Brieftauben Mimberg

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Montag, 16.01.2023
Sascha am 16.01.2023 um 07:36 (UTC)
 Für unsere Nachbar-Reisevereinigung, die RV Werl und Umgegend haben wir auch noch einmal einen Gutschein gestiftet. Gerade hier in der Umgebung müssen wir weiter den Brieftaubensport irgendwie möglichst stark und finanziell unabhängig machen und so versuchen wir innerhalb unseres Regionalverbandes selbstverständlich auch immer andere RVen zu unterstützen.
Der Gutschein gilt für eine Jungtaube nach Absprache. Das könnten wir dann mit dem Ersteigerer des Gutscheins besprechen. Bei uns ist es ja immer so, dass wir die Vögel der ersten und zweiten Zucht aus dem Zuchtschlag zwingend für uns selbst gebrauchen. Von den Weibchen geben wir schon mal, wenn es gewünscht ist, welche ab zum Reisen. Ab der dritten Zucht geben wir dann auch Vögel ab. Die sind dann aber für eine Teilnahme an der Reise meistens zu spät und könnten dann, wie auch junge Weibchen, im nächsten Jahr zur Zucht abgegeben werden.
Die letzte Alternative sind auch noch Jungtauben, die wir nach der Altreise aus den besten Witwern hochziehen. Auch da geben wir gerne schon mal das ein oder andere Tier auf einen Gutschein ab, wenn es gewünscht ist.
Aus allen Paaren, aus denen wir Jungtauben züchten, behalten wir immer auch Tauben für uns selbst. Wir haben selbst keine "Vermehrungs- und Abstammungspaare", aus denen wir dann die Jungtiere auf Gutscheine abgeben. Die Gutschein-Tauben haben immer die gleichen Eltern wie die Tiere, die wir für uns selbst züchten und wo wir hoffen, dass hier und da eine gute Taube dabei ist. Aber gute Tauben zu züchten ist schwierig - das sollte ja auch bekannt sein

Gutschein für eine Jungtaube 2023 nach Absprache
 

Sonntag, 15.01.2023
Sascha am 15.01.2023 um 08:14 (UTC)
 Gestern Abend haben wir in unserer Reisevereinigung unsere jährliche Siegerehrung veranstaltet. Alle Sieger des Reisejahres 2022 wurden noch einmal gebührend ausgezeichnet und gefeiert. Das ist immer eine schöne Sache und es waren auch recht viele Sportfreunde erschienen. Selbst einige Züchter, die im vergangenen Jahr leider keine Auszeichnungen erringen konnten, waren gekommen. Das muss man diesen Sportfreunden (und da handelt es sich um die echten Sportfreunde, denen es oft gar nicht so sehr um irgendwelche Erfolge geht bei der Ausübung unseres Hobbys) einfach hoch anrechnen.
Unser zweiter Vorsitzender betonte während der Siegerehrung, dass es in unserer Reisevereinigung mit etwa 50 reisenden Schlägen immernoch etwas Besonderes ist, wenn man einen der vorderen Plätze in den Meisterschaften erringt oder mit einer Taube einen ersten Konkurs fliegt.
Das sehe ich genauso. Wir haben hier noch recht viele sehr gut reisende und starke Schläge und wenn man da vorne mit dabei sein will, dann muss man schon jede Woche mit seinen Tauben eine sehr gute Leistung hinlegen.
Wir unterhielten uns später am Tisch dann über die vielen "Mini-RVen",die es in Deutschland inzwischen gibt mit acht oder zwölf oder vierzehn reisenden Schlägen. Auch dort kann man sein Hobby sicherlich zu seiner Zufriedenheit ausüben und wenn Sportfreunde es wünschen so zu reisen, dann sollen sie das auch tun. Wie der Verband das dann hinsichtlich seiner Auszeichnungen handhabt, ist noch einmal etwas anderes. Etwas zweifelhaft finde ich es allerdings immer dann, wenn ein Züchter in einer RV mit neun reisenden Schlägen seine 3. RV-Meisterschaft anpreist, als wäre das eine gewaltige Leistung und dann Tauben verkaufen möchte. Oder wenn Sportfreunde in einer relativ kleinen RV reisen und dort an die zwanzig Prozent der eingesetzten Tauben an den Start bringen und darüber prahlen, dass sie viele erste Konkurse geflogen haben....aber auch da geht es leider häufig nur noch um das Geschäft.
In unserer Reisevereinigung haben wir vor einigen Jahren beschlossen, dass wir die wichtigen und guten Leistungen eines Schlages nach Möglichkeit auf ein oder zwei Urkunden drucken. Das spart Papier und der Züchter hat dann mit der Urkunde eine Art "Jahresleistungsübersicht". Ich finde das eine gute Sache. Für besondere Titel wie eine beste Taube der RV oder den ersten Platz in einer Meisterschaft usw. gibt es dann noch einmal eine extra Urkunde und einen Pokal.
Was ich hier in unserer RV auch noch sehr angenehm finde: hier geht bisher niemand der Sieger mit riesigen Taubenzahlen an den Start. Man sieht es woanders ja immer mehr, dass Sportfreunde auch die Altreise mit 100, 120 oder noch mehr Tauben beginnen. Das hatten wir hier bislang gottseidank noch nicht. Es stimmen dann einfach irgendwann die Relationen nicht mehr zu den Züchtern, die mit 15 oder 20 Tieren die Reise beginnen. Und egal in welcher RV man auch reist: mit 120 oder 150 Tieren irgendwo in einer Meisterschaft vorne dabei zu sein ist keine allzu große Kunst, wenn man nur ein wenig von Tauben versteht.

