| In unserer Reisevereinigung veranstaltet der angeschlossene Verein "Haarbote Schäferlinde" seit vielen, vielen Jahre eine kleine Vereinsausstellung jedes Jahr im November. Während der Corona-Zeit musste leider auch diese Veranstaltung ausfallen, aber am zurückliegenden Wochenende hat man dort doch wieder eine kleine, aber feine Veranstaltung auf die Beine gestellt. Ich hatte das Vergnügen am gestrigen Sonntagmorgen dort auch für einige Zeit anwesend sein zu können und es war einfach nur angenehm und schön dort die Tauben anzusehen und sich mit Sportfreunden zu unterhalten. Es gibt dann eine kleine Verlosung und ansonsten ist es einfach ein stressfreier Frühschoppen. Keine Versteigerungen oder andere stört da die Gemeinsamkeit. Auch wenn auch dort die Sportfreunde mit den Jahren älter und weniger geworden sind, muss man doch froh sein, dass es immer noch Brieftaubenfreunde gibt, die solche Zusammenkünfte organisieren.
In den Gesprächen auf dieser Veranstaltung, aber auch in Emails, die ich bekomme oder in Telefonaten werden immer wieder die Impfungen für unsere Brieftauben thematisiert. Welche Impfungen führt man durch? Wenn macht lässt man die Tauben am Besten impfen? Es scheint auch hier aufgrund der vielen verschiedenen Impfstoffe, die inzwischen am Markt sind, große Unsicherheiten zu geben.
Ich kann immer nur sagen wie wir hier vorgehen und warum wir so vorgehen:
Anfang Dezember wird der komplette Bestand mit einem Lebendimpfstoff gegen Salmonellen geimpft. Dazu wird, da der Lebendimpfstoff Zoosal-T nicht mehr verfügbar ist, der umgewidmete Schweine-Impfstoff Salmoporc verwendet, der den gleichen Erreger-Stamm enthält wie früher Zoosal-T. Aber der Salmoporc-Impfstoff muss dann halt vom Tierarzt auch entsprechend stark verdünnt werden. Wir impfen einfach in den Bestand hinein ohne vorher zu kuren oder ähnliches. Damit fahren wir jetzt seit mehreren Jahren ganz gut und ich denke auch, dass die Salmonellen-Impfung sehr wichtig ist, denn meiner Ansicht nach sind in vielen Beständen, zumindest unterschwellig, oft Salmonellen vorhanden und durch Taubenkauf, Taubentausch, im Kabi usw. ist doch stets die Gefahr gegeben, dass da mal was eingeschleppt wird.
Etwa zwei bis drei Wochen später impfen wir dann die Zuchttauben und die Sommerjungen, die wir behalten, gegen Paramyxo- und Rotaviren mit RP Vacc - ich glaube so heißt der Impfstoff aktuell. Besonders wichtig ist uns das bei den Zuchtweibchen, denn sie geben dann auch die Antikörper gegen Rotaviren, also gegen die Jungtaubenkrankheit, schon über das Ei an die Jungtiere weiter. Die Reisevögel und ihre witwerweibchen impfen wir erst später. Meistens im Februar.
Nochmal etwa zwei Wochen später impfen wir die Zuchttauben und Sommerjungen gegen Pocken. Die Reisetauben und ihre Witwerweibchen erst so etwa Anfang März.
Unsere Jungtauben werden entsprechend nach dem Absetzen in gewissen Zeiträumen zwei Mal gegen PMV/Rota geimpft und auch ein Mal gegen Pocken.
Weitere Impfungen nehmen wir nicht vor. Nicht gegen Herpesviren, nicht gegen Adenoviren, nicht gegen Circoviren, nicht gegen Mykoplasmen und was es da sonst noch alles für Impfstoffe mit oft zweifelhafter Wirksamkeit am Markt gibt.
Mit diesem Vorgehen sind wir insgesamt sehr zufrieden. Unsere Tauben sind gesund und wir haben in den vergangenen Jahren keinerlei Probleme mit Salmonellen, Paramyxo, Pocken oder der Jungtaubenkrankheit gehabt. Ich denke das System funktioniert so sehr gut. Mehr muss man unserer Ansicht nach auch nicht tun.
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