu tun haben. Zum Teil scheint es mir einfach Vererbung zu sein, Es gibt Brieftaubenlinien, die einfach weichere Federn haben als andere. Und diese Linien bringen oft nicht die Schlechtesten Tauben hervor. Darüber hinaus müssen die Tauben kerngesund sein. Wenn sie frei von Krankheitserregern sind und auch von Ektoparasiten sind, dann ist die Qualität der erneuerten Federn einfach besser. Darüber hinaus sollten sie vernünftig ernährt werden mit einem guten Futter, in dem ein Teil Sämereien enthalten sind, die leicht verwertbares Eiweiß und Omega-Fettsäuren enthalten, sowie möglichst ausreichend die Aminosäure Methionin. Letztere kann man auch ein oder zwei Mal in der Woche über ein Beiprodukt zusetzen, in welchem insbesondere Methionin enthalten ist. Außerdem sind natürlich regelmäßig Mineralien zur freien Aufnahme wichtig. Wir geben den Tauben schon seit vielen Jahren nun das Picobal der Firma Klaus, dazu das Mineralpulver von Dr. Marien, sowie etwas Heilerde und etwas Holzkohle.
Wenn man den Tauben dann noch ein oder zwei Mal in der Woche ein Bad zur Verfügung stellt - und zwar mit klarem Wasser - dann haben sie auch ein hervorragendes Gefieder.
Ein weiterer Züchter, der hier auch immer wieder liest und der uns auch schon besucht hat, empfahl auf die gestellte Frage dem Wasser EM-Bakterien zuzusetzen. Das sind sogenannte Effektive Mikroorganismen. Ein Bakteriencocktail mit "guten Bakterien", dem teilweise wahre Wunderdinge zugeschrieben werden. Ich habe mit dieen Bakterien schon vor mehr als 10 Jahren alles Mögliche bei den Tauben versucht. Ich habe sie über das Futter gegeben, ins Trinkwasser gegeben, dem Badewasser zugesetzt und im Schlag versprüht. Meine persönlichen Erfahrungen dazu sind ganz einfach zusammen zu fassen: es ist rausgeschmissenes Geld EM-Bakterien in gleich welcher Form zu kaufen und für die Tauben zu verwenden. Es macht alles überhaupt keinen Unterschied. Es gibt inzwischen auch einige seriöse Studien, welche hinsichtlich der Wirkung von EM-Bakterien erstellt wurden. Hier findet sich dazu ein kleiner Beitrag und ein Podcast von mehr als einer Stunde Dauer, wo man sich zu dem Thema bei Interesse ein wenig informieren kann.

Effektive Mikroorganismen: Wundermittel oder Unsinn?
 

Samstag, 19.10.2024
Sascha am 19.10.2024 um 07:49 (UTC)
 Unsere RV-Versammlung gestern abend ist insgesamt sehr harmonisch verlaufen. Es gab allerdings auch nicht so sehr viel zu diskutieren und zu beschließen abgesehen von einigen Wahlen. Wir investieren nochmals als RV in einen neuen Kabinenexpress und da sind noch einige Dinge zu klären, aber es sieht so aus, dass wir das Reisejahr 2025 dann mit unserem neuen Kabi bestreiten können.
Bezogen auf das Reisejahr 2025 hat sich gestern jemand bei mir gemeldet, der intensiv an der Erarbeitung des neuen Sportkonzepts mitgearbeitet hat und hat mir im Groben einige Dinge aus diesem Konzept vorgestellt. Ich werde das nun nicht hier ausbreiten, aber ich bin nun wieder etwas optimistischer was diese neuen Strukturen betrifft. Natürlich gibt es auch immer einige Dinge, die ich anders sehe und auch anders machen würde. Aber letztlich muss auch vieles noch in der Mitgliederversammlung beschlossen werden. Ich kann hier von meiner Seite nur immer wieder appelieren, dass man bezüglich der Einsatz- und Flugtermine vor lauter Flexibilität und in dem Bestreben alle möglichen Bedingungen zu erfüllen, nicht die berufstätigen Sportfreunde aus den Augen verliert, die oftmals große Schwierigkeiten haben kurzfristig angesetzte Verlegungen von Einsatzterminen für die eigenen Tauben zu realisieren. Ich habe dem Sportfreund gestern folgendes gesagt:
Wenn ich etwas im Brieftaubensport ändern könnte, dann wären es feste Einsatztermine, die nicht verschoben werden, D.h. dass z.b. das Einsetzen immer freitags stattfindet. Je nach Flugentfernung natürlich etwas früher oder später. Aber ob der Flug dann wetterbedingt mal von Samstag auf Sonntag oder gar Montag verschoben werden muss, das wäre dann erst einmal zweitrangig. Natürlich ist es auch eine Kostenfrage, wenn ein Kabi mal stehen bleiben muss. Aber diese ganze Hin- und Herschieberei der Flug- und v.a. Einsatztermine ist für mich das größte Übel im deutschen Brieftaubensport. Und es macht es für die Flugleiter auch nicht einfacher, wenn sie samstags, sonntags oder montags und gelegentlich auch freitags ihre Flüge durchführen können. Denn am Ende schafft diese ganze Hin- und Herschieberei der Flüge v.a. Unruhe. Und wir wissen ja inzwischen aus Erfahrung auch, dass die Flugverlegungen fast immer einer Art Kettenreaktion folgen. Wenn ein Flugleiter in einer Region seinen Flug vorzieht oder nach hinten schiebt, dann dauert es maximal noch drei Stunden und alle anderen tun das Gleiche. Ob es Sinn macht oder nicht. Ein sehr bekannter Sportfreund, der auch als Flugleiter lange tätig war, hat mir mal gesagt: "Wenn 20 Flugleiter auf der Brücke stehen und einer beginnt herunter zu springen und dann 10 und dann 15 und dann 19 - dann bleibst du nicht als einziger auf der Brücke stehen." Und damit beschrieb er sehr treffend die Kettenreaktionen bei Flugverlegungen.
 

