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Mittwoch, 13.12.2023
Sascha am 13.12.2023 um 09:15 (UTC)
 Gestern hat sich ein weiterer Sportfreund bei mir gemeldet, der mir aus seinem Regionalverband berichtete. Es ist ein relativ kleiner Regionalverband mit nicht so vielen Mitglieder und nicht so vielen angeschlossenen RVen. Trotzdem fühlen sich auch dort die Züchter bestimmter RVen benachteiligt und wollen nun gerne in diesem recht kleinen Regionalverband noch zusätzlich Gruppen bilden. Unabhängig davon ob so ein Vorgehen nun Sinn macht oder nicht, sieht man auch daran wieder, dass das gesamte System hinsichtlich der Regionalverbände und der darauf aufbauenden "höherwertigen" Meisterschaften nicht mehr funktioniert. Wenn wir die aktuellen Reisesysteme beibehalten wird die Unruhe, der Streit und die Unzufriedenheit im deutschen Brieftaubensport von Jahr zu Jahr deutlich zunehmen.
Gestern ging außerdem die Meldung herum, dass der französische Brieftaubenverband Tests mit verschiedenen elektronischen Konstatiersystemen gemacht habe und dabei ein System aufgefallen sei, mit dem ein Betrug sehr leicht möglich sei durch sogenannte "Chipring-Kopierer".
Ich möchte hier nicht erläutern wie das im Einzelnen funktioniert. Aber ich bin mir absolut sicher, dass bei der relativ veralteten Technik in all unseren elektronischen Konstatiersystemen an verschiedenen Stellen betrogen werden kann.
Wer genug kriminelle Energie aufbringt und sich mit der Technik ein wenig beschäftigt, der wird vermutlich verschiedene Wege finden zu betrügen.
Dabei geht es vielleicht gar nicht mehr zuvorderst um irgendwelche Meisterschaften. Wenn ich heute nur eine oder zwei super Tauben habe, die ich auf illegalen Wegen immer wieder vorne in den Preislisten platziere, dann ist das, zumindest hier in Deutschland, wahrscheinlich ebensoviel oder mehr wert, als irgendeine deutsche Meisterschaft oder etwas ähnliches.
Diese Einzeltaube kann ich gezielt z.b. für die Olympia-Wettbewerbe platzieren und sie, wenn ich es möchte, verkaufen oder für recht große Summen ihre Kinder verkaufen, Das wäre mindestens so lukrativ, als wenn ich vorne in einer deutschen Meisterschaft platziert bin. Ich muss aber immer nur mit diese ein oder zwei Tauben unerlaubt irgendwo platzieren und tauche womöglich nicht mal in irgendwelchen Meisterschaften besonders auf. Schon vor Jahrzehnten wurde im Brieftaubensport immer mal betrogen auf verschiedenste Arten und Weisen. Manchmal wurden Betrüger dann auch entdeckt. Heute hingegen habe ich den Eindruck, dass man gar nicht mehr unbedingt und zwingend einen möglichen Betrug aufdecken möchte. Wir sollten uns jedenfalls nicht der Illusion hingeben, dass im deutschen Brieftaubensport alles "sauber" ist. Dafür geht es auch hier teilweise einfach um viel zu viel Geld inzwischen.
Am kommenden Wochenende findet unsere Deutsche Brieftaubenausstellung in Dortmund statt. Ich kann es nun doch zeitlich einrichten und werde am Samstag dorthin fahren. Viel Neues wird es dort nicht geben. Die Ergebnisse der Mitgliederversammlung stehen im Grunde genommen auch schon im Vorfeld fest. Aber ich freue mich hier und da einige Sportfreunde zu treffen.