 

Samstag, 14.01.2023
Sascha am 14.01.2023 um 11:41 (UTC)
 Sehr regelmäßig bin ich u.a. durch diese Internetseite im Kontakt mit Sportfreunden, die nicht zu ihrer Zufriedenheit reisen. Manchmal haben sie zu große Verluste, manchmal fliegen sie zu wenig Preise, manchmal beides. Oft erhoffen sich diese Sportfreunde einen Tip oder eine Lösung für ihre Schwierigkeiten.
Das ist aus der Ferne, wenn man die Tauben und den Schlag nicht oder kaum kennt, selbstverständlich kaum machbar. Ich frage dann wie man füttert, wie man die Tauben allgemein führt, welche Beiprodukte eingesetzt werden usw.
Es dauert dann oft eine Weile und irgendwann platzt es dann aus diesen sportfreunden heraus: "Ich hatte auf Anraten von XY mal dieses oder jenes Medikament eingesetzt. Aber das hat auch nichts gebracht." Im Anschluss kommt dann oft die Frage: "Waas gibst du denn?"
Ich versuche dann zu erklären wie wir es hier mit der Gesunderhaltung der Tauben machen, mit Impfungen, Medikamentengaben, Beiprodukten usw. Wir haben da für uns ja eher eine Art "Jahreskonzept".
Wenn wir im Frühjahr nach einem Tierarztbesuch, z.b. Anfang März mit den Reisetauben, noch groß anfangen müssten gegen dieses und jenes zu behandeln und zu kuren, dann wäre für uns ein Reisejahr mit sehr guten Leistungen schon kaum möglich.
Deswegen ist unsere Taubenversorgung darauf angelegt die Tauben so zu versorgen, dass sie aus sich selbst heraus und mit Hilfe von einige Impfungen (Salmonellen, PMV/Rota, Pocken) weitgehend gesund bleiben können.
Bei den Sportfreunden, die wenig erfolgreich reise, höre ich immer wieder heraus dass sie glauben, ihre mangelnden Erfolge lägen in erster Linie an mangelnder Gesundheit der Tauben und sie erhoffen sich dann Tipps mit welchen Medikamenten es möglicherweise besser geht.
Frage ich genauer nach was sie schon alles ihren Tauben gegeben haben, dann berichten die Sportfreunde oft sehr ehrlich von allen möglichen Präparaten, die sie über das Futter oder das Wasser verabreicht oder vielleicht gespritzt haben. Oftmals fehlen mir dann die Worte.
Der Glaube daran, dass es nur ein Medikament oder irgendein Wundermittel sein muss, dass dazu führt, dass man endlich erfolgreicher fliegt, ist sehr tief verwurzelt in der Züchterschaft.
Selbstverständlich gibt es nicht wenige Sportfreunde, die erfolgreich fliegen und die sehr regelmäßig diverse Medikamente einsetzen. Manchmal sogar wöchentlich. Ich denke nur, dass diese Züchter nicht viel weniger gut reisen würden, wenn sie ihren Medikamentengebrauch deutlich senken würden.
Ebenso gibt es sehr gut reisende Schläge, bei denen man schon anhand der Preislisten sieht, wann sie ein Medikament oder etwas ähnliches eingesetzt haben. Sobald ein Flug etwas schwächer ist - immer bezogen auf einen sehr gut reisenden Schlag - fliegen diese Schläge beim nächsten Wettflug oft die "Pfannen vom Dach".
Natürlich kann man mit einem gezielten System - auch bezogen auf Medikamentengaben - die Leistungen stabilisieren und besser machen. Vielleicht auch hier und da mal einen Spitzenpreis mehr fliegen.
Aber ohne die gute Taube nützt das alles nichts. Und ohne dass ich sehe, ob die gute Taube in Form ist, wo ich vielleicht etwas an der versorgung ändern muss, wo ich die Fütterung anpassen muss usw. kann ich Medikamente geben noch und nöcher - es wird dann niemals zufriedenstellend sein.
Wir haben beispielsweise in unserem Schlag im letzten Jahr vor der Reise lediglich eine Trichomonadenbehandlung über sechs Tage gemacht. Die Tauben sahen so gut aus, dass ich mir gar keine Gedanken gemacht habe gegen irgendwelche Atemwegserreger "blind" zu behandeln oder gegen Erreger im Darmbereich oder gegen Pilze und was es da sonst noch so gibt. Die Tauben sahen super aus und die ersten Flüge waren hervorragend mit einer Reiseleistung im Schnitt um die 60 oder mehr Prozent. Es wäre mir niemals eingefallen da etwas zu unternehmen medikamentös.