Freitag, 18.10.2024
Sascha am 18.10.2024 um 06:32 (UTC)
 Für Anfang November hat unser Verbandsspräsidium die Vertreter der Regionalverbände zu einer "Online-Klausurtagung" eingeladen um u.a. das neue Konzept des Innovationsteams dort vorzustellen. So nach und nach sickern auch jetzt schon, trotz größter Geheimhaltung, einige Informationen zu diesem Konzept durch in die Züchterschaft. In der Einladung zur Klausurtagung steht u,a. zu lesen, dass es "von Anfang an das Ziel war, unseren jetzigen Status Quo zu erhalten, jedoch durch gezielte Änderungen und Verbesserungen zu optimieren und die Zufriedenheit in der Züchterschaft zu erhöhen."
Ich möchte nun hier nicht im Details auf das eingehen, was aktuell so aus dem neuen Konzept schon durchgedrungen ist. Aber der Ansatz den "Status Quo zu erhalten" und dann hier und da zu verbessern erscheint mir in Anbetracht der Tatsache, dass wir in jedem Jahr etwa fünf bis zehn Prozent unserer Mitglieder rein aus Altersgründen verlieren, dann doch sehr gewagt. Denn das bedeutet, dass wir akzeptieren, dass in vielen Regionen schon sehr bald kaum noch Brieftaubensport in seiner jetzigen Form durchführbar ist. Wenn man dann weiter den Taubensport von den höchsten Meisterschaften und der Erfüllung der Bedingungen herunter denkt. Die Zukunft unseres Hobbys hängt unmittelbar davon ab, dass jüngere Sportfreunde, die noch berufstätig sind oder Züchter, die nun in Kürze in den verdienten Ruhestand eintreten, das Hobby weiter ausführen können. Und in diesen Altersgruppen sollte man auch versuchen Menschen für den Brieftaubensport zu begeistern. Ohne nun vorwegzunehmen was für das neue Sportkonzept im Einzelnen angedacht und beantragt wird habe ich die Befürchtung, dass genau auf diese Personengruppe zu wenig Rücksicht genommen wird. Aber ich lasse mich gerne positiv überraschen.
In unserer Reisevereinigung findet heute abend die Herbstversammlung statt. Letzten Endes können wir Wahlen abhalten verschiedene Dinge vorbesprechen. Aber da uns keinerlei Informationen darüber vorliegen wie es hier im Regionalverband weitergeht und auch nichts zum Neuen Sportkonzept, können wir hinsichtlich der nächsten Reisesaison im Grunde genommen gar nichts beschließen. So wird es vielen RVen gehen. Ich fürchte dass diese Unsicherheit nicht eben zur Zufriedenheit in der Züchterschaft, nicht nur hier bei uns, beitragen wird.
 