 

Dienstag, 12.12.2023
Sascha am 12.12.2023 um 05:41 (UTC)
 Es haben sich am zurückliegenden Wochenende und gestern bei mir zwei Sportfreunde aus unterschiedlichen Regionalverbänden gemeldet, in denen es derzeit auch wieder "hoch her" geht. Der eine Sportfreund berichtete darüber, dass in seiner Region mehrere Schläge gerne den Regionalverband wechseln würden und dieses aber von den Verbandsgremien untersagt wurde. Der andere Sportfreund berichtete, dass in seiner Region keine Einigkeit über die Gruppenbildung in seinem Regionalverband erzielt werden kann und es Endlosdiskussionen über die Zuteilung der vermeintlich stärksten Reisevereinigung zu einer Regionalverbandsgruppe gibt.
Bezugnehmend auf das was ich gestern schrieb sind auch das wieder nur zwei Beispiele dafür, dass wir uns mit unseren Regelungen, Satzungen und Bestimmungen sehr viel Freiheit und damit auch Freude in unserem Hobby rauben. Es gäbe ganz andere Möglichkeiten das Brieftaubenwesen mit Blick auf die Reise zu organisieren. Dazu benötigte man als Organisationen letztlich nur den Dachverband und die Reisevereinigungen. Die Regionalverbände könnte man ohne Probleme sofort abschaffen und das wäre auch dringend notwendig. Denn sehr viele Regionalverbände sind Konstrukte, die in der aktuellen Form nicht funktionieren und nur für Unruhe schaffen. Ich denke dass es viel sinnvoller wäre, wenn der Verband als Dachorganisation regional Flüge über verschiedene Distanzen vorgibt und dann die RVen oder Einzelzüchter daran teilnehmen können, wie sie möchten.
Die Organisation des Einsatzgeschäftes und des Transports gibt man in die Hände der Reisevereinigungen und diese müssen sich dann untereinander organisieren wie sie es können und möchten.
Wenn beispielsweise für unsere Region und unsere Südostrichtung an einem Flugwochenende drei verschiedene Auflassorte angeboten werden, dann könnten daran, je nach Interessenslage und Ausrichtung des Hobbys die Züchter und RVen teilnehmen wie sie es bevorzugen.
Hier bei uns wäre es z.b. an einem Wochenende Flüge ab Rüdenhausen, ab Lauf und ab Passau angeboten werden. Das wären für die vorderen RVen (aus unserem Regionalverband) gut 200, gut 300 und etwa 500 KM Entfernung und für RVen aus den Regionalverbänden 256, 402, 403 oder 408 oder 409 oder 416 eben entsprechend Flüge über 50 bis 100 KM mehr und jede RV oder jeder Züchter entscheidet welchen Flug er beschicken möchte. Letztlich muss dann nur eine Absprache über das Einsatzgeschäft, die Einsatzzeiten und die Zuständigkeit für die Transporte getroffen werden. Das müsste sich einspielen, aber das wäre sicher machbar. Wir bräuchten keine Regionalverbände und keine Gruppen, sonder für die Preislisten nur jeweils Zonen oder Gruppen, die aber der Verband festlegt schon vor der Reise anhand von Kilometer-Zahlen.
In anderen Regionen, in denen es weniger Züchter gibt, gibt es vielleicht nur ein Angebot von zwei Flügen. Einem kürzeren und einem längeren. Die Organisation würde ähnlich laufen.
Das ist nur ein Ansatz und ein Denkmodell und ich weiß, dass wenn man so etwas versuchen würde umzusetzen, sofort diverse Bedenkenträger hervorgesprungen kämen und verkünden würden, dass dieses oder jenes nicht geht und nicht machbar und unfaier usw. ist. Aber wenn wir nichts versuchen zu ändern, dann wird die Unzufriedenheit, der Streit und der Frust, den es leider fast überall gibt in unserem Hobby, nur noch viel größer.
Wir müssen bei der Ausrichtung unseres Hobbys viel mehr folgende Dinge im Auge behalten: die Mitgliederentwicklung und damit die Kosten und den Spaß und die Freude eines jeden Züchters an unserem Hobby. Das sind die Eckpunkte an denen wir uns orientieren sollten und nicht irgendwelche Meisterschaften...