Leider verlief der sechste Preisflug sehr schwer und da habe ich mich bzgl der Versorgung mal wieder ein wenig verrückt machen lassen. Weil die Tauben über den ganzen Tag und auch am nächsten Tag noch kamen, hatte ich bedenken, dass sie sich unterwegs "etwas eingefangen" hatten.
Auf dem folgenden Flug begannen wir mit dem ersten Konkurs in der RV und dem zweiten Konkurs im Regionalverband und das hätte mir eigentlich zeigen müssen, dass alles ok ist. Aber man macht ja Fehler und ich hatte mir vorgenommen den Tauben zumindest etwas gegen Trichomonaden zu geben. Das habe ich dann nach dem achten Preisflug getan und prompt - man wird ja nicht schlau - war der kommende Flug der wohl schwächste unserer Reisesaison mit recht wenigen "Prozenten" und ohne spitze.
Und diesen Fehler habe ich nun schon öfter gemacht. Unsere Tauben erhalten so selten ein Medikament gegen Trichomonaden, dass eine Behandlung in der Reise praktisch immer die Form unserer Tauben erheblich in den Keller drückt. Und trotzdem habe ich den Fehler schon öfter gemacht und in der Reise etwas gegen Trichomonaden gemacht mit Metronidazil Kropfspülung oder BS über das Wasser oder Ronidazol-Tabletten. Ich habe mir fest vorgenommen diesen Quatsch nie wieder zu machen. Ein Mittel gegen Trichos gibt es für unsere Tauben nicht mehr in der Reise.
Das bedeutet nun nicht, dass das für jeden Schlag so richtig wäre. Bei anderen Züchtern ist es vielleicht mal dringend nötig. Aber es soll als Beispiel dafür dienen wie Medikamentengaben auch mal die Form senken können und dass es nicht so einfach ist einfach dieses oder jenes zu geben und dann fliegen die Tauben plötzlich.
Was in für den einen Bestand richtig sein kann, das kann für den nächsten -Bestand völlig falsch sein. Man muss seine Tauben kennen, sehen ob etwas im Argen liegt und dann wissen, was zu tun ist. Gerade Letzteres fällt aber einfach vielen Züchtern schwer, weil sie den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Man soll das und das und das geben und das wird dann gemacht und wenn es nicht läuft, dann wieder das nächste. Und es gibt Sportfreunde, die werden dann immer extremer mit allen möglichen Mitteln und Medikamenten und wenn es dann trotzdem nicht gut läuft, dann muss am Ende immer noch Lage, Wind und Flugleiter herhalten.
Um noch einmal auf unser letztes Jahr zurück zu kommen: nach der Behandlung gegen Trichomonaden war in unserem Bestand die große Form weg und kam auch nicht mehr wieder für die letzten Flüge. Die Ergebnisse waren immernoch ordentlich, aber es fehlten v.a. die spitzenpreise. Vielleicht habe ich auch in der Versorgung Fehler gemacht oder vielleicht war auch eine andere Infektion unterschwellig vorhanden (Atemwege o.ä.). Aber auffällig war schon, dass die nachlassende Form mit der Trichomonadenkur einher ging und dass ich das nicht zum ersten Mal beobachtet habe, sondern dass dieses nun schon öfter mal der Fall war in den vergangenen zehn oder fünfzehn Jahren.
Eines steht für mich fest: wenn die Taubenqualität nicht stimmt, dann kann ich keine Spitzenpreise und hohe Prozentzahlen fliegen - egal was ich auch anstelle. Sehr gute Tauben kommen besser und leichter in Form und halten diese auch einfacher. Hier und da etwas mehr Form heraus zu kitzeln ist sicher möglich mit Motivation oder dem ein oder anderen Produkt. Aber so etwas kann eben genauso gut immer nach hinten los gehen.
Am Ende bleibt immer nur die Suche nach der guten Taube. Alles andere ist dann nur Ergänzung um diese gute Taube in gute Verfassung zu bringen.
 