Montag, 14.10.2024
Sascha am 14.10.2024 um 07:47 (UTC)
 Nachdem ich mir im Sommer Testweise einen Futterautomaten gekauft hatte, aus dem das Futter immer von oben nach rutscht, habe ich unsere Zuchtweibchen, die zu diesem Zeitpunkt schon getrennt waren, bis heute ausschließlich über diesen Automaten versorgt. Ich wollte einmal sehen wie sich eine solche Fütterung auf die Tauben auswirkt. Die Täubinnen hatten nun für etwa 8 Wochen also Standfutter über diesen Automaten und ansonsten erhalten sie nur regelmäßig in einem gesonderten Trog frischen Grit und ihr Wasser in der Tränke. Über die Tränke erhielten sie ein Mal Wöchentlich ein Multivitaminpräparat, dem auch Aminosäuren (besonders Methionin) zugesetzt wurden und außerdem zwei Mal in der Woche Naturaline, wobei ich dem Naturaline ein Mal in der Woche ein wenig Jod zusetze.
Außerdem bekamen diese Weibchen ein Mal wöchentlich ein Bad. Ich habe nun am Wochenende fast alle Zuchtweibchen einmal in die Han genommen und ich muss sagen, dass ich hochzufrieden bin. Die Weibchen sind nicht zu schwer und nicht zu leicht, sie liegen prima in der Hand mit sehr gutem Gefieder und sehen einfach klasse aus.
Ich hatte befürchtet, dass die Tauben bei dieser Versorgung zu fett werden, aber das tun sie keinesfalls. Als Futter erhielten sie eine Mausermischung von Paloma (Nr. 69). Ich habe dieser Mischung noch fünf Prozent Hanf zugesetzt. Es wird auch nicht viel von dem Futter herum geworfen von den Tauben, sodass ich nun dazu übergegangen bin auch die Zuchtvögel und die Witwerweibchen so zu versorgen. Es spart Zeit und man kann sich mehr mit den Tauben beschäftigen und sie beobachten und, wenn man möchte, mit ihnen spielen.
Ich werde nun auch in der kommenden Zuchtperiode die Tauben im Zuchtschlag mit diesen Automaten versorgen und einmal schauen wie sich die Jungtieraufzucht gestaltet. Bis dahin werde ich auch noch auf ein etwas anderes Futter umstellen, denn ich hatte ja bereits geschrieben, dass es mein Plan ist alle Tauben das ganze Jahr über mit einer Basismischung zu versorgen, die für alle Tiere die Gleiche ist.
Auf der einen Seite macht dieses Vorgehen die Versorgung der Tauben einfacher und spart ein wenig Zeit. Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass es doch viele bekannte und sehr erfolgreiche Sportfreunde gibt, welche die Meinung vertreten, dass die Taube im Grunde genommen am Besten weiß, was sie benötigt. Man kann das auch an dem Fressverhalten der Tiere immer wieder erkennen. In der Reisezeit fressen sie zu Beginn der Woche nach anstregenden Flügen gerne noch Hülsenfrüchte und dann lassen sie sie irgendwann liegen. Die Zuchttauben fressen während der Zuchtperiode zu bestimmten Zeitpunkten nur wenig Mais oder Weizen. Dieses Fressverhalten hat ja seine Gründe. Die Taube spürt wohl instinktiv was ihr Körper benötigt. Und so denke ich mir, dass es am Einfachsten ist, wenn man den Tieren ein variantenreiches Futter zur Verfügung stellt und sie selbst aussuchen lässt was sie möchten.
 

Sonntag, 13.10.2024
Sascha am 13.10.2024 um 08:49 (UTC)
 So nach und nach versuche ich gerade die Verpaarungen der Zuchttauben für die nächste Zuchtperiode auf dem Papier zu erstellen. Ich mache mir immer Notizen im Handy, wenn mir etwas einfällt und speichere das dann in unserem Abstammungsprogramm. So ergeben sich mit der Zeit immer mehr Verpaarungen aus denen ich mir dann irgendwann im Winter jene aussuche, die ich für die Besten halte. Allerdings ist es oft so, dass ich direkt bei der Verpaarung noch etwas verändere, wenn ich sehe, dass die geplante Partnerschaft nicht so harmoniert, wie ich mir das vorstelle.
Bei der Verpaarung der Zuchttauben stehe ich allerdings mehr und mehr vor dem Problem, dass viele Tauben sehr stark untereinander verwandt sind. Das liegt einfach daran, dass wir jährlich nur wenige neue Tauben hinzuholen (manchmal auch gar keine) und dass unsere besten Reisevögel, die wir dann in die Zucht nehmen, fast alle aus den gleichen Linien und ähnlichen Verpaarungen kommen.
Ich stelle mir immer die Frage bis zu welchem Verwandtschaftsgrad man in der Regel problemlos Tauben für die Reise züchten kann. Selbstverständlich gibt es auch Reisetauben, die in enger Linien- oder Inzucht gezüchtet sind und hervorragend fliegen. Aber das ist nicht die Regel, denke ich.
Vielmehr scheint es mir so, dass die allermeisten guten Reisetauben doch aus Kreuzungen verschiedener Linien kommen. Da ich bei der Verpaarung der Tauben einfach nicht zu eng werden möchte in der Linie, mache ich mir viele Gedanken dazu, wie ich die Tauben am besten zusammenstelle.
Über kurz oder lang werde ich versuchen müssen noch einmal "frisches Blut" in unseren Bestand zu bringen indem ich mir einige Tauben hinzuhole. Dabei ist mir schon bewusst, dass nur wenige Tiere, die man sich dazuholt, die Leistung in einem Bestand wirklich nach vorne bringen. In den allermeisten Fällen ist das Gegenteil der Fall. Die hinzugeholten Tauben sind auf der Reise oder in der Zucht schwächer als die Tiere, die man selbst hat. Das ist ganz normal. Daher käme ich auch nicht auf den Gedanken mir einfach eine Taube auf eine Abstammung hin irgendwo im Internet zu kaufen. Ich muss das Tier schon sehen und die Taube muss mir gefallen und zu unseren Tauben passen.
 

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