 

Montag, 11.12.2023
Sascha am 11.12.2023 um 07:30 (UTC)
 In der aktuellen Ausgabe der Verbandszeitchrift "Die Brieftaube" findet sich ein ausführliches Interview mit dem bekannten und erfolgreichen Sportfreund Paul-Heinz Wesjohann. Wie schon in ihrem Buch "Kompass im Kopf und Wind unter den Flügeln", in dem einige hervorragende Interviews mit Sportfreunden wie Günter Prange, Wolfgang Roeper, Peter Janssen usw. veröffentlich sind, ist auch dieses nun veröffentlichte Interview wieder äußerst lesenswert und ich kann jedem nur empfehlen es zu lesen. Es geht dieses Mal weniger um den Umgang mit unseren Tauben an sich, sondern um die Rahmenbedingungen und Regelungen, die wir uns als Verband selbst geben und nach denen wir handeln müssen. Ich möchte hier nicht auf alle Punkte eingehen, die Sportfreund Wesjohann hier im Gespräch herausstellt, aber ich möchte ihn doch einmal zitieren an einer Stelle. So sagt Pau--Heinz Wesjohann u.a. folgendes:
"An unsere Regelungen im Brieftaubensport muss man sich als Züchter und Verantwortlicher immer halten. Das ist insgesamt ganz wichtig. Allerdings wird die Regelungswut immer größer (...). Damit engen wir aber ein Stück weit die Freiheit in unserem Hobby ein, Wir haben ein Hobby! Unsere verbandlichen Regelungen sind mittlerweile jedoch so gestaltet, als ob wir ein Profi-Verband wären. Und die vor dem Hintergrund, dass 95 Prozent unsrer Züchter keine Profis sind. Man müsste eigentlich seitens des Verbandes die 95 Prozent im Auge haben und nicht die 5 Prozent. Wenn in der Mitgliederversammlung die Regionalverbands-Vorsitzenden die Regelungen diskutieren und beschließen, dann haben sie immer nur die 5 Prozent im Kopf".
Sportfreund Wesjohann trifft hier aus meiner Sicht den Nagel voll auf den Kopf. Er beschreibt etwas, was ich hier in diesem Blog nun auch schon mehrfach versucht habe darzustellen. Reisepläne, Regelungen, Auflassentscheidungen usw. werden oftmals nur noch mit Blick auf genau die Sportfreunde erstellt und getroffen, die den Brieftaubensport professionell oder zumindest halbprofessionell und oftmals auch mit einem mehr oder weniger großen finanziellem Interesse bestreiten.
Ich möchte nicht wieder in aller Ausführlichkeit auf unsere zurückliegende und durch den Katastrophenflug letztlich missratene Altreisesaison zu sprechen kommen. Aber im Vorfeld zur Saison telefonierte ich u.a. in einer anderen Sache mit unserem Regionalverbandsvorsitzenden und in diesem Gespräch fiel durch ihn der Satz: "Wir müssen die Bedingungen erfüllen" und er bezog dieses natürlich auf die Ausgestaltung des Reiseplans. Nur kurze Zeit später telefonierte ich im Vorfeld einer Delegiertenversammlung mit unserem RV-Vorsitzenden und es fiel exakt der gleiche Satz, als wir auf die Ausgestaltung des Reiseplans zu sprechen kamen: "Wir müssen die Bedingungen erfüllen". Und es bleibt dann am Ende ein bitterer Beigeschmack wenn man auf die Entscheidungen zum Auflass beim Passau-Flug blickt, denn dieser wurde nur durchgezogen, um die Bedingungen zu erfüllen. Nichts anderes war der Grund.
Die oben aber beschriebenen 95 Prozent der Züchter interessieren diese Bedingungen nicht. Sie wollen glatte Taubenflüge und ihre Tauben nach hause haben. Sie wollen Spaß und Freude an ihrem Hobby haben und abends nach dem Flug nach Möglichkeit alle ihre Tiere wieder im Schlag haben und dann natürlich auch mit möglichst vielen Preisen und erfolgreich.