Freitag, 13.01.2023
Sascha am 13.01.2023 um 17:49 (UTC)
 Das Wetter lädt in diesen Tagen nicht gerade zum langen verweilen in den Taubenschlägen ein. Es ist sehr regnerisch, es ist windig und ständig dicht bewölkt. In unseren Dachbodenschlägen ist es zwar immernoch deutlich angenehmer, als in manchem Gartenschlag bei so einem Wetter, aber insgesamt sitzt man doch lieber in der warmen Stube.
Da ich vor oder nach der Arbeit auch immer recht wenig Zeit habe werden die Schläge im Moment, so wie es gerade zeitlich passt, etwa zwei Mal in der Woche gereinigt. Das reicht auch. Ich möchte nur nicht, dass der Kot bei der Nässe zu lange im Schlag liegt. Aber bei einer Reinigung etwa alle drei Tage ist es schon in Ordnung.
Gritmischung gibt es fast jeden Tag frisch und es bleibt auch immer etwas liegen. Das wird dann bei der Fütterung am nächsten Tag entfernt. Der liegen gebliebene Grit zieht viel Feuchtigkeit und wird nicht mehr gefressen von den Tauben. Über das Futter gebe ich oft einen Löffel Heilerde oder Mineralpulver ohne das Futter anzufeuchten. Auch davon bleibt immer etwas im Trog liegen und bindet dann Feuchtigkeit. Aber das macht den Tauben auch nichts.
Ich denke draußen in der Natur ist in diesen Tagen auch alles was z.b. die Wildtauben zu fressen finden, klatschnass.
Ich schaue mir oft Videos von Taubenzüchtern an. Im Internet und ich kaufe auch immer wieder DVDs usw. Mich interessieren die Hochglanz-Taubenschläge mit allen Drum und Dran und verschiedenen Beleuchtungsmöglichkeiten und Heizungen und Heizsteinen was es sonst nocht gibt, eigentlich nicht. Sowas würden wir hier nicht machen. Tauben brauchen solch einen Aufwand nicht.
Was ich viel spannender finde: wenn Sportfreunde aus sehr einfachen Schlägen mit einem kleinen Bestand sehr erfolgreich fliegen. Das sind oft die wirklich Könner im Brieftaubensport. Leider erhalten sie selten die den Leistungen entsprechende Aufmerksamkeit und sind meistens nur sehr regional bekannt. Aber wenn man sich mit Tauben von solchen Schlägen verstärkt, dann ist die Wahrscheinlichkeit gute Tiere zu bekommen aus meiner Sicht oft um ein vielfaches größer als bei den vielen Auktionen und Verkäufen im Internet.
 

Donnerstag, 12.01.2023
Sascha am 12.01.2023 um 18:33 (UTC)
 Kurz vor der DBA hatte die Firma Klaus auf der Rückseite der "Brieftaube" ein Inserat veröffentlicht, in welchem man ein "Tonikum" für Brieftauben bewarb und darauf aufmerksam machte, dass man sich Proben dieses Produktes am Stand der Firma Klaus abholen könne.
Ich hatte mir das auch aufgeschrieben, weil so etwas ja immer interessant ist. Aber ich hatte dann vergessen mir eine Probe des neuen Produktes zu besorgen. Ein Sportfreund, mit dem ich mich hin und wieder über die Tauben austausche, hat mir nun netterweise eine solche Probe in einem kleinen Päckchen zugesendet, sodass ich mir das Produkt einmal ansehen kann.
Auf der Flasche steht nicht besonders viel drauf. Das Mittel soll zur "Appetitanregung" sein. Es enthält eine "Mischung aus Aromastoffen" aus natürlichen Kräutern, Dazu eine Dosierungsanleitung.
Ich habe die Flasche gleich mal auf gemacht und wie bei fast allen Taubenprodukten auch sofort einmal selbst probiert. Zwei Tropfen auf den Finger und abgeleckt. Die Flüssigkeit schmeckt bitter und etwas scharf und es sind auch irgendwelche ätherischen Öle für die Atemwege enthalten. Das merkt man gleich.
Ich werde das Mittel einmal irgendwie testen und dann hier irgendwann darüber schreiben. Insgesamt macht es auf mich zunächst einen guten Eindruck.