Wenn nun auch erfahrene, erfolgreiche, kluge und in Verantwortung stehende Sportfreunde wie Paul-Heinz Wesjohann diese Umstände beschreiben (und das was hier im Regionalverband passiert ist was zwar extrem, aber sicher kein Einzelfall und es gibt überall in jedem Jahr viele Entscheidungen, die offensichtlich nur zugunsten der beschriebenen 5 Prozent getroffen werden), dann müssen wir doch schleunigst sehen, wie wir diese Umstände ändern und anders gestalten. Wir müssen sehen, dass wir dieses sehr schnell und mit Nachdruck angehen.
Ich habe hier schon einige Vorschläge dazu gemacht in den vergangenen Wochen und Monaten. Es gibt sicher viele Sportfreunde mit guten Ideen und mit noch besseren Vorschlägen. Ich bin allerdings wirklich gespannt ob es unter einem neuen Verbandspräsidium, was ja aller Wahrscheinlichkeit in der kommenden Woche gewählt wird, auch zu diesen einschneidenden und unbedingt notwendigen Änderungen kommt. Wie Sportfreund Wesjohann denke ich auch, dass wir wieder mehr Augenmerk auf die Freiheit in unserem Hobby legen müssen. Ein Stück weit weg vom Zwang im Regionalverband dieses und jenes unbedingt erfüllen zu müssen. Weg von dem Druck, 12, 13, 14 Flüge unbedingt setzen zu müssen, wenn man um Meisterschaften spielen will. Und insbesondere weg von dem Druck und dem Zwang Auflässe durchführen zu müssen, um irgendwelche Bedingungen zu erfüllen. Es gäbe zig Möglichkeiten unser Hobby positiv zu verändern. Ich hoffe nur inständig, dass es jetzt auch angegangen wird, wenn das neue Präsidium im Amt ist.
 

Sonntag, 10.12.2023
Sascha am 10.12.2023 um 06:26 (UTC)
 Hin und wieder ist die Brieftaubenliebhaberei auch in der Winterzeit mit Arbeit und auch etwas Stress verbunden. So war ich am Freitagabend auf der Weihnachtsfeier meiner Arbeitsstelle. Diese zog sich dann auch bis nachts um 3 Uhr hin und am kommenden Morgen um 9 Uhr war schon wieder das Impfen der Tauben angesagt. Das Fangen aller Tauben für die Salmonellen-Impfung hat mir dann doch ein wenig den reichlich genossenen Alkohol von der Nacht zuvor aus dem Körper geschwemmt. Insgesamt ging es dann aber recht gut und gegen Mittag waren alle Tauben geimpft.
Nach der Impfung kehrte auch dieses Jahr, wie in den Jahren zuvor auch, totale Ruhe im Schlag ein. Die Tauben sitzen dann da und regen sich nicht viel. Woran das liegt weiß ich nicht, Ich vermute allerdings, dass sie einfach ein wenig Schmerzen haben. Heute ist das erfahrungsgemäß vorbei.
In dem Zusammenhang berichtete mir am Freitag in einem Telefonat übrigens ein Sportfreund von einer anderen Erfahrung. Er hat früher immer Lebendimpfstoff verimpft und da war es so, wie ich es hier geschildert habe, dass die Tauben direkt nach der Impfung etwas durch hingen. . Inzwischen nutzt er aber seit einigen Jahren einen Totimpfstoff und er sagte mir, dass da erst nach zwei bis drei Wochen ein Tief bei den Tauben für zwei, drei Tage erfolgt. Gleiches erzählte mir, wenn ich es recht erinnere, im letzten Jahr ein befreundeter Züchter, der ebenfalls mit Totimpfstoff gearbeitet hatte. Zum Totimpfstoff fehlen mir selbst allerdings vollständig die Erfahrungen. Insofern war das für mich sehr interessant.
Wenn man die Tauben impft und sie dann alle in die Hand nimmt, was hier im Herbst und Winter eher selten der Fall ist, fällt einem schon auf wie sie auch teilweise unterschiedlich vom Gewicht sind. Es gibt immer Linien, die schneller dazu neigen Gewicht zuzulegen und etwas schwer zu werden und es gibt Tauben, die nahezu immer beim Idealgewicht sind.
Ich will nicht behaupten, dass nun jene, die fast immer Idealgewicht haben, insgesamt die besseren Tauben sind, aber es ist schon so, dass es einfacher ist mit diesen Tieren umzugehen in der Vorbereitung zu Zucht und Reise. Denn letztlich sind zu schwere und damit zu fette Tauben immer ein Problem, denn sie sind nicht in optimaler Verfassung.
So etwa ab Weihnachten, wenn die letzte Feder bei allen Tauben ganz hoch geschoben ist, werde ich das Futter dann nochmal etwas reduzieren. Es gibt dann durchgehend 25 Gramm pro Taube und Tag und ein Mal pro Woche einen kompletten Fastentag an dem es nur frische Gritmischung gibt. Irgendwann in Januar gibt es dann auch noch einmal eine kurze Fastenkur von drei bis vier Tagen in denen ich nur etwas Glaubersalz ins Wasser gebe. Dieses geschieht dann aber an Tagen, wo die Temperaturen nicht allzu niedrig sind. Es schadet den Tauben in keiner Weise - im Gegenteil.
Wenn ich die Tauben zum Impfen fange, dann nehme ich ja auch unsere Zuchttiere wieder mal in die Hand, die ich eigentlich während des Jahres sehr wenig einmal fange. Mir kommen dann auch immer Ideen zu Verpaarungen, die ich mir dann direkt notiere. Da unser Stamm recht durchgezüchtet ist und viele Tiere miteinander verwandt sind, schaue ich dann nachher in unserem Abstammungsprogramm noch einmal genauer, ob die Idee, die ich zu dieser Verpaarung hatte, auch wirklich ok ist. Es wird bei der Zucht der Jungtiere für die Reise schon darauf geachtet, dass sie nicht zu eng in der Linie gezüchtet sind.
 

Freitag, 08.12.2023
Sascha am 08.12.2023 um 04:27 (UTC)
 Da mich nun mehrere Sportfreunde nach meinem letzten Eintrag noch einmal zur Salmonellen-Impfung gefragt haben, möchte ich einige Dinge noch einmal kurz hier niederschreiben zum besseren Verständnis:
es gibt zur Impfung gegen Salmonellen grundsätzlich zwei Sorten Impfstoffe. Sogenannte Lebendimpfstoffe und sogenannte Totimpfstoffe. Ich möchte hier jetzt nicht den Unterschied zwischen den beiden Sorten Impfstoff detailliert hier aufführen. Aber es sei kurz erwähnt, dass die Fachleute sich grundsätzlich einig darüber sind, dass Lebendimpfstoffe bei Brieftauben zur Impfung gegen Salmonellen insgesamt deutlich besser wirken und funktionieren,
Viele Jahre gab es hier in Deutschland den Impfstoff Zoosal-T, ein Lebendimpfstoff, der sehr gute Wirkung mit einer einmaligen jährlichen Impfung zeigte. Dieser Impfstoff wird leider nicht mehr in dieser Form produziert.
Er enthielt aber den gleichen "Wirkstoff" wie ein aktuell noch erhältlicher Impfstoff für Schweine. Ein Tierarzt kann nun, auch wenn das nicht so ganz einfach ist, diesen Schweine-Impfstoff, der "Salmoporc" heißt, umwidmen und entsprechend stark verdünnen und dann hat man letztlich das gleiche Produkt wie es früher Zoosal-T war.und man kann ihn in der gleichen Dosierung verimpfen wie früher das Zoosal-T.
Wenn man sich entscheidet den eigenen Bestand gegen Salmonellen zu impfen, dann sollte man das mit mindestens vier Wochen Abstand zur Anpaarung der Tauben tun, um v.a. unbefruchtete Eier etc. zu vermeiden. Wir selbst impfen eher in einem Abstand von sechs bis acht Wochen zur Anpaarung.