 

Mittwoch, 11.01.2022
Sascha am 11.01.2023 um 19:01 (UTC)
 Wenn wir in etwa vier Wochen unsere Zuchttauben zusammen setzen, dann achte ich bei der Verpaarung neben der Abstammung auch immer darauf, ob die Partner sich auf Anhieb mögen und paarig sind. Ist das nicht der Fall, dann versuche ich so ein Paar gar nicht erst zusammen zu setzen. Aus meiner Sicht kommen aus so einer "Zwangsverpaarung" so gut wie nie brauchbare Tauben. Es sollte schon eine gewisse Harmonie zwischen Vogel und Weibchen herrschen.
Was mir außerdem zunehmend wichtig erscheint ist eine hohe Vitalität der Zuchttiere. Ich meine damit nicht die Form, die man durch Belichtung oder bestimmte Beiprodukte etc. ein wenig ankurbeln kann. Nein, unter "Vitalität" verstehe ich eher etwas, dass man nicht wirklich messen kann. Ich denke man kann es aber erkennen, wenn man die Tauben immer wieder (auch schon weit vor der Verpaarung) beobachtet und wenn man sie auch immer mal wieder in die Hand nimmt. Vitale Tauben sind für mich Tiere, die eine gewisse "Körperspannung" haben. (cih kann es schwer beschreiben). Es gibt Tiere, die haben in der Hand eigentlich alles, was eine gute Taube aus unserer Sicht haben sollte. Von der Muskulatur und vom Körperbau usw. Aber ihnen fehlt so etwas wie "Körperspannung" auf der Muskulatur und im Benehmen. Sie liegen einfach so in der Hand, aber man fühlt an diesen Tieren wenig oder gar nichts. Ich glaube nicht, dass solche Tiere am Ende gut vererben.
Auf der anderen Seite gibt es Tauben, die gar nicht so perfekt in der Hand wirken. Sie haben manchmal einen schwächeren Rücken oder etwas offene Legebeine oder ihr Schwanz neigt dazu ein wenig breit zu werden usw. Aber sie haben diese "Körperspannung" - sie wirken aktiv, ihre Muskulatur reagiert auf Druck mit Gegendruck, sie sind vielleicht "Wringertypen". Wie gesagt: es ist schwer zu beschreiben.
Aber ich bin überzeugt davon dass man aus den Tauben, die zuletzt versucht habe zu beschreiben, eher gute Reisetauben züchtet, als aus einer perfekt in der Hand liegenden Taube mit allem Drum und Dran, welcher irgendwie die Energie und die Spannung und die Vitalität fehlt.
Wenn man versucht in jedem Jahr erfolgreiche Reisetauben, mal jünger und mal älter, in die Zucht zu integrieren, dann bin ich im Übrigen davon überzeugt, dass man diese gewünschte Vitalität viel mehr in den Zuchtschlag einbaut, als wenn man sich ein Sammelsurium von Nachzuchttauben erfolgreicher Tiere in den Zuchtschlag setzt, dass aber selbst nie gereist wurde. Der kürzeste Weg zum Erfolg in der Zucht ist, so scheint es mir, die Zucht aus den erfolgreichen Reisetauben (wenn man von den Reisetauben Jungtiere züchtet) oder die erfolgreichen Reisetauben selbst möglichst schnell in den Zuchtschlag zu setzen. Denn diese Reisetiere haben doch oft die höchste Vitalität.
Ein Beispiel habe ich hier schon einmal niedergeschrieben: im Herbst 2020 haben wir vier erfolgreiche Reisevögel, obwohl sie noch recht jung waren, direkt in den Zuchtschlag gesetzt. In der Zuchtsaison 2021 haben wir erstmals aus diesen Vögeln gezüchtet. Aus drei dieser vier Vögel sind folgende Vögel gefallen.
Der 21-14 mit 10 Preisen 55. bester jähriger in Westfalen
Der 21-26 mit 10 Preisen 4.bester Jähriger im Regionalverband und 9. bester Jähriger in Westfalen ...und
Der 21-30 mit 11 Preisen 2. bester jähriger Vogel der RV und 16. bester jähriger im Regionalverband.
Natürlich hatten die Väter dieser drei jährigen Vögel auch allesamt selbst gut geflogen....aber sie hatten - zumindest aus unserer Sicht - auch einfach die notwendige Vitaliät um gute Nachzucht zu züchten.
 

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