Wenn man den Verdacht hat, dass Salmonellen im Bestand sind, dann kann man vor der Impfung mit einem entsprechenden Abstand von einer Woche bis vierzehn Tagen eine antibiotische Behandlung des Gesamtbestandes vornehmen mit einem geeigneten Antibiotikum, Man kann dieses gegebenenfalls auch mit dem Tierarzt absprechen. Wir selbst machen vorher keine antibiotische Kur, sondern impfen einfach in den Bestand hinein. Würde eine Taube negativ auffallen nach der Impfung, dann würde sie aus dem Bestand genommen. Das hatten wir selbst aber in den letzten Jahren nicht. Es lief alles immer sehr problemlos.
Die Impfung mit einem Lebendimpfstoff ist einmal im Jahr ausreichend und bietet guten Schutz. Bei den Totimpfstoffen, die am Markt so gehandelt werden, muss man zwei bis drei Mal pro Jahr impfen und der Schutz ist eigentlich der Erfahrung der Experten nach nicht so gut. Insofern bietet der Lebendimpfstoff doch einige Vorteile.
Wenn sich ein Züchter entscheidet gegen Salmonellen zu impfen, dann sollte er sich vorher klar machen wie der Gesundheitszustand seines Bestandes ist und ein oder zwei Mal eine gut gesammelte Kotprobe untersuchen lassen und sich dann entsprechend beraten lassen vom Tierarzt was zu tun ist. Dann finde ich die Salmonellen-Impfung insgesamt eine gute und heute auch wichtige Sache. Es werden heutzutage so viele Tauben gehandelt und wechseln dann die Bestände, dass eine Übertragung von Salmonellen immer auch eine Gefahr ist. Die Erkrankung kommt dann nicht sofort, sondern oft schleichend in den Bestand bis irgendwann Tauben mit Geschwüren an den Gelenken zu sehen sind oder Jungtauben im Nest sterben usw. Das muss nicht sein, wenn man sich für eine Impfung entscheidet.
 

Mittwoch, 06.12.2023
Sascha am 06.12.2023 um 17:10 (UTC)
 Allen Lesern dieses Tagebuchs wünsche ich noch einen schönen Nikolaus-Tag. Leider komme ich heute erst jetzt am Abend dazu ein wenig zu schreiben. Die Tage sind jetzt ohnehin sehr kurz und nach der Arbeit hat man kaum Zeit die Tauben zu versorgen bevor es dunkel ist. Aktuell ist es aufgrund der kürze der Zeit so, dass die Schläge zumeist nur ein Mal in der Woche gereinigt werden. Das habe ich nicht so gerne, aber es geht einfach nicht anders.
In Kürze wird der ganze Bestand gegen Salmonellen geimpft. Das wird auch wieder etwas Arbeit alle Tauben zu fangen, aber diese Impfung finde ich insgesamt sehr sinnvoll. Immer wieder höre ich in den letzten Jahren von Sportfreunden, die teilweise urplötzlich und ohne für sie erkennbare Vorzeichen in der Zuchtphase oder während der Mauserzeit vornehmlich, Salmonellen im Bestand haben.
Wie in 2022 auch werden bzw. wurden die Tauben vor der Impfung nicht in irgendeiner Form antibiotisch gegen Salmonellen behandelt. Im letzten Jahr gab es keinerlei Probleme und das erwarte ich auch in diesem Jahr nicht. Wenn aber Tiere auffällig wären, dann würden sie selektiert, denn das sind dann zumeist die "Dauerausscheider", die einfach immer irgendwie Salmonellen mit sich tragen und verbreiten. Vorteilhaft für die Impfung ist, dass es in den kommenden Tagen doch etwas wärmer und deutlich über dem Gefrierpunkt sein soll. Da ist für die Tauben auch die Impfung etwas angenehmer zu verkraften. Meistens ist es so, dass sie nach der Salmonellen-Impfung für einen Tag nur ganz ruhig da sitzen und keinen Laut abgeben. Am nächsten Tag ist dann alles wieder normal. Woher das rührt weiß ich aber nicht. Ich habe gehört, dass das auch bei einer Pockenimpfung, wenn sie gespritzt wird, der Fall sein soll. Vielleicht machen diese Impfungen mit Lebendimpfstoff doch etwas Schmerzen.
 

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